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Zusammenfassung des Berichts Die Rolle der Frauen in der Fischerei Dies ist eine Kurzfassung der Studie Die Rolle der Frauen inder Fischerei von MacAlister Elliott and Partners Ltd (MEP).Sie wurde von der GD Fischerei erstellt, um einen kurzen berblick ber dieses komplexe Thema zu geben.Die von MacAlister Elliott and Partners Ltd (MEP) im Auftragder GD Fischerei durchgef hrte und erarbeitete Studie wurde imJahre 2002 abgeschlossen.Mit der Studie sollten vor allem zwei miteinander imZusammenhang stehende Priorit ten der Gemeinschaftangesprochen werden: die F rderung des sozialen undwirtschaftlichen Zusammenhalts, insbesondere durchVerringerung des Entwicklungsgef lles zwischen den Regionen,und die F rderung der Chancengleichheit undGleichberechtigung von Mnnerä n und Frauen.Wie sich zeigt, gibt es in der EU trotz aller kulturellen undwirtschaftlichen Unterschiede ein recht gro es Ma anGemeinsamkeiten, was die Stellung der Frauen imFischereisektor und ihre Sicht der Dinge anbelangt. So habenFrauen den Eindruck, dass sie in der Seefischerei nicht gerngesehen sind, versp ren aber ohne hin wenig Interesse, in diesemBereich t tig zu sein. Auch in der Aquakultur f hlen sich dieFrauen diskriminiert, wenngleich in einem viel geringerenMa e. Die Verarbeitung ist der einzige Teilsektor, in demFrauen berrepr sentiert sind. Das ist aber in erster Linie daraufzur ckzufhren, dass sie aufü den Arbeitspl tzen berwiegen, diekeine Ausbildung und nur eine ...

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Zusammenfassung des Berichts Die Rolle der Frauen in der Fischerei
Dies ist eine Kurzfassung der Studie Die Rolle der Frauen in der Fischerei von MacAlister Elliott and Partners Ltd (MEP). Sie wurde von der GD Fischerei erstellt, um einen kurzen Überblick über dieses komplexe Thema zu geben. Die von MacAlister Elliott and Partners Ltd (MEP) im Auftrag der GD Fischerei durchgeführte und erarbeitete Studie wurde im Jahre 2002 abgeschlossen.
Mit der Studie sollten vor allem zwei miteinander im Zusammenhang stehende Prioritäten der Gemeinschaft angesprochen werden: die Förderung des sozialen und wirtschaftlichen Zusammenhalts, insbesondere durch Verringerung des Entwicklungsgefälles zwischen den Regionen, und die Förderung der Chancengleichheit und Gleichberechtigung von Männern und Frauen.
Wie sich zeigt, gibt es in der EU trotz aller kulturellen und wirtschaftlichen Unterschiede ein recht großes Maß an Gemeinsamkeiten, was die Stellung der Frauen im Fischereisektor und ihre Sicht der Dinge anbelangt. So haben Frauen den Eindruck, dass sie in der Seefischerei nicht gern gesehen sind, verspüren aber ohnehin wenig Interesse, in diesem Bereich tätig zu sein. Auch in der Aquakultur fühlen sich die Frauen diskriminiert, wenngleich in einem viel geringeren Maße. Die Verarbeitung ist der einzige Teilsektor, in dem Frauen überrepräsentiert sind. Das ist aber in erster Linie darauf zurückzuführen, dass sie auf den Arbeitsplätzen überwiegen, die keine Ausbildung und nur eine geringe Qualifikation erfordern. Frauen sind aber auch in die Leitungs- und Verwaltungsebene vorgedrungen, wo ihre Tätigkeit besser bezahlt wird und auch in einem positiveren Licht erscheint. Die Rolle der Frau als Stütze ihres zur See fahrenden Ehemanns wird zugleich als sehr bedeutsam aber von den Fischern viel zu wenig gewürdigt angesehen.
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1. ZIEL DERSTUDIE In der Studie geht es um zwei miteinander im Zusammenhang stehendePrioritäten der Gemeinschaft: die Förderung des sozialen und wirtschaftlichen Zusammenhalts und die Förderung der Chancengleichheit und der Gleichberechtigung von Männern und Frauen. Sie soll dazu beitragen, dass diese beiden gemeinschaftlichen Prioritäten im Fischereisektor durchgesetzt werden bzw. dass die Chancengleichheit in der Entwicklung der Fischerei zum Tragen kommt. Diese Ziele sollten anhand der Studie wie folgt erreicht werden.  Untersuchung der Rolle der Frauen im Fischereisektor in den von der Fischerei abhängigen Gemeinden (und gegebenenfalls auch dort, wo keine Abhängigkeit von der Fischerei besteht);  Analyse der Hindernisse für die Einbeziehung der Frauen und ihres potenziellen Beitrags zur sozioökonomischen Entwicklung und Diversifizierung in diesen Gemeinden;  Erkundung von Mitteln und Wegen zur Förderung der Chancengleichheit von Frauen im Fischereisektor. In diesem Sinne wurden für die Studie siebenvorrangige Aufgabenfestgelegt: 1. Charakterisierung derBeschäftigung im Fischereisektor der EUmit besonderem Augenmerk auf der Rolle der Frauen (einschließlich informeller/unbezahlter Tätigkeiten) 2. Bestimmung dersozialen Stellung und rechtlichen Lageder Frauen im Fischereisektor der EU sowie Ermittlung von Mängeln 3. Vergleichende Bewertung dertuünrtszteUg nvon Frauen im EU-Fischereisektor durch Organisationen 4. Vergleichende Untersuchung derProbleme und Hindernisse,die einer stärkeren Einbeziehung von Frauen im EU-Fischereisektor entgegenstehen 5. Vergleichende Untersuchung derMöglichkeiten und des Potenzialsfür die Einbeziehung der Frauen in