63 reise ins paradies - Die zeitlose Romansammlung von Barbara Cartland
69 pages
Deutsch

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Description

Die Waise Clarissa entschlieβt sich vom Haus ihres Onkels wegzulaufen, nachdem dieser versucht sie mit einem alten Mann zu verheiraten. Auf ihrem Weg nach Southampton trifft sie einen Fremden – Conrad Veryan. Nach einem Reitunfall kümmert sie sich aufopfernd um ihn bis er gesund genug ist, seine Reise wiederaufzunehmen. Doch Clarissa ist ihm ans Herz gewachsen. Er nimmt sich ihrer an und macht sie zu seiner Komplizin auf einer Reihe fantastischer Abenteuer, die sie bis nach Mexiko und ins Reich der Liebe führen. Barbara Cartland wurde 1901 geboren und stammt mütterlicherseits aus einem alten englischen Adelsgeschlecht. Nach dem Tod des Vaters und Großvaters ernährte ihre Mutter die Familie allein. Sie war zweimal verheiratet und hatte drei Kinder. Ihre Tochter Raine war die Stiefmutter von Prinzessin Diana von Wales. Sie schrieb über 700 Romane, die ein Millionenpublikum ansprechen. Barbara Cartland starb im Jahr 2000.

Informations

Publié par
Date de parution 14 février 2016
Nombre de lectures 8
EAN13 9781782139690
Langue Deutsch

Informations légales : prix de location à la page 0,0222€. Cette information est donnée uniquement à titre indicatif conformément à la législation en vigueur.

