Let ém have it - right on the chin. : die Haltung der britischen Öffentlichkeit zum RAF-Flächenbombardement 1939 - 1945 [[Elektronische Ressource]] / von Jana Flemming
249 pages
Deutsch

Découvre YouScribe en t'inscrivant gratuitement

Je m'inscris

Let ém have it - right on the chin. : die Haltung der britischen Öffentlichkeit zum RAF-Flächenbombardement 1939 - 1945 [[Elektronische Ressource]] / von Jana Flemming

Découvre YouScribe en t'inscrivant gratuitement

Je m'inscris
Obtenez un accès à la bibliothèque pour le consulter en ligne
En savoir plus
249 pages
Deutsch
Obtenez un accès à la bibliothèque pour le consulter en ligne
En savoir plus

Description

„Let ‘em have it – right on the chin.” – Die Haltung der britischen Öffentlichkeit zum RAF-Flächenbombardement 1939-1945 Inauguraldissertation zur Erlangung des Akademischen Grades einer Dr. phil., vorgelegt dem Fachbereich 07 – Geschichts- und Kulturwissenschaften der Johannes Gutenberg-Universität Mainz von Jana Flemming aus Hamburg Mainz, 2008 Inhalt Seite I. Thematische und methodische Einführung……………...……...………….…... 5 1. Forschungsstand………….………………………………………………………... 6 2. Quellen…………………………………………………………………………….. 11 2.1. Die wöchentlichen Berichte des Informationsministeriums………………….. 11 2.2. Vier Zeitungen und die Arbeitsbedingungen der britischen Presse während des Krieges…………………………………………...…………..………… 15 2.2.1. Die Zeitungen……......……………..……………………..…………. 15 2.2.2. Die Zensur………………………..………………………..………… 23 3. Die Theorie der Schweigespirale als Gliederungs- und Argumentationshilfe…...... 27 II. Die Haltung der britischen Öffentlichkeit zum RAF-Flächenbombardement 1939-1945……...……………………………………………………………….….. 35 1. 1939/40: Spaltung der öffentlichen Meinung in der Frage nach Vergeltung…...…. 35 1.1. Die Strategie des Bomber Command 1939/40………………………………. 35 1.2. Zwischen dem Ruf nach Vergeltung und Angst vor der Invasion: Analyse der ausgewählten Zeitungen 1939/40………...……………………..………….……… 40 1.2.1. Die Darstellung der „Leaflet Raids“ und Präzisionsbombardements in den seriösen Zeitungen…..………………….…..

Informations

Publié par
Publié le 01 janvier 2008
Nombre de lectures 35
Langue Deutsch
Poids de l'ouvrage 3 Mo

Extrait

„Let ‘em have it – right on the chin.” –
Die Haltung der britischen Öffentlichkeit
zum RAF-Flächenbombardement 1939-1945





Inauguraldissertation
zur Erlangung des Akademischen Grades
einer Dr. phil.,
vorgelegt dem Fachbereich 07 –
Geschichts- und Kulturwissenschaften
der Johannes Gutenberg-Universität
Mainz









