ISSN 1830-432XEuropäischeGeistiges EigentumDem Kern des Innovationsinstruments auf der SpurTierversuche – Alternativen dank InnovationForschungs- und Innovationspolitik: ein neuer gemeinsamer AnsatzIRC-NewsletterEuropäische KommissionGD UNTERNEHMEN UND INDUSTRIEENT 5 0103 - EI 11-05 DE.indd 1 31/10/05 16:54:38November 2005Inhalt Vom Plan zur AktionAktionsplan – Neuer Schwung für die Politik 3Die Kommission hat einen neuen gemeinsamen Aktionsplan für Forschung SONDERARTIKEL: Alternative Wege und Innovation verabschiedet, der das Wirtschaftswachstum ankurbeln und die – verborgene Vorteile 5Schaffung neuer Arbeitsplätze unterstützen soll. Dieser Plan legt dar, welche SONDERARTIKEL: IPR – ein Innovationsanreiz? 9 Maßnahmen die Kommission selbst auf EU-Ebene ergreifen wird, und fordert die Mitgliedstaaten und die Regionen auf, dafür zu sorgen, dass auf ihrer Ebene IRC-Newsletterergänzende Aktionen in Angriff genommen werden. Die neuen Maßnahmen IRC-Netzwerk feiert zehnten Geburtstag 14 unterscheiden sich insofern von früheren EU-Politiken, als sie weit mehr Gewicht auf die bessere Nutzung der auf regionaler und nationaler Ebene vorhandenen Software-KMU hält Einzug in die weite Welt 16Ressourcen und Aktivitäten legen. Vor allem jedoch zielt der Aktionsplan darauf Süßer Erfolg mit Röntgenstrahlen 17 ab, das politische Engagement zur Verbesserung der europäischen Wirtschaft neu zu beleben.
Geistiges Eigentum Dem Kern des Innovationsinstruments auf der Spur
Tierversuche – Alternativen dank Innovation Forschungs- und Innovationspolitik: ein neuer gemeinsamer Ansatz IRC-Newsletter
Europäische Kommission GD UNTERNEHMEN UND INDUSTRIE
ENT 5 0103 - EI 11-05 DE.indd 1
31/10/05 16:54:38
2
Inhalt
Aktionsplan – Neuer Schwung für die Politik 3 SONDERARTIKEL: Alternative Wege – verborgene Vorteile 5 SONDERARTIKEL: IPR – ein Innovationsanreiz? 9 IRC-Newsletter IRC-Netzwerk feiert zehnten Geburtstag 14 Software-KMU hält Einzug in die weite Welt 16 Süßer Erfolg mit Röntgenstrahlen 17 Guter Fang für die Themengruppe Fisch 19 Deutsche IRC halten Innovationskongress ab 20 KURZNACHRICHTEN 21 Europäer im Sog der Innovation 22 Europe Innova – Neue Innovationsprojekte gestartet 23 Testlauf für neue Chemikalienverordnung 25 Online-Ausbildung für die Leiter von Gründerzentren 26 GASTBEITRAG: Wie Start-ups von einer Partnerschaft mit einer Universität profitieren 27 „Fusion“ von Fähigkeiten bringt Gewinn 28 Ein Bild vom Innenleben 29 KONFERENZEN 30 VERÖFFENTLICHUNGEN 31
INNOVATION IN ZAHLEN
32
Vom Plan zur Aktion
Die Kommission hat einen neuen gemeinsamen Aktionsplan für Forschung und Innovation verabschiedet, der das Wirtschaftswachstum ankurbeln und die Schaffung neuer Arbeitsplätze unterstützen soll. Dieser Plan legt dar, welche Maßnahmen die Kommission selbst auf EU-Ebene ergreifen wird, und fordert die Mitgliedstaaten und die Regionen auf, dafür zu sorgen, dass auf ihrer Ebene ergänzende Aktionen in Angriff genommen werden. Die neuen Maßnahmen unterscheiden sich insofern von früheren EU-Politiken, als sie weit mehr Gewicht auf die bessere Nutzung der auf regionaler und nationaler Ebene vorhandenen Ressourcen und Aktivitäten legen. Vor allem jedoch zielt der Aktionsplan darauf ab, das politische Engagement zur Verbesserung der europäischen Wirtschaft neu zu beleben.
Unser erster Sonderartikel ist dem oftmals strittigen Thema Tierversuche gewidmet. Es herrscht breite Übereinstimmung darüber, dass tierfreundliche Alternativen entwickelt werden müssen. Doch längst nicht alle sind sich dessen bewusst, dass der Innovationsdruck der Gesellschaft Branchen wie etwa die Kosmetikindustrie auch dazu anregen kann, ihre Produktivität zu verbessern. Die EU übernimmt die Führung bei der Entwicklung alternativer Methoden, die jedoch – sind sie erst einmal akzeptiert – weltweit zum Einsatz kommen werden. Und den Unternehmen, die von Anfang an an der Entwicklung neuer Methoden mitgewirkt haben, dürften beachtliche Gewinne ins Haus stehen. Um Rechte an geistigem Eigentum (IPR) geht es in unserem zweiten Sonderartikel. IPR-Systeme spielen eine wichtige Rolle bei der Unterstützung der Entwicklung neuer Produkte in der heutigen Wirtschaft, doch manche vertreten die Ansicht, dass zu viele Patente erteilt werden und das System nunmehr beginnt, Innovation zu bremsen und nicht mehr zu fördern. Wir schauen uns beide Seiten der Geschichte an.
