Annalen des Naturhistorischen Museums in Wien

Mblwhoi Library, Naturhistorisches Museum (Austria)

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ANNALEN DES HOFMUSEUMS.NATURHISTORISCHENK. K. REDIGIERT VON R FRANZ STEINDACHNER,D —XXII. BAND 1907-8. 11 TAFELN UND 18 ABBILDUNGEN IM TEXTE.)(MIT 1907-8.WIEN. ALFRED HOLDER UND K. HOF- UND UNTVERSITÄTS-BUCHHÄNDLERK. WISSENSCHAFTEN.KAISERLICHEN AKADEMIE DERBUCHHÄNDLER DERvon ADOLF HOLZHAUSEN in Wien,Druck UND UNIVERSITÄTS-BUCHDRUCKER.K. UND K. HOF-INHALT. Seite Von Siebenrock.Über zwei Schildkröten aus Kamerun. Kustos F. (Mit i Tafel und i Abbildung im Texte) i Vermipsylla hyaenae (Kol.) nebst anatomischen Bemerkungen über verschiedene Organe bei den Suctoria. Von Dr. A. C. Oudemans. (Mit 10 Abbildungen im Texte) . 9 der von E. Zugmayer in Tibet gesammelten Phanerogamen. Von Dr. KarlAufzählung v. Ke ißler 20 in Brasilia collectae in Museo I. R. Vindobonensi asservatae. Descriptae abCapsidae 33O. M. Reuter «Kryptogamas exsiccatas» editae a Museo Palatino Vindobonensi. AuetoreSchedae ad XVI 81Dre. A. Zahlbruckner. Centuria XV— Coccidien in der Schwimmblase von Gadus-Arten. Vorläufige Mitteilung vonÜber (Mit Abbildung im Texte)J. Fie biger. 1 124 Plantae Peckoltianae. Von Dr. Franz Ostermeyer 129 Rostkovii Fr. Von Dr. K. v. Keißler. (Mit 1 Tafel)Monströse Wuchsform von Polyporus 143 Capsidae tres cubanae. Die drei von Guerin in Ramon de la Sagras «Histoire de Cuba» beschriebenen Capsiden, neu be-physique, politique et naturelle de l'Ile schrieben von O. M. Reuter 147 mexicanae Do. Bilimek collectae in museo i. r. Vindobonensi asservataeCapsidae a enumeratae ab O. M. Reuter 150 quinque in Tombillo (Chile) leetae. Scripsit M. Reuter • . . . . 180Capsidae novae O. quatuor novae regionis Australicae. Scripsit O. M. Reuter i83 ReuterCapsidae javanicae novae vel minus cognitae. Descriptae ab O. M. 187 Beiträge zur Kenntnis der Gattung Calceolaria. Von Fr. Kränzlin. (Mit 2 Tafeln) . . 191 Vulpes vulpes Von Dr. Karl Toldt jun. (MitStudien über das Haarkleid von L. 3 Tafeln und 2 Abbildungen im Texte) 197 Argophyllum Forst. Von Dr. MargareteStudien zu einer Monographie der Gattung Zemann. (Mit 3 Tafeln und Abbildungen im Texte) 2704 Barentsmeer. Von Dr. Viktor PietschmannIchthyologische Ergebnisse einer Reise ins 293 Di aleuni Oligocheti esotici appartenenti all' I. R. Museo di Storia Naturale di Vienna. •Dr. Luigi Cognetti de Martiis. (Con 1 tavola) . . 3o8 Notizen 1 °^l HÜber zwei Schildkröten aus Kamerun. Von Kustos F. Siebenrock. Mit i Tafel (Nr. 1) und i Abbildung im Texte. Vor kurzem kam die herpetologische Sammlung des Museums in den Besitz einer Schildkröten aus Jaunde in Deutsch-Kamerun, von denen Exemplare zuAnzahl 17 gabonensisCinixys erosa Schw. und zu SternotJiaerus A. Dum. gehören. Die ver-4 große Zahl von Exemplaren der ersteren Art, unter welchen alle Alters-hältnismäßig ihre alsstadien vertreten sind, ermöglicht es, sowohl über Phylogenie auch über die individuellen Variationen ihrer Färbung genauere iMitteilungen zu machen. Außerdem Merkmal aufgestellt, das Cinixys Bell, von allen übrigen Gat-wird ein neues habituelles der Landschildkröten in jedem Altersstadium mühelos unterscheidet. Es ist diestungen an der Unterseite des vorderen Schalen-die Anwesenheit eines Submarginalschildes randes. Ferner folgt eine ausführliche Beschreibung erwachsener Tiere von Sterno- welche Schildkröte bisher bloß in drei ganz jungen Exem-thaerus gabonensis A. Dum., plaren von kaum 80mm Schalenlänge bekannt war. Cinixys Bell.Gattung Cat.,Boulenger, 188g, p. 140. des hinteren Teiles der Rückenschale zeichnet sich dieseDurch die Beweglichkeit Gattung nicht nur vor allen übrigen Landschildkröten aus, sondern diese Eigentümlich- einzig der Reptilienordnung «Chelonia» da. Und dennoch istkeit steht überhaupt in sie für die Beurteilung der Gattung nicht unter allen Umständen ein untrüglicher Be- weis, weil sie bei noch jugendlichen Individuen fehlt und erst an nahezu oder voll- Entwicklung gelangt. Dies der Grund, warumständig erwachsenen