14. Hochzeit Mit dem Ungeliebten - Die zeitlose Romansammlung von Barbara Cartland
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Deutsch

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14. Hochzeit Mit dem Ungeliebten - Die zeitlose Romansammlung von Barbara Cartland , livre ebook

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Description

Auf der Reise nach Schottland im Jahr 1850, wo Leona den Herzog von Ardness besuchen möchte, wird sie in einen Unfall auf dem Hochmoor verwickelt. Leona übernachtet auf Schloss Cairn, wo sie Lord Strathcairn kennenlernt. Am nächsten Tag ist sie zutiefst schockiert zu sehen, wie Pächter auf dem Land des Herzogs aus ihren Häusern geworfen werden. Im riesigen, strengen Schloss Ardness trifft sie auf oberflächliche Freundlichkeit, aber sie spürt, dass darunter etwas Dunkles und Beängstigendes lauert. Was ist das Geheimnis des Schlosses und kann Lord Strathcairn ihr helfen, ihm zu entkommen? Barbara Cartland wurde 1901 geboren und stammt mütterlicherseits aus einem alten englischen Adelsgeschlecht. Nach dem Tod des Vaters und Großvaters ernährte ihre Mutter die Familie allein. Sie war zweimal verheiratet und hatte drei Kinder. Ihre Tochter Raine war die Stiefmutter von Prinzessin Diana von Wales. Sie schrieb über 700 Romane, die ein Millionenpublikum ansprechen. Barbara Cartland starb im Jahr 2000.

Sujets

Informations

Publié par
Date de parution 14 août 2015
Nombre de lectures 1
EAN13 9781782136859
Langue Deutsch

Informations légales : prix de location à la page 0,0222€. Cette information est donnée uniquement à titre indicatif conformément à la législation en vigueur.

Extrait

HOCHZEIT MIT DEM UNGELIEBTEN
Barbara Cartland
Barbara Cartland E-Books Ltd.
Vorliegende Ausgabe ©2015
Copyright Cartland Promotions 1985

