63. Geküβt von einem Fremden - Die zeitlose Romansammlung von Barbara Cartland
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Deutsch

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63. Geküβt von einem Fremden - Die zeitlose Romansammlung von Barbara Cartland , livre ebook

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Description

In London wartet Davina auf die Rückkehr ihres Vaters von einer weiteren Reise ins unbekannte Ausland und muβ jeden Penny zwei Mal umdrehen. Sie hilft einer bekannten Schneiderin mit den Vorbereitungen für einen Maskenball um zu etwas Geld zu kommen. Als die Auftraggeberin eines der Kleider verweigert, schlüpft Davina abenteuerlustig in die schöne Robe und geht selbst auf den Ball. Dort trifft den eleganten Herzog von Norminster. Doch kann sie die clevere Verkleidung lange aufrechterhalten – vor allem, als der Herzog sie zu einer Hausparty einlädt? Davina beschlieβt, sich die Gelegenheit nicht entgehen zu lassen. Barbara Cartland wurde 1901 geboren und stammt mütterlicherseits aus einem alten englischen Adelsgeschlecht. Nach dem Tod des Vaters und Großvaters ernährte ihre Mutter die Familie allein. Sie war zweimal verheiratet und hatte drei Kinder. Ihre Tochter Raine war die Stiefmutter von Prinzessin Diana von Wales. Sie schrieb über 700 Romane, die ein Millionenpublikum ansprechen. Barbara Cartland starb im Jahr 2000.

Informations

Publié par
Date de parution 14 février 2016
Nombre de lectures 0
EAN13 9781782139867
Langue Deutsch
Poids de l'ouvrage 1 Mo

Informations légales : prix de location à la page 0,0222€. Cette information est donnée uniquement à titre indicatif conformément à la législation en vigueur.

Extrait

GEKUESST VON EINEM FREMDEN
Barbara Cartland
Barbara Cartland E-Books Ltd.
Vorliegende Ausgabe ©2017
Copyright Cartland Promotions 1989

