Bilderbücher als Vorlagen römischer Sarkophage - article ; n°2 ; vol.88, pg 759-814
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Mélanges de l'Ecole française de Rome. Antiquité - Année 1976 - Volume 88 - Numéro 2 - Pages 759-814
Karl Schefold, ~~ Bilderbiiclier als Vorlagen römischer Sarkophage~~, p. 759-814. L'analyse des sarcophages mythologiques d'époque impériale fait apparaître deux problèmes nettement différenciés : la tradition des modèles et les principes de la transformation romaine. L'auteur démontre que les motifs remontent dans la plupart des cas à des livres d'images où les événements mythiques se trouvaient illustrés en une succession continue de scènes. Le style révèle que la plupart de ces cycles picturaux sont des créations de l'époque d'Alexandre. Les couvercles de sarcophages, comparables aux livres d'images par leur format, préservent de façon particulièrement nette l'aspect original des frises peintes; sur les faces des sarcophages, en revanche, les scènes les plus adaptées à l'interprétation symbolique funéraire se trouvent monumentalisées.
56 pages
Source : Persée ; Ministère de la jeunesse, de l’éducation nationale et de la recherche, Direction de l’enseignement supérieur, Sous-direction des bibliothèques et de la documentation.

Informations

Publié par
Publié le 01 janvier 1976
Nombre de lectures 89
Langue Deutsch
Poids de l'ouvrage 3 Mo

