50 Alle Zärtlichkeit für dich - Die zeitlose Romansammlung von Barbara Cartland
77 pages
Deutsch

Vous pourrez modifier la taille du texte de cet ouvrage

Découvre YouScribe en t'inscrivant gratuitement

Je m'inscris

50 Alle Zärtlichkeit für dich - Die zeitlose Romansammlung von Barbara Cartland , livre ebook

-

Découvre YouScribe en t'inscrivant gratuitement

Je m'inscris
Obtenez un accès à la bibliothèque pour le consulter en ligne
En savoir plus
77 pages
Deutsch

Vous pourrez modifier la taille du texte de cet ouvrage

Obtenez un accès à la bibliothèque pour le consulter en ligne
En savoir plus

Description

Lord Melburne war von seiner derzeitigen Mätresse zutiefst gelangweilt, sowie von Lady Romaynes Versuchen, ihn dazu zu verlocken, sie zu heiraten. Seine plötzliche Verstrickung in die Geschicke der schönen Clarinda jedoch war alles außer langweilig. Doch Clarinda brachte ihren Haß auf ihn deutlich zum Ausdruck, obwohl er nicht wußte, aus welchem Grund sie so fühlte. Sie wollte es ihm nicht sagen, nicht einmal als er sie vor dem sicheren Tod und den Machenschaften eines satanischen Clubs rettete. Erst als er sich Hals über Kopf in sie verliebte, sollte er die Wahrheit erfahren. Barbara Cartland wurde 1901 geboren und stammt mütterlicherseits aus einem alten englischen Adelsgeschlecht. Nach dem Tod des Vaters und Großvaters ernährte ihre Mutter die Familie allein. Sie war zweimal verheiratet und hatte drei Kinder. Ihre Tochter Raine war die Stiefmutter von Prinzessin Diana von Wales. Sie schrieb über 700 Romane, die ein Millionenpublikum ansprechen. Barbara Cartland starb im Jahr 2000.

Sujets

Informations

Publié par
Date de parution 14 février 2016
Nombre de lectures 0
EAN13 9781782139072
Langue Deutsch

Informations légales : prix de location à la page 0,0222€. Cette information est donnée uniquement à titre indicatif conformément à la législation en vigueur.

Extrait

ALLE ZÄRTLICHKEIT
FÜR DICH
Barbara Cartland
Barbara Cartland E-Books Ltd.
Vorliegende Ausgabe ©2016
Copyright Cartland Promotions 1985