die Fischerei und benachbarte Tätigkeiten 6. Analyse und Vorstellung vonMaßnahmen zur Lösung der Probleme und zur Nutzung der Möglichkeitenmit Blick auf die Gleichstellung der Geschlechter und die sozioökonomische Entwicklung in fischereiabhängigen Gebieten (FAG) 7. Parallel dazu Analyse der Rolle der Frauen bei relevanten Fischereitätigkeiten inGebieten, die ansonsten nicht von der Fischerei abhängig sind (Nicht-FAG) z. B. Aquakultur und Fischverarbeitung Die Studie hatte auch zum Ziel,praktische Maßnahmen für die bessere Einbeziehung und Förderung von Frauen in der Fischerei vorzuschlagen, wobei das besondere Augenmerk auf finanziellen bzw. gesetzgeberischen Maßnahmen seitens der Gemeinschaft oder ihren Mitgliedstaaten lag. Obwohl die gesamte EU in die Studie einbezogen wurde, liegt ihr Schwerpunkt dennoch auf den fischereiabhängigen Gebieten (FAG) in den einzelnen Mitgliedstaaten, ohne jedoch die Gebiete außer Acht zu lassen, in denen beispielsweise die Verarbeitung und die Aquakultur in ansonsten nicht von der Fischerei abhängigen Gemeinden (Nicht-FAG) lokale Bedeutung haben. Zur Festlegung vonKriterien für die Auswahl fischereiabhängiger Gebietewurden statistische Indikatoren wie auch objektive Beurteilungen genutzt. Als statistische Ebene für die diesbezüglichen Entscheidungen diente NUTS3, als Schlüsselindikator wurdeder Index des Anteils der Wertschöpfung der Fischerei an der gesamten Wertschöpfung, wie er in regionalen sozioökonomischen Studien ermittelt wurde, herangezogen. Anstelle absoluter Werte wurden relative Werte verwendet, und auf dieser Grundlage erfolgte die Auswahl der führenden Gebiete eines jeden Mitgliedstaats.
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2. METHODEN, QUELLEN UND EINBEZOGENEBEREICHE 2.1.Methodik Eine Gruppe von Sozialökonomen der Fischerei mit Kenntnissen über die Rolle der Frauen in diesem EU-Sektor*hat eine geeignete Vorlage für den gesamten Bericht erarbeitet. UnterFischerei danach sämtliche Aspekte des Fisch- und Meeresfrüchtesektors sind einschließlich des Fangs, der Zucht sowie vor- und nachgelagerter Tätigkeiten, untergliedert in die nachfolgend aufgelisteten Teilsektoren, zu verstehen. Dabei wurde der Begriff Fischfangauf das enger gefasste Tätigkeitsfeld der Seefischerei eingeengt: Fischfang(gewerblich und kleinmaßstäblich) Aquakultur Vermarktung und Vertrieb Verarbeitung Verwaltung, Leitung und öffentlicher Sektor Sonstiges: bedeutende andere Kategorie Informeller Bereich: unbezahlte Tätigkeiten (z. B. Geschäftsführung, Buchhaltung und Vermarktung durch die Ehefrauen) 2.2. Wichtigste Datenquellen Die in dieser Studien verwendetenquantitativen (numerischen) Daten wurden auf nationaler Ebene erhoben bzw. geschätzt, während diequalitativen Daten spezifischen auf Bewertungen (Literatur, Fallstudien, gewonnene Eindrücke usw.) im Hinblick auf fischereiabhängige Gebiete beruhen und in narrativer Form ausgedrückt werden. Für diese Studie wurde auf zwei Arten von Quellen zurückgegriffen: wichtige Berichte(darunter Literatur der EU-Mitgliedstaaten, Studien von Projekten der Klein- und Küstenfischerei SSCFP, Bewertungsberichte der PESCA-Initiative) undwichtige Befragte(unter anderem Leiter von Fischereiinstitutionen; Gewerbeverbände und Vereinigungen der Fischerei, Aquakultur und Verarbeitungsindustrie; Leiterinnen von Frauengruppen der Fischerei). 2.3. Wichtige einbezogene Bereiche Die Untersuchung der in die Studie einbezogenen Hauptsektoren lässt sich grob in drei breite Bereiche  Wirtschaft, Bildung und Soziologie  untergliedern, die sich stark überschneiden. So lässt sich feststellen,wo, warumund warum nicht in der europäischen Fischerei Frauen eine Rolle spielen undwiediese aussieht.  esBfähcugitdsgnneta, darunter auch geschlechtsspezifische Unterschiede, für die einzelnen Tätigkeiten im Fischereisektor, d. h. Fischfang, Aquakultur, Vermarktung und Vertrieb, Verarbeitung, Verwaltung und Leitung und informeller Teil (vor allem unbezahlte mithelfende Ehefrauen).  Rechtliche und soziale Stellung;rechtliche Stellung der Frauen im Hinblick auf die Beteiligung im Sektor und damit verbundene Probleme.  Organisatorische Fragen,etwa: wie sind die Frauen in der Branche organisiert (z. B. Vereinigungen), welche formalen Systeme gibt es zu ihrer Unterstützung (z. B. Kinderbetreuung) und in welchem Maße dient Bildung den Frauen im Sektor.  Soziokulturelle Gegebenheitenunter drei Gesichtspunkten  äußere soziale Faktoren, die Entscheidungen der Frauen beeinflussen, die soziale Stellung (und damit die Attraktivität) von Fischereiberufen und interne psychologische Faktoren, d. h. die Interessen, Wünsche und Belange der Frauen.                                                 * Eva Roth (Dänemark, Deutschland, Österreich, Finnland), Laura Piriz (Schweden), Ellen Hoefragel (Niederlande), Beiträge: Helene Rey Vallette, Ennamuelle Sourisseau (Frankreich, Belgien, Luxemburg), Diana Tingley, James Wilson (Vereinigtes Königreich, Irland), Brigide Loix (Italien), Apostolos Papadopoulous (Griechenland), Helder da Silva (Portugal), Alicia Sanmamed (Spanien). Koordinatoren: Nigel Peacock, Patrick Franklin.
