26. Die weiße Sklavin - Die zeitlose Romansammlung von Barbara Cartland
74 pages
Deutsch

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26. Die weiße Sklavin - Die zeitlose Romansammlung von Barbara Cartland , livre ebook

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Description

Amelias Stiefschwester ist offiziell mit Julius Verton verlobt, liebäugelt aber damit, mit dem reichen Lord Rothwyn durchzubrennen. Als Sophie ihre Meinung ein weiteres Mal ändert, schickt sie Amelia zum vereinbarten Treffpunkt, um Lord Rothwyn die Botschaft zu überbringen. Schäumend vor Wut heiratet Lord Rothwyn statt dessen Amelia, auch um eine Wette zu gewinnen, den seine Freunde waren überzeugt, daß Sophie nicht auftauchen würde. Vom stürmischen Anfang dieser Ehe und der vielen Ängste, die Amelia mitbringt, mitunter die vor ihrer Stiefmutter, erzählt diese Geschichte des frühen 19. Jahrhunderts. Barbara Cartland wurde 1901 geboren und stammt mütterlicherseits aus einem alten englischen Adelsgeschlecht. Nach dem Tod des Vaters und Großvaters ernährte ihre Mutter die Familie allein. Sie war zweimal verheiratet und hatte drei Kinder. Ihre Tochter Raine war die Stiefmutter von Prinzessin Diana von Wales. Sie schrieb über 700 Romane, die ein Millionenpublikum ansprechen. Barbara Cartland starb im Jahr 2000.

Sujets

Informations

Publié par
Date de parution 14 octobre 2013
Nombre de lectures 0
EAN13 9781782137771
Langue Deutsch

Informations légales : prix de location à la page 0,0228€. Cette information est donnée uniquement à titre indicatif conformément à la législation en vigueur.

