73. die brautfahrt - Die zeitlose Romansammlung von Barbara Cartland
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Description

Weil ihre Eltern verarmt sind und ihre Mutter schwerkrank ist, ist Camilla gezwungen den herrschenden Fürsten von Meilenstein zu heiraten, der verspricht für die beiden zu sorgen. Ihr Vater, ein ehemaliger Diplomat des Landes, arrangiert die Heirat. Auf der Überfahrt von England nach Meilenstein wird sie von Eric Cheverly begleitet, da ihre Eltern der Krankheit ihrer Mutter wegen verhindert sind. Camilla fürchtet sich vor der ersten Begegnung mit ihrem zukünftigen Gemahl und kann sich ein Leben als Fürstin schlecht vorstellen. Auf der Reise erhält sie Trost und Zuspruch von Eric Cheverly, der Frauen gegenüber sonst sehr zynisch eingestellt ist. Was Camilla in Meilenstein vorfindet, erzählt dieses Abenteuer von Barbara Cartland. Barbara Cartland wurde 1901 geboren und stammt mütterlicherseits aus einem alten englischen Adelsgeschlecht. Nach dem Tod des Vaters und Großvaters ernährte ihre Mutter die Familie allein. Sie war zweimal verheiratet und hatte drei Kinder. Ihre Tochter Raine war die Stiefmutter von Prinzessin Diana von Wales. Sie schrieb über 700 Romane, die ein Millionenpublikum ansprechen. Barbara Cartland starb im Jahr 2000.

Informations

Publié par
Date de parution 14 février 2016
Nombre de lectures 0
EAN13 9781788670135
Langue Deutsch

Informations légales : prix de location à la page 0,0222€. Cette information est donnée uniquement à titre indicatif conformément à la législation en vigueur.

Extrait

DIE BRAUTFAHRT
Barbara Cartland
Barbara Cartland E-Books Ltd.
Vorliegende Ausgabe ©2017
Copyright Cartland Promotions 1985
Gestaltung M-Y Books
www.m-ybooks.co.uk
Die Brautfahrt
„Das ist die dritte Decke, die einstürzt“, bemerkte Lady Lambourn, als über ihren Köpfen plötzlich ein Krachen und Poltern ertönte. „Das Haus scheint um uns herum einzufallen.“ „Reparaturen kosten Geld, Mama“, erwiderte Camilla still, „ebenso wie alles andere.“ Lady Lambourn sah ihre Tochter an, und in ihren Augen schimmerten Tränen. „Camilla, was wird aus uns werden?“ fragte sie kumm ervoll. „Der Himmel weiß, daß wir nichts mehr besitzen, was wir verkaufen könnten, und die Reise deines Vaters nach London wird auch ergebnislos sein.“ „Das fürchte ich auch, Mama“, meinte Camilla, „aber Papa ist ja immer so optimistisch. Er war überzeugt, jemanden zu finden, der uns hilft.“ „Es steht wirklich schlimm um uns. Dein Vater gibt die Hoffnung nie auf, aber wenn Gerald zurückkommt, wird er uns im Schuldturm wiederfinden!“ „Soweit wird es nicht kommen, Mama“, tröstete Camilla und schlang die Arme um ihre Mutter. „Du darfst nicht so schwarzsehen. Vielleicht kommt Gerald von der Seefahrt als reicher Mann zurück, und dann kannst du nach Ba th reisen und gesundwerden. Ich weiß, daß die heißen Quellen deinen Beinen guttun würden.