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 Wirtschaftliche Lage,wobei es im Wesentlichen um die jeweiligen Verdienstmöglichkeiten in den verschiedenen Fischereiberufen und im Besonderen um geschlechtsbezogene schlechtere Bezahlung sowie um wirtschaftliche Alternativen geht. 3. DIE RECHTLICHESTELLUNG DERFRAUEN IN DERFISCHEREI Mit der rechtlichen Gleichstellung der Geschlechter befassen sich verschiedene EU-Richtlinien ergänzend zu den Bestimmungen des EG-Vertrags, die für alle Mitgliedstaaten verbindlich sind und auch vom Europäischen Gerichtshof als unmittelbar geltendes Recht angesehen werden. Unterschiede gibt es jedoch bei der Übernahme und Umsetzung dieser Richtlinien in den Mitgliedstaaten, so dass auch die Auslegung der einzelstaatlichen Rechtsvorschriften, mit denen die Mitgliedstaaten ihrer Pflicht zur Umsetzung dieser Richtlinien nachkommen, mitunter zu recht deutlich voneinander abweichenden Ergebnissen führen kann. Daher scheint es so, dass sich die Rechtsgrundlage und ihre faktischen Anwendungen für die in der Fischerei beschäftigten bzw. zu beschäftigenden Frauen in den einzelnen Teilen der Union auch unterschiedlich auswirken. Was die rechtliche Stellung der Frauen im Fischereisektor anbelangt, gibt es zwischen den nicht von der Fischerei abhängigen Gebieten und den fischereiabhängigen Gebieten keine wesentlichen Unterschiede. Das heißt, der Rechtsrahmen besteht aus nationalen (und natürlich auch gemeinschaftsweiten) Regelwerken, deren Geltungsbereich im Wesentlichen so breit angelegt ist, dass alle diese Gebiete inbegriffen sind. Da es sich aber in den nicht von der Fischerei abhängigen Gebieten in aller Regel um verarbeitende Tätigkeiten und die Aquakultur handelt, sind hier natürlich die mit diesen Tätigkeiten im Zusammenhang stehenden gesetzlichen Bestimmungen von Belang. In der Fischverarbeitung (im Wesentlichen Fabrikarbeit) sind dies geschlechtsbezogene arbeitsrechtliche Bestimmungen und Fachgruppenregelungen und in der Aquakultur die allgemeinen Gleichstellungsgesetze. Was den bestehenden Rechtsrahmen und die damit zusammenhängenden sozialen Rahmenbedingungen anbelangt, wäre es zweifellos sinnvoll gewesen, die festgestellten Unterschiede bei den praktischen Konsequenzen der Bestimmungen herauszuarbeiten, die gemeinschaftsweit in gleicher Weise angewendet werden sollen. Auch eine tiefer gehende Analyse der einzelstaatlichen Gesetzgebung und ihrer Auswirkungen auf die sozialen Bedingungen der Frauen hätte sich gewiss gelohnt. Hier stößt die Studie jedoch an ihre Grenzen. Daher wird deutlich gemacht, dass weiterer Handlungsbedarf besteht, um eine geeignete Grundlage für künftige Maßnahmen auf diesem Gebiet zu schaffen. 4. DIE WICHTIGSTENERKENNTNISSE ÜBER DIEROLLE DERFRAUEN IN DER FISCHEREI 4.1. Allgemeine Feststellungen Was die Stellung der Frauen im Fischereisektor und ihre Sicht der Dinge anbelangt, gibt es in der EU trotz aller kulturellen und wirtschaftlichen Unterschiede recht viele Gemeinsamkeiten. Folgende wichtige und interessante Erkenntnisse wurden gewonnen:  Frauen haben den Eindruck, dass sie in derSeefischereinicht gern gesehen sind, verspüren aber ohnehin wenig Interesse, in diesem Bereich tätig zu werden. Es überrascht nicht, dass in diesem Teilsektor nur sehr wenige Frauen anzutreffen sind (3 % der Arbeitskräfte).  Frauen fühlen sich auch in derAquakultur diskriminiert, jedoch in einem viel geringeren Maße, und sie sind dort weit stärker vertreten. Es gibt einige Tätigkeiten in der Aquakultur, die spezielle Frauendomänen sind.  DieVegnutiebrar ist der einzige Teilsektor, in dem Frauen überrepräsentiert sind, was aber in erster Linie darauf zurückzuführen ist, dass sie auf den Arbeitsplätzen 4
überwiegen, die keine Ausbildung und nur eine geringe Qualifikation erfordern. Im Bereich der Verarbeitung von Meeresfrüchten gelten die beruflichen Perspektiven von Frauen als gering  meist zu Recht.  altungtieL/gnuwreVsind auch auf die Leitungs- und Verwaltungsebene: Frauen vorgedrungen, wo ihre Tätigkeit besser bezahlt wird und auch in einem positiveren Licht erscheint. Vor allem im öffentlichen Sektor sind Frauen erfolgreich.  Informeller Bereich: Die Rolle der Frau alsStütze ihrer zur See fahrenden Männer(mithelfende Ehefrauen) wurde als sehr bedeutsam angesehen, wird aber von den Fischern viel zu wenig gewürdigt. Dies zu erforschen, wurde als besonders wichtig und erfolgversprechend angesehen, um die Situation der Frauen in der Fischerei zu verbessern.  Wie die Studie belegt, werdenFrauen in diesem Sektor eindeutig wirtschaftlich benachteiligtfür die offensichtlich gleiche Arbeit 12 % weniger Lohn,. Sie erhalten wobei es aufgrund der wenigen vorliegenden Daten zu bedenken gilt, dass nicht immer Gleiches mit Gleichem verglichen worden sein mag. Dennoch liegt diese Diskrepanz weit unter den rund 22 %, die Frauen insgesamt EU-weit als Minderverdienst hinnehmen müssen. 