75. der herzensdieb - Die zeitlose Romansammlung von Barbara Cartland
82 pages
Deutsch

Vous pourrez modifier la taille du texte de cet ouvrage

Découvre YouScribe en t'inscrivant gratuitement

Je m'inscris

75. der herzensdieb - Die zeitlose Romansammlung von Barbara Cartland , livre ebook

-

Découvre YouScribe en t'inscrivant gratuitement

Je m'inscris
Obtenez un accès à la bibliothèque pour le consulter en ligne
En savoir plus
82 pages
Deutsch

Vous pourrez modifier la taille du texte de cet ouvrage

Obtenez un accès à la bibliothèque pour le consulter en ligne
En savoir plus

Description

Lady Roydson, deren deutlich älterer Mann seit Jahren im Koma liegt, lebt ein zügelloses Leben, immer dicht gefolgt vom verruchten Lord Sheringham. Beide weilen am Hof des Prinzregenten in Wales und gehören seinem Kreis von Vertrauten an, als Lady Roysdon eines Nachts von einem Straβenräuber ihrer Juwelen entledigt wird. Als der Räuber sich die Freiheit nimmt, ihr auβerdem noch einen Kuβ zu rauben, spürt sie, wie die Rastlosigkeit der vergangenen Jahre plötzlich von ihr abfällt. Wer ist der Straβenräuber, der sich ihres Herzens bemächtigt hat und wie wird es den beiden gelingen, dem gefährlichen Lord Sheringham zu entrinnen? Barbara Cartland wurde 1901 geboren und stammt mütterlicherseits aus einem alten englischen Adelsgeschlecht. Nach dem Tod des Vaters und Großvaters ernährte ihre Mutter die Familie allein. Sie war zweimal verheiratet und hatte drei Kinder. Ihre Tochter Raine war die Stiefmutter von Prinzessin Diana von Wales. Sie schrieb über 700 Romane, die ein Millionenpublikum ansprechen. Barbara Cartland starb im Jahr 2000.

Informations

Publié par
Date de parution 14 février 2016
Nombre de lectures 0
EAN13 9781788670227
Langue Deutsch

Informations légales : prix de location à la page 0,0222€. Cette information est donnée uniquement à titre indicatif conformément à la législation en vigueur.

Extrait

DER HERZENSDIEB
Barbara Cartland
Barbara Cartland E-Books Ltd.
Vorliegende Ausgabe ©2017
Copyright Cartland Promotions 1985