Extrait

DIE WEISSE SKLAVIN
Barbara Cartland
Barbara Cartland E-Books Ltd.
Vorliegende Ausgabe ©2015
Copyright Cartland Promotions 1985 Gestaltung M-Y Books
www.m-ybooks.co.uk
Inhaltsverzeichnis
1819
„Aber Sophie, das kannst du doch nicht tun!“ „Ich tue, was mir gefällt!“ antwortete das junge Mädchen. Man konnte sich kaum vorstellen, daß es jemanden gab, der schöner war als sie. Mit ihren goldenen Locken, ihrer zarten weißen Haut und ihren vollkommenen Zügen war Sophie Studley zu einer Berühmtheit geworden, sobald die Dandys von St. James sie erblickt hatten. Nach einem Monat in London wurde sie „Die Unvergleichliche“ genannt, und nach zwei Monaten fand ihre Verlobung mit Julius Verton statt, der nach dem Tod seines Onkels der Duke of Yelverton sein würde. Die Verlobung war in der „Gazette“ bekannt gegeben worden, und schon trafen Hochzeitsgeschenke in dem Haus in Mayfair ein, das Lady Studley für die Londoner Saison gemietet hatte. Aber nun, zwei Wochen vor der Hochzeit, hatte Sophie erklärt, sie beabsichtige, mit Lord Rothwyn zu fliehen. „Es wird einen Riesenskandal geben“, wandte Amelia ein. „Warum willst du das nur tun?“ Der Unterschied zwischen den beiden nahezu gleichaltrigen Mädchen war erschreckend. Während Sophie dem herrschenden Schönheitsideal entsprach und einer englischen Rose glich, sah Amelia mitleiderregend aus. Nach einer langen Krankheit bestand sie - wie die Dienerschaft sagte - nur noch aus „Haut und Knochen“. Da sie Stunden damit zugebracht hatte, für ihre Stiefmutter zu nähen, ohne ausreichend Licht zu haben, waren ihre Augen nun entzündet und geschwollen. Das glatte Haar, das grau erschien, war straff zurückgekämmt und ließ ihre Stirn sehen, auf der Sorgenfalten standen. Beide Mädchen hatten etwa die gleiche Größe, doch während Sophie Gesundheit und Lebensfreude verkörperte, wirkte Amelia wie ein Schatten und dem Tode nah. „Ich hätte gedacht“, antwortete Sophie in hartem Ton, „daß der Grund selbst für einen geistig minderbemittelten Menschen wie dich klar auf der Hand liegen würde.“ Da Amelia nicht antwortete, fuhr sie fort: „Julius wird einmal Duke - sonst hätte ich seinen Antrag nie angenommen -, die Frage ist nur, wann. Der Duke of Yelverton ist erst sechzig. Er kann noch zehn oder fünfzehn Jahre leben. Bis dahin bin ich zu alt, um meine Stellung als Duchess genießen zu können.“ „Du wirst auch dann noch schön sein“, sagte Amelia. Sophie wandte sich zum Spiegel um. Sie lächelte bei dem Anblick, der sich ihr dort bot. Zweifellos stand ihr das teure, blaßblaue Kleid mit dem modernen Ausschnitt ausgezeichnet. Das teure Korsett aus Paris ließ ihre Taille zierlich erscheinen, und dieser Effekt wurde noch unterstrichen durch die zahlreichen, mit Blumen und Tüllrüschen verzierten Röcke. „Ja“, erwiderte sie langsam, „ich werde auch dann noch schön sein. Aber ich möchte sofort Duchess werden. Dann könnte ich zu der Parlamentseröffnung gehen, wo ich meine Adelskrone tragen würde, und könnte meine Rolle bei der Krönung spielen.“ Nach einer Pause fügte sie hinzu: „Dieser langweilige alte König muß doch bald mal sterben.“ „Vielleicht läßt der Duke dich nicht lange warten“, meinte Amelia mit ihrer sanften, melodischen Stimme. „Ich beabsichtige überhaupt nicht zu warten, weder kurze noch lange Zeit. Ich fliehe heute Nacht mit Lord Rothwyn! Es ist schon alles vorbereitet.“ „Glaubst du wirklich, daß das vernünftig ist?“ fragte Amelia. „Er ist sehr reich“, gab Sophie zurück, „einer der reichsten Männer Englands, und er ist ein Freund des Königs, was Julius nie werden wird.“ „Er ist älter als Mr. Verton. Außerdem glaube ich - ich habe ihn aber natürlich noch nie gesehen -, er ist etwas furchteinflößend.“
„Das ist richtig“, stimmte Sophie zu, „er ist dunkel, sehr ernst und zynisch. Das macht ihn unglaublich attraktiv!“ „Liebt er dich?“ fragte Amelia leise. „Er betet mich an! Beide tun das, aber, offen gesagt, wenn man beide Männer gegeneinander abwägt, glaube ich, ist Lord Rothwyn die bessere Partie.“ Einen Moment herrschte Stille, dann sagte Amelia: „Ich glaube, was du eigentlich bedenken solltest, Sophie, ist, mit wem du glücklicher sein würdest. Das ist es doch, was in einer Ehe wirklich wichtig ist.“ „Du hast schon wieder gelesen! Mama wäre furchtbar böse, wenn sie das wüßte. Liebe ist etwas für Bücher und Milchmädchen, nicht aber für Damen der Gesellschaft.“ „Kannst du dir wirklich eine Ehe ohne Liebe vorstellen?“ „Ich kann mir die Ehe mit jedem vorstellen, der mir als Frau Vorzüge zu bieten hat. Und ich bin sicher, Lord Rothwyn ist dazu in der Lage. Er ist reich! Er ist sogar sehr reich.“ Sie wandte sich vom Spiegel ab und trat an den Schrank, der mit teuren, auserlesenen Kleidern angefüllt war, deren Rechnungen - wie Amelia wußte - noch nicht bezahlt waren. Aber sie waren die wesentlichen Waffen gewesen, die Sophie benötigt hatte, um die Aufmerksamkeit der Beau Monde auf sich zu lenken; eine Aufmerksamkeit, die ihr immerhin drei Anträge eingebracht hatte. Einer kam von Julius Verton, dem zukünftigen Duke of Yelverton, der zweite unerwartet in der letzten Woche von Lord Rothwyn. Der dritte, den sie jedoch unverzüglich abgelehnt hatte, wurde ihr von Sir Thomas Whernside gemacht, einem ältlichen, liederlichen Ritter, der - entgegen allen Erwartungen seiner Freunde, die ihn für einen erklärten Junggesellen hielten - schon auf den ersten Blick von Sophies Schönheit überwältigt worden war. Natürlich hatte es auch andere gegeben, sie waren a ber für Sophie