02. Die Brigantenbraut - Die zeitlose Romansammlung von Barbara Cartland
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Description

Als ihr Vater König Milko im Sterben liegt, regiert die stolze Prinzessin Ileana von Zokala ihr Land. Doch ihre Landsleute drängen auf einen neuen König. Als Briganten ihr Land überfallen, macht sich Ileana allein zu einer gefährlichen geheimen Mission auf den Weg. Doch ihr Hochmut wird ihr zum Verhängnis und sie gerät in Gefangenschaft des gefürchteten Anführers der Räuberbande. Es gibt nur einen Ausweg aus der Gefangenschaft - Ileana muss ihn heiraten. Barbara Cartland wurde 1901 geboren und stammt mütterlicherseits aus einem alten englischen Adelsgeschlecht. Nach dem Tod des Vaters und Großvaters ernährte ihre Mutter die Familie allein. Sie war zweimal verheiratet und hatte drei Kinder. Ihre Tochter Raine war die Stiefmutter von Prinzessin Diana von Wales. Sie schrieb über 700 Romane, die ein Millionenpublikum ansprechen. Barbara Cartland starb im Jahr 2000.

Sujets

Informations

Publié par
Date de parution 14 février 2015
Nombre de lectures 4
EAN13 9781782136316
Langue Deutsch

Informations légales : prix de location à la page 0,0222€. Cette information est donnée uniquement à titre indicatif conformément à la législation en vigueur.

