Hospital ethics committees in the USA and in Germany [Elektronische Ressource] : bioethics qua practice, nurses  participation and the issues of care / von Helen Kohlen
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Hospital Ethics Committees in the USA and in GermanyBioethics qua Practice, Nurses’ Participation and the Issues of CareHelen KohlenHospital Ethics Committees in the USA and in GermanyBioethics qua Practice, Nurses’ Participation and the Issues of CareVon der Philosophischen Fakultät der Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover zur Erlangung des Grades einer Doktorin der Philosophie (Dr. phil.) genehmigte Dissertationvon Helen Kohlengeboren am 28.08.1963 in Mönchengladbach2008Referent: Prof. Dr. Kathrin BraunKorreferent: Prof. Dr. Barbara DudenTag der Promotion: 02.04.2008ZusammenfassungIn der vorliegenden Arbeit wird der Prozess der Institutionalisierung klinischer Ethik-komitees in den USA und in Deutschland unter besonderer Berücksichtigung der Par-tizipation von beruflich Pflegenden untersucht. Im Mittelpunkt steht die Analyse, wie die tatsächliche Ausgestaltung klinischer Ethikkomitees in der Praxis aussieht. Gefragt wird auch, inwiefern die traditionell fürsorglich orientierte Handlungspraxis der Heil- und Pflegeberufe, in zunehmend nach betriebswirtschaftlichen Kriterien organisieren Krankenhäusern, ihren Platz in ethischen Diskussionen der Komitees findet. Klinische Ethikkomitees dienen hierbei als Raum zur Analyse ethischer Diskussionen und zur Fokussierung auf die Akteure der Pflege, die den größten Teil der praktischen Fürsorge erbringen.

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Publié le 01 janvier 2008
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Langue Deutsch
Poids de l'ouvrage 2 Mo

