Augusta Treverorum/Trier und die antiken Münzfunde : Aufgaben und Perspektiven. Ein Zwischenbericht - article ; n°159 ; vol.6, pg 15-25
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Augusta Treverorum/Trier und die antiken Münzfunde : Aufgaben und Perspektiven. Ein Zwischenbericht - article ; n°159 ; vol.6, pg 15-25

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Revue numismatique - Année 2003 - Volume 6 - Numéro 159 - Pages 15-25
Zusammenfassung. — Im Rahmen des Forschungsprojekts Fundmunzen der Antike (FdA) der Akademie der Wissenschaften und der Literatur zu Mainz sind die Fundmunzen der Stadt Trier (Augusta Treverorum /Treviri) von besonderer Bedeutung, die der Bedeutung der Stadt selbst im Rômischen Reich entspricht. Die Bearbeitung ist im Gange; ein erster Band FMRD / Trier ist bereits 1970 erschienen. Die archaeologisch-historische Dokumentation ist meist gut bis sehr gut; man wird eine Reihe von historischen Fragen mit Hilfe der Munzfunde beantworten kônnen, die die Topographie und die Baugeschichte der Stadt ebenso betreffen wie die Phaeno- mene der spâtantiken Kaiserresidenz. Von grossem Interesse ist uberdies warm der geregelte Munzumlauf in Treveri angefangen und wann und wie er aufgehôrt hat, um nur die wichtigsten Probléme der aktuellen Forschung zu nennen.
11 pages
Source : Persée ; Ministère de la jeunesse, de l’éducation nationale et de la recherche, Direction de l’enseignement supérieur, Sous-direction des bibliothèques et de la documentation.

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Publié le 01 janvier 2003
Nombre de lectures 12
Langue Deutsch
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Extrait

Maria R. Alföldi
Augusta Treverorum/Trier und die antiken Münzfunde :
Aufgaben und Perspektiven. Ein Zwischenbericht
In: Revue numismatique, 6e série - Tome 159, année 2003 pp. 15-25.
Zusammenfassung
Zusammenfassung. — Im Rahmen des Forschungsprojekts Fundmunzen der Antike (FdA) der Akademie der Wissenschaften
und der Literatur zu Mainz sind die Fundmunzen der Stadt Trier (Augusta Treverorum /Treviri) von besonderer Bedeutung, die
der Bedeutung der Stadt selbst im Rômischen Reich entspricht. Die Bearbeitung ist im Gange; ein erster Band FMRD / Trier ist
bereits 1970 erschienen. Die archaeologisch-historische Dokumentation ist meist gut bis sehr gut; man wird eine Reihe von
historischen Fragen mit Hilfe der Munzfunde beantworten kônnen, die die Topographie und die Baugeschichte der Stadt ebenso
betreffen wie die Phaeno- mene der spâtantiken Kaiserresidenz. Von grossem Interesse ist uberdies warm der geregelte
Munzumlauf in Treveri angefangen und wann und wie er aufgehôrt hat, um nur die wichtigsten Probléme der aktuellen Forschung
zu nennen.
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Alföldi Maria R. Augusta Treverorum/Trier und die antiken Münzfunde : Aufgaben und Perspektiven. Ein Zwischenbericht. In:
Revue numismatique, 6e série - Tome 159, année 2003 pp. 15-25.
doi : 10.3406/numi.2003.2501
http://www.persee.fr/web/revues/home/prescript/article/numi_0484-8942_2003_num_6_159_2501R.-Alfôldi* Maria
Augusta Treverorum/Trier und die antiken
Munzfunde : Aufgaben und Perspektiven.
Ein Zwischenbericht
sciences Résumé. et lettres — Dans de Mayence le cadre les du projet trouvailles des Trouvailles de Trêves (Augusta monétaires Treverorum/Treviri) antiques de l'Académie sont partdes
iculièrement significatives, conformément à l'importance même de la ville dans l'Empire
romain. Le travail est en cours avec un volume des FMRD déjà paru en 1970. La qualité de l'i
nformation archéologique et historique permet de répondre grâce aux trouvailles monétaires à
toute une série de questions touchant à la topographie et à l'histoire de la construction comme
aux résidences impériales de l'Antiquité tardive. Plus intéressant encore : quand et comment la
circulation monétaire a-t-elle débuté et s'est-elle interrompue, pour ne citer que des questions les
plus importantes de la recherche actuelle.