Gestaltung M-Y Books
www.m-ybooks.co.uk1 .
Lord Melburne gähnte.
Dabei merkte er, daß er nicht müde war, sondern sich langweilte. Der Anblick der
diskret verschleierten, rundlichen Putten auf dem Kaminsims, die rosafarbenen, mit
seidenen Borten und Quasten verzierten Satinvorhänge und überhaupt der ganze, stark
duftende und überheizte Raum ödete ihn an.
Sein Blick glitt über seinen Anzug aus feinstem blauen Stoff, der auf einem Stuhl lag,
und seine weiße Musselinkrawatte, die achtlos auf die überfüllte Frisierkommode zwischen
Fläschchen, Lotionen, Salben und Parfüms geworfen worden war. Der Gedanke, daß er
aufstehen und diese Sachen anziehen sollte, ließ ihn nochmals gähnen.
„Du bist müde, mon cher“, sagte eine sanfte Stimme neben ihm.
Er sah zur Seite, in zwei dunkle Augen, die zu ihm aufschauten, und zwei rote,
herausfordernd gespitzte Lippen und wußte, daß auch sie ihn langweilten.
Es war ein unglücklicher Augenblick für Seine Lordschaft, als er entdeckte, daß seine
Mätresse ihn nicht mehr interessierte. Als sie so neben ihm lag, trug sie nur ein
RubinCollier, für das er eine Unmenge Geld ausgegeben hatte, und rote Satinschuhe, die farblich
zu den Steinen paßten.
Er konnte sich kaum noch vorstellen, daß er sie vor nicht mehr als einem Monat heiß
umworben hatte. Dabei hatte es eine nicht unerhebliche Rolle gespielt, daß die betreffende
Dame - Mademoiselle Liane Defroy - gezögert hatte, sich zwischen dem Marquis of
Crawley und Sir Henry Stainer zu entscheiden.
Vielleicht hatte der Marquis die höhere gesellschaftliche Stellung, aber Sir Henry
Stainer war zweifellos der Reichere. Beide waren außerordentlich großzügig, beide
gehörten dem Freundeskreis des Prince of Wales an und hielten sich oft in Carlton House
auf.
Daß Lord Melburne diesen beiden Liane sozusagen vor den aristokratischen Nasen
weggeschnappt hatte, hatte nicht nur ihn befriedigt, sondern auch den Prince of Wales
zum Lachen gebracht - er erklärte ihn für unwiderstehlich, sobald es um die Liebe ginge.
Mit gerunzelter Stirn dachte Lord Melburne nun, daß es eben diese
Unwiderstehlichkeit war, die das Leben so unglaublich langweilig machte. Der Kampf war
immer zu kurz, der Sieg immer der Gleiche.
Er machte eine Bewegung, um aufzustehen, aber Lianes kleine Hände griffen nach
ihm.
„Non, non!“ rief sie. „Steh nicht auf. Es ist noch früh, und wir haben uns noch so viel
zu sagen.“
Ihre Lippen waren den seinen nah, und er spürte den Duft ihres Parfüms
überdeutlich. Er hatte es schon vorher für zu süß gehalten, jetzt verstärkte es nur sein
Gefühl des Abscheus.
Er schüttelte ihre Arme ab und erhob sich.
„Ich muß früh zu Bett gehen“, bemerkte er und griff nach seiner Krawatte. „Ich fahre
morgen aufs Land.“
„Aufs Land?“ wiederholte Liane mit erhobener Stimme. „Aber warum? Warum läßt
du mich allein? Das ist verrückt! London ist so lustig, es gibt so viel, um sich zu amüsieren.
Warum willst du fort?“
Seine Lordschaft band sich die Krawatte mit der geübten Hand eines Mannes, der
sich hervorragend ohne die Hilfe eines Dieners anzukleiden versteht.
„Ich muß einen alten Freund meines Vaters besuchen“, antwortete er. „Ich wollte
schon letzte Woche reisen, aber du hast mich gegen mein besseres Wissen überredet, in
London zu bleiben.“
„Das ist unmöglich!“ protestierte Liane und setzte sich auf.
Die Rubine an ihrem Hals funkelten im Kerzenlicht.„Hast du die Gesellschaft morgen abend vergessen, zu der wir alle eingeladen sind,
das ganze Corps de Ballet? Es wird sehr lustig und vergnügt und wird dir bestimmt
gefallen.“
„Das bezweifle ich“, antwortete der Lord und zog seinen Mantel an.
Er blieb einen Augenblick stehen und sah auf sie hinab, auf ihr langes, pechschwarzes
Haar, das ihr bis zur Taille reichte, das kleine, aparte Gesicht mit der Stupsnase und dem
großen Mund, der ihm noch vor ein paar Wochen so einladend erschienen war. Sie war
eine kluge Tänzerin, die ihre wenigen Talente geschickt auszunutzen wußte.
Aber nun fragte er sich, wie er jemals ihr Geplapper, ihre gekünstelten
Handbewegungen und die kokette Art, mit der sie sich bemühte, geheimnisvoll zu wirken,
ertragen hatte.
In Wirklichkeit gab es kein Geheimnis. Das hatte Lord Melburne erkannt.