“ „Es wäre mir lieber, wir hätten Geld, um dich für die Saison nach London zu schicken, damit du dich amüsierst, wie es für ein Mädchen dei nes Alters angemessen ist“, entgegnete Lady Lambourn. „Es ist nicht recht, daß du hier in dieser Abgeschiedenheit lebst, Camilla.“ „Mach dir keine Sorgen um mich, Mama“, unterbrach Camilla rasch. „Ich habe mich letztes Jahr in London gar nicht amüsiert, obgleich Tante Georgina sich große Mühe gegeben hat. Ich wünsche mir nichts anderes, als hi er in Frieden mit dir und Papa zusammenzuleben und zu wissen, daß wir eine gute Mahlzeit auf dem Tisch und ein Dach über dem Kopf haben können.“ „Die Aussichten sind schlecht dafür, mein Kind“, se ufzte Lady Lambourn. „Ich schäme mich so, daß die Dienstboten seit über sechs Monaten ihren Lohn nicht erhalten haben. Ich kann es kaum mit ansehen, wenn Agnes den Tisch deckt und sich mit dem Silber abmüht, um das sich früher ein Butler und drei Lakaien gekümmert haben.“ „Es macht Agnes nichts aus“, erklärte Camilla mit e inem Lächeln. „Sie ist schon so lange bei uns, daß sie zur Familie gehört. Unsere S orgen sind ihre Sorgen und unsere Freuden ihre Freuden. Erst gestern hat sie zu mir g esagt: ,Wenn wir wieder reich sind, Miss Camilla, dann werden wir über all das lachen‘.“ „Wir haben fast alles verloren wegen dieses Ungeheu ers Napoleon!“ klagte Lady Lambourn. „Und dann der Schock, als die Banken letztes Jahr schlossen, nachdem wir alle erwartet hatten, durch den Sieg über Napoleon reich er zu werden. Es ist grausam, Camilla! Ich fühle mich so hilflos.“ „Ich mich auch, Mama“, sagte Camilla. „Aber wir sin d nicht die einzigen, die ihr Vermögen verloren haben; es waren Tausende. Papa sa gt, daß 1816 ein schwarzes Jahr war, das man lange nicht vergessen wird.“ Lady Lambourn betrachtete ihre Tochter, die ans Fen ster getreten war. Camillas Zerbrechlichkeit erschütterte sie. Das Kind ist zu dünn, dachte sie, aber das war nicht verwunderlich, nachdem ihr Speisezettel von Woche zu Woche dürftiger geworden war. Sie schuldeten dem Fleischer im Dorf Geld, und sie hatten keine Wildhüter mehr, die ihnen Kaninchen und Tauben brachten, ihre Hauptkost während des harten Winters, der nun hinter ihnen lag. Alle waren fort bis auf Agnes und den alten Wheaton, der schon über fünfzig Jahre bei ihnen war. Lady Lambourn schloß für einen Augenblick die Augen und dachte an die Zeit, als vornehme Gäste ihr Haus in London bevölkerten, nachdem sie und Sir Horace kurz vor dem Krieg aus Europa nach England zurückgekehrt war en. Als Botschafter war Sir Horacepersona grata am Hof von St. James gewesen und alles hatte sich um ihn und
seine bezaubernde Frau geschart, um die neuesten Na chrichten aus Europa zu hören. Schon damals war Camilla ein hübsches Kind gewesen, mit goldblondem Haar und tiefblauen Augen, und alle Freunde hatten vorausgesagt, daß sie in einigen Jahren eine umschwärmte Schönheit sein würde. Camilla war tatsä chlich zu einer atemberaubenden Schönheit herangewachsen, aber jetzt war kein Geld da für modische Kleider, kein Haus in London, nur ein allmählich verfallendes Herrenhaus und ein Gut mit brachliegenden Feldern, weil keine Arbeiter da waren, um sie zu bestellen. „Oh Camilla, ich hatte solche Plane für dich!