Ein Mega-Event für Japan und Korea [Elektronische Ressource] : die gemeinsame Fußballweltmeisterschaft des Jahres 2002 als Spiegel des Verhältnisses der beiden Länder / von Carolin Dunkel
183 pages
Deutsch

Découvre YouScribe en t'inscrivant gratuitement

Je m'inscris

Ein Mega-Event für Japan und Korea [Elektronische Ressource] : die gemeinsame Fußballweltmeisterschaft des Jahres 2002 als Spiegel des Verhältnisses der beiden Länder / von Carolin Dunkel

Découvre YouScribe en t'inscrivant gratuitement

Je m'inscris
Obtenez un accès à la bibliothèque pour le consulter en ligne
En savoir plus
183 pages
Deutsch
Obtenez un accès à la bibliothèque pour le consulter en ligne
En savoir plus

Description

Ein Mega-Event für Japan und Korea Die gemeinsame Fußballweltmeisterschaft des Jahres 2002 als Spiegel des Verhältnisses der beiden Länder Dissertation zur Erlangung des akademischen Grades doctor philosophiae (Dr. phil.) eingereicht an der Philosophischen Fakultät III der Humboldt-Universität zu Berlin von M.A. Carolin Dunkel Prof. Dr. Dr. h.c. Christoph Markschies, Präsident der Humboldt-Universität zu Berlin Prof. Dr. Bernd Wegener, Dekan der Philosophischen Fakultät III Gutachter: 1. Prof. Dr. Klaus Kracht 2. PD Dr. Michael Kinski Tag der mündlichen Prüfung: 13. Feb. 2009 Ein Mega-Event für Japan und Korea Die gemeinsame Fußballweltmeisterschaft des Jahres 2002 als Spiegel des Verhältnisses der beiden Länder von Carolin Dunkel 2 Inhaltsverzeichnis Einleitung 5 0.1 Fragestellung 5 0.2 Quellen 7 0.3 Hinweise zur Transkription 8 0.4 Abkürzungen 9 1 Hintergrund und Einordnung 10 1.1 Events und Mega-Events 1.1.1 Events 10 1.1.1.1 Events in spätmodernen Gesellschaften 10 1.1.1.1.1 Sportevents 13 1.1.2 Mega-Events 15 1.1.2.1 Mega-Events als Instrumente von Imagepolitik 22 1.1.3 Mega-Events in Japan und Südkorea 26 1.1.3.1 Japan 26 1.1.3.2 Südkorea 30 1.2 Nationale Repräsentation durch Sport 34 2 Vom Bewerber zum WM-Ausrichter 37 2.1 Die WM-Bewerbung 37 2.1.

Sujets

Informations

Publié par
Publié le 01 janvier 2010
Nombre de lectures 19
Langue Deutsch
Poids de l'ouvrage 1 Mo

Extrait



Ein Mega-Event für Japan und Korea
Die gemeinsame Fußballweltmeisterschaft des Jahres 2002
als Spiegel des Verhältnisses der beiden Länder


Dissertation
zur Erlangung des akademischen Grades
doctor philosophiae
(Dr. phil.)



eingereicht an

der Philosophischen Fakultät III
der Humboldt-Universität zu Berlin

von
M.A. Carolin Dunkel


Prof. Dr. Dr. h.c. Christoph Markschies, Präsident der Humboldt-Universität zu
Berlin

Prof. Dr. Bernd Wegener, Dekan der Philosophischen Fakultät III


Gutachter: 1. Prof. Dr. Klaus Kracht
2. PD Dr. Michael Kinski

Tag der mündlichen Prüfung: 13. Feb. 2009





Ein Mega-Event für Japan und Korea
Die gemeinsame Fußballweltmeisterschaft des Jahres 2002
als Spiegel des Verhältnisses der beiden Länder


von
Carolin Dunkel
2
Inhaltsverzeichnis

Einleitung 5
0.1 Fragestellung 5
0.2 Quellen 7
0.3 Hinweise zur Transkription 8
0.4 Abkürzungen 9

1 Hintergrund und Einordnung 10
1.1 Events und Mega-Events
1.1.1 Events 10
1.1.1.1 Events in spätmodernen Gesellschaften 10
1.1.1.1.1 Sportevents 13
1.1.2 Mega-Events 15
1.1.2.1 Mega-Events als Instrumente von Imagepolitik 22
1.1.3 Mega-Events in Japan und Südkorea 26
1.1.3.1 Japan 26
1.1.3.2 Südkorea 30
1.2 Nationale Repräsentation durch Sport 34