Sie schaute zu ihm auf und stellte wieder einmal fest, wie gut er aussah.
Es war nicht nur sein Äußeres, dachte sie, wie so viele Frauen vor ihr, das so
anziehend war; nicht nur das markante Kinn oder die grauen Augen, die so durchdringend
blickten.
Nein, Liane begriff plötzlich, daß es die zynischen Linien waren, die von der Nase zum
Mund liefen, der Schwung der Lippen, die selbst in glücklichen Momenten spöttisch zu
lächeln schienen, und das Blinzeln seiner Augen, die diesen Eindruck Lügen straften, wenn
man es am wenigsten erwartete.
Ja, er war unwiderstehlich! Mit einem Lächeln streckte sie ihm die Arme entgegen.
„Bleib nicht zu lange fort“, sagte sie leise. „Ich warte auf dich, Cheri. Das möchtest du
doch, oder?“
„Ich bin nicht - sicher“, antwortete Lord Melburne langsam, und während er sprach,
merkte er schon, daß er einen Fehler gemacht hatte.
Die Szene, die nun folgte, war laut, unerfreulich und doch nicht zu vermeiden. Er
verließ Liane, die hysterisch in die Kissen schluchzte, und fragte sich, warum er nie in der
Lage war, eine Affäre so ruhig zu beenden wie andere Männer seiner Bekanntschaft. Bei
ihnen war es leicht - eine bloße Frage von Geld, vielleicht noch einen oder zwei Diamanten
- aber nie ein böses Wort.
Bei ihm gab es immer Tränen, Proteste und das unvermeidliche „Was habe ich getan?
- Warum bedeute ich dir nichts mehr? - Gibt es eine andere?“.
Er kannte diese Fragen nur zu gut.
Es war schön gewesen, eine Tänzerin zu haben, mit der man in den Park fahren
konnte, sie mit einem eigenen Wagen und Dienern auszustatten und von ihr zu erwarten,
daß sie treu blieb bis zum Ende der Liaison. Aber wenn dieses Ende bei anderen Männern
freundschaftlich und unkompliziert war, so war es für Lord Melburne leider ganz anders.
Immer gab es Tränen und herzzerreißende Briefe, Bitten um Erklärung und
Weigerungen, an sein Desinteresse zu glauben.
Als er aus dem Haus trat, wartete der diskrete, geschlossene Wagen auf ihn, den er für
nächtliche Besuche dieser Art zu nehmen pflegte. Der Kutscher war überrascht, Seine
Lordschaft so früh zu sehen und zog mit einem Ruck die Zügel an. Der junge Lakai sprang,
nachdem er die Wagentür hinter Seiner Lordschaft geschlossen hatte, auf und flüsterte
dem Kutscher dabei zu: „Ich wette, das ist zu Ende.“
„Das kann nicht sein“, antwortete der Kutscher. „Er war nicht länger als einen Monat
mit ihr zusammen.“
„Trotzdem ist es vorbei“, sagte der Lakai voller Überzeugung. „Ich weiß, wie er
aussieht, wenn er gesagt hat ,Schluß‘ - und es ist Schluß! Die vorletzte hatte er nach drei
Monaten satt“, meinte er mit einem Seufzer. „Ich frage mich, was ihn immer so schnell
langweilt.“
In der Kutsche stellte sich Seine Lordschaft dieselbe Frage. Warum fand er plötzlich -
und meistens unerwartet - eine Frau nicht länger begehrenswert?
Es hatte ihm gefallen, Liane seinen Freunden vorzuführen. Er war mit ihr inSpielhallen, bei Mott’s und in Vauxhall Gardens gewesen. Ihm war es so vorgekommen, als
verblaßte neben ihr jede andere Frau. Sie war fröhlich, amüsant, voller Lebensfreude und
von einer Vitalität, die jeden ansteckte, der mit ihr sprach.
„Du bist ein verdammt glücklicher Kerl“, hatte Sir Henry Stainer gesagt, und der Neid
in der Stimme seines Freundes war äußerst befriedigend gewesen.
Er fragte sich nun, ob Sir Henry die Verlassene aufnehmen würde. Aber wenn es nicht
Stainer wäre, dann gäbe es ein Dutzend andere, die nur zu bereit wären, um die Gunst
einer Französin zu werben, die eine ganze Reihe junger Männer aus der Gesellschaft
gefesselt hatte.
Und trotzdem will ich sie nicht länger, dachte Lord Melburne.
„Zur Hölle mit ihr“, sagte er laut. „Zur Hölle mit allen Frauen!“
Er wußte, es war absurd, daß er sich an der Szene schuldig fühlte, die gerade
stattgefunden hatte. Er wußte, es war Liane, nicht er, die sich nicht an die Regeln hielt.
Das Abkommen zwischen einem Gentleman und seiner Mätresse sollte ein reines
Geschäft sein. Man genoß die Gesellschaft des anderen; es war die Aufgabe einer Frau, so
faszinierend wie möglich zu sein und mit allen erdenklichen Mitteln die größtm

  • Univers Univers
  • Ebooks Ebooks
  • Livres audio Livres audio
  • Presse Presse
  • Podcasts Podcasts
  • BD BD
  • Documents Documents