“ flüsterte sie mit erstickter Stimme. „Mama, ich glaube, ich höre einen Wagen. Papa kommt zurück“, rief Camilla und lief aus dem Zimmer. Da sich Lady Lambourn nicht aus ihrem Rollstuhl erh eben konnte, wartete sie, bis sich Stimmen näherten und Sir Horace in den Salon trat. Trotz seines Alters war er ein außerordentlich gutaussehender Mann mit eisengrauem Haar. Mit seiner tadellos gebundenen und trotz der Reise immer noch makellosen Halsbinde und seinem Reitrock wirkte er sehr elegant. „Horace, Liebster!“ begrüßte ihn Lady Lambourn, und Sir Horace hob ihre zitternde Hand an seine Lippen. „Hattest du Erfolg?“ „Mehr als ich mir je erträumt hätte!“ erklärte Sir Horace triumphierend. „Oh Papa, erzähle!“  Camilla blickte gespannt zu ihm auf, und ihre gold blonden Löckchen wippten vor Aufregung. Alle Niedergeschlagenheit war wie fortgeblasen, und der ganze Raum schien von dem Augenblick der Ankunft Sir Horaces an zu vibrieren mit Leben und wiedererwachter Hoffnung. „Geht es dir gut, Liebster?“ fragte Lady Lambourn - eine Frage, die sie stets stellte, wenn Sir Horace von einer seiner Reisen zurückkehrte. „Mir geht es sehr gut“, versicherte Sir Horace. „Alles ist in bester Ordnung, und ich werde euch gleich erzählen. Aber zuerst, Camilla, weise die Dienstboten an, aus meinem Reisewagen die Geschenke zu holen, die ich euch mitgebracht habe.“ „Geschenke, Papa? Was für Geschenke?“ „Nun, zum einen eine Pastete und eine Hammelschulte r“, erwiderte Sir Horace zufrieden, „und zum anderen eine ganze Kiste des be sten Cognacs sowie etwas vom feinsten indischen Tee für Mama.“ „Wie wundervoll, Papa!“ rief Camilla und verließ eilig das Zimmer, um Agnes und Wheaton zu helfen, die Pakete ins Haus zu bringen. Der Kutscher würde zu sehr mit den Pferden beschäftigt sein, um mit Hand anzulegen. Sir Horace nahm die Hände seiner Frau in die seinen. „Unsere Sorgen sind vorüber, meine Liebe.“ „Was ist geschehen?“ fragte Lady Lambourn. „Wenn es eine Leihgabe ist, muß es doch zurückgezahlt werden?“ „Es ist keine Leihgabe“, begann Sir Horace, brach j edoch ab, als Camilla zurückkehrte. „Papa, unten ist ein Diener, der sagt, du hättest i hn eingestellt“, rief sie. „Ist das wahr?“ „Ja, in der Tat“, erwiderte Sir Horace. „Ich hatte keine Zeit, weitere Bedienstete zu finden, aber zweifellos werden nun viele unserer fr üheren Leute aus dem Dorf wieder in unsere Dienste treten. Dieser Mann war verfügbar, und so habe ich ihn gleich aus London mitgebracht.“ „Woher kommt das Geld für all das?“ f ragte Camilla beunruhigt, jetzt, da die erste Aufregung vorüber war. Sir Horace zog seinen Reitrock aus und warf ihn auf einen Stuhl. „Ich bin bereit, euch alles zu erzählen“, sagte er. „Und besonders aufregend an meinen Neuigkeiten ist, daß sie dich betreffen, meine geliebte Tochter.“ „Mich?“ Camilla sah überrascht aus.