von
Jana Flemming
aus Hamburg

Mainz, 2008 Inhalt
Seite
I. Thematische und methodische Einführung……………...……...………….…... 5
1. Forschungsstand………….………………………………………………………... 6
2. Quellen…………………………………………………………………………….. 11
2.1. Die wöchentlichen Berichte des Informationsministeriums………………….. 11
2.2. Vier Zeitungen und die Arbeitsbedingungen der britischen Presse während
des Krieges…………………………………………...…………..………… 15
2.2.1. Die Zeitungen……......……………..……………………..…………. 15
2.2.2. Die Zensur………………………..………………………..………… 23
3. Die Theorie der Schweigespirale als Gliederungs- und Argumentationshilfe…...... 27
II. Die Haltung der britischen Öffentlichkeit zum RAF-Flächenbombardement
1939-1945……...……………………………………………………………….….. 35
1. 1939/40: Spaltung der öffentlichen Meinung in der Frage nach Vergeltung…...…. 35
1.1. Die Strategie des Bomber Command 1939/40………………………………. 35
1.2. Zwischen dem Ruf nach Vergeltung und Angst vor der Invasion: Analyse der
ausgewählten Zeitungen 1939/40………...……………………..………….……… 40
1.2.1. Die Darstellung der „Leaflet Raids“ und Präzisionsbombardements
in den seriösen Zeitungen…..………………….…...……………...……….. 41
1.2.2. Die Auseinandersetzung mit der Appeasement-Politik und den
erfolglosen Bombardements im Mirror und Express………...…………….. 45
1.2.3. Die Frage nach Vergeltung im Spiegel der Presse……….….…....…. 53
1.2.4. Leserbriefe……….……………..………………….………..….……. 68
1.3. Diskussionsbeginn: Die Analyse des MoI 1940…...…………….….………… 78
1.3.1. Reaktionen auf den „Blitz“…….…..……………..……….………… 78
1.3.2. Gründe für die fehlende Einigkeit in der britischen Bevölkerung…... 82
1.4. 1939/40: Fazit………………………….……………………………………… 89
2. 1941/2: Die Wende – Flächenbombardement als Vorbereitung der Westoffensive 91
2.1. Der Weg zu den ersten 1.000 Bomber-Angriffen…………………………….. 91
2.2. Der Wunsch nach mehr Offensive: Analyse der ausgewählten Zeitungen
1941……………………………………………………………………………..…. 95
2.2.1. Der Weg zur neuen Strategie…………………………..……………. 95
2.2.2. Die Auseinandersetzung mit den Misserfolgen des Jahres 1941 in
allen vier Zeitungen………………………………………………………… 103
2.3. Erste Anzeichen einer Vereinheitlichung der öffentlichen Meinung: Die Analyse des MoI 1941………………………………..……………………………. 109
2.3.1. Wende ab März 1941 und Ende des „Blitzes“..…..….…....…………... 109
2.3.2. Gründe für die beginnende Konsensbildung 1941………………….…. 116
2.3.3. Kriegseintritt der Sowjetunion und Wunsch nach einer zweiten Front
im Westen……......…...……………………………………………………… 120
2.4. Zwischen Patriotismus und dem Ruf nach der Westoffensive: Analyse der
ausgewählten Zeitungen 1942…………………...………………...………………. 125
2.4.1. Die 1.000-Bomber-Angriffe im Spiegel der Presse………...….……… 125
2.4.2. Die „Second Front now!“-Bewegung……………………….………… 137
2.5. Verstärkung der Tendenzen zu einer Konsensbildung: Die Analyse des MoI
1942…………………………..……………………………………...…………….. 145
2.5.1. Hoffnungslosigkeit in der britischen Bevölkerung zu Beginn des
Jahres 1942………………………………………….………….……..……… 145
2.5.2. Die ersten 1.000-Bomber-Angriffe und wachsende Zuversicht…...….. 147
2.5.3. Flächenbombardement als Vorbereitung der Westinvasion…….…….. 150
2.6. Exkurs: Verbots-Androhung für den Daily Mirror 1942……………….…….. 154
2.7. 1941/42: Fazit……………...……………..…………………………………… 164
3. 1943-1945: Konsens – Ausschluss gegnerischer Stimmen………....……………... 167
3.1. Die Casablanca Direktive löst die Direktive 22 ab…....……………………… 167
3.2. Erleichterung über die Offensive: Analyse der ausgewählten Zeitungen
1943………………………………………………………………………………... 171
3.2.1. Die Schlachten um die Ruhr, um Hamburg und Berlin…..…………… 171
3.2.2. Die deutsche Zivilbevölkerung als Ziel der RAF-Angriffe……….…... 179
3.3. Vorläufiges Ende im Prozess der Meinungsbildung: Die Analyse des MoI 190
3.4. Zwischen Offenheit und Leugnen: Analyse der ausgewählten Zeitungen
1944/45……………………………………………………………..……………… 197
3.5. D-Day und beginnende Tabuisierung des Flächenbombardements: Die
Analyse des MoI 1944………...………………..…………………………….……. 211
3.6. Exkurs: Erfolglose Opposition gegen das Flächenbombardement – Analyse
weiterer Quellen………..…………….……………………………………………. 215
3.7. 1943-1945: Fazit………………………..……………………………………... 232
III. Schlussbetrachtung………..……………………………………………………... 234
Abkürzungen….………………………………..……………………………………….. 239
Literatur und Quellen…...……………..……………………………………………….. 240
I. Thematische und methodische Einführung