Gestaltung M-Y Books
www.m-ybooks.co.uk1850 ~ 1.
Der Sturm war so stark, daß die Pferde nur im Schneckentempo vorankamen. In der
Kutsche war es kalt. Es pfiff durch alle Ritzen.
Leona war enttäuscht. Noch am Tag zuvor war strahlendes Wetter gewesen, und sie
war dagesessen und hatte die violette Moorlandschaft bewundert. Ihre Mutter hatte oft
versucht, sie ihr zu beschreiben, aber Worte konnten nicht ausdrücken, was hier die Natur
geschaffen hatte.
Wie aufregend es war, in Schottland zu sein!
Von klein auf hatte Leona Geschichten über Schottland gehört. Über die Tapferkeit
der Schotten, über die Fehden zwischen den Clans und die Treue der Jakobiter für die
„Könige jenseits des Wassers“. Die Geschichten waren nicht nur Heldensagen gewesen. Sie
hatte sie mit so gefühlvoller, nostalgischer Stimme erzählt, daß Leona sich immer daran
erinnern würde.
Für Elizabeth MacDonald war der Betrug der Campbells beim Massaker von Glencove
ein Ereignis gewesen, das gestern hätte passiert sein können. Obwohl sie nicht mehr in
ihrer Heimat gelebt hatte, war sie bis zu ihrem Tod im Herzen immer Schottin geblieben.
„Für deine Mutter bin ich bloß ein Engländer“, hatte ihr Vater einmal lächelnd zu
Leona gesagt.
Aber sie hatte ihn glühend geliebt, diesen Engländer. Leona konnte sich nicht
vorstellen, daß zwei Menschen je glücklicher miteinander gewesen waren, als ihr Vater
und ihre Mutter. Sie waren arm, aber das war nicht ausschlaggebend. Als Richard
Grenville als untauglich aus der Armee entlassen worden war, hatte er nur noch seine
Pension und ein reparaturbedürftiges Landhaus in Essex gehabt. Er hatte sich Hühner,
Enten und Truthähne gehalten und ab und zu war sogar ein Schaf geschlachtet worden,
das er selbst gezogen hatte. Daß nie genug Geld für elegante Kleider, eine bequeme
Kutsche oder Reisen nach London vorhanden gewesen war, war eigentlich nie besonders
aufgefallen. Wichtig war nur die Familie.
Leona hatte ihr Elternhaus geliebt. Es war immer voll Sonnenschein und Lachen
gewesen. Daß die Möbelbezüge durchsichtig gewesen waren und man nicht einmal mehr
ahnen konnte, welche Farbe die Vorhänge ursprünglich gehabt hatten, war ihr nicht
aufgefallen.
„Wir waren glücklich, überglücklich - bis Papa starb“, sagte sie jetzt leise vor sich hin.
Richard Grenville war völlig unerwartet an einem Herzschlag gestorben, und seine
Frau hatte ohne ihn nicht weiterleben wollen. Sie war in einen Zustand totaler
Gleichgültigkeit verfallen.
„Komm, Mama, schau dir die Küken an“, hatte Leona zum Beispiel gesagt, um ihre
Mutter aus der Teilnahmslosigkeit zu reißen. Oder sie hatte sie aufgefordert, mit ihr
auszureiten.
Aber Mrs. Grenville hatte prinzipiell alles abgelehnt. Sie war im Haus gesessen und
hatte die Tage gezählt, bis sie wieder mit ihrem Mann vereint sein würde.
„Du darfst nicht sterben, Mama“, hatte Leona eines Abends zu ihr gesagt.
Sie konnte ihre Mutter fast in eine ferne Welt gleiten sehen, in der ihrer Meinung nach
ihr Mann auf sie wartete.
„Was soll denn dann aus mir werden?“ hatte Leona gefragt, als ihre Mutter
geschwiegen hatte. „Was soll denn dann ich tun, wenn du mich allein läßt, Mama?“
Es war, als ob Elizabeth Grenville in dem Moment zum ersten Mal darüber
nachdachte.
„Hier kannst du nicht bleiben, mein Liebling“, hatte sie gesagt.
„Allein nicht“, hatte Leona gesagt, weil sie es eingesehen hatte. „Wenn du stirbst, fällt
ja auch deine Witwenpension weg.“
Mrs. Grenville hatte die Augen geschlossen, als habe ihr das Wort ‘Witwe’ weh getan.„Bring mir etwas zum Schreiben“, hatte sie gesagt.
„An wen willst du denn schreiben?“ hatte Leona gefragt, als sie der Mutter das
Gewünschte gebracht hatte.
Sie wußte, daß sie kaum Verwandte hatten. Die Eltern ihres Vaters, die in Devonshire
gewohnt hatten, waren längst gestorben. Ihre Mutter war in der Nähe von Loch Lewen zur
Welt gekommen und hatte nach dem Tod ihrer Eltern bei einer alten Tante und einem
alten Onkel gelebt, die vor ein paar Jahren gestorben waren. Es mußte Cousinen geben,
die Leona aber nie kennengelernt hatte.
„Ich schreibe an jemand“, hatte Elizabeth Grenville mit ihrer sanften Stimme gesagt,