Die Europäische Kommission hat einen neuen gemeinsamen Aktionsplan für Forschung und Innovation verabschiedet, der darauf abzielt, sich diese entscheidenden Faktoren zur Förderung von Wachstum und der Schaffung von Arbeitsplätzen nutzbar zu machen. Der Plan ist darauf ausgerichtet, poli-tische Maßnahmen auf EU-Ebene zu koordinieren und die Mitgliedstaaten dazu zu bewegen, sich um verstärkte Synergien in ihren einschlägigen Politiken zu bemühen.
Intensivere Bemühungen Das Ziel als solches betrifft die öffentlichen und privaten Forschungsausgaben, doch Büscher weist darauf hin, dass „die Drei-Prozent-Marke nur dann sinnvoll ist, wenn ergänzende Bemühungen zur Förderung von Innovation unternommen werden.“ Daher hat die Kommission daran gearbeitet, ihre Aktivitäten in den Bereichen Forschung und Innovation zu koordinieren, und an Stelle der zwei ursprünglich geplanten Programme einen einzigen Aktionsplan verabschiedet. Das bedeutet jedoch nicht, dass die Innovationspolitik der EU ausschließlich auf technologische Innovation fokussiert ist. „Wir wollen alle Arten von Innovation voranbringen, und die Instrumente, die wir zur Förderung von Innovation einsetzen, sind diesbezüglich neutral“, unterstreicht Büscher.
Der Erfolg der Lissabon-Strategie hängt davon ab, inwieweit die Mitgliedstaaten den Worten Taten folgen lassen. Tatsächlich sind die bisher eher schleppenden Fortschritte weitgehend dar-auf zurückzuführen, dass die Mitgliedstaaten ihre auf EU-Ebene abgegebenen Zusagen nicht mit der gebotenen Strenge erfüllt haben. Wird sich mit diesem Aktionsplan wirklich etwas ändern? Reinhard Büscher„Ich glaube, die meisten Politiker in Europa haben begriffen, dass Innovation gewissermaßen die letzte ‚Chance’ ist, die euro-In den letzten Jahren hat sich in der Innovationspolitik eini- päische Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern“, erklärt Büscher. ges verändert. Innovation und Forschung gelten heute als „Wennwir nicht wollen, dass es mit den Löhnen und unserem Grundvoraussetzung, um im Rahmen der im März 2005 Lebensstandardbergab geht, müssen wir innovieren. Wie wir neu gestarteten Lissabon-Strategie Fortschritte zu erreichen. dies tun, ist selbstverständlich eine andere Frage...“ Und die integrierten Leitlinien, die ausgearbeitet wurden, um die Lissabon-Strategie umzusetzen, Wachstum anzusto- „Was den Aufbau wirksamer nationaler Innovationssysteme ßen und Arbeitsplätze zu schaffen, haben neue Strukturen zur anbelangt, gibt es noch eine Menge zu lernen, vor allem in Unterstützung des Dialogs zwischen den Mitgliedstaaten entste- den neuen Mitgliedstaaten. Aus diesem Grund unterstützen wir hen lassen. Unterdessen laufen verschiedene von der Kommission Policy-Learning und transnationale Zusammenarbeit und helfen konzipierte Schlüsselinstrumente, wie etwa Gate2Growth und den Mitgliedstaaten, voneinander zu lernen. Darüber hinaus Paxis, aus, während neue – beispielsweise Europe Innova und müssen wir die Strukturfonds effizienter nutzen: Noch immer Pro-Inno – auf den Plan treten, um ihre Arbeit voranzubringen. gibtes die Tendenz, physischen Investitionen den Vorzug vor Investitionen in ‚immaterielle Werte’ zu geben. Es kann auch Der kürzlich von der Kommission verabschiedete gemeinsame mehrgetan werden, um das Innovationssystem zu verstärken, Aktionsplan „Mehr Forschung und Innovation – In Wachstum zumBeispiel durch die Errichtung leistungsfähiger Technologie-und Beschäftigung investieren: Eine gemeinsame Strategie“1 Investitionen in Gründerzentren und Start-ups transferstellen, wird daher zu einem kritischen Zeitpunkt in der Entwicklung der und dergleichen.“ EU-weiten Innovationspolitik auf den Weg gebracht. „Es geht vor allem darum, das politische Engagement, mehr und besser in Forschung und Innovation zu investieren, neu zu beleben,Doppelspuriges Vorgehen und das sollte auf allen Ebenen geschehen“, sagt Reinhard Büscher, Leiter des Referats Entwicklung der Innovationspolitik Bisher stützte sich die Lissabon-Strategie zu einem Großteil auf der Kommission. „Wir haben ein klares Signal gegeben, und die die offene Koordinierungsmethode, bei der durch die Mischung Gründe dafür sind denkbar einfach. Im Hinblick auf das 3%-Ziel aus Offenheit und Druck durch „Peers“ alle Mitgliedstaaten dazu [Erhöhung der FuE-Investitionen auf 3 % des BIP] wurden keine bewegt werden sollen, ihre Leistung in sämtlichen für Wachstum nennenswerten Fortschritte erreicht, und die Innovationskluft und Beschäftigung relevanten Politikbereichen zu verbessern. zwischen der EU und den USA hat sich nicht verkleinert.“