Die Philippinen und ihre Bewohner - Sechs Skizzen
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Die Philippinen und ihre Bewohner - Sechs Skizzen

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Publié le 08 décembre 2010
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Project Gutenberg's Die Philippinen und ihre Bewohner, by C. Semper This eBook is for the use of anyone anywhere at no cost and with almost no restrictions whatsoever. You may copy it, give it away or re-use it under the terms of the Project Gutenberg License included with this eBook or online at www.gutenberg.org Title: Die Philippinen und ihre Bewohner Sechs Skizzen Author: C. Semper Release Date: March 13, 2008 [EBook #24820] Language: German Character set encoding: ISO-8859-1 *** START OF THIS PROJECT GUTENBERG EBOOK DIE PHILIPPINEN UND IHRE BEWOHNER *** Produced by Jeroen Hellingman and the Online Distributed Proofreading Team at http://www.pgdp.net/ [1] Die Philippinen und ihre Bewohner. Sechs Skizzen. Nach einem im Frankfurter geographischen Verein 1868 gehaltenen Cyclus von Vorträgen. Von Dr. C. Semper, Prof. extr. in Würzburg. A . Würzburg. Buchhandlung. 1869. S t u b e r ’ s Recht der Uebersetzung vorbehalten. [Inhalt] [Inhalt] Meinem lieben Schwager Moritz Herrmann in Manila dem thätigen Beförderer meiner wissenschaftlichen Bestrebungen widme ich diese Blätter in dankbarer Freundschaft. [Inhalt] Mein lieber Moritz. Als wir uns vor 4 Jahren trennten, versprach ich Dir, Deinen Namen einer Reisebeschreibung voranzusetzen. Doch »in der Zukunft d. h. der Verleger dunklem Schoosse« ruht noch immer die versprochene Arbeit, ungewiss ihres zukünftigen Geburtstages; darum biete ich Dir heute nur diese leichte Waare an. Deutlich tragen die folgenden Skizzen den Charakter der frei gehaltenen Vorträge an der Stirn. Sollte es mir gelungen sein, dennoch durch die Verschmelzung eigener Anschauung mit fremden Angaben ein übersichtliches Bild von dem Lande und seinen Leuten, den Wechselbeziehungen ihrer geschichtlichen Entwickelung und der natürlichen Verhältnisse des Bodens und seiner Erzeugnisse entworfen zu haben, so wurde dies mich trösten bei dem Vorwurf, den Du mir vielleicht machen wirst, in diesen Skizzen allzusehr den Reisenden vernachlässigt zu haben. Sage den Palmen, ehe auch Du ihr Land verlässt, dass ich ihrer in treuer Liebe gedenke. W ü , im Mai 1869. r z b u r g Dein Freund und Schwager C. Semper. [5] I. [Inhalt] Die Vulcane der Philippinen. Fast in gerader Linie von Nord nach Süd ziehen sich die philippinischen Inseln von Formosa an hinunter bis nach Borneo und den Molucken. Von der Südspitze Formosa’s durch einen etwa 40 Seemeilen breiten Canal getrennt schliessen sich die kleinen Inseln der Provincia de B a an t die schon zum Theil zu Luzon gehörenden und die Gestalt dieser Insel in ihrer Gruppirung andeutenden B a an. Von fast viereckiger b u y a Form, mit parallelen, von Nord nach Süd streichenden östlichen und westlichen Küsten zieht sich L ,udie grösste Insel o Philippinen z der n (2000 geogr. Quadratmeilen), vom 19. bis zum 14. Breitengrade herunter und biegt sich dann plötzlich in fast ganz östlicher Richtung um. Durch Meeresarme und Buchten in zahlreiche schmale Halbinseln und Landzungen zerspalten scheint dieser südlichere Theil von Luzon aus einer Menge kleinerer Inseln zusammengesetzt zu sein und lehnt sich so in natürlichster Weise an die zahlreichen Inseln an, welche man gewöhnlich unter dem Namen der »Islas Visayas« oder der »Islas de los Pintados« (der tättowirten Menschen) begreift. Unter diesen, deren Zahl mit Einschluss der kleineren Inseln viele Hunderte beträgt, fallen die beiden südlichsten leicht in die Augen: die langgestreckte P a oder P l aa der w r Spanier, welche von Borneo’s Nordspitze (in 7° N. Breite) nur durch einen schmalen Meeresarm getrennt