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Hospital Ethics Committees
in the USA and in Germany
Bioethics qua Practice,
Nurses’ Participation and
the Issues of Care
Helen KohlenHospital Ethics Committees
in the USA and in Germany
Bioethics qua Practice,
Nurses’ Participation and
the Issues of Care
Von der Philosophischen Fakultät
der Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover
zur Erlangung des Grades einer Doktorin
der Philosophie (Dr. phil.)
genehmigte Dissertation
von Helen Kohlen
geboren am 28.08.1963 in Mönchengladbach
2008Referent: Prof. Dr. Kathrin Braun
Korreferent: Prof. Dr. Barbara Duden
Tag der Promotion: 02.04.2008Zusammenfassung
In der vorliegenden Arbeit wird der Prozess der Institutionalisierung klinischer Ethik-
komitees in den USA und in Deutschland unter besonderer Berücksichtigung der Par-
tizipation von beruflich Pflegenden untersucht. Im Mittelpunkt steht die Analyse, wie
die tatsächliche Ausgestaltung klinischer Ethikkomitees in der Praxis aussieht. Gefragt
wird auch, inwiefern die traditionell fürsorglich orientierte Handlungspraxis der Heil-
und Pflegeberufe, in zunehmend nach betriebswirtschaftlichen Kriterien organisieren
Krankenhäusern, ihren Platz in ethischen Diskussionen der Komitees findet. Klinische
Ethikkomitees dienen hierbei als Raum zur Analyse ethischer Diskussionen und zur
Fokussierung auf die Akteure der Pflege, die den größten Teil der praktischen Fürsorge
erbringen.
Die grundsätzlich komparativ angelegte Studie verknüpft mittels Literaturstudium
und Experteninterviews, eine historische Analyse klinischer Ethikkomitees in den USA
(erster Teil) mit einer Untersuchung von Theoriensätzen, die Care als fürsorgliche Praxis
begreifen (zweiter Teil). Die Erforschung der Entwicklung deutscher Ethikkomitees in
drei Krankenhäusern erfolgt gestützt auf Feldstudien, die auf Daten aus teilnehmenden
Beobachtungen sowie Interviews aufbauen. Sie umfassen die Entstehungsphase der drei
Ethikkomitees sowie deren Weiterentwicklung in einem Zeitraum von zwei Jahren.
Für diese spezifische Forschungsarbeit ist das von Adele Clarke entwickelte Konzept
der Situational Analysis (2005) grundlegend, weil es einen passenden Rahmen zur
Verknüpfung historischer, konzeptioneller und ethnographischer Zugänge bietet. Die ge-
wonnenen Daten wurden im Sinne der qualitativen Inhaltsanalyse nach Philipp Mayring
(2003) ausgewertet und strukturiert.
Die Analyse der US- amerikanischen Entwicklung zeigt unter welchen Einflüssen
sich der neue Typus klinischer Ethikberatung in Form von multidisziplinären Ethik-
foren entwickeln konnte. Dazu zählen persönliche Schicksale, die durch die Medien in
der Bevölkerung für Aufmerksamkeit sorgten, wie die story von Karen Quinlan und die
sogenannten Baby Doe Cases. Für eine Beschleunigung der Entwicklung sorgten Akkredi-
tierungsprozesse von Krankenhäusern, die eine Etablierung eines Instruments zur kli-
nischer Ethikberatung forderten. Die amerikanische Regierung unterstützte ebenfalls die
Entwicklung der Ethikkomitees, um die Institutionen sowie eine Entscheidungsfindung
durch die Berufgruppe der Ärzte zu schützen und eine sich abzeichnende Welle von law-
suits abzuwenden.
Die Partizipation von Pflegenden bei diesen Entscheidungsfindungen wird seit den
80er Jahren in der US- amerikanischen Pflegewissenschaft diskutiert. Es stellt sich her-
aus, dass Pflegende in Hospital Ethics Committees (HCE) zwar vertreten sind, jedoch
kaum eigene Belange zur Sprache bringen. Zwischen 1980 und 1990 kam es zur Bildung
von Nursing Ethics Committees, um vor allem diesem Defizit Rechnung zu tragen. Bei
Diskussionen in klinischen Ethikkomitees orientieren sich die meisten Teilnehmenden
an einem von Ethikexperten favorisierten analytischen Modell der Prinzipienethik, das
IVden Respekt vor der Autonomie von Patienten und das Prinzip der Gerechtigkeit betont.
Dagegen spielen in Ethikkomitees Themen einer fürsorglichen Praxis eine eher rand-
ständige Rolle. Eine Debatte um eine Fürsorgeethik wurde allerdings in Anlehnung an
die Untersuchung von Carol Gilligans’ In a Different Voice (1982) in feministischen und
pflegewissenschaftlichen Kreisen geführt. In den 90er Jahren haben dann vor allem Ver-
treterinnen einer politisch - feministischen Ethik versucht, Care als ein Modell der Praxis
zu entwickeln. Diese, für eine Analyse der Praxis klinischer Ethikkomitees hilfreichen
Studien von Joan Tronto (1994), Margaret Urban Walker (1998) und Elisabeth Conradi
(2001) wurden in dieser Arbeit ausführlich rezipiert. Durch ihre Sprache konnte Care als
soziale Praxis angemessener erfasst werden, ebenso die institutionellen und politischen
Rahmenbedingungen in ihrer Verantwortlichkeit für eine fürsorgliche Praxis.
Die Beobachtungen und Interviews der Feldstudie zeigen, dass eine fürsorgliche
Praxis in der Tradition der hippokratischen Medizin (Ethos), im klinischen Alltag von
Ärzten, Pflegenden und Klinikseelsorgern längst keine Selbstverständlichkeit ist. Es wird
vielmehr um sie gerungen, insbesondere wenn es um die Verantwortlichkeiten einer hu-
manen Pflege am Ende des Lebens geht, aber auch um Regulierungsmaßnahmen, wann
welche Patienten beispielsweise wie lange eine Ernährungssonde erhalten sollen. Die von
Seiten der Medizin und der Pflege eingebrachten „ethischen Fälle“ zur Beratung, zeigen
im Verlauf der Diskussion ein Ringen um Zuständigkeiten und entpuppen sich nicht
selten als soziale Probleme oder entstehen durch mangelnde Fachkompetenz. Die Kon-
flikte erscheinen durch eine Übersetzung in eine Sprache, die sich ethischer Prinzipien
zur Überprüfung und Regulierung bedient sowie durch eine Verschiebung auf die Han-
dlungsebene des Management, lösbar. Die Kommunikationsmuster der beobachteten
Ethikforen sind als diskursive Praktiken in einen größeren gesellschaftlichen Diskurs der
(Bio-) Ethik eingebettet. Deren Formationsregeln durchdringen die Sprache der Akteure
und schränken die Möglichkeit ein, dass was für sie und den Patienten auf dem Spiel
steht, in Beziehungen statt in Regeln zu denken.
Schlagwörter: Klinische Ethikkomitees, Partizipation von Pflegenden, Marginalisation
von Fürsorge
VAbstract
In this work the institutionalisation of Hospital Ethics Committees in the USA and in
Germany will be analysed by focussing on nurses’ participation and the representation of
caring issues. Therefore, questions about the design of Hospital Ethics Committees and
how their practices really look like, will be raised. The central question is, how the tradi-
tional care ethos of the helping professions in medicine and nursing can find its place in
discussions of these committees while hospitals have increasingly been organised along
economic criteria.
The comparative research combines a literature study, expert interviews and histori-
cal analysis of Hospital Ethics Committees in the USA (first part) with an investigation
into theoretical approaches that understand care as a practice (second part). The empirical
study of Ethics Committees in Germany took place over two years in three Ethics Com-
mittees in a Lutheran hospital, a Catholic hospital and a Communal one that had been
privatised. The field study is based on participant observations and interviews.
For the overall research, Adele Clarke’s work of Situational Analysis (2005) proved to
be fundamental since it offered to combine historical, conceptual and ethnographic ap-
proaches. The gathered data were structured and interpreted in the framework of qualita-
tive content analysis.
The analysis of the US- American development shows under which influences a
new type of consultation, namely multidisciplinary ethics consultation as a shared-deci-
sion-making process could unfold. Personal fates like the story of Karen Quinlan and the
so-called “Baby-Doe-Cases” contributed to the establishment of Hospital Ethics Com-
mittees. An acceleration of the growth of these committees were accreditation processes
of hospitals that would demand such an instrument to deal with ethical conflicts. US-
American governmental intervention could also support its development, mainly to pre-
vent law-suits.
Nurses’ participation in US- American Hospital Ethics Committees has been a mat-
ter of concern since the 1980is. Studies could show that nurses were members of these
committees, but they would not bring in their unique ethical issues. In order to focus
more on nurses’ specific conflicts, between 1980 and 1990 Nursing Ethics Committees
were established. Discussions in Hospital Ethics Committees were framed by a principle-
based model. Respect for autonomy became the leading principle. Hereby, conflicts with
regard to a practices of care were rather marginalized. Nevertheless, a debate about care
ethics took place in the nursing scientific community when Carol Gilligan had published
her research In a Different Voice (1982). In the 1990is mainly political (feminist) ethicists
worked on theoretical approaches to understand care as a practice. The refined under-
standing of care by Joan Tronto, Margaret Urban Walker and Elisabeth Conrad

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