Gestaltung M-Y Books
www.m-ybooks.co.uk1 ~ 1871
»Leider ist Ihre Mutter nicht bei bester Gesundheit, Miss Brantforde«, sagte Sir William
Jenner.
Damit hatte Davina gerechnet. Schweigend wartete sie, bis der Arzt der Königin
weitersprach. Dabei sah sie ihn an.
»Kein Wunder, nachdem sie sich so überanstrengt hat! Und dazu kam noch die Angst
um Ihren Vater.«
»Wenn wir doch bloß von ihm hören würden . . . Seit zwei Monaten haben wir keinen
Brief bekommen.«
Sir William nickte.
»Das bedrückt Sie natürlich sehr. Jedenfalls müssen wir erst einmal dafür sorgen,
daß Ihre Mutter wieder etwas optimistischer in die Welt blickt, und sie von ihren Sorgen
ablenken.«
Davina hielt das für unmöglich, aber sie sprach es nicht aus.
»Ich habe mit ihrer Zofe geredet«, fuhr er fort. »Anscheinend ist sie eine sehr tüchtige
Frau. Sie hat versichert, sie würde darauf achten, daß sich Ihre Mutter ungestört ausruhen
kann, nur wenige Besucher empfängt und die Medizin nimmt, die ich ihr im Lauf dieses
Tages schicken werde.«
»Sie waren sehr freundlich«, sagte Davina. »Mamas Zustand beunruhigt mich
wirklich sehr.«
»Sehen Sie zu, daß Sie anständige, nahrhafte Mahlzeiten zu sich nimmt«, trug Sir
William ihr auf, dann ging er zur Tür.
Davina folgte ihm. In der Halle lagen sein Zylinder, die Glacéhandschuhe und der
Spazierstock bereit. Sanft tätschelte er die Schulter des jungen Mädchens.
»Kopf hoch, meine Liebe! Sobald Ihr Vater zurückkommt, wird sich bestimmt alles
ändern.«
»Das bezweifle ich nicht. Vielen Dank für Ihren Besuch.«
Davina öffnete die Tür, und Sir William verließ das kleine Haus am Islington Square,
um in seinen eleganten Zweispänner zu steigen. Ein Lakai schloß die Tür. Als der Fahrer
das Gespann in Bewegung setzte, lüftete der Arzt den Hut.
Seufzend blickte Davina der Kutsche nach, bis sie aus ihrem Blickfeld verschwunden
war. Dann kehrte sie ins Haus zurück und schloß die Tür. Sie wußte, daß sie Sir William
Jenner für diesen Besuch ein hohes Honorar bezahlen mußte. Aber in ihrer Sorge um die
Mutter wollte sie keine Unkosten scheuen.
Er hatte ihr allerdings nichts mitteilen können, was sie noch nicht gewußt hätte. Lady
Brantforde fehlte nichts weiter, als daß sie ihren Mann schmerzlich vermißte. Wenn er im
Dienste des Außenministeriums geheime und gefährliche Missionen erfüllte, erhielt sie
keine Nachricht von ihm. Und ihre Mutter befürchtete dann immer gleich das
Schlimmste.
Was soll ich nur tun, fragte Davina sich. Dann erinnerte sie sich an ein anderes, sehr
dringliches Problem: an die finanziellen Schwierigkeiten.
Sir Terence hatte als Diplomat gearbeitet, bevor er bei seiner Hochzeit in den
Ruhestand getreten war. Aufgrund seiner umfassenden Fremdsprachenkenntnisse
verließen sich die Beamten des Außenministeriums in heiklen Situationen immer noch auf
seinen Beistand. Davinas Vater sprach nie über seine Missionen. Er reiste einfach in
irgendein fernes Land, und sie wußte nicht, was er dort eigentlich machte.
Immerhin hatte sie herausgefunden, daß er vor vier Monaten zum Grafen Granville,
dem Außenminister, gerufen worden war. Eine Woche später verschwand er.
Davina war jetzt achtzehn, und die Eltern hatten ihr eine Saison in London
versprochen. In Abwesenheit des Vaters war es ihr und ihrer Mutter überlassen worden,
das kleine Landhaus zu schließen. Zu Beginn des Jahres hatte Sir Terence ein preiswertes,recht hübsches Gebäude am Islington Square gemietet und Pläne für seine geliebte
Tochter geschmiedet.
»Tut mir leid, mein Schatz, aber die Pflicht steht an erster Stelle«, hatte er am Abend
vor seiner Abreise erklärt. »An diesen Grundsatz habe ich mich stets gehalten.«
»Natürlich mußt du deinen Auftrag erfüllen, Papa«, erwiderte sie. »Aber komm bitte
so schnell wie möglich zurück! Ohne dich wäre London nur halb so schön.«
»Ich werde keinen Tag länger als unbedingt nötig fort sein«, beteuerte Sir Terence.
»Das verspreche ich dir.«
Jetzt, im Juli, war die Saison praktisch vorbei, und Davina hatte keinen einzigen Ball
oder Empfang besucht.
Zuerst hatte ihre Mutter einfach nur gewartet und geglaubt, Sir Terence würde jeden
Moment zurückkehren. Sie war unfähig gewesen, der Gesellschaft ohne die Begleitung