eine enge Beziehung zwischen dieser und den philippinischen Inseln anzudeuten scheint, und dann am Meisten gegen Osten vortretend M i oder M n d a a, g grösste Insel der die n i an o Philippinen nach Luzon (1600 geogr. Quadratmeilen). Mit ihrer südwestlichen Spitze (Zamboanga) lehnt sie sich durch die Inselkette von B a und den Sulu-Inseln ebenfalls an eine östlich vorspringende s i l a n Landzunge Borneo’s an, während die südöstliche Spitze Mindanao’s, die P u n in t 80′ N. Br. durch die Inselkette, e 5° a S welche r a Sanguir, Siao &c. angehören mit Celebes, durch die Salibabo-Inseln mit Gilolo verbunden ist. So schliesst der Archipel der Philippinen den nördlichen Theil des stillen Oceans mit seinen östlichen Strömungen von der durch ihre Wirbelstürme berüchtigten chinesischen See ab und gestattet eine Verbindung beider Meere unmittelbar nur durch den nördlichen ziemlich breiten Canal zwischen Luzon und Formosa, mittelbar durch die Strassen von S . und von S B e u , und die inn i alsa g r r mehr einer Beziehung wichtige Strasse von C e . Gänzlich innerhalb desb l e Tropengürtels und in einem Grenzgebiete zwischen den Monsuns und dem NO. Passat des stillen Meeres gelegen, mit unendlich reicher Küstenentfaltung, wie sie nur wenigen begünstigten Ländern der Welt eigen ist; mit langgestreckten Bergketten von 3–4000′ mittlerer Kammhöhe und bis zu über 9000′ ansteigenden Berggipfeln und isolirten Feuerbergen; mit einer durchschnittlichen mittleren Jahrestemperatur von 21° R. und mittleren Extremen von 19–23° R. und einem mehr als 70 % betragenden mittleren Feuchtigkeitsgehalt der Atmosphäre; von zahlreichen Flüssen und Bächen durchfurcht und mit grossen Landseen in den ausgedehnten Ebenen oder tief versteckt zwischen den Bergen—so besitzen die Philippinen alle Momente zur üppigsten Entfaltung tropischer Vegetation und Scenerien. Und in der That reihen sich diese Inseln in solcher Beziehung durchaus würdig den gefeiertsten Gegenden tropischer Länder, wie Brasilien, Java und Ceylon an. Vom dunklen Grün der tropischen Laubwälder stechen die Fichtenwaldungen der hohen Berggipfel in ihrem düstern einförmigen Ton ab—hier vermählt sich der Tannenbaum mit der Palme—und in den Thälern den Flüssen entlang zieht sich ein schwarzer Streif, der Wald der Casuarinen hin. Halb unter den Cocospalmenhainen versteckt liegen die Städte und Dörfer zwischen dem heiteren lichten Grün der Reisfelder und der Zuckerplantagen und alle die Bäume des Waldes und die Sträucher der Gärten schmücken sich mit blendend gefärbten Blumen und Früchten. Die Schönen des Landes scheinen diesen die Kunst abgelauscht zu haben, sich in den grellsten, blendendsten Farben zu kleiden, ohne unseren Augen wehe zu thun, und es steht der Reichthum der Farben, mit denen sich die Pflanzen und Thiere, wie auch die [6] a n n e s e s a a g n u a d a n a o n g a n [7] i r e a d s o i n o Menschen schmücken, in vollster Harmonie zu der Fülle des Lichtes, welche eine tropische Sonne selbst durch Wolken hindurch ihrer geliebten Erde zusendet. Aber unter diesen Blumen ruht auch hier die Schlange, bereit zum Sprunge und zum giftigen Bisse, und hier so wenig wie anderswo ist dem Menschen ungestörter friedlicher Genuss gewährt. Schreckliche Krankheiten, Pocken und die asiatische Cholera, diese Geissel der modernen Menschheit, decimiren die bevölkerten Städte und Dörfer; Wanderheuschrecken, welche wolkengleich den Himmel verfinstern, verheeren die Saat und es folgt ihnen Theuerung und Hungersnoth nach; beim Wechsel der Monsune überschwemmen die angeschwollenen Giessbäche das Land und wenn der Indier sich in seinen Holzhütten oder Steinhäusern von der verheerenden Fluth glücklich gerettet wähnt, so sieht er sich unter den Trümmern seines Hauses durch ein Erdbeben begraben oder in
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