Extrait

DIE BRIGANTENBRAUT
Barbara Cartland
Barbara Cartland E-Books Ltd.
Vorliegende Ausgabe ©2014
Copyright Cartland Promotions 1985
Gestaltung M-Y Books
www.m-ybooks.co.uk
1 1850
„Nein! Nein! Nein!“ Prinzessin Ileanas Stimme schallte durch den hohen Saal und schien als Echo zurückgeworfen zu werden. Kronprinz Tomilaw, der ne ben ihr stand, sagte: „Irgend jemanden mußt du heiraten, Ileana, und ich wüßte nicht, warum ich es nicht sein sollte!“ Er sprach in leicht verletztem Ton, denn er war ein gutaussehender junger Mann und daran gewöhnt, von den Frauen seines eigenen Landes umschmeichelt zu werden. Als königlicher Prinz aus Moldavia war er sich seiner Bedeutung wohl bewußt, und es machte ihn wütend und beschämte ihn zugleich, daß d ie Frau, die er liebte, jeden Heiratsantrag zurückwies, den er ihr gemacht hatte. „Ich habe nicht die Absicht, irgend jemanden zu heiraten!“ erklärte Prinzessin Ileana als Antwort auf seine letzte Bemerkung. Prinz Tomilaw starrte sie erstaunt an. „Das ist lächerlich. Natürlich mußt du heiraten.“ „Warum?“ „Muß ich es wirklich so grob sagen? Dein Vater lieg t im Sterben, und Zokala braucht einen König.“ „Ich beabsichtige, Königin zu werden, und ich werde besser regieren, als es ein Fremder könnte, der unser Volk nicht versteht.“ „Wenn du damit mich meinst“, wandte Prinz Tomilaw zornig ein, „dann ist das eine ausgesprochen unfaire Bemerkung. Dein Volk und das meine sind sich nicht unähnlich. Obwohl ich zugeben muß, daß deines aus einer seltsamen Mischung besteht.“ Prinzessin Ileana lächelte, und sie sah jetzt sehr schön aus. „Ungarn, Rumänen, Serbokroaten“, sagte sie leise, „ alle vermischt in dem Tiegel, nämlich Zokala, und das Ergebnis ist, wie du zugeben wirst, äußerst attraktiv.“ „Du sprichst von dir selbst“, sagte Prinz Tomilaw, „und du bist die schönste Frau, die ich je gesehen habe! Heirate mich, Ileana, und ich schwöre, ich werde dich sehr glücklich machen!“ Ileana sah ihn an, und einen Moment lang trat ein w eicherer Ausdruck in ihre sonderbaren, grünen Augen, als sie sagte: „Lieber Tomilaw, wir kennen einander noch aus der K inderzeit, und ich weiß, daß ich nach zwei, drei Tagen Ehe mit dir, obwohl du ein ch armanter Mann bist, das Bedürfnis haben werde, dich umzubringen!“ „Aber warum denn?“ „Weil du mich langweilen würdest. Alle Männer langweilen mich, wenn ich sie besser kenne. Nur Pferde enttäuschen mich niemals!“ Bei diesen Worten wandte sie sich ab, um über das T al zu sehen, das sich unterhalb des Palastes erstreckte. Zokala war ein kleines Land, das nur aus Bergen, Fl üssen und ein paar Tälern bestand, die fruchtbar genug waren, um seine Bewohn er mit dem Großteil der Nahrungsmittel zu versorgen, die sie benötigten. Es grenzte an die drei weit größeren Länder, die Il eana gerade erwähnt hatte, und befand sich dadurch in einer einzigartigen Position. Der Thron, der jetzt leer wurde, da der König im Sterben lag, schien deshalb über alle Maße n wünschenswert für die jüngeren Prinzen der Balkanstaaten. Aber es war nicht nur das Land, das sie anzog, sondern auch die Schönheit von König Milkos einziger Tochter, die über alle die Eigensch aften verfügte, die die Männer des Balkans begehrenswert und unwiderstehlich fanden. Sie war zuerst einmal eine hervorragende Reiterin; eine Amazone, die niemand im
wilden Galopp durch die Steppen schlagen konnte. Sie sah hervorragend aus und hatte für sich selbst Reitkleider entworfen, die sie nur noch verführerischer aussehen ließen. Zum Entsetzen und zur Empörung der älteren Generation ritt sie für gewöhnlich im Herrensitz, trug dabei eine Jacke in Blau und Schar lachrot, über der sie wie die Kosaken einen silbernen Patronengurt trug. Hohe Stiefel und eine Pelzkappe entweder aus weißem Fuchs oder Zobel vervollständigten ihre Erscheinung. Sie hatte niemals Angst und wählte immer die schwierigsten Pferde, vor denen ihre Knechte sich fürchteten. Sie ritt den Adjutanten davon, die sie begleiteten, und oft konnten auch die Kavallerie-Truppen, die ihr folgten, nicht mit ihr mithalten. Es war merkwürdig, daß König Milko, ein gutaussehender konservativer Mann, der an alten Traditionen festhielt, ein Kind herangezogen haben sollte, das jegliche gesellschaftlichen Konventionen ignorierte. Ihre Mutter, die gestorben war, als Ileana noch gan z klein war, war eine Schönheit gewesen, ihr Blut eine Mischung aus russisch und ungarisch, was vielleicht Ursache für das ungezügelte Temperament ihrer Tochter war. Diejenigen, die Ileana kannten, fanden sie einzigartig. Als ihr Vater krank wurde und die Ärzte nur den Kop f schüttelten und erklärten, es gäbe keine Möglichkeit, ihn zu