Extrait

Karl Schefold
Bilderbücher als Vorlagen römischer Sarkophage
In: Mélanges de l'Ecole française de Rome. Antiquité T. 88, N°2. 1976. pp. 759-814.
Résumé
Karl Schefold, Bilderbüclier als Vorlagen römischer Sarkophage, p. 759-814.
L'analyse des sarcophages mythologiques d'époque impériale fait apparaître deux problèmes nettement différenciés : la tradition
des modèles et les principes de la transformation romaine. L'auteur démontre que les motifs remontent dans la plupart des cas à
des livres d'images où les événements mythiques se trouvaient illustrés en une succession continue de scènes. Le style révèle
que la plupart de ces cycles picturaux sont des créations de l'époque d'Alexandre. Les couvercles de sarcophages, comparables
aux livres d'images par leur format, préservent de façon particulièrement nette l'aspect original des frises peintes; sur les faces
des sarcophages, en revanche, les scènes les plus adaptées à l'interprétation symbolique funéraire se trouvent
monumentalisées.
Citer ce document / Cite this document :
Schefold Karl. Bilderbücher als Vorlagen römischer Sarkophage. In: Mélanges de l'Ecole française de Rome. Antiquité T. 88,
N°2. 1976. pp. 759-814.
doi : 10.3406/mefr.1976.1080
http://www.persee.fr/web/revues/home/prescript/article/mefr_0223-5102_1976_num_88_2_1080BILDERBUCHER
ALS VORLAGEN RÖMISCHER SARKOPHAGE
PAR
Karl Schefold
Einleitung
In der Epoche Alexanders des Grossen, die den Alten als Blütezeit
der Malerei galt, ist eine malerische Gattung ausgebildet worden, die
fast unerforscht ist, die Bilderzählungen, die sich aus Friesen der römischen
Wandmalerei und der Sarkophage erschliessen lassen. Auf die griechischen
Vorbilder der trojanischen Friese der römischen Malerei wurde an anderer
Stelle hingewiesen *; hier sollen die der römischen Eeliefsarkophage
behandelt werden : darunter kostbare Fragmente genialer künstlerischer
Erfindungen. Es wird sich zeigen, dass in der Alexanderzeit und im frühen
Hellenismus eine erstaunliche Zahl griechischer Sagen in Bildern nacher
zählt worden ist, mit einer unerhörten Kunst, allen Wendungen des
Geschehens zu folgen, ohne in äusserlicher Weise zu illustrieren.
Wir behändem zunächst das Prinzip der römischen Umgestaltung
der griechischen Vorbilder, dann die Vorbilder selbst. Peter Blome wird in
einer ergänzenden Abhandlung den geschichtlichen Wandel in der Umges
taltung der Vorbilder vom Beginn der Eeliefsarkophage bis zum Ende
der mythologischen Zyklen im dritten Jahrhundert verfolgen 2. Unsere
Auffassung, dass jene Vorbilder selbständige Bilderbücher waren, ist
1 K. Schefold, Buch und Bild im Altertum, in Stultifera Navis, Mitteilungsb
latt der Schweizerischen Bibliophilen Gesellschaft 7, 1950, S. 104 ff., jetzt in seinem
Wort und Bild S. 125f., 214f. Anm. 622. Ders. Die Trojasage in Pompeji a.O.
129fî. Ders. Propyläen 40. 126. 140. 146.
2 P. Blome danke ich für die Bereitwilligkeit, die vorliegende Arbeit zu
redigieren und H. Sichtermann für unschätzbare Hilfe bei der Vorbereitung.
MEFRA 1976, 2. 51 760 KARL SCHEFOLD
schon von älteren klassischen Archäologen ausgesprochen worden. Dem
gegenüber vertritt Kurt Weitzmann die These, es handle sich um Ill
ustrationen griechischer Texte 1. Weitzmanns grosse Untersuchungen die
ser Frage haben bei den Archäologen ein zu schwaches Echo gefunden,
obwohl seine Rezensionen der bildlichen Überlieferung grundlegend
bleiben werden. Seine Vorstellungen von der künstlerischen Form der
Vorbilder sollten an der Geschichte der griechischen Bilderzählungen
geprüft werden. Dazu soll die folgende Untersuchung beitragen.
Nach. Weitzmann waren die Vorbilder künstlerisch bescheiden und
erhielten einen höheren Eang erst bei den Übertragungen der Buchrollen
in die monumentale Form des Codex, der der neuen Würde des Buches
als heiliger Schrift entspricht 2. Zu dieser Annahme einer Steigerung des
Niveaus vom Rollenbild zum Codex steht im Widerspruch, dass die Vor
bilder, wie Weitzmann selbst sieht, mit bewundernswerter Geschmeidigkeit
jede Wendung des Textes ins Bild übertragen, sodass sie ohne Text ver
standen werden konnten, « wie ein Filmstreifen », während wir auf Sar
kophagen, Silbertellern, Elfenbeinen und Textilien und in den mittelalter
lichen Bilderzählungen die Vorlagen drastisch abgekürzt finden, also « in