„Komm und setz dich her.“ Sir Horace nahm Platz in einen Sessel neben Lady Lambourn, und Camilla setzte sich auf einen niedrigen Hocker. Sie sah ihren Vater erwartungsvoll an. Sir Horace räusperte sich. „Du erinnerst dich gewiß, daß ich oft von Meilenstein erzählt habe, Camilla“, begann er. „Ja, natürlich“, antwortete Camilla. „Die Fürstin, meine Patin, hat meinen Geburtstag nie vergessen. Letztes Jahr hat sie mir einen wunderhübschen Spitzenumhang geschickt, gerade richtig für die Oper. Aber seitdem hatte ich unglücklicherweise keine Gelegenheit, die Oper zu besuchen.“ „Das wird sich jetzt ändern“, erklärte Sir Horace u nd hielt inne, als sich die Tür öffnete und der neue Diener mit einem Tablett erschien. „Ich dachte mir, Sir, daß Sie nach der Reise ein Glas Wein zur Erfrischung wünschen würden“, sagte er respektvoll. „Danke, James“, erwiderte Sir Horace und wandte sic h an Lady Lambourn. „Meine Liebe, das ist James. Ich habe ihm bereits erklärt, daß wir für einige Tage knapp an Personal sind. Bis dahin werden die freien Stellen wieder besetzt sein.“ Der Diener, ein hochgewachsener Bursche in einer he llen Livree mit polierten Knöpfen, setzte das Tablett auf ein Tischchen neben Sir Horace und füllte das Glas aus der Karaffe. Dann verließ er nach einer Verbeugung, ers t vor Lady Lambourn, dann vor Camilla, das Zimmer. „Ein ausgezeichneter Mann“, bemerkte Sir Horace, als sich die Tür leise hinter ihm schloß. „Er stand im Dienst des Herzogs von Devonsh ire und ist hervorragend ausgebildet.“ Lady Lambourn sagte gar nichts. Sie blickte lediglich verwirrt auf die Tür, die sich hinter dem Lakaien geschlossen hatte, und sah schließlich fragend ihren Mann an. „Ich werde am Anfang beginnen“, sagte Sir Horace. „Als ich London erreichte, war ich ziemlich verzweifelt. Ich bemühte mich zwar, optimistisch zu erscheinen, aber ich hatte das Gefühl, daß wir am Ende waren und ich nichts me hr tun konnte, um uns vor der endgültigen Katastrophe zu bewahren. Ich begab mich in meinen Klub, wo ich sicher sein konnte, dem einen oder anderen Freund von früher zu begegnen, den ich vielleicht um Hilfe bitten mochte.“ Sir Horace strich sich über d ie Stirn. „Nun, ich sah ein paar Bekannte, aber niemanden, den ich gut genug kannte. Ich überlegte gerade, ob ich es wagen sollte, Geld für eine Mahlzeit auszugeben, als hinter mir jemand sagte: ,Sir Horace! Genau der Mann, den ich sehen wollte!‘“ „Wer war es?“ fragte Lady Lambourn gespannt. „Erinnerst du dich an Ludwig von Helm?“ „Ludwig von Helm?“ wiederholte Lady Lambourn. „Ja, natürlich, ich erinnere mich an ihn! Er war in Meilenstein, ein ziemlich ehrgeiziger junger Höfling damals.“ „Seine Ambitionen haben sich realisiert“, erklärte Sir Horace. „Er ist jetzt Premierminister.“ „Wirklich? Ist denn noch etwas übrig von Meilenstein?“ bemerkte Lady Lambourn. „Ich dachte, Napoleon hätte all diese kleinen Fürstentümer überrannt.“ „Von Helm berichtete mir, daß Meilenstein wenig Schaden erlitten hat im Vergleich zu anderen Staaten“, erwiderte Sir Horace. „Sie hab en Napoleon keinen Widerstand entgegengesetzt, und darum wurde nichts zerstört. S ie waren gezwungen, Napoleons Soldaten Quartier zu gewähren, als sie auf dem Weg nach Rußland durch Meilenstein zogen, aber erstaunlicherweise ist Meilenstein so r eich geblieben, wie es vor dem Krieg war.“ „Wie ist das möglich?“ fragte Lady Lambourn überrascht. „Weil die Fürstin Engländerin ist, meine Liebe, wie du weißt, und weil das Staatskapital in England investiert war. Sie müssen während des Krieges manches Mal gezittert haben, wenn es so aussah, als würde jeden Augenblick eine Invasion Napoleons