retten, hatte Ileana einzig und allein aus der Kraft ihrer Persönlichkeit heraus die Zügel der Regierung in die Hand genommen. Die Staatsmänner, die erwartet hatten, eine Frau le icht beherrschen zu können, welchen Rang sie auch einnehmen mochte, stellten fest, daß sie ihre Urteile hinnehmen mußten, ohne sie auch nur anfechten zu können. Es waren vor allem der Premierminister und das Kabinett, die mehr als alle anderen wünschten, daß Ileana heirate, damit sie es mit einem Mann zu tun bekamen, der ihrer Meinung nach zugänglicher sein würde als eine Frau, die sie unberechenbar fanden. Der Premierminister hatte in den angrenzenden Ländern also sehr deutlich gemacht, was erforderlich war. Die Prinzen hatten kaum ermutigt werden müssen, um aus Bosnien, Albanien, Rumänien, Montenegro und Griechenland herbeizuström en. Für einen jüngeren Sohn, der keine Chance hatte, se inem Vater auf dem Thron zu folgen, war es eine vom Himmel gesandte Gelegenheit, über eines der schönsten Länder des ganzen Balkans zu regieren und darüber hinaus noch die schönste Frau zu heiraten. Ileana aber hatte andere Vorstellungen. Sie wies sie zurück und erklärte, sie wünsche allein auf dem Thron zu sitzen. Das wurde als unmöglich angesehen, und diejenigen unter den Prinzen, die aufgrund ihres Verhaltens nicht beleidigt waren, kamen zurüc k, um es wieder und wieder zu versuchen. Prinz Tomilaw war sehr beharrlich. Tatsächlich war er, wie er jetzt sagte, ehrlich verliebt. „Warum willst du nicht auf mich hören, Ileana? Warum verstehst du nicht, daß wir, was immer du auch sagen magst, hervorragend zueinander passen?“ „Das denkst du vielleicht!“ „Aber ich liebe dich doch! Du weißt, daß ich dich a ls Frau liebe, und selbst, wenn du ein Bauernmädchen wärst, würde ich dich immer noch begehren.“ „Wenn ich ein Bauernmädchen wäre, würdest du mich b itten, einen ganz anderen Platz in deinem Leben einzunehmen!“ erwiderte Ileana zornig. „Aber ich würde dich immer noch lieben, ich würde d ich immer noch sehr glücklich machen!“ In Prinz Tomilaws Stimme lag ein leidenschaftlicher Ton, der ihr nicht entging, und instinktiv rückte sie ein Stückchen von ihm ab.
„Ich will keine Liebe!“ „Du willst keine Liebe?“ wiederholte der Prinz. „Was meinst du damit?“ „Ich meine genau das, was ich sage. Liebe ist ein s entimentales Gefühl, das von den Dichtern übertrieben und auf lächerliche Weise in den Himmel gehoben wird.“ „Du weißt ja nicht, wovon du sprichst!“ „Glückliche rweise! Ich habe oft genug zugehört, wie du und ein Dutzend anderer Männer mir erzählt haben, wie ich ihre Herzen bewege und daß sie, wenn ich erst einmal in ihren Armen liege, dafür sorgen werden, daß ich ebenso empfinde, und dabei doch die ganze Zeit gewußt, daß es nicht wahr ist!“ „Du weißt nichts von der Liebe, weil du noch so jung bi st“, erklärte der Prinz ein wenig unsicher. Ileana lachte. „Das redest du dir selbst ein. Ich war deshalb nie verliebt, weil weder du noch irgendein anderer der Männer, die ich kennengelernt habe, die Macht besessen hat, in mir ein anderes Gefühl als Langeweile zu wecken, wenn sie sich überschwenglich über Gefühle ausgelassen haben, die ich niemals empfinden werde.“ „Woher willst du das wissen?“ „Weil ich, wenn du so willst, anders bin als andere Frauen.“ Sie unterbrach sich, um nachzudenken, und fuhr dann fort: „Was mich erregt ist das Wissen, daß das Pferd, das ich einreite, mir gehorchen muß, daß ich, sosehr es sich auch wehren mag, immer sein Herr sein werde. Nichts, was ein Mann mir geben könnte, könnte der Erregung gleichkommen, die ich verspüre, wenn ich auf einem Tier galoppiere, das schneller ist als alle anderen, die mir folgen.“ Der Prinz holte tief Atem. Nicht, was Ileana sagte, empörte ihn und zeigte ihm , daß er alles geben würde, was er besaß, damit sie ihm dasselbe Gefühl entgegenbrächte, sondern die sinnliche Erregung in ihrer Stimme. Instinktiv trat er näher und streckte die Arme nach ihr aus. Ohne den Kopf zu wenden, sagte Ileana: „Wenn du mich anfaßt, rede ich nie wieder mit dir, To- milaw.“ Einen Augenblick lang zögerte er. Dann ließ er die Arme sinken. „Verdammt, Ileana! Du kannst einen Mann verrückt machen!“ „Das hast du mir schon ein dutzendmal erzählt! Jetzt geh, um Himmels willen. Der Premierminister wartet auf mich. Ich sollte meine Zeit wirklich nicht damit vergeuden, dir zuzuhören.“ „Glaubst du wirklich, daß es Zeitverschwendung ist?“ Der verletzte Ton des Prinzen entging Ileana nicht. Etwas sanfter sagte sie: „Du weißt doch, Tomilaw, daß ich manchmal gern mit dir zusammen bin, und ich gebe zu, daß du ein ausgezeichneter Reiter bist. Ab er du wirst einfach unerträglich, wenn du lang und breit von Liebe schwärmst, die mich überhaupt nicht interessiert.