ISSN 1830-432XEuropäischeAllgemeine Akzeptanz von InnovationGebrauch von Handys im FlugzeugBestandsaufnahme der Paxis-InitiativeEuropäischer Innovationsanzeiger 2005Innovative Regionen in Europa – IRE-NewsletterEuropäische KommissionGD UNTERNEHMEN UND INDUSTRIEENT 5 0104 - EI 01/06 DE.indd 1 13/01/06 14:53:26Januar 2006Inhalt Auftrieb für Start-upsIndustriepolitik – Förderung von Herstellern 3Kleine Unternehmen sind das Herzstück jeder Volkswirtschaft. Je mehr Firmen neu SONDERARTIKEL: Paxis-Abschlusstagung gegründet werden, desto größer ist die Zahl derer, die Aussicht haben, dynamische, – Exzellenz in Innovation lässt sich lernen 5 innovative Unternehmen – die wichtigste Stütze der Wirtschaft – zu werden. Die Schaffung möglichst günstiger Voraussetzungen für Unternehmensgründer ist viel-SONDERARTIKEL: Den Kontakt auch in der Luft nicht verlieren 9 leicht der wichtigste Beitrag, den die regionalen Behörden leisten können. Mit die-sem Thema haben sich in den vergangenen Jahren die Paxis-Regionen (siehe unse-IRE-Newsletter ren ersten Beitrag) sowohl einzeln als auch im Verbund befasst. Vor Ablauf dieser EU-finanzierten Initiative trafen sich die Partnerregionen zu ihrer Schlusskonferenz, Clustering für Europa 14um Erfahrungen auszutauschen und neue Initiativen vorzubereiten.
Allgemeine Akzeptanz von Innovation Gebrauch von Handys im Flugzeug
Europäische Kommission GD UNTERNEHMEN UND INDUSTRIE
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Bestandsaufnahme der Paxis-Initiative Europäischer Innovationsanzeiger 2005 Innovative Regionen in Europa – IRE-Newsletter
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Inhalt
Industriepolitik – Förderung von Herstellern 3 SONDERARTIKEL: Paxis-Abschlusstagung – Exzellenz in Innovation lässt sich lernen 5 SONDERARTIKEL: Den Kontakt auch in der Luft nicht verlieren 9 IRE-Newsletter Clustering für Europa 14 Erfolgsplanung durch Technologie 16 Schlesiens Blick in die Zukunft 17 Eine Strategie für Maltas Außenorientierung 18 Wie nordische Gründerzentren neue Unternehmen begleiten 19 IST Ergebnisse verbreiten Innovation 21 KURZNACHRICHTEN 22 Die richtigen Fragen zur politischen Entwicklung stellen 24 Die Jugend im Visier 26 GASTBEITRAG: Wissen in Wachstum umwandeln 27 Innovationsfähigkeiten zeigen 28 Privatanleger investieren in KMU-Innovation 29 KONFERENZEN 30 VERÖFFENTLICHUNGEN 31 INNOVATION IN ZAHLEN 32
Auftrieb für Start-ups
Kleine Unternehmen sind das Herzstück jeder Volkswirtschaft. Je mehr Firmen neu gegründet werden, desto größer ist die Zahl derer, die Aussicht haben, dynamische, innovative Unternehmen – die wichtigste Stütze der Wirtschaft – zu werden. Die Schaffung möglichst günstiger Voraussetzungen für Unternehmensgründer ist viel-leicht der wichtigste Beitrag, den die regionalen Behörden leisten können. Mit die-sem Thema haben sich in den vergangenen Jahren die Paxis-Regionen (siehe unse-ren ersten Beitrag) sowohl einzeln als auch im Verbund befasst. Vor Ablauf dieser EU-finanzierten Initiative trafen sich die Partnerregionen zu ihrer Schlusskonferenz, um Erfahrungen auszutauschen und neue Initiativen vorzubereiten.
Die bei weitem größte Herausforderung jedes Unternehmers liegt darin, eine Marktlücke potenzieller Kundenbedürfnisse und -wünsche zu schließen. Stimmen beide nicht überein, so lassen sich neue Produkte möglicherweise nicht absetzen oder nur langsam auf den Markt bringen. Die Akzeptanz neuer Produkte und Dienstleistungen in der Öffentlichkeit ist ein entscheidender Faktor dafür, dass sie schnell angenommen werden. In unserem zweiten Beitrag untersuchen wir das Beispiel Mobiltelefone im Flugzeug. Aus technischen und Sicherheitsgründen war der Gebrauch von Mobiltelefonen, die am Boden ja all-gegenwärtig sind, in Flugzeugen bisher verboten. In einigen Monaten soll damit Schluss sein. Geschieht dies, weil die Fluggäste es wirklich wollen, oder bloß weil die Operateure darin eine neue Einkommensquelle sehen? Schließlich werfen wir einen Blick auf den jüngsten Europäischen Innovationsanzeiger. Dieses nützliche Instrument wird weiter verfeinert und der Umfang der bereit gestellten Informationen wird erweitert. Aber das darin vermittelte Gesamtbild – über die Stellung der EU in der Welt und die Wettbewerbsposition der Mitgliedstaaten – hat sich in den vergangenen fünf Jahren kaum verändert. Treffen die Mitgliedstaaten nun die geeigneten Maßnahmen, um ihre Innovationsleistung zu verbessern?