absolut unwesentlich gewesen. Als Julius Verton ihr die Ehe vorgeschlagen hatte, schien es, als würden all ihre Träume wahr. Selbst Sophies kühnste Gedanken waren von der Tatsache übertroffen worden, daß sie Duchess werden sollte. Aber obwohl sie seinen Antrag entzückt angenommen hatte, gab es doch Nachteile, die bedacht werden mußten. Am schlimmsten war, daß Julius Verton kaum Geld besaß. Er erhielt monatlich einen geringen Betrag von seinem Onkel, da er der Erbe des Dukedom war. Aber diese Summe würde es ihnen nur erlauben, ein ruhiges, wenn auch verhältnismäßig komfortables Leben zu führen, bis er die Yelverton-Ländereien erben würde. Trotzdem konnte man eine solch vorteilhafte gesellschaftliche Bindung natürlich nicht ablehnen. Lady Studley hatte sehr schnell die Anzeige in der „Gazette“ aufgegeben, und die Hochzeit sollte vor der Abreise des Königs nach Brighton in St. George, am Hanover Square, stattfinden. Sophies Tage waren angefüllt mit Anproben bei der Schneiderin, mit der Durchsicht der Geschenke, die täglich in dem Haus in der Hill Street eintrafen, und mit der Entgegennahme von Glückwünschen seitens ihrer Bekannten; Freunde hatte sie in London noch nicht gefunden. Studley war vielleicht ein bekannter Name auf dem Lande, wo sie herkamen, aber Sophies Erfolg in der Beau Monde beruhte nur auf ihrer Schönheit. Alles schien ruhig zu verlaufen - bis plötzlich Lord Rothwyn auftauchte. Sophie hatte ihn auf einem der zahlreichen Bälle getroffen, zu denen sie und Julius Verton Nacht für Nacht eingeladen waren. Lord Rothwyn war vorher nicht in London gewesen und hatte sie deshalb noch nicht kennengelernt. Unter einem schimmernden Kerzenhalter stehend, dessen Kerzen goldene Flammen in ihrem Haar entzündeten und das zauberhafte Weiß ihrer Haut enthüllten, war Sophie in der Lage, auch dem stärksten Mann den Kopf zu verdrehen, wenn sie dazu noch
verführerisch nach allen Seiten lächelte. „Wer zum Teufel ist das?“ hörte sie eine Stimme ausrufen und erblickte einen dunklen, zynisch wirkenden Mann, der sie vom anderen Ende des Saales aus anstarrte. Das überraschte sie nicht, denn sie war daran gewöhnt, daß die Männer von ihrem Anblick überwältigt waren, und so gelang es ihr, zur Seite zu blicken und auf diese Weise ihr vollkommenes Profil zur Geltung zu bringen. „Wer ist der Herr, der gerade den Saal betreten hat?“ fragte sie leise. „Das ist Lord Rothwyn. Kennen Sie ihn noch nicht?“ antwortete der Herr, den sie angesprochen hatte. „Ich habe ihn nie zuvor gesehen.“ „Er ist ein seltsamer Kerl mit teuflischem Temperament, aber ein Krösus. Und der König konsultiert ihn immer, wenn er eines seiner verrückten Gebäude plant.“ „Oh, wenn er dem Pavillon in Brighton zugestimmt hat, muß er verrückt sein. Ich hörte gestern jemanden sagen, er sei der Alptraum eines Hindus“, bemerkte Sophie. „Das ist sicher eine gute Beschreibung. - Wie ich sehe, ist Lord Rothwyn entschlossen, Ihre Bekanntschaft zu machen.“ Offensichtlich hatte Lord Rothwyn darum gebeten, Sophie vorgestellt zu werden, und nun kam ein gemeinsamer Bekannter auf sie zu. „Miss Studley“, sagte er, „darf ich Ihnen Lord Rothwyn vorstellen?“ Sophie lächelte verführerisch, als sich Lord Rothwyn mit einer Eleganz, die sie nicht von ihm erwartet hatte, vor ihr verbeugte, und sie versank graziös in einen tiefen Knicks. „Ich war einige Zeit nicht in London und muß nun bei meiner Rückkehr feststellen, daß ein Meteor auf die Stadt niedergegangen ist, der mit seiner göttlichen Kraft über Nacht alles verändert hat.“ Dies war der Anfang eines wirbelsturmartigen Freiens um sie, so feurig und heftig, daß Sophie völlig überwältigt war. Es schien, als kämen stündlich Blumen, Briefe und Geschenke. Lord Rothwyn fuhr mit Sophie spazieren, lud sie und ihre Mutter in die Oper ein und gab eine Gesellschaft für sie in Rothwyn House, die - wie Amelia später erfuhr — alles übertraf, was Sophie bis dahin erlebt hatte. „Seine Königliche Hoheit war anwesend“, hatte Sophie erzählt, „und als er mir zu meiner Verlobung gratulierte, sah ich, daß er bemerkt hatte, daß auch Lord Rothwyn um mich warb.“ „Ich nehme an, es wäre für jeden schwierig gewesen, das nicht zu bemerken“, hatte Amelia geantwortet. „Er bewundert mich. Wenn er vor Julius um mich angehalten hätte, hätte ich seinen Antrag angenommen!“ hatte Sophie selbstzufrieden gesagt. Und nun hatte sie sich plötzlich entschlossen, mit ihm zu fliehen. „Das bedeutet, daß ich meine große Hochzeit opfere. Ich werde keine Brautjungfern haben, kein Empfang wird stattfinden, und ich kann auch mein schönes Hochzeitskleid nicht tragen“, sagte sie leise, „aber Seine Lordschaft hat mir einen riesigen Empfang versprochen, sobald wir von unserer Hochzeitsreise zurückgekehrt sein werden.“ „Vielleicht wird man - schockiert sein, daß du Mr. Verton so grausam - verraten hast“, meinte Amelia zögernd. „Das wird sie nicht davon abhalten, eine Einladung nach Rothwyn House anzunehmen“, versicherte Sophie. „Ich glaube trotzdem, du solltest den Mann heiraten, dem du dein Versprechen gegeben hast“, sagte Amelia leise. „Ich bin froh, sagen zu können, daß mir das Gefühl für derlei Dinge abgeht. Trotzdem werde ich Seiner Lordschaft klarmachen, welches Opfer ich ihm bringe.“ „Glaubt er, daß du ihn liebst?“ „Natürlich glaubt er das. Ich habe ihm selbstverständlich erzählt, daß ich nur deshalb mit ihm fliehe, weil ich mich Hals über Kopf in ihn verliebt habe und nicht mehr ohne ihn
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