Zusammenfassung. — Im Rahmen des Forschungsprojekts Fundmunzen der Antike (FdA)
der Akademie der Wissenschaften und der Literatur zu Mainz sind die Fundmunzen der Stadt
Trier (Augusta Treverorum /Treviri) von besonderer Bedeutung, die der Bedeutung der
selbst im Rômischen Reich entspricht. Die Bearbeitung ist im Gange; ein erster Band FMRD /
Trier ist bereits 1970 erschienen. Die archaeologisch-historische Dokumentation ist meist gut bis
sehr gut; man wird eine Reihe von historischen Fragen mit Hilfe der Munzfunde beantworten
kônnen, die die Topographie und die Baugeschichte der Stadt ebenso betreffen wie die Phaeno-
mene der spâtantiken Kaiserresidenz. Von grossem Interesse ist uberdies warm der geregelte
Munzumlauf in Treveri angefangen und wann und wie er aufgehôrt hat, um nur die wichtigsten
Probléme der aktuellen Forschung zu nennen.
Im Rahmen des Projekts Fundmunzen der Antike (FdA), das zunâchst von
der Deutschen Forschungsgemeinschaft getragen wurde und seit 1986 in der
Obhut der Akademie der Wissenschaften und der Literatur zu Mainz arbeitet,
nimmt das Fundmunzenmaterial aus der Stadt und aus dem Regierungsbezirk
Trier eine eminent wichtige Position ein. Dies nicht nur deswegen, weil aus die-
sem Gebiet die hôchste Anzahl von Fundmunzen in Deutschland registriert
werden konnte. Warum dem so ist, soil im Folgenden kurz dargestellt werden.
I.
Das Projekt FdA entstand aus einer forschungsgeschichtlichen Erfahrung.
Die (antike) Numismatik, zusammen mit der Klassischen Philologie, gehôrt zu
* Fundmunzen der Antike, Seminar fur griechische und rômische Geschichte, Johann Wolf
gang Goethe-Universitat, Fach. 136, D - 60629 Frankfurt/Main.
RN2003,p. 15-25 6 Maria R.-Alfôldi 1
den âltesten, seit iiber 700 Jahren bearbeiteten Zweigen der Altertumswissen-
schaft. In dieser wahrhaft langen Zeit beschàftigte man sich erst einmal mit der
Miinze als Einzelobjekt; man arbeitete an der Einordnung ihrer Entstehung in
Zeit und Raum, an Fragestellungen der Gestaltung. Es ist gar nicht so lange her,
dass man anfing, auch nach ihrer ureigensten Funktion als Wertmesser als Zah-
lungs- und Umlaufsmittel zu fragen. War man erst soweit, lag es nahé, nach
dem Verhalten des Nutzers der Miinze als Geld zu fřagen, das von entschei-
dender historischer Bedeutung ist, nach seinen Reaktionen auf finanzpolitische
Mafínahmen der jeweiligen Munzherren. Neben schriftlichen Nachrichten aus
der griechisch-rômischen Antike bieten fůr solche Fragestellungen die Múnz-
funde eine eigene, vielfach entscheidende Quelle dar. Sie spiegeln authentisch
nicht nur einen bedeutenden Teil des Miinzumlaufs der Nutzungszeit wieder,
sondern auch - durch die erkennbaren Umstânde des Zustandekommens und
des Verbergens eines Mtinzfundes bzw. der Fundmunzen uberhaupt - das
Verhalten des letzten Nutzers zu seinem Geld.