4.2. Beschäftigung von Frauen in der Fischerei Die nachstehende Tabelle verdeutlicht einigewichtige Punkte, die vor allem den sehr unterschiedlichen Grad der Einbeziehung von Frauen in die verschiedenen Teilsektoren der Fischerei betreffen und im Folgenden näher erläutert werden sollen: (i) In dereigentlichen FischereiFischfang) spielen Frauen eindeutig nur eine sehr(d. h. im unbedeutende Rolle, denn ihr Anteil an den Arbeitskräften beträgt EU-weit im Schnitt nur 3 % bei einer Schwankungsbreite von 0 bis 7 %. Ihre Erwerbsbeteiligung ist hier also in allen Ländern marginal. (ii) In derAquakultursind nach den vorliegenden Daten mehr Frauen beschäftigt. Der Durchschnitt liegt bei 27 % der Erwerbstätigen und reicht von 3 bis 44 %. Der untere Wert (für die Niederlande) ist wohl nicht repräsentativ und möglicherweise dadurch bedingt, dass die niederländische Aquakultur vorwiegend in der Muschelzucht besteht, bei der es sich eher um eine dem Fischfang ähnliche Tätigkeit unter Einsatz großer Kutter als um die Aufzucht in entsprechenden Anlagen handelt. Wie es bei vielen dieser verallgemeinerten Daten der Fall ist, bleibt unweigerlich eine Reihe regionaler Unterschiede unberücksichtigt. So ist die Aquakultur in Regionen wie Galicien zum Beispiel seit jeher eine Domäne der Frauen. (iii) Wie zu erwarten, ist diebrieutgnVeraeindeutig der Teilsektor der Fischerei, in dem die meisten Frauen beschäftigt sind, wobei ihr Anteil an den Beschäftigten sogar 53 % beträgt, allerdings mit einer Schwankungsbreite von 11 bis 75 %. Meistens sind es jedoch 40 bis 60 %, und nur Griechenland bleibt mit 11 % deutlich unter 40 %. (iv) Schließlich ist festzustellen, dass die Einbeziehung von Frauen in dieLeitung und Verwaltung Sektors mit 39 des wahrscheinlich höher liegt, als man von einer % offenkundigen Männerdomäne erwarten würde. Dies bedeutet jedoch nicht unbedingt, dass Frauen Zugang zu den höheren Leitungsebenen gefunden hätten, und nach allem, was man hört, sind Frauen im Allgemeinen tatsächlich nicht in den höheren Ebenen vertreten. Es stellt sich die berechtigte Frage, wie die 39 % zustande kommen. Mitunter ist der öffentliche Sektor (Vorschriften, Forschung und Ausbildung) ausschlaggebend für diese Daten, und hier haben die gezielten Bemühungen um Chancengleichheit wirklich Früchte getragen. Im gewerblichen Sektor ist die Emanzipation der Frau offensichtlich noch nicht so weit fortgeschritten, woran sich die noch im Großen und Ganzen traditionelle Struktur der Branche zeigt.
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Tabelle 1: Beschäftigung von Frauen in der Fischerei, nach Ländern (Einheiten: % weibliche Arbeitskräfte) Land Erfassun s- Frauen:  bereich Sektor Fischfan A uakultur Verarbeitun Leitun und        der Daten             Verwaltunins esamt
Belgien national 30% 3% - 45% 35% Dänemark national 39% 0% - 75% 50% Finnland national 14% 0% - 58% -Frankreich 4 FDA 15%* 2% - 64% 28% Deutschland national 34% 0% 19% 55% -Griechenland national 8% 7% 10% 11% 15% Irland national 16% 0% 30% 45% -Italien 3 FDA 3% 1% 11% 37% 22% Niederlande national 26% 5% 3% 43% 10% Portugal national 19% 2% 14% 60% 53% Spanien 2 FDA 43% 1% 44% 75% 37% Schweden national 29% 4% 13% 48% 59% V. Königreich national 40% 1% 15% 46% 40% * Diese Angabe ist aus zwei Gründen irreführend: (i) Während sich einige Daten auf das gesamte Land beziehen (Fischfang), betreffen andere die fischereiabhängigen Gebiete (FDA) (Verarbeitung) oder nur Segmente (z. B. eine einzelne Forschungseinrichtung). (ii) Werden die 8760 erfassten mithelfenden Ehefrauen einbezogen (also Personen, die in anderen Ländern wahrscheinlich unter die Rubrik Vermarktung/Hilfskräfte fallen), so erhöht sich diese Zahl auf 32 %, was vielleicht eher als repräsentativ anzusehen ist. 4.3. Soziale Gegebenheiten
Wie aus der Studie hervorgeht, gehören Frauen fast durchgehend den gleichen Zusammenschlüssen und Erzeugerorganisationen an wie Männer, wobei Frankreich die einzige Ausnahme bildet. Im Mittelmeerraum sind Frauen augenscheinlich seltener in Erzeugerorganisationen vertreten, doch kann dies darauf zurückzuführen sein, dass es sich dort zumeist um Fischfangvereinigungen (im Gegensatz zu Organisationen der Fischverarbeitung handelt), so dass Frauen deshalb nicht vertreten sind, weil sie selten direkt im Fischfang tätig sind. Zusammenschlüsse speziell für Frauen sind in der Fischerei eher die Ausnahme als die Regel, und dies ist der Bereich, in dem sich derzeit ein wirklicher Wandel vollzieht. Ob in Frankreich das Fehlen von gemischten Verbänden ausschlaggebend dafür war, dass sich dort spezielle Zusammenschlüsse von Frauen erfolgreich entwickelt haben, oder ob diese Entwicklung andersherum lief, ist jedoch schwer zu sagen. Kinderbetreuungist wahrscheinlich eine