03. Zärtliche Indira - Die zeitlose Romansammlung von Barbara Cartland
77 pages
Deutsch

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03. Zärtliche Indira - Die zeitlose Romansammlung von Barbara Cartland , livre ebook

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Description

In seinem Club rühmt sich der Marquis von Ardsley eine Lady jederzeit erkennen zu können. Zwei anwesende Adlige schließen eine Wette ab - sie wollen die Probe aufs Exempel machen und dem Marquis eine Dame unterjubeln die keine ist. Als sie kurz darauf die schöne Indira kennenlernen, ist die Wette perfekt. Doch der vermeintliche Scherz nimmt eine überraschende Wende und wird für alle zum bitteren Ernst. Barbara Cartland wurde 1901 geboren und stammt mütterlicherseits aus einem alten englischen Adelsgeschlecht. Nach dem Tod des Vaters und Großvaters ernährte ihre Mutter die Familie allein. Sie war zweimal verheiratet und hatte drei Kinder. Ihre Tochter Raine war die Stiefmutter von Prinzessin Diana von Wales. Sie schrieb über 700 Romane, die ein Millionenpublikum ansprechen. Barbara Cartland starb im Jahr 2000.

Sujets

Informations

Publié par
Date de parution 14 février 2015
Nombre de lectures 2
EAN13 9781782136330
Langue Deutsch

Informations légales : prix de location à la page 0,0222€. Cette information est donnée uniquement à titre indicatif conformément à la législation en vigueur.

Extrait

ZÄRTLICHE INDIRA
Barbara Cartland
Barbara Cartland E-Books Ltd.
Vorliegende Ausgabe ©2014
Copyright Cartland Promotions 1985