den narrativen Zyklen, die sich alle auf illustrierte Bücher zurückführen
lassen » wie Weitzmann sagt, auf Bilderbücher, wie wir annehmen.
Die Qualität der Vorlagen spricht am herrlichsten aus den Kopien,
die uns an römischen Wänden mehr oder weniger monumentalisiert er
halten sind, besonders in den Odysseelandschaften und im Iliaszyklus des
homerischen Hauses. Solche Bilderfolgen enthalten Erfindungen, die
nicht äusserlich illustrieren, sondern, wie die ältere griechische Kunst,
den Sinn des Geschehens sichtbar machen. So zeigt ein Bild im homerischen
Haus (Abb. 1) Andromache am Grab Hektors in solchem Schmerz nieder
gesunken, dass sie nicht bemerkt, wie der kleine Astyanax von der Dienerin
mit Mühe abgehalten werden kann, zur Mutter zu eilen 3. Das wurde so
weder in Ilias noch Aithiopis erzählt, und ist doch ein Inbegriff des Schicks
als der beiden, wie es die Ilias sieht.
Niemand wird bezweifeln, dass wissenschaftliche Texte, auch Lehr
gedichte wie das des Arat und Bücher der Römerzeit mit den kleinen
1 Weitzmann Eoli. Ders. Studies in Classical and Byzantine Manuscript
Illumination, Chicago/London 1971.
2 Während die Buehrolle bei den Griechen mehr eine Gedächtnisstütze
war. Die Wandlung in der Auflassung des Buches wurde von H. Traenkle in
einem unveröffentlichten Vortrag eindrucksvoll geschildert.
3 V. Spinazzola, Pompei alla luce degli scavi nuovi di Via dell' Abondanza,
Koma 1953, S. 944f. BILDERBÜCHER ALS VORLAGEN RÖMISCHER SARKOPHAGE 761
Abb. 1 - Andromache am Grab Hektors. Homerisches Haus, Pompeji,
cf. S. 760 Anm. 3. (D'après le dessin: V. Spinazzola, Pompei alla luce degli scavi
nuovi di Via dell'Abbondanza, Roma, 1953, S. 944, Fig. 955).
Bildchen illustriert waren, die Weitzmann für alle antiken illustrierten
Bücher annimmt. Dass es daneben aber kontinuierende Bilderzählungen
gegeben hat, wie sie in ägyptischen Tierfabeln, auf phönizischen Silber
schalen, auf hellenistischen Eeliefbechern, in römischen gemalten und
Eelieffriesen und in der Josuarolle erhalten sind, ja in ostasiatischen Bil
derrollen bis heute weiterleben, daran halten wir fest, und diese Auffassung
wird nun durch den grossartigen Neufund eines minoischen gemalten
Frieses aus dem Mitte des 2. Jahrtausends v. Chr. auf Thera bestätigt.
Dieser Fries schildert eine Mllandschaft und eine Schiffsprozession zu
einer Felseninsel in derselben kontinuierenden Weise, wie wir sie für das
Nilmosaik von Praeneste und andere ägyptisierende Friese als Vorbild
vorausgesetzt haben 1. Der kretische Künstler wird eine ägyptische Vor
lage gehabt haben, eine Bilderbuchrolle, die er genial in seinen Stil übers
etzte.
Der von Weitzmann treffend herausgearbeitete Unterschied der
Bilder in Papyrusrollen und in Codices 2 erklärt sich daraus, dass erst in
Codices Teile aus selbständigen Bilberbuchrollen übernommen werden
konnten, während die Bildchen in Papyrusrollen nur behelfsmässigen
1 Sp. Marinatos, Die Ausgrabungen auf Thera und ihre Probleme, in SBer.
österr. Akad. d. Wiss. 287, 1, Wien 1973, Abb. 26. 28.
2 Weitzmann, Studies, op. cit., (S. 760 Anm. 1) 96ff. KARL SCHEFOLD 762
Charakter hatten. Die landschaftlichen Hintergründe auf der Quedlin
burger Itala und in der Ilias Ambrosiana sind also nicht freie Zutaten
beim Illustrieren der Codices 1, sondern sie stammen aus den Bilderbüchern,
die wir uns nach Analogie der Odysseelandschaften mit kontinuierender
Erzählung vorstellen.
Stärker als in den römischen Wandfriesen sind die griechischen Bi
lderbuchrollen auf den Sarkophagen verändert worden, um deren
Bestimmung zu entsprechen. Dennoch bewahren manche Sarkophage
herrliche griechische Erfindungen, meist aus der Alexanderzeit. Man hat
auf diese Gattung bisher zu wenig geachtet, weil man ihre Erzählungs
kunst zu selbstverständlich hinnimmt. Sie ist uns so geläufig geworden,
dass man sie für « natürlich » hält. Und doch braucht man nur das Erzählen
der archaischen und klassischen Vasen zu vergleichen, um zu sehen,
welche geniale Leistung die Gattung der spätklassischen Bilderbücher ist,
wie sie die Kunst der Erzählens im Bild zu einer klassischen Eeife bringt.
1 - Die römische Umgestaltung
« Sinn und Form » — mit dieser Wendung habe ich 1951 die Aufgabe
zu bezeichnen versucht, die sich der Sa

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