“ Sie sah, wie der Prinz die Lippen zusammenkniff und fügte hinzu: „Wir sehen uns heute abend beim Essen. Ich habe ang eordnet, daß wir anschließend tanzen, obwohl das zweifellos einen Skandal geben w ird, weil Papa so krank ist.“ „Die Leute können kaum erwarten, daß du Abend für Abend weinend an seinem Bett sitzt, nachdem er schon über sechs Monate im Koma liegt!“ verteidigte Tomilaw ihren Entschluß, als wäre das nötig. „Da stimme ich dir zu. Deshalb werden wir tanzen, a uch, wenn es nur eine kleine Gesellschaft ist. Ich habe die Zigeuner gebeten, für uns zu spielen.“ Der Prinz starrte sie an. „Hältst du das für klug?“ „Was meinst du damit - klug?“ „Du weißt, daß es nicht korrekt ist, sich mit den Zigeunern zusammenzutun. Niemand sollte sie in ein Privathaus einladen, und schon gar nicht in den Palast!“ Ileana lachte, und wieder schien ihre Stimme durch den hohen Saal mit der bemalten
Decke zu hallen. „So denkt man vielleicht in Moldavia, aber hier sind die Zigeuner ein Teil von uns und unserem Leben.“ Da er wußte, daß es keinen Sinn hatte, mehr zu sage n, zuckte Tomilaw nur die Schultern. Er fand, daß Ileana unnötige Kritik heraufbeschwor, denn schon sprachen nicht nur die Bürger ihres eigenen Landes von ihren Eskapaden. Nicht nur, daß sie nicht im Damensitz ritt und gegen die jungen Adligen aus Zokala antrat, nein, sie ließ sich auch auf Wettkämpfe mit Jockeys und professionellen Einreitern ein - und besiegte auch die. Wie ein Mann gekleidet erstieg sie die höchsten Gipfel Zokalas. Im Sommer trotzte sie jeglicher Konvention, was Frauen betraf, und schwamm in den Seen, die unterhalb der Gipfel lagen und selbst an den heißesten Tagen noch so kalt waren wie die Gletscher über ihnen. Es war zwar unwahrscheinlich, daß es in diesen abge legenen Gegenden viele Zuschauer gab, aber es war bekannt, daß sie sich un erhört benahm, indem sie in einem enganliegenden Anzug schwamm, der ihre Formen kaum verhüllte. Die Redereien über Ileana hatten zugenommen, seit sie mit fünfzehn Jahren zu einer Schönheit herangewachsen war, die jeden verblüffte, der sie sah. Viele der Geschichten, die man sich von ihr erzählte, waren wahr, viele unwahr, aber als sich ihre Persönlichkeit im Laufe der Jahre ent wickelte, war es unmöglich, sie zu ignorieren. Reisenden, die aus einem Balkanland in ein anderes reisten, wurde, sobald sie den Fuß über die Grenze setzten, als erstes die Frage gestellt: „Was macht Prinzessin Ileana von Zokala?“ Sobald ihr Vater zu krank wurde, um ihr Schwierigke iten zu machen oder seine Autorität zu beweisen, hatte sie jede Hofdame entlassen, die an ihr etwas auszusetzen fand. Sie ersetzte die Adjutanten durch jüngere Männer, d ie sich nicht bemühten, ihre Ausritte zu beschneiden, und tat nur, was ihr gefiel. Nebenbei machte sie allen klar, wer das Land jetzt regierte. Nachdem sie sich von Prinz Tomilaw verabschiedet hatte, den sie traurig, wenngleich noch immer entschlossen, sie zu heiraten, zurückließ, schritt Ileana durch den Gang, der zur Ratskammer führte. Die Sonne, die durch die Fenster auf ihr Haar fiel, brachte das lebhafte Rot, das sie von ihren ungarischen Vorfahren geerbt hatte, zum L euchten, und sie sah aus wie eine junge Diana, die Göttin der Jagd. Das war eine sehr passende Beschreibung, denn sie beschloß in diesem Moment, daß sie ins Tal hinunterreiten würde, sobald sie den Staatsmann losgeworden war, der um eine Audienz ersucht hatte. Sie würde Anweisung geben, daß zwei ihrer Adjutanten sie begleiteten, damit sie ihre Neuerwerbung reiten könnte, einen schwarzen Hengst namens Satan. Satan war gerade der richtige Name, denn es war ein feuriges Tier mit einem, wie die Stallknechte erklärten, teuflischen Temperament. Für Ileana bedeutete er eine Herausforderung und En tzücken. Wenn sie in ihrem großen blauen Samtbett mit dem geschnitzten Kopftei l und dem von goldenen Engeln getragenen Himmel überhaupt von jemandem träumte, dann von Satan. Der Palast von Zokala war einer der romantischsten der Welt. Ileanas Großmutter, die sich leidenschaftlich in ihren Mann verliebt hatte, nachdem die Hochzeit aus rein politischen Gründen zustande gekommen war, hatte beschlossen, sich eine Umgebung zu schaffen, die ihren romantischen Gefühlen entsprach. So hatte sie die besten Handwerker Zokalas herbeige rufen, traditionell überaus geschickte Schnitzer, Maler und Dekorateure, um ihnen zu sagen, was sie sich vorstellte. Da sie zuvor von der königlichen Familie ignoriert worden waren, war es eine Freude
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