Unter der Bezeichnung „öffentliche Meinung“ findet man in den Lexika die un-
terschiedlichsten Bedeutungen. Wurde das Phänomen selbst schon in der Antike
beobachtet, entstand „öffentliche Meinung“ als Begriff erst zur Zeit der Aufklä-
rung. Dabei erfuhr er schon sehr bald eine doppelte Definitionszuschreibung: Man
meinte damit einerseits die Kommunikation innerhalb einer Gesellschaft, die In-
formation ihrer Einzelpersonen zur Sicherung ihres Zusammenhaltes und ihrer
Handlungsfähigkeit, andererseits war die Vorstellung von der öffentlichen Mei-
nung als Sozialkontrolle vorherrschend, die Idee, das Individuum sei nicht frei
1und selbst bestimmt, sondern unterliege einem starken Gruppendruck. In der
Bundesrepublik wirbt die Meinungsforscherin Elisabeth Noelle-Neumann seit den
siebziger Jahren für ein Konzept, das beide Stränge miteinander verbindet, indem
sie die öffentliche Meinung definiert als „eine Meinung in wertbesetzten Berei-
chen, die ohne Furcht vor Sanktionen öffentlich ausgesprochen werden und auf
2der sich öffentliches Handeln gründen kann.”
Ausgehend von dieser Definition soll in der folgenden Untersuchung ein
Ausschnitt der öffentlichen Meinung in Großbritannien über den RAF-
Bombenkrieg während der Jahre 1939 bis 1945 analysiert und vorgestellt werden.
Ziel ist dabei, herauszufinden, ob, wann und aus welchen Gründen sich ein öffent-
licher Konsens zum Thema RAF-Flächenbombardement herausbildete. Die Quel-
lengrundlage der Arbeit besteht vorrangig aus zwei Komplexen: Zum einen wer-
den die wöchentlichen Berichte des britischen Informationsministeriums unter-
sucht. Dabei handelt es sich um unveröffentlichte Quellen aus The National Ar-
chives in London – Stimmungsberichte, die von Beamten des Ministry of Infor-
mation (MoI) zur Erkundung der Moral, also der Standhaftigkeit der britischen
3Bevölkerung während des Krieges, wöchentlich angefertigt wurden. Gegenüber-
gestellt wird dem die Analyse der vier Tageszeitungen The Times, The Manches-
ter Guardian, The Daily Mirror und Daily Express.

1 Manfred Asendorf, Öffentliche Meinung (Öffentlichkeit), in: ders. u.a. (Hg.), S. 463-465.
2 Elisabeth Noelle-Neumann, Öffentliche Meinung, S. 343.
3 Home Intelligence Weekly Reports 1940-44, TNA, INF I/292. Vgl. auch: Jana Flemming, Der
RAF-Bombenkrieg, S. 323-341 sowie dies., in: Neitzel (Hg.), Der Bombenkrieg und seine Opfer,
S. 18-29.

51. Forschungsstand

Die Beschäftigung mit dem Luftkrieg hatte zum sechzigsten Jahrestag des Kriegs-
endes Hochkonjunktur. Ausgelöst wurde das Interesse am Bombenkrieg nicht
zuletzt durch Jörg Friedrich und sein Buch „Der Brand. Deutschland im Bomben-
1krieg 1940-1945“ , eine eindringliche Schilderung der Folgen alliierter Bomben-
2angriffe für die deutsche Zivilbevölkerung. Zuweilen ist die Debatte von einem
für die deutsche Historiographie der Jahre 1933/39 bis 1945 neuen Opfergefühl
geprägt. Dabei wird argumentiert, dass die Leidenserfahrungen der Deutschen in
der bisherigen Geschichtsschreibung und öffentlichen Wahrnehmung auch auf-
3grund von Ängsten vor dem „Vorwurf der Aufrechnung“ zu wenig oder gar nicht
berücksichtigt worden seien. Wolle man also ein umfassendes Bild jener Zeit ma-
len, müsse man auch den Opfern Erinnerung und Anerkennung zukommen lassen.
Dem ist mit Ute Frevert, Volker Ullrich und anderen zu entgegnen, dass eine sol-
4cherart diagnostizierte Erinnerungslücke nicht existiert, sondern vielmehr, wie
Dietmar Süß betont, „selbst Teil einer der unterschiedlichen Erzählungen war, in
5denen nach 1945 der alliierten Kriegführung gedacht wurde.“
Deutsche Historiker begannen zwar erst seit etwa den 80er Jahren mit der
detaillierten Erforschung des Luftkrieges, bemühten sich dann aber jenseits von
Rechtfertigungsbestrebungen um eine ausgewogene und unsentimentale Ge-

1 Jörg Friedrich, Der Brand. Deutschland im Bombenkrieg 1940-1945, M

  • Univers Univers
  • Ebooks Ebooks
  • Livres audio Livres audio
  • Presse Presse
  • Podcasts Podcasts
  • BD BD
  • Documents Documents