wichtige Voraussetzung dafür, dass Frauen in der Fischerei eine aktivere Rolle spielen können. Wie die Tabelle zeigt, gibt es nur im Norden und speziell in Skandinavien entsprechende Einrichtungen, im Süden hingegen seltener. Die Auskunftspersonen befanden jedoch, dass in den Kulturen der Mittelmeerländer die Familienstrukturen eine große Rolle in der Kinderbetreuung spielen, so dass dieser Mangel dank der Möglichkeiten im informellen Bereich womöglich gar nicht ins Gewicht fällt. Bei den Anstrengungen zur Verbesserung der Stellung der Frauen in der Fischerei dürften Bildung und AusbildungRolle spielen. Daher wurde die Frage gestellt, ob wichtige  eine Bildungs- und Ausbildungsmöglichkeiten in der Fischerei/Seefahrt vorhanden und auch für Frauen zugänglich sind. Es stellte sich heraus, dass in den meisten Mitgliedstaaten berufliche und fachliche Ausbildungsmöglichkeiten bestehen und überall (sofern Antworten eingegangen sind) Frauen offen stehen. Da also Bildungs- und Ausbildungsmöglichkeiten vorhanden sind, dürfte sich hier im Prinzip kein Hindernis ergeben. 6
Tabelle 2 : Unterstützung von Frauen durch Organisationen in den Mitgliedstaaten der Europäischen Union
Mit liedstaat Männer und Männer und S ezielle Gleichheit von Kinder- Gleiche Frauen in den Frauen in den Fischerei- Frauen und betreuun s- Bildun s-leichen leichen Or anisationen Männern in einrich- chancen Zusammen- Berufs- von Frauen diesen tun en in der schlüssen verbänden Organisationen Fischerei Belgien NeinJa Ja Ja - -DänemarkMeistens Ja Ja Ja Nein Ja Ja FinnlandJa Ja Ja - Ja Ja Frankreich - Ja JaNein Nein Ja Deutschland Nein JaJa Ja - Einige Griechenland Jetzt Ja Nein NeinJa Ja Ja (Kooperativen) Irland JaJa Ja Ja Ja Nein Italien NeinJa, einige Ausbil- Ja - Nein Gebiete dungs-gänge Niederlande Ja Einige Nein JaJa Ja Portugal Nein WenigeJa Ja Nein Ja SpanienJa Nein Nein Nein - -SchwedenJa Ja Ja Ja Ja Ja VKJa Ja Einige Einige Ja Ja 4.4. Die Rolle der informellen Tätigkeit von Frauen in der Fischerei
Die von Frauen geleistete unbezahlte Arbeit zur Unterstützung von Familienunternehmen in der Fischerei wird schon lange als bedeutend angesehen. In einigen Regionen ist diese Tätigkeit wahrscheinlich sogar die wichtigste Verbindung, die zwischen Frauen und dem Fischfang besteht. Dabei hat das Engagement der Frauen zwei Seiten:  Normale Kinderbetreuungs- und hauswirtschaftliche Aufgaben  Spezielle Aufgaben in der Geschäftsführung und andere unterstützende Tätigkeiten für einen Familienbetrieb an Land (vor allem, wenn der Ehemann auf See ist) Die von den Frauen geleisteten Tätigkeiten untergliedern sich in mindestens fünf wichtige Kategorien. Sie reichen von echten Leitungstätigkeiten in der Geschäftsführung bis zu grundlegenden Verwaltungsaufgaben:  eGcsähtffshüureiersbngch: Im Wesentlichen, um den Ehemann zu entlasten, damit er sich auf den eigentlichen Fischfang selbst konzentrieren kann, durch Übernahme sämtlicher Verantwortlichkeiten und Verpflichtungen auf dem Gebiet der Finanzen, der Einhaltung von Verträgen und Bestimmungen, der Steuern, des Bezugs von Lieferungen, des Schiffsbesatzungs- bzw. Personalmanagements sowie der Vermarktung. ummoakinnoitK: Während sich der Ehemann auf See befindet, fungiert die Frau als  wichtiges Bindeglied in der Kommunikation. War dies früher ein unbedingtes Erfordernis, ist diese Funktion mittlerweile durch die Kommunikationstechnologie etwas in den Hintergrund gerückt, da der Fischer auf See nun über bessere Funktechnik, Mobiltelefon und Satellitenfunkverbindungen sowie Fax oder Internet an Bord für die direkte Kommunikation verfügt.  gnutlahhcuBLaufende Eintragung der Ausgaben und Einnahmen in die Bücher,: Erledigung der Bank- und Steuerangelegenheiten sowie anderer Verpflichtungen gegenüber dem Staat.  reVmarktung: Diese Tätigkeit reicht von der Pflege eines Vertriebsnetzes über die Information über die aktuellen Preise bis zum direkten Fischverkauf, wobei es darum geht, gute Geschäfte zu tätigen und aktive Marktentwicklung zu betreiben.  Praktische Unterstützung: Hier sind die von den Frauen geleisteten wichtigen Routinearbeiten zur logistischen Unterstützung inbegriffen, wie etwa das Abholen von Ausrüstungen und Mitgliedern der Schiffsbesatzung (traditionell konnten viele Fischer nicht mit dem Auto fahren) usw. 7