2 Vom Bewerber zum WM-Ausrichter 37
2.1 Die WM-Bewerbung 37
2.1.1 Bewerbungskomitees 37
2.1.2 Die Bewerbungen 38
2.2 WM-Entscheidung 39
2.2.1 Die Stimmung in den Bewerberländern vor der Entscheidung 39
2.2.2 Exkurs: Die gemeinsame Ausrichtung und wie es dazu kam 41
2.2.3 Die Reaktionen auf die Entscheidung 44
2.2.3.1 Die Reaktionen in Japan 45
2.2.3.2 Südkorea 49

3 Die Vorbereitung auf die WM: unterschiedliche Erwartungen 56
3.1 Japan: Japan in der Welt – die Welt in Japan 56
3.1.1 Erwartungen 56
3.1.2 Die WM-Vorbereitungen 59
3.1.2.1 WM-Camps 59
3.1.2.2 Illegale Einwanderung 63
3.1.3 Der französische Trainer als interkulturelle Herausforderung 64
33.1.4 Die Beziehung zu Korea: Die WM wird von der
Vergangenheit eingeholt 70
3.1.5 Fazit 75

3.2 Korea: Bestehen im Vergleich mit Japan 78
3.2.1 Erwartungen 78
3.2.2 Die WM-Vorbereitungen 80
3.2.3 Japan als Gegenpol: die Unterschiede sichtbar machen 86
3.2.4 Die Beziehung zu Japan: aus koreanischer und aus japanischer
Perspektive 89
3.2.5 Fazit 95

4 Das Erleben der WM: neue Erfahrungen 99
4.1 Das WM-Erleben in Korea: ein neues Selbstbewusstsein 123
4.1.1 Alle werden eins 99
4.1.1.1 Die WM – eine historische Erfahrung 99
4.1.1.1.1 Das Gefühl der Einheit und Einigkeit 9
4.1.1.1.2 Die WM als Katalysator 101
4.1.1.1.3 Die Nationalmannschaft als Stellvertreter der Nation 103
4.1.1.1.4 Eine nachhaltige Entwicklung? 105
4.1.1.2 Nationale Symbole, die Farbe Rot und neues
Selbstbewusstsein 109
4.1.2 Das „Hiddink-Syndrom“ 115
4.1.2.1 Guus Hiddink stellt Südkorea auf den Kopf 115
4.1.2.2 Nach Hiddink 121
4.1.3 Außenperspektive: Japaner berichten 125
4.1.4 Fazit 132

4.2 Das WM-Erleben in Japan: Korea ist interessant 136
4.2.1 Japan braucht eine neue Identität 136
4.2.2 Fußball als Spiegel der japanischen Gesellschaft 139
4.2.3 Annäherung an Korea 143
4.2.4 Fazit 151

5 Abschließende Betrachtung 153
Literaturvezichnis 158
Zusammenfassung 182
Abstract 183
Schlgwörter
4Einleitung

0.1 Fragestellung

Es ist kaum eine Übertreibung zu sagen, dass die Fußballweltmeisterschaft heute
das wichtigste Sportereignis der Welt ist. Zwar fesseln auch Olympiaden
Millionen von Zuschauern, die ihren Tagesablauf auf die Übertragung der
Wettkämpfe in ihren Lieblingssportarten hin ausrichten, aber eine Begeisterung,
bei der sich Zehntausende von Fans auf öffentlichen Plätzen zum Public Viewing
versammeln, lösen sie nicht aus. Einer der Gründe liegt darin, dass die Sportart
Fußball wie keine andere weltweite Verbreitung gefunden hat. Moderne
Kommunikationstechnologie bietet die Möglichkeit, die Fans aus aller Welt alle
vier Jahre zu einem globalen Publikum zu verschmelzen und sie live am gleichen
Geschehen teilhaben zu lassen. Auf diese Weise bieten Sport-Mega-Events dem
jeweiligen Gastgeber eine beinahe grenzenlose Bühne der Selbstdarstellung. Das
macht den besonderen Reiz der Gastgeberschaft aus.