Gestaltung M-Y Books
www.m-ybooks.co.ukI n h a l t s v e r z e i c h n i s
1 .
Von den vielen Kerzen in den riesigen Leuchtern strömte eine fast unerträgliche Hitze aus,
der schwere Duft der unzähligen Blumen hatte etwas Erstickendes. Zwei Menschen lösten
sich aus der glänzenden Menge der Tanzenden und schlenderten durch die weiten
Korridore des prächtigen Hauses, das Lord Marshall, einem engen Freund des Prinzen
von Wales, gehörte.
„Wohin führen Sie mich, D’Arcy?“ fragte die Dame, als die Musik und das Geräusch,
das die vielen Füße auf dem Parkett verursachten, hinter ihnen zurückblieb.
„An einen ruhigen Ort, an dem ich ungestört mit Ihnen reden kann.“
Die Dame ließ ein Lachen hören, das bar jeden Humors war, so melodisch es auch
klang.
„Um Himmels willen, nicht schon wieder“, wehrte sie ab, „dazu bin ich heute abend
wirklich nicht aufgelegt.“
Ohne auf ihre Worte einzugehen, öffnete der Mann die Tür zu einem leeren Salon, der
nur von zwei Leuchtern rechts und links auf dem Kaminsims erhellt wurde.
Die Dame sah sich neugierig um.
„Wie reizend, hier bin ich noch nie gewesen“, stellte sie fest.
„Das Zimmer ist Marshalls Heiligtum, zu dem nur seine vertrautesten Freunde Zutritt
haben.“
„Zu denen Sie sich selbstverständlich rechnen.“
„Er ist ein langweiliger Bursche, aber ich kenne ihn schon seit vielen Jahren.“
Die Vorhänge waren zurückgezogen, die Abendbrise, die durch die offenen Fenster
hereinwehte, genügte jedoch kaum, um die Kerzen zum Flackern zu bringen. Die Dame
fächelte sich mit einem handbemalten Fächer langsam und rhythmisch Luft zu.
Der Mann vermochte den Blick nicht von ihr zu wenden.
„So schön wie heute habe ich Sie noch nie gesehen, Galatea“, bemerkte er schließlich.
Sie nahm das Kompliment gelangweilt zur Kenntnis. Ohne Zweifel war Lady Galatea
Roysdon eine außergewöhnlich schöne Frau. Das dunkle Haar - nach der neuesten Pariser
Mode frisiert, umrahmte ein vollkommen ebenmäßiges Gesicht. Am auffallendsten aber
wirkten ihre großen, tiefgrünen Augen mit den kleinen goldenen Flecken darin. Sie
erinnerten an einen klaren Bach, auf dessen Oberfläche die Sonnenstrahlen tanzten.
Es waren sehr ausdrucksvolle Augen, mit denen sie den vor ihr stehenden Mann
mißbilligend betrachtete.
„Nun, D’Arcy, was gibt es?“ erkundigte sie sich.
Die einfache Frage genügte, um ihn in Wut zu bringen.
„Verdammt“, fluchte er, „Sie wissen sehr genau, was ich Ihnen sagen will.“
„Und Sie kennen meine Antwort, warum also etwas wiederholen, was zu einem
ermüdenden Refrain geworden ist.“
„Mehr bedeute ich Ihnen nicht?“
Er blickte sie mit glühenden Augen an. Höchst elegant gekleidet, wirkte er in seiner
Art kaum weniger attraktiv als seine Begleiterin. Wer immer Lady Roysdon und den
Grafen von Sheringham im Ballsaal zusammen tanzen sah, konnte sich des Eindrucks
nicht erwehren, daß die beiden sowohl äußerlich wie auch dem Ruf nach ausgezeichnet
zueinander paßten.
Nur zeigte sich auf Lady Roysdons schönem Gesicht kein Zeichen des wilden Lebens,
das sie zum Gesprächsthema der Stadt gemacht hatte, während die ausschweifenden
Jahre begannen, ihre Spuren bei dem Grafen zu hinterlassen. Unter seinen Augen bildeten
sich leichte Tränensäcke, und die Blässe seiner Wangen zeugte von vielen späten Nächten
am Spieltisch oder anderswo.
Während er rastlos im Zimmer herumlief, zerrte er mit den Fingern nervös an den
Aufschlägen seiner tadellos sitzenden Jacke.„So können wir nicht weitermachen“, brach es aus ihm heraus.
„Warum nicht?“
„Weil ich Sie begehre und mich nicht länger am Gängelband halten lasse.“
„Das zu entscheiden, ist meine Sache“, erwiderte sie so gleichgültig, als ob die
Unterhaltung sie höchlichst langweilte.
Da ihm nicht entging, daß genau das der Fall war, setzte der Graf sich neben sie auf
das Sofa und begann eindringlich auf sie einzusprechen.
„Ich kann es nicht länger ertragen, daß Sie nur mit mir spielen, Galatea. Als ich Sie
heute abend mit dem Prinzen lachen und scherzen sah, war ich nahe daran, die
Beherrschung zu verlieren.“