Weitere Informationen über die Rolle der Frauen im Fischereisektor der Mitgliedstaaten der Europäischen Union sind den beigefügten Länderberichten zu entnehmen. 5. PROBLEME UNDHINDERNISSE Anhand der Studie sollte vor allem herausgefunden werden, welche die wichtigsten Faktoren sind, die Frauen von einer stärkeren Erwerbsbeteiligung im Fischereisektor abhalten. Ziel war es, Bereiche zu ermitteln, in denen die Gemeinschaft bzw. die Mitgliedstaaten Maßnahmen (finanzieller oder legislativer Art) ergreifen können. Dies war auch der Hintergrund für die Untersuchung, die sich auf drei Bereiche erstreckte:tureokulsoziell (Hindernisse, Aspekte die den Frauen von anderer Seite in den Weg gelegt werden),eolcchhisogsyp Aspekte (Hindernisse, die durch die Bedenken und Wünsche der Frauen selbst entstehen) und wirtschaftliche (die in erster Linie den Verdienst, aber gegebenenfalls auch andereAspekte Vergünstigungen betreffen). Bezüglich derexternen Faktorenwurden die folgenden Erkenntnisse gewonnen: 1) Insgesamt besteht die Auffassung, dass Frauen durch äußeren Druck davon abgehalten werden, eine Beschäftigung im Fischereisektor aufzunehmen. Dabei gibt es zwar Unterschiede zwischen den einzelnen Teilsektoren, aber dennoch vertraten bei keiner Kategorie mehr als 60 % die Meinung, dass es keine Schranken für die Einbeziehung von Frauen gebe. 2) Der Teilsektor Fischfang scheint Frauen ziemlich eindeutig den Eindruck zu vermitteln, nicht willkommen zu sein. Von allen in die Untersuchung Einbezogenen bewerteten 60-74 % den Fischfang als eine Tätigkeit, von der sich Frauen im höchsten Maße ausgeschlossen fühlen. Dafür gibt es verschiedene Gründe, die von pragmatischen Überlegungen (nicht stark genug, besondere Einrichtungen an Bord notwendig, zu gefährlich) über soziale Erwägungen (die Problematik gemischter Besatzungen auf räumlich beengten Schiffen) bis hin zu abergläubischen Vorstellungen (Frauen an Bord bringen Unglück) reichen. 3) Der einzige andere Teilsektor, in dem eine erhebliche Diskriminierung zutage tritt, ist die Aquakultur, wo 61 % der Auskunftspersonen über eine gewisse Benachteiligung (Kategorien stark und schwach zusammengenommen) berichteten. 4) In den anderen Teilsektoren werden die externen Barrieren hingegen als viel niedriger eingestuft, d. h. für den Zugang zu Arbeitsplätzen in der Verarbeitung, Vermarktung und Leitung sind die Hürden für Frauen nicht so hoch (1 bis 30 %). Der einzige Bereich, in dem durchweg größere äußere Widerstände gegen eine Beteiligung von Frauen wahrgenommen wurden, war die Leitung und Verwaltung. Aber dies ist vielleicht eher eine Frage der Vorurteile, die in allen Wirtschaftsektoren dem Aufstieg von Frauen in die Leitungsebene entgegenstehen. 5) Keiner der äußeren Faktoren wurde als generelle Schranke herausgestellt (die durchschnittliche Bewertung der Benachteiligung lag bei 25-35 %), vielleicht mit Ausnahme der Haltung der Ehemänner (hohe und niedrige Hürde zusammen 62 %). 6) Frauen mit Kindern haben natürlich das Gefühl, dass dies den äußeren Druck verstärkt, der einer Beschäftigung in der Fischerei entgegensteht, wobei das Verhältnis derer, die sich durch die Verantwortung für die Kindererziehung am freien Zugang zu dem Sektor gehindert sehen, 70 zu 30 beträgt. Diepsychologischen Schrankenlassen sich wie folgt zusammenfassen: (1) Es ist augenscheinlich, dass sich Frauen im Fischereisektor nicht nur unwillkommen fühlen, sondern dass sie auch wenig geneigt sind, in der Fischerei tätig zu werden. Hierbei sind zwar zwischen den Teilsektoren Unterschiede festzustellen, jedoch lag die beste positive Einschätzung (d. h. keine inneren Schranken) bei 60 %. (2) Diese negative Bewertung gilt besonders für den Fischfang selbst  es scheint, dass nur wenige Frauen wirklich auf Fischfang gehen wollen, und dies betrifft insbesondere die Hochseefischerei. Die Gründe dafür sind nicht sehr überraschend und liegen vor allem in der
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geringen Attraktivität einer seefahrenden Tätigkeit (mangelnder Komfort, Gefährlichkeit, fehlende Annehmlichkeiten, geringes Ansehen und die raue männliche Gesellschaft). (3) In der Aquakultur sind die Schranken niedriger, aber immer noch erheblich. Zwar waren die inneren Widerstände gegen eine Beschäftigung in der Aquakultur viel geringer als beim Fischfang (35 % gegenüber 70 %), aber insgesamt gingen die Widerstände weit weniger auseinander (71 % gegenüber 82 % beim Fischfang). Der Wunsch, diese eher landwirtschaftliche Tätigkeit auszuüben, hält sich trotz der in der Wahrnehmung niedrigeren externen Zugangsschranken in Grenzen. (4) Außerdem besteht generell die Auffassung, dass der gesamte Sektor Frauen nur geringe berufliche Perspektiven bietet. Das gilt vor allem für den Fischfang, aber auch für die Verarbeitung und die Aquakultur sowie im geringeren Maße für Tätigkeiten in der Vermarktung und Leitung. Dies zeigt sich daran, dass die Aufstiegschancen weithin als mangelhaft eingeschätzt werden (75 %), und die Meinung besteht, es bestünden bessere Alternativen (75 %). Allerdings ist das nicht unbedingt eine geschlechtsspezifische Einschätzung. Frauen sind sich durchaus über die generell zurückgehenden Beschäftigungsaussichten für den Sektor, die Probleme bei den Ressourcen sowie darüber im Klaren, dass die ihnen meistens angebotenen Arbeitsplätze für Geringqualifizierte (Tätigkeiten in der Verarbeitung) zurückgehen (Vergabe der Stellen an Zuwanderer, Einsatz von Maschinen oder Verlagerung der Tätigkeiten in Niedriglohnländer) und nicht an Ansehen gewinnen werden. So wurde wiederholt festgestellt, dass Mütter ihre Kinder am liebsten von einer Tätigkeit in diesem Sektor abhalten möchten und sich sehr darum bemühten, dass sie nicht dort landen. (5) Von den zur Verfügung stehenden Alternativen fiel die Entscheidung zugunsten der Kinderbetreuung hoch aus (67 %), und die Meinung, dass Frauen mit Kindern weniger bereit sind, in der Fischerei zu arbeiten, als kinderlose Frauen, war mit 80 % gegenüber 20 % sehr ausgeprägt. 