Gestaltung M-Y Books
www.m-ybooks.co.uk1
Der White’s Club füllte sich rasch mit seinen aristokratischen, berühmt-berüchtigten
Mitgliedern. Der Erkerplatz mit Blick auf die St. James Street, der durch Beau Brummell
Berühmtheit erlangt hatte, war bereits besetzt, und es war auch sonst keiner der braunen
Ledersessel mehr frei, als Lord Frodham und sein Freund, Sir James Overton, eintraten.
Sie wechselten ein paar Worte mit einem Bekannten, mit dem sie am vergangenen
Abend zusammengewesen waren, und hörten jemanden in verächtlichem Ton sagen: „Du
wirst mit deinem Geschwätz über die Liebe allmählich genauso langweilig wie George
Byron. Dabei ist sie nichts anders als hübsch mit Schleifchen verzierte Begierde.“
Es gab Gelächter, und Charles Frodham raunte Jimmy Overton zu: „Ardsley hat
wieder mal seine zynische Ader. Ich behaupte immer noch, daß er als Jüngling mal
unglücklich verliebt war.“
„Unsinn!“ widersprach Jimmy Overton. „Er hat niemals jemand anderen geliebt als
sich selbst und seine Pferde.“
Charles Frodham lachte und trat näher an das Erkerfenster heran, um sich nicht
entgehen zu lassen, was der Marquis von Ardsley sonst noch über das Thema Liebe und
Frauen von sich gab.
Offenbar stritt er sich mit jemandem, denn er erklärte gerade abfällig: „Frauen
dienen doch nur unserem Vergnügen und dem Zweck, uns den erforderlichen
Stammhalter zu gebären. Ansonsten verfolgt ein einigermaßen intelligenter Mensch weiß
Gott andere Interessen im Leben.“
„Alles gut und schön, Ardsley“, ließ sich ein stadtbekannter Lebemann vernehmen,
„trotzdem mußt selbst du zugeben, daß unser Leben fad und farblos wäre, könnten wir
nicht ab und zu eine hübsche Frau in den Armen halten.“
„Da spricht der Fachmann!“ rief jemand und erntete lautes Gelächter.
„Jeder nach seinem Geschmack“, erwiderte der Marquis. „Allerdings mußte ich heute
morgen in der Zeitung lesen, daß Oliver Markham einen verdammten Narren aus sich
gemacht hat, und davor hätten wir ihn warnen müssen.“
„Willst du damit sagen, er hätte die reiche Erbin nicht heiraten sollen?“ fragte der
Lebemann verdutzt. „Du kannst es dir ja leisten, dich verächtlich über
Geldangelegenheiten zu äußern, Ardsley, aber manch einer von uns hat angesichts leerer
Taschen keine andere Wahl, als durch eine Geldheirat seinen Stammsitz zu erhalten und
gute Pferde in den Stall zu bekommen.“
„Trotzdem sollte man sich nicht unter Niveau verkaufen“, sagte der Marquis kalt. „Ist
euch klar, daß dieser Markham die Tochter eines Krämers geheiratet hat?“
Eisige Verachtung klang aus seiner Stimme.
„Vielleicht hatte er keine andere Wahl“, warf jemand ein.
„Unsinn!“ sagte der Marquis. „Markham stammt aus einer angesehenen alten
Familie, und Gott sei Dank haben blaues Blut und ein ehrwürdiger Adelstitel immer noch
einen hohen Stellenwert auf dem Heiratsmarkt. Er war ein Narr, und das werde ich ihm
bei nächstbester Gelegenheit ins Gesicht sagen.“
„Zu spät, Ardsley“, sagte der Lebemann. „Er ist verheiratet, und es wird uns allen ein
Vergnügen sein, an den Partys teilzunehmen, die Oliver in Zukunft geben wird. Ich
persönlich mochte ihn immer schon sehr gern.“
„Und jetzt magst du ihn noch lieber, weil er es sich leisten kann, dich zu bewirten“,
meinte einer spöttisch.
„Mich trifft genauso viel Schuld wie alle anderen“, erklärte der Marquis ernst. „Als
uns klar wurde, daß Oliver dieser unmöglichen Person nachstieg, hätten wir mit allen
Mitteln verhindern sollen, daß er sie auch noch heiratet.“
„Wie ich gehört habe“, meldete sich einer zu Wort, der bisher geschwiegen hatte, „ist
sie bildhübsch und Markham unsterblich in sie verliebt.“„Ihr mit eurer Liebe!“ rief der Marquis verächtlich aus. „Hört doch auf mit dieser
unerträglichen Gefühlsduselei! Ich sage es euch klipp und klar: Für einen Mann, der auch
nur einen Funken Verstand besitzt, spielt die Liebe bei einer Heirat die geringste Rolle.“
„Zum Beispiel für dich, wie?“ spottete der Lebemann.
„Sehr richtig“, erwiderte der Marquis. „Wenn ich einmal heirate, was erst in ferner
Zukunft der Fall sein wird, dann muß es eine Frau sein, die mir ebenbürtig ist und dem
hohen gesellschaftlichen Ansehen, das sie als meine Gemahlin genießt, nicht durch
schlechte Manieren und niedrige Denkart Schande bereitet.“
„Bist du sicher, daß du sofort erkennst, welchem Stand sie angehört?“ fragte jemand.