Ohne ihn zu beachten, starrte sie mit leeren Augen auf die gegenüberliegende Wand,
an der ein ziemlich schlechtes Ölbild hing, das einen erlegten Hirsch zeigte.
„Ich habe Sie schon vor der Abfahrt nach Brighton darauf aufmerksam gemacht, daß
Ihnen gar nichts anderes übrig bleibt, als sich von mir lieben zu lassen.“
„Und wenn ich das nicht tue?“
Sie schien ihn auszulachen.
„Dann bringe ich Sie um“, fuhr er sie an.
„Mein lieber D’Arcy, was soll dieser theatralische Ton?“ wollte sie wissen. „Sie haben
nicht den leisesten Wunsch, mich umzubringen. Ihr einziges Bestreben ist, mich zu Ihrer
Geliebten zu machen.“
„Ich will Sie heiraten, sobald diese halbe Leiche, die Sie Ihren Gatten nennen, nicht
mehr lebt.“
„Er ist mein Gatte.“
„Wie können Sie einem Mann die Treue bewahren, der weder sehen noch hören kann
und nichts Menschliches mehr an sich hat, wenn man davon absieht, daß er noch atmet.“
„Und solange George atmet, bin ich seine Frau.“
„Das haben Sie schon tausendmal beteuert, wenn auch nicht sehr überzeugend.“
„Warum finden Sie sich nicht damit ab, daß ich nicht beabsichtige, Ihre Geliebte zu
werden?“
„Wie lange muß ich denn noch warten?“ fragte der Graf verzweifelt. Als sie nicht
antwortete, fuhr er fort. „Wenn Roysdon kein reicher Mann wäre, wäre er längst tot. Diese
berechnenden Ärzte erhalten ihn nur am Leben, um sich die Taschen füllen zu können.
Wann war es doch noch, als er seinen Schlaganfall erlitt?“
„Vor fünf Jahren.“
„Unmittelbar nach Ihrer Hochzeit.“
„Allerdings.“
„Konnte er Ihnen in der kurzen Zeit denn etwas über die Liebe beibringen?“
Lady Roysdon schwieg, so daß er weitersprach.
„Erlauben Sie mir, Ihr Lehrer zu sein, meine Allerschönste. Lassen Sie sich von mir in
die Entzückungen einweihen, die nicht nur wir sterblichen Männer und Frauen erleben,
sondern die Götter selbst genießen.“
Lady Roysdon stieß ein kleines Lachen aus.
„Jetzt werden Sie sogar poetisch, D’Arcy. Demnächst schreiben Sie Oden auf meine
Augenbrauen wie dieser lästige junge Mann, den wir vor ein paar Wochen getroffen haben.
An seinen Namen kann ich mich nicht mehr erinnern.“
„Ich hege nicht den Wunsch, Gedichte auf Sie zu schreiben“, erklärte der Graf,
„sondern ich will Sie in den Armen halten und küssen, in dem Bewußtsein, daß Sie mir
gehören.“
Lady Roysdon gab sich keine Mühe, ein Gähnen zu verbergen.
„Ich gehöre niemanden außer George, und da er mich nicht benötigt, höchstens noch
mir selbst.“
Sie erhob sich lässig.
„Kommen Sie, D’Arcy, ich möchte nach Hause fahren.“Nachdem der Graf ihrem Beispiel gefolgt war, baute er sich vor ihr auf, einen
entschlossenen Ausdruck im Gesicht. Sie ahnte seine Absicht und stellte daher ruhig fest.
„Wenn Sie mich anrühren, sehen Sie mich nie wieder, das schwöre ich Ihnen.“
„Sie können mich nicht behandeln, wie Sie das gewöhnlich mit Ihren Anbetern tun.“
„Ich kann und will“, entgegnete sie scharf, „also benehmen Sie sich.“
„Sie machen mich verrückt.“
„Nicht verrückter als Sie bereits sind.“
Er wußte, wann er geschlagen war und trat einen Schritt zurück.
„Ich werde Sie nach Hause bringen.“
„Vielen Dank, aber ich habe meinen eigenen Wagen.“
„Sie fahren mit mir!“ befahl er. „Ich bin nämlich noch nicht fertig mit dem, was ich zu
sagen habe.“
„Es ist unnötig, den Lästerzungen noch mehr Material zu geben, als sie ohnehin schon
haben.“
„Warum sollten wir uns plötzlich darum kümmern, was die Leute reden?“ meinte der
Graf. „Wer in der Gesellschaft nicht blind und taub ist, weiß, daß Sie früher oder später
mein sind.“
„Sie geben sich alle Mühe, die anderen glauben zu lassen, daß ich Ihnen bereits
gehöre, weil das vermutlich Balsam für Ihren verletzten Stolz bedeutet.“
Mit trotzig erhobenem Kinn fügte sie hinzu: „Mich dagegen ärgert es, wenn die Leute
etwas glauben, was nicht den Tatsachen entspricht.“
„Was kümmern uns die anderen?“ fragte der Graf grob. „Sie waren doch bisher kein

  • Univers Univers
  • Ebooks Ebooks
  • Livres audio Livres audio
  • Presse Presse
  • Podcasts Podcasts
  • BD BD
  • Documents Documents