6. SCHLUSSFOLGERUNGEN UND EMPFEHLUNGEN Trotz großer kultureller, sozialer, politischer und wirtschaftlicher Unterschiede ist die Erwerbsbeteiligung der Frauen im Fischereisektor weltweit von ähnlichen Merkmalen geprägt. Die wichtigsten Punkte lassen sich wie folgt zusammenfassen: In der Verarbeitung und Vermarktung sind mehr Frauen beschäftigt als im Fischfang.   Frauen in der Aquakultur bzw. bei derWas die Primärerzeugung anbelangt, spielen Gewinnung von Meerestieren in der Küstenregion eine größere Rolle als beim Fischfang.  Frauen leisten wichtige Unterstützung, was im Allgemeinen zu wenig Anerkennung findet und nicht entsprechend vergütet wird.  Vor allem, wenn zu dieser unterstützenden Tätigkeit die Organisation und Abwicklung nachgelagerter Arbeiten gehört, kann dies die Grundlage für ein beachtliches wirtschaftliches Vorwärtskommen der Frauen bilden.  In der Verwaltung und im öffentlichen Sektor, speziell in der Forschung und beim Ressourcenmanagement, spielen Frauen eine zunehmende Rolle. Ausgehend von diesen Erkenntnissen ergab sich eine Reihe praktischer Empfehlungen für künftige Maßnahmen durch die EU und die Mitgliedstaaten:  Fischfangist es nicht der Wunsch von Frauen, zur See zu: Im Großen und Ganzen fahren, und sie sind auf See auch nicht besonders gern gesehen. Daher gilt es zwar sicherzustellen, dass Frauen in der Fischerei tätig sein können, wenn sie es wollen (d. h. keine unbilligen Hindernisse aufzurichten), aber es besteht auch wenig Anlass, auf eine größere Einbeziehung zu drängen. In einigen Bereichen der kleinen Küstenfischerei könnte sich jedoch die Bewirtschaftung durch lokale Gemeinschaften anbieten, ein Ansatz, der wahrscheinlich an sich schon Vorteile bringt und durch den Frauen eine breiter anerkannte sowie auch konkretere Rolle in der Primärerzeugung übernehmen könnten.
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uqkaluutrAnicht so hoch und gibt es: In diesem Teilsektor sind die Barrieren  beträchtliche Möglichkeiten. Durch gezielte Ausbildung dürfte sich der Zugang zu fachlichen und leitenden Positionen, die Frauen erstrebenswert erscheinen, verbessern. Einige spezifische Tätigkeiten der Aquakultur stehen bereits unter der Leitung von Frauen, und der Ausbau ihrer Kenntnisse auf diesem Gebiet wird auch empfohlen, wobei die Bewirtschaftung durch lokale Gemeinschaften als der am besten geeignete Weg erscheint.  ngtuFhcsiareviebr: Auf dem Gebiet der Verarbeitung werden Frauen eindeutig benachteiligt. Am besten wäre es vielleicht, ihnen dabei zu helfen, anderswo eine Beschäftigung zu finden, anstatt sich darauf zu konzentrieren, die Arbeitsplätze in der Verarbeitung aufzuwerten, für die wahrscheinlich immer nur eine geringe Qualifikation erforderlich sein wird. Kaum gerechtfertigt ist daher in nicht von der Fischerei abhängigen Gebieten eine besondere Unterstützung, abgesehen von der allgemeinen Bildung/Ausbildung, damit Frauen in die Lage versetzt werden, von diesen ungeliebten Arbeitsplätzen wegzukommen, die zudem vielleicht noch unsicher sind. Dies ist nämlich Bestandteil von allgemeinen Gleichstellungsprogrammen der Länder und von Programmen zur Gesamtentwicklung. In fischereiabhängigen Gebieten ist es hingegen gerechtfertigt, die Frauen dabei zu unterstützen, sich mit bestimmten Funktionen in der Verarbeitung und Veredlung vertraut zu machen, sodass sie ihre Rolle an Land in der Mitverantwortung für die Leitung von Familienbetrieben so weit wie möglich ausbauen und verbessern können.  Verwaltung: Umwelt- und Ressourcenmanagement sind potenzielle Schlüsselbereiche, in denen die Einbeziehung von Frauen ständig zunehmen könnte. Daher sollte sich die Ausbildung auf diese Themen sowie auf Kernbereiche des Managements konzentrieren. Die Verwaltung des staatlichen Sektors und die Forschung wurden als wichtige Bereiche ermittelt, in denen verhältnismäßig viele Frauen tätig sind und die Gleichstellung weit vorangeschritten ist. Wahrscheinlich bestehen dort auch die größten Aussichten für eine weitere Verbesserung. Eine auf den staatlichen Sektor ausgerichtete Ausbildung wird demnach wahrscheinlich die besten Ergebnisse bringen.  