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Publié par | CEDEFOP-EUROPEAN-CENTRE-FOR-THE-DEVELOPMENT-OF-VOCATIONAL-TRAINING |
Nombre de lectures | 58 |
Langue | Deutsch |
Poids de l'ouvrage | 7 Mo |
Extrait
ISSN 0378-5106 Nr. 10 Januar-April 1997/1 CEDEFOP
Hochschulwesen • *
*•BERUFSBILDUNG NR.IO EUROPRISCHE ZEITSCHRIFT
CEDEFOP
Chefredakteurin: Steve Bainbridge
Europäisches Zentrum
für die Förderung
Redaktioneller Beirat: der Berufsbildung
Vorsitzender:
Marinou Antipa 12
Jean François Germe Conservatoire National des Arts et Métiers
GR 57001 Thessaloniki
(CNAM), Frankreich
(Thermi)
Mateo Alahif Université Libre de Bruxelles (ULB), Belgien
Tel: 3031+490 111
Tina Bertzeletou CEDEFOP
Fax: 102
Manchester University, Vereinigtes Königreich Keith Drake
Gunnar Eliasson The Royal Institute of Technology (KTH),
Schweden
Alain d'Iribarne Laboratoire d'Economie et de Sociologie du
Travail (LESTCNRS), Frankreich
Arndt Sorge HumboldtUniversität Berlin, Deutschland
Reinhard Zedier Institut der deutschen Wirtschaft Köln,
Deutschland
Jordi Planas CEDEFOP
Manfred Tessaring P
Sergio Bruno Università di Roma, Italia
Das CEDEFOP ist eine Gemein
schaftseinrichtung, die durch Ver
ordnung (EWG) Nr. 337/75 des
Rates der Europäischen Gemein
schaften vom 10. Februar 1975 er
richtet wurde. Es wird von einem
viertelparitätisch zusammenge
setzten Verwaltungsrat geleitet, Verantwortlich: Redaktionsschluß:
dem Vertreter der Arbeitnehmer Johan van Rens, Direktor 15.12.1996
und Arbeitgeberorganisationen,
Stavros Stavrou, stellvertretender Direktor
der Regierungen der Mitglied Nachdruck ausgenommen zu kommerziellen
staaten und der Europäischen
Technische Redaktion und Koordination: Zwecken mit Quellenangabe gestattet
Kommission angehören. Bernd Möhlmann
Katalognummer:
Gemäß Artikel 2 der Gründungs Übersetzung: Michael Vogt HXAA97OOlDEC
verordnung hat das Zentrum "die
Aufgabe, die Kommission zu unter Layout: Zühlke Scholz & Partner Printed in
stützen, um die Berufsbildung und Werbeagentur GmbH. Berlin the Federal Republic of Germany. 1997
die ständige Weiterbildung auf
Gemeinschaftsebene zu fördern Technische Produktion mit DTP: Diese Zeitschrift erscheint dreimal jährlich in
und weiterzuentwickeln".
Axel Hunstock, Berlin Deutsch. Englisch. Französisch und Spanisch.
Durch seine wissenschaftliche und
praktische Tätigkeit soll das
CEDEFOP zweckdienliche, strin
gente und zielgerichtete Informa
tionen zu Fragen von europäi
schem Interesse im Rahmen sei Die von den Autoren geäußerten Ansichten decken sich nicht notwendigerweise mit der Positi
nes jährlichen Arbeitsprogram on des CEDEFOP. In der Europäischen Zeitschrift für Berufsbildung haben die Autoren das Wort,
um ihre Analysen und unterschiedlichen, teilweise sogar gegensätzlichen Standpunkte darzulemes liefern.
gen. Auf diese Weise will die Zeitschrift einen Beitrag zur kritischen Diskussion, die für die Zu
kunft der beruflichen Bildung auf europäischer Ebene unerläßlich ist, leisten. Im Mittelpunkt des vom Verwal
tungsrat in Übereinstimmung mit
der Kommission festgelegten Ar
beitsprogrammes stehen derzeit
die Themen
Q Qualifikationsentwicklung
□ Entwicklung der Berufsbil
dungssysteme. Aufforderung zur Einreichung von Beiträgen
Zur Umsetzung des Arbeitspro
Der redaktionelle Beirat würde sich über Kenntnis. Die Beiträge selbst sollten grammes bedient sich das
CEDEFOP folgender Instrumente: die unaufgeforderte Einsendung von zwischen drei und zehn Seiten lang sein
□ Studien und Analysen Beiträgen freuen. Die Beiträge werden im (Seite à 30 Zeilen, Zeile à 60 Anschläge)
Q Verbreitung von Informationen
Beirat diskutiert werden, wobei es ihm und sind an die Redaktion der Zeitschrift (in unterschiedlicher Form)
□ Bereitstellung von Möglichkei vorbehalten bleibt, über ihre Veröffent zu richten. Eine Rücksendung der
ten für den Meinungsaustausch
lichung zu entscheiden. Der Beirat setzt Manuskripte an die Autoren ist nicht
und Wissenstransfer.
die Autoren von seiner Entscheidung in möglich.