Nach den Erfahrungen im Zweiten Weltkrieg und mit der Neuordnung der
Sammlungen in Deutschland wurde sichtbar, dass solche umlaufsgeschichtli-
chen und finanzpolitischen Fragestellungen ohne eine solide Materialbasis
kaum môglich sind. Man entschied sich fur die generelle, kritische Aufnahme
und die Publikation aller Fundmunzen der rômischen Zeit in Deutschland. Die
FMRD-Bànde erscheinen seit 1960, dazu, seit 1979, die der Analyse des Fund-
materials und der Methodenkritik gewidmete Reihe SFMA (Studien zu
Fundmunzen der Antike). Es ist eine erfreuliche Entwicklung, dass die Edition
- uberhaupt die Erforschung - von Munzfunden und Fundmunzen mittlerweile
im Gebiet der mediterranen Antike immer intensiver betrieben wird. Der inte
rnationale Austausch ist fur diese Art Forschung besonders wichtig; der interes-
sierte Kollegenkreis praktiziert sie in den letzten Jahren und Jahrzehnten mit
zunehmendem Erfolg.
II.
Trier, die romische Augusta Treverorum, ist die âlteste Stadt Deutschlands.
Im fruchtbaren Tal der Mosel (Mosella) liegt sie an mehreren bis heute wichti-
gen Strassen. Im Zug einer dieser Strassen haben nach Auskunft der Dendro-
chronologie die Rômer bereits 18/17 v. Chr. eine Holzbriicke tiber dem Fluss
errichtet.
Vorromische Funde sind im Stadtgebiet vorerst selten und vereinzelt zutage
getreten. Auf dem Petrisberg-Plateau ôstlich der Innenstadt weisen Holzmnde
in die Jahre 31/30 v. Chr. Môglicherweise stand dort in der Okkupationszeit
nach dem Ende der Gallischen Kriege Caesars rômisches Militàr. Spuren eines
friihen Lagers zeigten sich tiberdies im Siiden der heutigen Stadt.
Augusta Treverorum hat mit decumanus und cardo ein regelmassiges Stras-
sennetz; das Griindungsdatum ist aber im Augenblick noch nicht eindeutig gesi-
RN 2003, p. 15-25 Augusta Treverorum/Trier und die antiken Mûnzfunde 1 7
chert, denn die gut datierte Briicke bezeugt keine Stadtgrundung, sie ist viel-
mehr Teil einer, wie bereits gesagt, seit prâhistorischer Zeit benutzten Strasse.
Die geographische Lage und die Verkehrsverbindungen sind fur die neue Sied-
lung gimstig; ihre Entwicklung ist freilich stets von der politischen Lage abhan-
gig, namentlich die Revolten im 1. Jh. n. Chr. (Trevereraufstand 21 n. Chr., star-
ke Unruhen 69/70 n. Chr.) mussen sich negativ ausgewirkt haben. Spátestens
nach 70 wird der Aufschwung sichtbar, ansehnliche Grossbauten konnten nach-
gewiesen werden, eine Forum-Anlage, Bâder, Tempel und Tempelbezirke, ein
Amphitheater, palastartige Stadthàuser; môglicherweise gab es auch einen Cir
cus, dessen Spuren man unterhalb des Petrisberges erahnen kann. Die ausge-
dehnten Grâberfelder entlang der grossen Strassen, die nach Norden und Stiden
íuhren, spiegeln den wachsenden Wohlstand wider. Die Stadt wird gegen Ende
des 2. Jhs. mit Mauera bewehrt, die prachtvoll erhaltene Porta Nigra ist das
Nordtor. Auch ausserhalb der Augusta Treverorum wachsen kleine Siedlungen -
vid - links der Mosel heran; dort steht auch die einheimische Tempelanlage des
Lenus Mars. Die Finanzverwaltung der Gallia Belgica und der (beiden) germa-
nischen Provinzen hat ihren Sitz in der Augusta Treverorum.
Im Laufe der wechselvollen Geschichte des Imperiums im 3. Jh., unter den
sog. Gallischen Kaisern dient die Stadt temporâr als Residenz, eine Miinzstat-
te arbeitete mit grosser Wahrscheinlichkeit zu der Zeit in ihren Mauern. Defin
itiv wird sie Kaisersitz im Verlauf der diocletianischen Tetrarchie-Ordnung
mit der Erhebung des Constantius Chlorus zum Caesar des Maximianus Her-
culius 293. Ein bedeutendes Palastareal wird ausgebaut. Die Stadt erlebt im
Laufe des 4. Jhs. eine weitere Phase hoher Bltite. Das friihe Christentum hat
bemerkenswerte Spuren hinterlassen; unter bedeutenden Bischôfen wird die
Stadt zu einem der Ze

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