Unterstützung durch die Frauen an Land  mithelfende Ehefrauen: Unsere wichtigste Empfehlung betrifft die Anerkennung, Aufwertung und Erweiterung der unterstützenden Rolle der Frauen in der Fischerei. Zur Förderung dieser Rolle sollte ein Paket geschnürt werden, das unter anderem konkrete Unterstützung enthält für (a) bessere Vernetzung zur gegenseitigen Unterstützung, (b) Hilfe für den Ausbau der Kommunikationsmöglichkeiten (speziell auf Internetbasis), (c) öffentliche Informationskampagnen, um eine breitere Unterstützung durch die örtliche Gemeinschaft (speziell von Fischern) zu gewinnen, (d) Ausbildung einschließlich einer Mischung aus speziellen Kursen in Fach- und Geschäftsführungsbereichen zusammen mit IT-Kenntnissen, um Frauen zu ermutigen, in ihren Familienbetrieben als Manager mit Internetkompetenz aufzutreten. Dadurch würden sich die Möglichkeiten der von Land aus agierenden Frauen, in Netzwerken zu arbeiten, verstärken, und sie würden sich auf einem Gebiet, das Marktchancen hat, Kenntnisse aneignen, die sie weiter vermitteln könnten, wenn die Familien nicht mehr in der Fischerei tätig sein können oder die Frauen eine größere Unabhängigkeit wünschen. Die Ausbildung sollte die folgenden Themen beinhalten: Leitung, Vermarktung, Verkauf, Qualitätskontrolle, moderne Verarbeitung, Geschäftsplanung, Abrechnung und Buchhaltung, Arbeits- und Steuerrecht, Sicherheit auf See, Umwelt und nachhaltiges Ressourcenmanagement.
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LÄNDERSTUDIE: BELGIEN 1. NATIONALE GEGEBENHEITEN Die einzigen fischereiabhängigen Gebiete (FDA) inBelgiensind der Raum Ostende und der Ort Bredene. In dieser Region beträgt die Abhängigkeit der Wirtschaft von der Fischerei 4 %. 2. WICHTIGSTE ERFASSTE DATEN In Belgien sind 20 Frauen in derSeefischereibeschäftigt, von denen jedoch nur eine an Bord eines Schiffes arbeitet. Sie fährt mit ihrem Ehemann auf einem kleinen Küstenfischerboot aufs Meer hinaus. Die anderen sind bei Fischfangunternehmen angestellt. Insgesamt arbeiten im Sektor sehr wenige Frauen. Nach Meinung der Befragten liegt das daran, dass die meisten Arbeiten sehr anstrengend und gefährlich sind. Rund 1300 Menschen sind in Belgien in deriFvhcserarbeitungtätig, von denen im Schnitt 45 % Frauen sind. Sie spielen auch in derVermarktung von Frischware auf örtlichen Märkten eine wichtige Rolle. Wo es in der Familie einen Kapitän mit einem eigenen Schiff gibt (gewöhnlich der Ehemann), sind Frauen fast immer mit in die wirtschaftliche Tätigkeit eingebunden. Gewöhnlich sind sie für zwei Bereiche zuständig, die Vermarktung des Fangs sowie die Rechnungslegung und Geschäftsführung (die Tätigkeiten reichen von grundlegenden Buchführungsarbeiten über die Kontakte mit Zulieferern bis hin zum generellen Management des Unternehmens). Einige befassen sich wahrscheinlich auch mit strategischen Entscheidungen (darunter auch technologische Fragen). Rechtlich gesehenbesitzen die Frauen keinen Status, der die wirtschaftliche Bedeutung ihrer Tätigkeit als unbezahlte mithelfende Ehefrauen zum Ausdruck bringt, sodass auf diesem Gebiet wirklich und wahrhaftig Veränderungsbedarf besteht. 3. SCHLUSSFOLGERUNGEN UND EMPFEHLUNGEN Es wurden viele Hindernisse für diebessere Integration der Frauen ermittelt, so zum Beispiel die Interessenkonflikte zwischen den Frauen der Schiffseigner und der Fischer, die eine Zusammenarbeit verhindern, oder bestimmte negative Einstellungen der Männer. Von den Führungskräften und den zuständigen Behörden wird die Unterstützung und Beteiligung der Frauen nicht als wichtig erachtet. Verstärkt wird dies durch den Mangel an genauen qualitativen und quantitativen Angaben zur Rolle, zum Qualifikationsprofil und zur Einbeziehung der Frauen im Sektor. Hinzu kommt die generell geringe Anzahl von Frauen in der Fischerei aufgrund der begrenzten Bedeutung des Sektors insgesamt für das Land. Die Frauen des Sektorskönnenjedoch zu seiner Entwicklung beitragen, indem sie sich auf folgenden Gebieten engagieren:  dlnugAusbi. Wären Frauen besser über die Aussichten für den Sektor informiert, dann würden sie besser in der Lage sein, junge Menschen für die Branche zu interessieren, zumal wenn ein Mangel an Fachkräften besteht.  Leitung von Familienunternehmendie Beteiligung der Frauen an der. Zwar ist Unternehmensleitung schwer zu quantifizieren, aber wichtig ist sie allemal. Es wäre sinnvoll, wenn Frauen ihre Fähigkeiten auf diesem Gebiet entwickeln.  Beitrag zur dynamischen Entwicklung der Fischerei. Aufgrund ihrer Aufgaben an Land könnten Frauen eine sehr nützliche Rolle spielen, wenn es um den Erwerb von Wissen über Möglichkeiten für die technische Diversifizierung und Innovation geht. Dies kann sich nämlich für einige Unternehmen als notwendig erweisen, um zu überleben, wenn die Fangquoten innerhalb der EU reduziert werden.
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