CEDEFOP *
* BERUFSBILDUNG NR. 10 * EURDPflIECHE ZEITSCHRIFT *
*
Hochschulbildung
und Berufsbildung
in Europa
erster Linie regelgerechte und geschickte Warum kümmert sich, so werden sich vie
le Leser fragen, eine Zeitschrift mit dem gedankliche, mündliche und schriftliche
Namen 'Berufsbildung' um das Hoch Artikulation verlangt wurde. Andere Be
rufsbildung erhielt man durch praktisches schulstudium und Hochschulabsolventen?
Lernen, entweder familial oder förmlich Wildern wir nicht in einem Jagdgebiet, das
(durch Korporationen) geregelt. Diese andere gepachtet haben? Was haben
Hochschulen mit der Berufsbildung zu Universitäten des Mittelalters waren recht
tun? Die nächstliegende Antwort ist ein nüchtern und dem Rang nach gar nicht
groß von praktischer Ausbildung verschiefach empirisch: Die Öffentlichkeit, die
den. Entgegen unseren heutigen IdeoloPolitik und interessierte Bildungswillige
behandeln Hochschulen in vielen Län gien erhielten Hochschulen die Bezeich
dern, mit zunehmender Tendenz, als Ein nung 'universitets' nicht, weil sie die Ge
samtheit des menschlichen Wissens bearrichtungen der Ausbildung auf einen Be
beiteten, sondern weil sie Angehörige ruf hin, mit relativ klaren Tätigkeitsmerk
malen, Erwerbs- und Entfaltungschancen. verschiedener Nationen aufnahmen. Es ist
Die Alternative wäre lediglich, Hochschu verblüffend banal, heute aber weitgehend
unbekannt: Universitasentstand durch die len als Parkplätze für unbeschäftigte Ju
Zusammenfügung der nationes, nach degendliche zu konzipieren. Die Vorstellung,
Hochschulbildung habe dem Ideal der 'li nen Studenten korporativ organisiert wa
beral education', 'for life and work', in ren, in einer Einrichtung.
"akademischer Freiheit' zu entsprechen,
oder wie in europäischen Sprachen der Mittelalterliche Universitäten waren in
artige Vorstellungen auch immer ausge anderer Hinsicht gar nicht so verschieden
drückt werden, diese Vorstellung kommt von unseren heutigen, obwohl nur ein
einem heutzutage merkwürdig und anti sehr kleiner Teil der Bevölkerung sie be
quiert vor. Ist so etwas in Europa über suchte: Es wurde eine Ausbildung auf
haupt noch schätzenswert, außer wenn berufsförmige Ziele hin betrieben, die
es in elitärer und hoch selektiver Form stark vorstrukturiert war, die Obrigkeit
angeboten wird? engte akademische Freiheit ein, und die
Studenten waren international recht mo
bil. Sie hatten zwar noch kein ERASMUS-In gewisser Weise sicher, aber machen wir
Programm, wanderten aber oft Hunderte es uns nicht zu leicht. Geben wir es ruhig
zu: Der historische Moment, in welchem von Kilometern zu ihrem Studienplatz,
relativ zweckungebundene Hochschulbil ähnlich wie die Wandergesellen des Hand
werks oder die Söldner der Heere zu ihdung sich allgemeiner Wertschätzung er
ren jeweiligen Arbeitsplätzen. Und an den freuen konnte und als solche auch über
wiegend stattfand, dieser Moment ist sehr Universitäten schlugen sich rebellische
kurz und reicht, je nach Ort und Fach, Studenten untereinander und mit den ört
lichen Behörden auf eine Weise, die selbst maximal von der Gründung der Berliner
hartgesottene Achtundsechziger vor Neid Reformuniversität bis zur massiven
Hochschulexpansion überall in Europa, erblassen läßt. Man lese nur die geschicht
also etwa von 1820 bis 1970. Vorher wa lichen Quellen über Auseinandersetzun
gen im hochehrwürdigen Oxford zwiren Hochschulen eindeutig Orte der Be
schen town und gown. Und es gab 'verrufsbildung. Sie bildeten Priester, Ver
waltungsleute, Juristen, einige Ärzte und bummelte Studenten', Studenten, die ei
später Techniker für den öffentlichen gentlich etwas Anderes taten, arbeitslos
wurden oder ihr Berufsziel nicht erreichDienst aus. Universitäten gaben die Be
ten, genauso wie heute. rufsbildung für diejenigen, von denen in
CEDEFOP *
* * BERUFSBILDUNG NR. 10 EURQPñISCHE ZEITSCHRIFT
• *
Im Deutschen unterscheidet man zwi Andererseits ist aber auch zu beobach
schen Bildung und Ausbildung, auf Eng ten, daß das hierauf abgestimmte, histo
lisch zwischen education und training, risch kurzfristige Ideal einer freien aka
auf Französisch zwischen education und demischen Bildung mit der beträchtlichen
formation. Wohl alle europäischen Spra Ausweitung des Zugangs zu immer mehr
chen unterscheiden zwischen einer Art der Hochschulen verändert oder, wenn man
Heranbildung me