Tieren zur ist auch Exemplare von Cinixys Bell von Lataste, Le Natur., III, 286 und Boulenger,1886, p. als neue Arten der Gattung Homopus D. et B. be-Proc. Zool. Soc, II, 1902, p. 15 schrieben werden konnten. Die von Cinixys Bell besitzt noch ein anderes Merkmal, das ebensoRückenschale dieser eigentümlich ist,wie die Beweglichkeit ihres hinteren Teiles wieder nur Gattung aber den großen Vorzug hat, daß es bei Individuen jedweden Alters sehr leicht kon- zweiten und dritten Marginalpaares iststatiert werden kann. An der Unterseite des m.), dernämlich hinten ein mehr weniger dreieckiger Hornschild eingefügt (Textfig. s. IAnnalen des k. k. naturhistorischen Hofmuseums, Bd. XXII, Heft 1, 1907.Kustos F. Siehenrock. hinteren äußerenund medial bis zumobere oder größere Axillare stoßtlateral an das ich Submarginale, zumreicht. Dieser Schild, dendes ersten MarginalpaaresWinkel will, ist beiChelydridae etc. nennenvon den Inframarginalia bei denUnterschiede mich an zahlreichen Exem-krtzn entwickelt, wie ichIndividuen der Cinixys-allen aus derHerausziehen der Vordergliedmaßenkonnte, und nach demplaren überzeugen sichtbar.Abwärtsbiegen des Halses sofortsowie durch dasSchale bewirkt, daßRückenschale wird dadurchBeweglichkeit des hinteren Teiles derDie Marginale sowie zwischendem siebenten und achtenan der Naht zwischendie Zacken der Indi-mit fortschreitendem Wachstumefünften Costalplattenpaardem vierten und Rändern der genannten Par-und zwischen den glattenallmählich obliterierenviduen durch einenes, den hinteren Schalenrandentsteht. Dieser ermöglichttien Faserknorpel zu ziehen und denabwärts gegen das PlastronMuskelapparat nachentsprechenden Beweg-anderen Schildkröten durch diebewirken, welcher beiVerschluß der Schale zu Gelenkstelle entwickelt sichhergestellt wird. Diedes hinteren Plastrallappenslichkeit sieund achten Marginale, weshalbzuerst zwischen dem siebentenallmählich, und zwar gleichnamigen Mar-Individuen zwischen denschon bei jugendlichenauch äußerlich dannWachstume der Schale greift sieist. Mit zunehmendem"inalschildern erkenntlich über, außenand fünften CostalplattenpaarNaht zwischen dem viertenauch auf die dadurch wird die Be-zweiten und dritten Costalschildern;sie aber zwischen denliegt TierenErst an vollständig ausgewachsenenSchale bedeutend erhöht.weglichkeit der und fünften Neurale stattQuernaht zwischen dem vierteneine Lockerung derrindet Behufe hebterreicht. Zu diesemdann die größte Bewegungsmöglichkeitund damit ist ab, so daß zwischengenannten Quernaht etwasfünfte Rückenwirbel über dersich der begünstigt.die Beweglichkeitfreier Raum entsteht, welcherund dem Wirbel einihr geschlossen, während dieRückenwirbel vollkommenStelle ist der fünfteAn dieser mit demnämlich in den Bogen, derzwei Teile zerfallen,übrigen bis zum achten in Die axiale Beweg-vorspringenden Körper.und in den nach untenNeurale verwächst, und vierten Vertebralschildezwischen dem drittenfällt außen nicht mit der Nahtlichkeit deshalb ist sie andes dritten andsie liegt in der hinteren Hälftezusammen, sondern Stelle am geringfügigsten.dieser Hinterteil derglaubt, daß derPhilad., VIII, i83 p. 161,Hallowell, Journ. Ac. ,9 die Plastrallappennicht durch ein Gelenk wieCinixys erosa Seh. überhauptSchale bei dünnendurch die Elastizität derwerden kann, sondernmancher Schildkröten bewegt bei ausgewachsenenIndividuen der Fall sein,Dies mag teilweise bei jungenKnochen. die be-derselben ohnedick, daß eine BeweglichkeitTieren ist jedoch die Schale so unmöglich wäre.schriebene Einrichtung Schw.Cinixys erosa Petersb.Mein. Ac. St.Cat., Strauch, (7),Cinixys erosa Boulenger, 1889, p. 141; Zool.Tornier,Herp. Angola,Nr. 61; Bocage, 1895, p. 1;XXXVIII, 2, 1890, p. 66.Jahrb., Syst. XV, 1902, p. große Ähnlich-als auch in der FärbungArt hat sowohl im GesamthabitusDiese der Fall.ganz jungen Individueninsbesondere ist dies beikeit mit C. homaeana Bell, dererosa Schw. indiesen Arten liegt bei C.Unterschied zwischenDer hauptsächlichste sekundärerMerkmale, die bloßund in der Form der Gularia,Abwesenheit des Nuchale sind.Natur