Extrait

REISE INS PARADIES
Barbara Cartland
Barbara Cartland E-Books Ltd.
Vorliegende Ausgabe ©2017
Copyright Cartland Promotions 1985
Gestaltung M-Y Books
www.m-ybooks.co.uk
Reise ins Paradies
„Darf ich fragen, mit wem du korrespondierst, Clarissa?” „Was meinst du damit, Onkel Marcus?” erwiderte Clarissa verlegen und versuchte den scharfen Blicken ihres Onkels standzuhalten, der am oberen Ende des Tisches thronte und wie gewöhnlich den Lauf der Unterhaltung bestimmte. Sie wußte genau, worauf er anspielte, denn auch ihr war der Brief sofort aufgefallen, als sie das Frühstückszimmer betreten hatte. „Soll das heißen, daß du keinen Brief erwartet hast?” „Richtig, Onkel Marcus.” „Dann bist du sicherlich neugierig, wer dir schreib t. Ich schlage vor, du öffnest den Brief und liest ihn uns allen vor.” Clarissa sah hilfesuchend zu den anderen Familienmi tgliedern hin und senkte schließlich resigniert den Blick. Ihr Onkel war ein Tyrann, der seiner Familie mit eiserner Strenge seinen Willen aufzwang. Es gab niemanden im Hause, der es wagte, sich ihm zu widersetzen. „Ich verstehe nicht, warum ausgerechnet Clarissa Post bekommt”, ließ sich Sophie in diesem Augenblick verdrießlich vernehmen. Sophie war ein großes, grobknochiges Mädchen mit einem nichtssagenden, flächigen Gesicht. Ganz offensichtlich erweckte die bloße Tatsache, daß an ihre Cousine ein Brief gerichtet war, ihren Neid. Es schien ihr ein Dorn im Auge zu sein, daß man Clarissa, die in der Familie letztlich nur geduldet war, mehr Aufmerksamkeit zollte als ihr. Die beiden Mädchen waren schon von der äußeren Erscheinung her so gegensätzlich, daß man sich kaum eine verwandtschaftliche Beziehung zwischen ihnen vorstellen konnte. An Clarissa schien alles vollkommen zu sein. Sie wa r klein und schmalgliedrig mit einem zarten, herzförmigen Gesicht. Ihre dunkelblau en Augen waren von dichten Wimpern umschattet und standen riesengroß über der feinen Nase. Das üppige Haar schimmerte rotgolden wie die erste Morgenröte und ließ ihre Haut noch durchsichtiger erscheinen. Sie war im Gegensatz zu Sophie ein überaus lieblicher Anblick. Ihre Hände zitterten leicht, als sie jetzt mit einer zögernden Bewegung nach dem Brief griff und ihn langsam zu öffnen begann. „Nun, wer ist der Absender des Briefes?” „Es ist Mr. Philip Radfield, Onkel Marcus.” „Das ist gelogen!” Sophie sprang erregt auf. „Mr. Radfield ist ein Verehrer von mir! Es gibt überhaupt keinen Anlaß, warum er dir schreiben sollte.” Sie lief um den Tisch herum und riß Clarissa den Br ief aus den Händen. Fassungslos blickte sie auf ihn nieder. „Oh, wie gemein von dir, Clarissa”, ereiferte sie s ich. „Du machst mir jeden Mann abspenstig. Du hetzt sie alle gegen mich auf. Oh, wie ich dich hasse!” „Schluß jetzt!” dröhnte die Stimme Marcus Pleytons durch den Raum. „Setz dich auf deinen Platz, Sophie! Ich habe mit euch zu reden.” „Es ist ungerecht, Vater”, verteidigte sich Sophie. „Warum haben alle Männer nur Augen für Clarissa? Sie verhext jeden, der in ihre Nähe kommt.” „Setz dich endlich hin und hör mir zu!” wiederholte Marcus Pleyton scharf. „Clarissa wird mir den Brief aushändigen, und ich werde es üb ernehmen, ihn entsprechend zu beantworten.” Gehorsam nahm Clarissa den Brief auf und reichte ihn ihrem Onkel. „Es tut mir wirklich leid, Onkel Marcus, aber ...”  „Das, was ich euch jetzt zu sagen habe, betrifft e uch beide.” Unwillig hatte Marcus Pleyton seiner Nichte das Wort abgeschnitten. „Es geht um euer zukünftiges Leben.” Überrascht blickte Clarissa zu ihrer Tante hin, die still und unbeweglich das ganze Geschehen verfolgt hatte. Ihre Miene war undurchdri nglich, und Clarissa fragte sich
wieder einmal, was wohl im Kopf dieser blassen, zur ückhaltenden Frau vor sich gehen mochte. „Du hast mir schon viel Kopfzerbrechen bereitet, Sophie.” Die Stimme des Onkels riß sie aus ihren Überlegungen. „Ich glaube, wir sollten endlich konkret über deine Zukunft sprechen.” „Meine Zukunft?” Sophie blickte ihren Vater fassungslos an. „Du hast richtig verstanden”, erwiderte er. „Du bist immerhin zwanzig Jahre alt, und es wird höchste Zeit für dich, zu heiraten.” „Heiraten?” rief Sophie aufgebracht. „Das ist ja sc hön und gut, aber es hat noch niemand um meine Hand angehalten. Und das wird wahrscheinlich nie passieren, solange Clarissa im Haus ist.” „Kurzum, ich habe eine Partie für dich ins Auge gef aßt”, unterbrach Marcus Pleyton den Redestrom seiner Tochter. „Ich wünsche, daß du den Marquis of Truro heiratest.” „Einen Marquis”, flüsterte Sophie ehrfürchtig. „Bis t du sicher, daß er um mich anhalten wird, Vater?” „Das ist bereits geschehen”, entgegnete er knapp. „ Es ist alles zu deinem Besten geregelt.” „Aber er hat mich doch noch gar nicht gesehen!”  „Das läßt sich nachholen. Ich erwarte ihn in den n ächsten Tagen hier im Haus. Er wird dich offiziell um deine Hand bitten, damit ich deine Verlobung bekanntgeben kann.” „Wie sieht er aus, Vater?” Sophies Augen glänzten vor Aufregung. „Wie alt ist er?” „Einzelheiten erfährst du später, mein Kind. Du wir st ganz bestimmt zufrieden sein. Du beginnst noch heute damit, nach den Anweisungen deiner Mutter den Empfang des Marquis vorzubereiten. Er soll sehen, daß er mit meiner einzigen Tochter eine gute Partie macht.” Es entstand eine kleine Pause. „Ich nehme an, Vater, damit wolltest du andeuten, daß der Marquis verarmt ist.” „Gelegentlich kannst du sehr scharfsinnig sein, mein Kind.” Marcus Pleyton lächelte spöttisch. „Das kannst du nur von mir geerbt haben. Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen. Der Marquis besitzt nichts außer seinem Titel, während du eine reiche Erbin bist. Was bietet sich mehr an, als eine Verbindung zwischen euch herzustellen?” „Ich werde eine Marquise sein”, murmelte Sophie voller Genugtuung. Dann aber wich plötzlich der selbstzufriedene Ausdr uck von ihrem Gesicht, und ihr Blick heftete sich voller Feindseligkeit auf Clarissa. „Vater, ich möchte in keinem Fall, daß Clarissa hier anwesend ist, wenn der Marquis eintrifft. Sie ist imstande, ihn für sich zu gewinnen. Du mußt sie fortschicken.” „Beruhige dich, auch an Clarissa habe ich gedacht”, versetzte Marcus Pleyton. Etwas an seinem Tonfall ließ Clarissa frösteln. „Sie wird in Kürze heiraten.” „Du hast für mich eine Ehe geplant?” Clarissa hob jäh den Kopf und sah ihren Onkel mit weit aufgerissenen, erschreckten Augen an. „Gewiß, Clarissa. Auch für dich habe ich nur das Beste im Sinn. Dein widerspenstiger Charakter braucht endlich eine starke, energische Hand.” Marcus Pleyton hielt inne und blickte zu Clarissa hin, als erwarte er einen Einwand. Aber Clarissa war unfähig, ein Wort zu finden oder sich auch nur zu rühren. Wie gelähmt starrte sie ihren Onkel an. „Ich gebe mir die Ehre, Clarissa”, fuhr er schließl ich fort, „dir mitzuteilen, daß General Warrington um deine Hand angehalten hat.” „General Warrington?” preßte Clarissa mühsam hervor. „Aber er ist alt! Er ist viel zu alt für mich!” „Mein liebes Kind, er ist sechzig Jahre alt - ein Mann in den besten Jahren. Außerdem halte ich einen Mann mit Erfahrung für sehr geeignet, deinen, mit Verlaub zu sagen, etwas ungewöhnlichen Charakter zu lenken.”
„Du wirst es hoffentlich verstehen, wenn ich mich weigere, diese Heirat überhaupt in Betracht zu ziehen, Onkel Marcus.” In Clarissas Augen war ein ärgerlicher Ausdruck getreten, und kampfeslustig sah sie ihren Onkel an. „Erstens kann ich General Warrington nicht leiden, und zweitens ist er mir zu alt.” „Ich höre wohl nicht richtig!” rief ihr Onkel mit D onnerstimme. „Wer bist du denn, daß du es wagst, einen Mann dieser gesellschaftlich en Position auszuschlagen? Du hast wohl vergessen, daß du von meiner Mildtätigkeit lebst. Was hast du denn einem Mann zu bieten? Andere Frauen in deiner Lage würden sich glücklich schätzen, eine solche Heirat eingehen zu können.” „Dann soll er eine von diesen Frauen heiraten”, gab Clarissa schlagfertig zur Antwort. „Ich jedenfalls werde in diese Ehe niemals einwilligen.”  „Leider kann ich darauf keine Rücksicht nehmen”, e rwiderte Marcus Pleyton eisig. „Ich halte ihn für einen geeigneten Ehemann für dic h, und als dein Vormund werde ich sämtliche mir zur Verfügung stehenden Rechte nehmen, dich von meinen Vorstellungen zu überzeugen. Du wirst den General heiraten, ob du nun einverstanden bist oder nicht. Das ist mein letztes Wort.” „Das werde ich nicht, und wenn es der einzige Mann auf der Welt wäre!” „Wagst du es noch immer, mir zu widersprechen?” Mar cus Pleyton ließ seine Faust mit solcher Wucht auf den Tisch niedersausen, daß die Teller und Tassen klirrten. „Ich werde niemanden heiraten, den ich nicht liebe.” „Wie du willst.” Er zog seine goldene Uhr aus der Westentasche und erhob sich langsam. „Ich fahre jetzt nach London und werde gegen sechs Uhr wieder zurück sein. Ich erwarte dich dann in meinem Arbeitszimmer. Solltest du bis dahin deine Meinung nicht geändert haben, dann werde ich deine Zustimmung erzwingen müssen.” Damit wandte er sich um und verließ grußlos das Frühstückszimmer. Bei seinen letzten Worten war alle Farbe aus Claris sas Wangen gewichen, denn sie wußte nur allzu gut, was diese Drohung bedeutete. Gewalt war für sie immer nur ein leeres Wort gewese n, denn ihre Eltern hatten sie sehr freiheitlich erzogen und stets dazu ermuntert, ihre Meinung offen zu äußern und verschiedene Standpunkte in Gesprächen zu klären. I hr Onkel dagegen hatte andere Erziehungsvorstellungen, und während der vergangenen drei Jahre, seitdem sie in diesem Haus lebte, hatte sie häufig die Erfahrung gemacht, was er unter körperlicher Züchtigung verstand. Oh, wenn ihre Eltern doch noch lebten! Niemals hätt en sie von ihr verlangt, einen Mann zu heiraten, den sie nicht liebte. Plötzlich trat ein Hoffnungsschimmer in Clarissas A ugen, und sie wandte sich hilfesuchend zu ihrer Tante um. „Tante Alice, bitte hilf mir doch! Du bist eine Schwester meiner Mutter. Du weißt, wie glücklich Vater und Mutter lebten, wie sehr sie sich geliebt haben. Niemals hätte es Mutter zugelassen, daß ich einen Mann heirate, den ich nicht liebe.” „Es ist völlig sinnlos, wenn ich mich einmische”, entgegnete Mrs. Pleyton mit bitterer Stimme. „Du weißt, wie starrsinnig dein Onkel ist. Niemals wird er nachgeben! Dir bleibt nichts anderes übrig, als ihm zu gehorchen. Es hat keinen Sinn, sich ihm zu widersetzen, denn er gewinnt immer.” Zum ersten Mal entdeckte Clarissa einen menschlichen Zug an ihrer Tante. Vielleicht war sie früher ebenso fröhlich und glücklich gewesen wie ihre Mutter. Vielleicht war sie nur durch die langen Ehejahre mit Marcus Pleyton zu diesem farblosen, ausdruckslosen Geschöpf geworden. Impulsiv streckte sie ihrer Tante die Arme entgegen. „Tante Alice ...”, flehte sie, aber Mrs. Pleyton erhob sich und ging zur Tür. Langsam faltete Clarissa ihre Serviette zusammen und legte sie auf den Tisch zurück. Dann ging sie, mit den Tränen kämpfend, in ihr Schlafzimmer hinauf.
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