Im Oktober nahm die Kommission eine Mitteilung über eine neue Industriepolitik an, die darauf abzielt, die Bedingungen zu schaffen, unter denen das verarbeitende Gewerbe florieren kann. Gert Jan Koopman, Direktor für Industriepolitik bei der Kommission, skizziert die Herausforderungen, die auf Ebene der EU und der Mitgliedstaaten anzunehmen sind, damit verarbeitende Unternehmen zu der in der überarbeiteten Lissabon-Strategie dargelegten Partnerschaft für Wachstum und Arbeitsplätze beitragen.
Gert Jan Koopman
Europäische Innovation: Setzt die vorliegende Mitteilung über die neue Industriepolitik1 von 2002 und 2004 fort, oder die schlägt die Politik eine neue Richtung ein? Gert Jan Koopman: Sie setzt diese Mitteilungen fort und ergänzt sie durch ein Arbeitsprogramm für die nächsten zwei oder drei Jahre. Die beiden vorangegangenen Mitteilungen stellen eine Reihe von Grundsätzen auf, in denen hervor-gehoben wird, dass es in der Industriepolitik vor allem um die Verbesserung der Rahmenbedingungen geht. Bei dieser Mitteilung befassten wir uns mit dem verarbeitenden Gewerbe und überprüften die Rahmenbedingungen, um herauszufinden,
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welcher Handlungsbedarf besteht. Wir stellten erstmals die wichtigsten Herausforderungen auf sektoraler Ebene vor und versuchten, ein Arbeitsprogramm festzulegen, um sich diesen Herausforderungen zu stellen. Bedeutet der sektorale Fokus eine Veränderung der Politik? Neu ist, dass wir 27 Sektoren des verarbeitenden Gewerbes auf die gleichen Kriterien überprüften. Vor 10 bis 15 Jahren verfolgten wir einen sektoralen Ansatz, gingen jedoch an die Schwierigkeiten jedes Sektors auf unterschiedliche Weise heran. Dann kam eine Phase, in der die Industriepolitik, offen gesagt, ein Tabuthema war. Durch die Mitteilung von 2002 führten wir sie wieder als eine politische Zielsetzung ein. Die sektorale Dimension ist somit zurück, sie bleibt aber in einem horizontalen Rahmen.
Wir versuchen weder, Sieger herauszufiltern, noch Sektoren beliebig zu unterstützen, sondern wir sind bestrebt, die Rahmenbedingungen für alle Sektoren zu verbessern. Ebenso wenig bemühen wir uns, „europäische Champions“ hervorzubrin-gen. Sollte dies nach der Verbesserung der Rahmenbedingungen geschehen, entspricht es nicht unserem ursprünglichen Ziel.
Koordinierung
Inwiefern hängt der Erfolg dieser Politik von der Partnerschaft zwischen der EU und den Mitgliedstaaten ab?Eine gemischte Aktion auf Ebene der Gemeinschaft und der Mitgliedstaaten ist notwendig, aber das Zusammenwirken zwi-schen diesen Politikebenen ist von grundlegender Bedeutung. Bei der Entwicklung dieser Mitteilung arbeiteten wir eng mit den Mitgliedstaaten zusammen, um sicherzustellen, dass die Analyse mitgetragen wird. Entscheidend ist, dass bei Gesprächen über einen Industriezweig dessen Hauptakteure einbezogen sind.
Warum wird der Schwerpunkt auf das verarbeitende Gewerbe gelegt, wenn der Dienstleistungssektor einen größeren Anteil an der europäischen Wirtschaft hat? Gemessen an den aktuellen Preisen vergrößert der Dienstleistungssektor seinen Anteil an der Beschäftigung und der Wertschöpfung. Nach Ausstoßmengen ist der Anteil des verarbei-tenden Gewerbes unverändert oder sogar leicht zunehmend. Das liegt daran, dass das verarbeitende Gewerbe im Allgemeinen ein wesentlich höheres Produktivitätswachstum aufweist. Innovation ist äußerst wichtig, und ein Blick auf die FuE-Aufwendungen genügt zum Beispiel, um festzustellen, dass der größte Teil für das verarbeitende Gewerbe ausgegeben wird.