„mit dem ich als junges Mädchen sehr befreundet gewesen bin.“
Leona hatte die Mutter erstaunt und erwartungsvoll angesehen.
„Jeannie McLeod und ich wuchsen zusammen auf“, hatte sie gesagt. „Da meine Eltern
tot waren, verbrachte ich manchmal Monate bei ihr.“
Bei der Erinnerung an ihre Jugend war etwas Leben in ihre Augen gekommen.
„Jeannies Eltern haben mich in die Gesellschaft eingeführt. Ich durfte in Edinburgh
mit auf Bälle gehen. Wir waren damals beide knapp achtzehn Jahre. Als ich dann mit
deinem Vater zusammen aus Schottland weggegangen bin, habe ich als einziges bedauert,
Jeannie verlassen zu müssen.“
„Hast du sie seither nie wiedergesehen?“
„Wir haben uns regelmäßig geschrieben“, hatte Mrs. Grenville geantwortet. „Und
dann, du weißt ja selbst, wie es ist, Leona, man schiebt die Dinge immer auf und
schließlich bleiben sie ganz liegen. Ich habe an Weihnachten immer einen ganz lieben
Brief von ihr bekommen. Im vergangenen Jahr allerdings nicht... oder vielleicht doch? Ich
war so verzweifelt über den Tod deines Vaters, daß ich mich an Weihnachten kaum mehr
erinnern kann.“
„Das wundert mich nicht, Mama. Es war ja auch eine traurige Zeit.“
Ihr Vater war Mitte Dezember gestorben. Christbaum hatte es keinen gegeben und
auch keine Geschenke. Leona hatte aus Angst, die Mutter in noch größere Trauer zu
versetzen, nicht einmal die Kinder ins Haus gelassen, die jedes Jahr kamen und
Weihnachtslieder sangen.
„Ich werde Jeannie in diesem Brief bitten“, hatte Mrs. Grenville gesagt, „sich um dich
zu kümmern, wenn ich nicht mehr bin. Sie wird dich lieben, wie wir uns als junge
Mädchen geliebt haben.“
„Bitte, sag so etwas nicht“, hatte Leona gefleht. „Du mußt wieder gesund und so
fröhlich werden, wie du es früher gewesen bist. Ich möchte, daß du bei mir bleibst und mir
im Haus und im Garten hilfst.“
Ihre Mutter hatte nicht geantwortet.
„Dasselbe würde sich Papa wünschen“, war Leona nach einem Moment fortgefahren.
„Er wäre sehr traurig, wenn er dich so sehen würde.“
„Es hat keinen Sinn, mein Kind“, hatte Mrs. Grenville gesagt. „Als er von uns
gegangen ist, hat er mein Herz und meine Seele mitgenommen. In mir ist nur noch das
schmerzliche, sehnsüchtige Verlangen, zu ihm zu gehen und wieder mit ihm vereint zu
sein.“
In der Stimme ihrer Mutter war so viel Schmerz gelegen, daß Leona nur noch hatte
schweigen können. Es hatte nichts mehr zu sagen gegeben.
Sie hatte zugesehen, wie ihre Mutter den Brief geschrieben hatte. Erst als sie gemerkt
hatte, an wen sie ihn adressierte, hatte sie ihr Schweigen aufgegeben.
„An die Herzogin von Ardness?“ hatte sie erstaunt gerufen. „Ist das deine Freundin?“
„Ja. Jeannie hat eine fabelhafte Partie gemacht. Aber der Herzog war viel älter als sie,
und ich habe immer ein wenig Angst vor ihm gehabt.“
„War das in der Zeit, wo du dich in Papa verliebt hast?“
In Mrs. Grenvilles Augen hatte es gefunkelt.
„Es war Liebe auf den ersten Blick“, hatte sie gesagt. „Nicht nur, weil er in seinerUniform so blendend aussah, es war noch etwas anderes - etwas, was so wundervoll und so
faszinierend war, daß man keine Worte dafür findet.“
„Liebe auf den ersten Blick“, hatte Leona verträumt wiederholt. „Papa hat mir oft
erzählt, wie er sich in dich verliebt hat.“
„Erzähl mir, was er gesagt hat“, hatte Mrs. Grenville gebeten.
„Daß er in einen Ballsaal gekommen ist“, hatte Leona begonnen, „und eigentlich zu
nichts Lust gehabt hat. Gelangweilt hat er sich, weil er schon auf so vielen Bällen gewesen
ist und die schottischen Frauen und Mädchen ziemlich fad fand. Er hat sich gewünscht,
wieder im Süden zu sein.“
„Weiter“, hatte Mrs. Grenville mit einem glücklichen Ausdruck auf dem Gesicht
gedrängt.
„Und dann hat Papa plötzlich dich gesehen“, war Leona fortgefahren. „Du hast gerade
mit einem Offizier getanzt, den er kannte. Er hat dich angesehen und gedacht, das
Mädchen werde ich heiraten.“
„Und als er mit mir sprach, wußte ich sofort, daß ich ihn heiraten wollte“, hatte Mrs.
Grenville gesagt. „Es war, als seien wir schon eine Ewigkeit befreundet und hätten uns
nach einer langen Zeit der Trennung wieder getroffen.“
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