Auch die FIFA-Fußballweltmeisterschaft 2002 Südkorea/Japan war in dieser
Hinsicht keine Ausnahme. Dennoch unterschied sie sich von ihren Vorgängern.
Sie war nicht nur das erste Ereignis ihrer Art im neuen Jahrtausend, sie war auch
die erste WM, die in Asien stattfand, und vor allem war sie die erste, die von
1 Mit der Vergabe an die beiden zwei Gastgebern gemeinsam ausgerichtet wurde.
2Konkurrenten Japan und Südkorea verwies die FIFA (franz. Fédération
Internationale de Football Association) auf zukünftige Entwicklungen: Die Wahl
asiatischer Gastgeber unterstrich den internationalen Charakter und Anspruch des
Sport-Events und hob die Bedeutung hervor, die der Kontinent in zunehmendem
Maße spielt. Die Vergabe an zwei asiatische Länder verwies gleichzeitig auf das
sich verändernde Kräfteverhältnis in der Region. Japan als das Land, das sich
durch seine frühe Entwicklung zu einer modernen Nation von allen anderen
asiatischen Ländern deutlich abgehoben hatte, war der selbstverständliche
Anwärter auf die erste in Asien ausgerichtete Olympiade, die Sommerspiele 1964
in T ōky ō, gewesen. Gleiches galt für die erste nach Asien vergebene
Weltausstellung, die 1970 in Ōsaka eröffnet wurde. Kein anderes Land dieser
Region war damals bereits in der Lage, den mit der Organisation eines dieser

1 Es gab gemeinsame Ausrichtungen großer Sportveranstaltungen vor dem Jahr 2002, z.B. die Kricket-
Weltmeisterschaft 1996 in Indien, Pakistan und Sri Lanka oder die Fußball-Europameisterschaft 2000 in
Belgien und den Niederlanden. Trotz ihrer Größe waren diese Turniere keine Mega-Events wie sie hier
verstanden werden, da sie kein weltweites Publikum ansprachen.
2 Im Folgenden werden „Südkorea“ und „Korea“ als Bezeichnungen für die Republik Korea (kor. Taehan
Min‘guk) verwendet.
5Mega-Events verbunden Anforderungen gerecht zu werden und hätte mit einer
Vergabe der auf Europa und Nordamerika konzentrierten Veranstaltungen
3rechnen können.
Anfang der 1980er Jahre war Japans Bewerbung um die Ausrichtung der
Olympischen Sommerspiele im Jahr 1988 nicht mehr konkurrenzlos: Auch
Südkorea trat als Kandidat auf. In der entscheidenden Abstimmung des
Internationalen Olympischen Komitees am 30. September 1981 unterlag Nagoya
4 Seitdem ist die Konkurrenz in mit 52:27 Stimmen deutlich gegenüber Seoul.
Asien gewachsen. Im Juli 2001 schied Ōsaka, das sich um die Ausrichtung der
Olympischen Sommerspiele 2008 beworben hatte, bereits in der ersten
5Auswahlrunde aus dem Rennen aus, das Peking für sich entschied.
Japan und Korea, die eine 35-jährige Kolonialgeschichte teilen, hatten erbittert
um die Gastgeberrolle bei der Fußballweltmeisterschaft 2002 gekämpft. Durch
die Entscheidung der FIFA waren die Konkurrenten plötzlich zu
gleichberechtigten Partnern geworden und gezwungen, für eine erfolgreiche
Ausrichtung organisatorisch eng zusammenzuarbeiten. Die gemeinsame ung hatte darüber hinaus weitreichende Konsequenzen. Eine wichtige
Motivation bei der Bewerbung um die Ausrichtung eines Mega-Events ist die
Verheißung einzigartiger Medienpräsenz nicht nur in der Zeit des Turniers,
sondern auch in den Jahren der Vorbereitung. Gunter Gebauer sagt über
Olympiaden, ihr Sinn und Zweck sei einzig die Erzeugung von Ereignissen im
6, und es gibt keinen Grund, weltweiten Netz der visuellen Kommunikation
dasselbe nicht auch für Fußballweltmeisterschaften anzunehmen. Das weltweite
Interesse, das dem Gastgeber über den Zeitraum mehrerer Jahre hinweg
garantiert ist, bietet unvergleichbare Möglichkeiten der Präsentation und der
Imagewerbung. Durch die doppelte Gastgeberschaft waren diese beeinträchtigt.
Statt die ungeteilte Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit für sich allein in
Anspruch nehmen zu können, standen zwei Länder im Mittelpunkt der geteilten
Aufmerksamkeit. Ferner war nicht auszuschließen, dass ihr schwieriges
Verhältnis ebenfalls ins Blickfeld der internationalen Be

  • Univers Univers
  • Ebooks Ebooks
  • Livres audio Livres audio
  • Presse Presse
  • Podcasts Podcasts
  • BD BD
  • Documents Documents