„Wenn ich einen Vollblüter nicht auf Anhieb erkennen könnte, würde ich den
Rennsport aufgeben“, erwiderte der Marquis scharf. „Und ich versichere dir, daß man bei
einer Frau leichter erkennen kann, ob sie aus einem guten Stall kommt.“
Eine Weile herrschte Stille im Klubraum, dann fragte einer: „Du hältst dich also nicht
nur für einen Experten für Rassepferde, Ardsley, sondern auch für Rassefrauen, wie? Und
du behauptest, auf Anhieb erkennen zu können, ob jemand edler Herkunft ist oder nicht?“
„Selbstverständlich“, erwiderte der Marquis überzeugt. „Eine Frau kann noch so
hübsch und charmant sein, sie kann eine noch so blendende Schauspielerin sein, mich
kann sie bestimmt nicht täuschen. Niemals!“
„Am liebsten würde ich mit dir wetten, daß du dich doch täuschen kannst“, sagte der
Lebemann seufzend, „aber ich habe das unbehagliche Gefühl, es wäre hinausgeworfenes
Geld. Deshalb verzichte ich lieber auf einen Eintrag ins Wettregister.“
Das Wettregister war eine der berühmtesten Einrichtungen im White’s Club. Seit 1743
schlossen Klubmitglieder die kuriosesten Wetten ab und trugen sie in ein Buch ein, das an
einem sicheren Ort im Klub aufbewahrt wurde. Kein Klubmitglied hätte gewagt, gegen
darin eingegangene Verpflichtungen zu verstoßen. Die meisten der abgeschlossenen
Wetten waren ziemlich frivol.
So waren Geburten und Eheschließungen als Wettgegenstand mindestens ebenso
beliebt wie Todesvorhersagen. „Würde Lord E. seiner Pflicht genügen und Lady B.s
Tochter heiraten?“ - „Erwartete Lady C. Nachwuchs?“
Im Jahre 1757 hatte zum Beispiel Lord Eglington gewettet, er werde einen Mann
finden, der zwanzig Schnepfen mit dreiundzwanzig Schüssen erlegen konnte. Und
während des Krieges gegen Frankreich wurden über den Ausgang von Wellingtons
Schlachten zahlreiche Wetten abgeschlossen. Die meisten Klubmitglieder wetteten,
Napoleon sei unbesiegbar, und verloren so eine Menge Geld.
Als der Gesprächspartner des Marquis das Wettregister erwähnte, sahen Charles
Frodham und Jimmy Overton sich vielsagend an und dachten beide das gleiche.
Unauffällig entfernten sie sich von ihrem Lauschposten und zogen sich in einen entlegenen
Winkel des Klubraums zurück, um etwas zu trinken und ungestört miteinander reden zu
können.
„Glaubst du, jemand würde mit uns wetten, daß er früher oder später doch getäuscht
wird?“ fragte Charles Frodham aus seinen Gedanken heraus.
„Keine Chance“, erwiderte Jimmy Overton. „Vermutlich könnte ihn tatsächlich keine
Frau täuschen.“
„Das glaube ich eben nicht“, widersprach Charles. „Frauen sind die geborenen
Schauspielerinnen. Wenn wir eine finden, die außerhalb der Bühne so gut ist wie Madame
Vestris auf der Bühne, könnte sie es schaffen, ihn zum Narren zu halten.“
„Das möchte ich zu gern erleben!“ stieß Jimmy hervor. „Er geht mir auf die Nerven
mit seiner verdammten Selbstgefälligkeit. Leider hat er tatsächlich eine Spürnase wie ein
Jagdhund und würde eine Betrügerin entlarven, bevor sie überhaupt den Mund
aufgemacht hat.“
„Du redest schon wie er!“ fuhr Charles den Freund wütend an. „Um dich und ihn
jedoch Lügen zu strafen, werde ich irgendwo eine Frau auftreiben, der Ardsley nicht
anmerkt, daß sie nicht zur crème de la crème gehört, sagen wir, innerhalb von drei Tagennach der ersten Begegnung. Ich wette mit dir um hundert Pfund.“
„Die Wette gilt!“ erklärte Jimmy sich einverstanden. „Aber du mußt dich genau an die
Spielregeln halten!“
„Das müßte ich dir raten“, entgegnete Charles empört. „Dir wäre zuzutrauen, daß du
Ardsley heimlich einen Tip gibst, um deine hundert Pfund zu retten!“
„Willst du mich beleidigen?“ brauste Jimmy auf. „Noch ein Wort, und ich fordere dich
zum Duell!“
„Dazu wird es genauso wenig kommen wie zu Ardsleys Eingeständnis, von uns Lügen
gestraft worden zu sein“, bemerkte Charles.
„Aber ein Riesenspaß wäre es doch, ihn aufs Kreuz zu legen.“
„Ich kann Ardsley nicht ausstehen“, bekannte Charles. „Immer bricht er den Stab
über alle Frauen und verdirbt uns teilweise auch den Spaß an ihnen, was sicherlich sogar
seine erklärte Absicht ist.“
„Ich habe Ardsley auch nie gemocht“, erwiderte sein Freund. „Allerdings muß man
ihm zugestehen, ein großer Pferdekenner und Sportsmann zu sein. Seine Pferde sind
besser als die aller anderen.“
„Und seine Frau

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