ihres Mannes gegenüberzutreten. Nur er kannte die richtigen Leute und war immer in
Verbindung mit Persönlichkeiten geblieben, die - falls er darum gebeten hätte - seine Frau
und seine Tochter bereitwillig einladen würden. Während er verreist war, wußten die
beiden nichts mit sich anzufangen.
Nun hatten sich zwei Monate in London dahingeschleppt, und Davina wünschte
inbrünstig, sie hätten das ländliche Heim nie verlassen. Dort konnte sie wenigstens reiten,
und im Kreis ihrer Nachbarn hatte sie sich stets wohl gefühlt.
Die Tage zogen sich endlos hin, seit ihre Mutter immer verzagter wurde und sich für
nichts interessierte, was außerhalb des Hauses geschah. Sie wartete nur noch auf den
Postboten, weil sie hoffte, endlich einen Brief von ihrem Mann zu erhalten.
»Was hält ihn nur davon ab, uns zu schreiben?« fragte sie in einem fort, doch darauf
gab es keine Antwort.
Davina betrat den kleinen Salon, wo sie sich mit ihrer Mutter aufzuhalten pflegte,
wenn diese nicht im Schlafzimmer ruhte. Automatisch wanderte ihr Blick zu dem Stapel
von Rechnungen auf dem Schreibtisch am Fenster.
Sir William hatte betont, ihre Mutter müßte die bestmögliche Nahrung bekommen.
Aber gutes Essen war teuer. Hühner und junge Enten, die auf dem Land nur wenig
kosteten, erzielten in London astronomische Preise, ebenso frische Eier, Butter und dicke
Sahne.
Als würden die Rechnungen Davina magnetisch anziehen, ging sie zum Tisch und
starrte darauf. Sir Terence hatte ihnen bei seiner Abreise eine beträchtliche Summe für
den Haushalt übergeben, aber angenommen, daß er in einem, spätestens in zwei Monaten
zurückkehren würde. Er hatte beabsichtigt, mit seiner Tochter die Rennen in Ascot zu
besuchen, die Anfang Juni stattfanden, und für den Mai war die Teilnahme an einem
distinguierten Empfang geplant worden.
Was kann nur passiert sein? überlegte sie, und ihre angstvollen Gedanken ließen sie
schaudern. Doch dann sagte sie sich energisch, daß sie den Kopf nicht hängen lassen
durfte, wenn sie ihre Mutter aufmuntern wollte.
Trotzdem konnte sie die Geldsorgen nicht verdrängen. Der Haushalt war nur klein.
Auf die Köchin Bessie, die schon seit zwölf Jahren für die Brantfordes arbeitete, konnten
sie nicht verzichten, ebenso wenig auf Amy, die bald ihren fünfzigsten Geburtstag feiern
würde. Sie war zwei Jahre später als Bessie zu ihnen gekommen. Außerdem gab es noch
Lady Brantfordes Zofe, Davinas ehemaliges Kindermädchen. Nanny gehörte zur Familie,
ein Leben ohne sie war undenkbar.
Wir könnten aufs Land zurückfahren, erwog Davina. Aber wenn Papa hierherkommt
und uns nicht antrifft, wird er böse sein. Er hat uns ausdrücklich gesagt, wir sollen in
London auf ihn warten.
Sie wandte sich von den Rechnungen ab und schlenderte zum anderen Ende des
Raumes. Dort blieb sie vor einem Aquarell stehen. Sie vermutete, daß der Eigentümer des
Hauses es gemalt oder von einem Freund zum Geschenk erhalten hatte.
Es war kein besonders hübsches Bild, und plötzlich hörte sich Davina flüstern: »Daskönnte ich besser.«
Und dann hatte sie eine Idee. Sie verstand nicht, warum sie nicht schon längst darauf
gekommen war. Immerhin besaß sie zwei Talente - Malen und Nähen. Beim Gedanken an
ihre künstlerischen Leistungen erinnerte sie sich an ihre Lehrerin. Wie dumm, daß sie
während all der Monate in London keine Verbindung mit Lucy aufgenommen hatte . . .
Das hatte sie stets vorgehabt. Doch sie hatte die Genesung ihrer Mutter abwarten wollen,
ehe sie eine Droschke mieten und zu dem Modesalon nahe der Bond Street fahren wollte,
der von Lucy Crofton geleitet wurde.
Ich werde Lucy sofort besuchen, entschied Davina und rannte die Treppe hinauf. Wie
erwartet, machte Amy gerade im Schlafzimmer Ordnung.
»Setzen Sie Ihren Hut auf, Amy«, befahl Davina. »Wir gehen aus.«
»Dafür habe ich keine Zeit, Miss Davina. Und wo wollen Sie überhaupt hin?«
»Zu Miss Crofton. Sie erinnern sich doch an sie?«
»Natürlich!« knurrte Amy. »Eine große Dame ist das jetzt, nach allem, was man so
hört. Viel zu vornehm, um Landleute von unserer Sorte zu empfangen.«
Sie sprach mit der Vertraulichkeit einer langjährigen Dienerin und bedachte nicht,
daß

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