England niederwerfen. Aber jetzt sind wir die Sieger, und Meilensteins Geld ist nicht nur erhalten geblieben, sondern hat sich während der Kriegsjahre noch vermehrt.“ „Nun, es freut mich, daß wenigstens einer von diesem Krieg profitiert hat“, bemerkte Lady Lambourn bitter. „Und noch mehr. Prinz Herwig - du erinnerst dich doch an ihn, meine Liebe? - war nicht im Land. Von Helm hat mir erzählt, daß er bei Ausbruch des Krieges den Orient bereiste und erst nach der Schlacht von Waterloo in die Heimat zurückkehrte. Während seiner Abwesenheit wurde Meilenstein von seiner Mutter regiert.“ „Wie konnte Napoleon dulden, daß eine Engländerin ü ber ein von ihm erobertes Fürstentum herrscht?“ wollte Lady Lambourn wissen. „Anscheinend hat die Fürstin ihn mit ihrem Charme f ür sich eingenommen. Die Geschichten über Napoleons Anfälligkeit für hübsche Frauen sind nicht übertrieben. Er gestattete der Fürstin zu bleiben. Selbstverständlich setzte er einen seiner Gefolgsmänner als obersten Kommandanten ein, der jedoch ebenfalls vom Charme der Fürstin so begeistert war, daß er ihr und ihrem Land viele Zugeständnisse machte.“ „Es freut mich, daß sie alles so gut überstanden ha ben“, sagte Lady Lambourn. „Elaine war immer eine gute Freundin von uns. Aber sage mir, wieso das jetzt uns betrifft.“ „Nun, es betrifft uns ganz persönlich“, fuhr Sir Horace fort, „denn von Helm ist nach England gekommen, um mich zu fragen, ob meine Tochter -unsereTochter, meine Liebe - die Hand Seiner Durchlaucht Fürst Herwig von Meilenstein akzeptieren würde.“ Einen Augenblick lang herrschte absolute Stille, da nn fragte Camilla zaghaft: „Du meinst damit, Papa, daß er mich heiraten möchte?“ „So ist es“, erwiderte Sir Horace, „und ich brauche wohl kaum zu sagen, was dieses Angebot in unserer verzweifelten Lage bedeutet. Ich habe Meilenstein immer als meine zweite Heimat betrachtet. Ich kam als Dritter Sekre tär der Britischen Gesandtschaft dorthin, als ich noch jung war - mein erster diplom atischer Posten. Der Fürst und seine schöne Gemahlin waren die Güte selbst. Ich wurde na ch Rom und Paris geschickt und dann wieder nach Meilenstein, diesmal als Gesandter. Es war die glücklichste Zeit meines Lebens.“ „Aber ich habe den Prinzen - den jetzigen Fürsten - nie gesehen“, protestierte Camilla. „Kommt er nach England?“ fragte Lady Lambourn. Sir Horace blickte verlegen.  „Du mußt verstehen, meine Liebe, daß es Seiner Dur chlaucht nicht möglich ist, zu diesem Zeitpunkt sein Land zu verlassen, nachdem er den ganzen Krieg über abwesend war“, erwiderte er. „Er hat sehr viel zu tun und muß sich nun um sein Volk kümmern, das ihm die Treue gehalten hat. Deshalb hat er von Helm geschickt. Den Premierminister persönlich!“ Camilla stand auf und trat ans Fenster. „Hast du den Antrag angenommen, Papa?“ fragte sie ruhig. Wieder schien Sir Horace ein wenig in Verlegenheit zu geraten. „Natürlich bin ich nicht ohne detaillierte Erörterung darauf eingegangen“, antwortete er. „Aber der Premierminister hatte bereits alle Einzelheiten des Ehevertrags festgelegt. Willst du sie wissen?“ Und als Camilla nicht antwor tete, fuhr er hastig fort: „Seine Durchlaucht ist bereit, seiner Braut am Tag der Hochzeit eine Summe von hunderttausend Pfund zu übereignen. Da ihm bewußt ist, daß ihre Br autausstattung in diesem Fall mit besonderen Kosten verbunden ist, hatte er den Premierminister bevollmächtigt, mir sofort zehntausend Pfund auszuhändigen.“ „Zehntausend Pfund!“ wiederholte Lady Lambourn schwach. „Oh Horace! Was für eine ungeheure Summe!“ „Eine solche Großzügigkeit kann man nur von Meilens tein erwarten“, erklärte Sir Horace begeistert, aber sein Blick wanderte zu seiner Tochter hin, die mit dem Rücken zu ihm stand und das Fensterbrett umklammerte, als müßte sie sich festhalten.
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