^'t*- ,j^-*r\,.-^ K i'" <:' -f*t.^^^<^'J^-^h--»-><.^... f'^tfX---C1ARCHIVFÜR DASDERSTUDIUM NEUEREN SPRACHENUND LITERATUREN.HERAUSGEGEBENLUDWIG H^I^R I G.''4XXn. JAHRGANG, 40. BAND.BRAUNSCHWEIG,DRUCK UND VERLAG VON GEORGE WESTERMANN.'18 67.3o.1:^0Inhalts-Verzeichniss des XL. Bandes.Abhandlungen.SeiteHerr Adolf Scholl. Von DüntzerDie Goethe'sche Textkritik uud H. . 1Galilee, Drame en trois actes en vers par Fr. Ponsard. Von Dr. M. Maass 21Zur Quellenkunde des deutschen Sprichworts. Von J. Franck . . . . 45Sitzungen der Berliner Gesellschaft für das Studium der neueren Sprachen . 143MayerHans Sachs. Von Karl August 241Zur portugiesischen Literatur. Von Max Beilhack 293Ein Pilgerbüchlein. Reise nach Jerusalem von 1444. Von A. Birlinger 301Zur volksthüinlichen Kanzelberedsamkeit des 17, und 18. Jahrhunderts. VonA. Birlinger 323Lieder und Pasquille aus dem 16. Jahrhundert. Von A. Birlinger . 349Bemerkungen über die Aussprache des deutschen g. Von Heinrich Dorn 389Orthoepische Betrachtungen in Bezug auf Littre'sWörterbuch. Von Dr. Muret 405lieber Von Dr. A. Gaertner 453die Sprache Froissart's.Anzeigen.Beurtheilungen und kurzeSprichwörter aus Burkhard Waldis von Franz Sandvoss. (D.Sanders.) . 188Chrestomathie de l'ancien fran9ais. Von Karl Bartsch. (Dr. Püschel.) . 199Lessing et le goüt fran^ais AUemagne, par L. Cronsl^. (Dr. Imelmann.) 201enRecherche de l'affinite d'un grand nombresur l'origine de la ressemblance etl'Islandais,de ...
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tfX---C1ARCHIV
FÜR DAS
DERSTUDIUM NEUEREN SPRACHEN
UND LITERATUREN.
HERAUSGEGEBEN
LUDWIG H^I^R I G.
''4
XXn. JAHRGANG, 40. BAND.
BRAUNSCHWEIG,
DRUCK UND VERLAG VON GEORGE WESTERMANN.
'
18 67.3
o
.1:^0Inhalts-Verzeichniss des XL. Bandes.
Abhandlungen.
Seite
Herr Adolf Scholl. Von DüntzerDie Goethe'sche Textkritik uud H. . 1
Galilee, Drame en trois actes en vers par Fr. Ponsard. Von Dr. M. Maass 21
Zur Quellenkunde des deutschen Sprichworts. Von J. Franck . . . . 45
Sitzungen der Berliner Gesellschaft für das Studium der neueren Sprachen . 143
MayerHans Sachs. Von Karl August 241
Zur portugiesischen Literatur. Von Max Beilhack 293
Ein Pilgerbüchlein. Reise nach Jerusalem von 1444. Von A. Birlinger 301
Zur volksthüinlichen Kanzelberedsamkeit des 17, und 18. Jahrhunderts. Von
A. Birlinger 323
Lieder und Pasquille aus dem 16. Jahrhundert. Von A. Birlinger . 349
Bemerkungen über die Aussprache des deutschen g. Von Heinrich Dorn 389
Orthoepische Betrachtungen in Bezug auf Littre'sWörterbuch. Von Dr. Muret 405
lieber Von Dr. A. Gaertner 453die Sprache Froissart's.
Anzeigen.Beurtheilungen und kurze
Sprichwörter aus Burkhard Waldis von Franz Sandvoss. (D.Sanders.) . 188
Chrestomathie de l'ancien fran9ais. Von Karl Bartsch. (Dr. Püschel.) . 199
Lessing et le goüt fran^ais AUemagne, par L. Cronsl^. (Dr. Imelmann.) 201en
Recherche de l'affinite d'un grand nombresur l'origine de la ressemblance et
l'Islandais,de mots qui se retrouvent dans le Fran9ais, le Danois, l'An-
glais, l'Allemand, le Latin, le Grec et le Sanscrit, par B. B. Copen-
hague. (W.Kaiser.) 205
Die Fehler der der englischen Sprache.Deutschen beim mündlichen Gebrauch
Von Dr. D. Asher. (Asber.) 210
Exercise, on the Habitual Mistakes of Germans in English Conversation. By
D. Asher Ph. D. (Asher.) 210
Key to the Exercises. 210By D. Asher Ph. D. (Asher.)
Geschichte der nordaraerikanischen Literatur ...,., 212
Den gamle Edda eller Oldemo'r. Overfört paa nydansk af V. B. Hjort.
(Dr. Merkel.) 21SSeite
Dictionnaire international Francfais-Anglais par MM. H. Hamilton et E. Le-
D.) 215gios. CH.
9für Kunde der deutschen Vorzeit. 13. Jalirg. Nro. — 12 . 469Anzeiger
Vierteljahrschrift für Deutsche Alterthiimskunde. HerausgegebenGermania.
von Fr. Pfeifler. 12. Jahrg. 1. Heft 470
Grammatik der hochdeutschen Sprache von Dr. G. Bornhack. IL Tiieil.
(Dr. Sachse) 471
Goethe'schen Faust 474üeber den ersten Theil des
Goethe's Faust, von Julius Voigt .474
Programmen schau.
den Unterricht. (Dr. Heller.) . 217Ausgeführter Lehrplan für deutschen .
ssenfels.)De l'H initiale dans la langue d'oil, von Dr. Süpfle. (Dr. O.Wei 219
Mi 8 cell en.
221 477—478.Seite —238.
Bibliograpliis43her Anzeiger.
Seite 239—240. — 480.479und Herr AdolfDie Goethe'sche Textkritik Scholl.
Anzeige des Schriftchens „UeberMeine nicht unterzeichnete
Kritik und Geschichte des Goethe'schen Textes" von Michael
der „Allgemeinen Aiigsburger Zeitung" hat den Wei-Bernays in
Ilofrath Herrn Adolf Scholl so unglücklichmarischen Geh. be-
rührt, dass er nicht unterlassen konnte, in den „Grenzboten"
Nro. 106 ff. die ganze Schale bittersten Grimmes und16, S.
Verleumdung über mein armes Haupt auszugiessen. Daärgster
nun kein Mensch verpflichtet ist, sich mit Knütteln geduldig
todtschlagen zu lassen, Avären es auch die eines Weimarer Ge-
und immer ein Werk ist, unver-heimen Hofrathes, es gutes den
zeihlichen Leichtsinn, der sich nicht scheut, die ernste Miene
sittlicher Rüge anzunehmen, und seine ganze Blosse aufzuzeigen,
handelte es sich nicht wieauch , es hier der Fall ist , um eine
nicht unbedeutende Sache, so muss ich wohl auf diesen bitter-
bösen Angriff näher eingehen, wozu dieses „Archiv" um so
mehr der rechte Ort sein dürfte, als dasselbe vor dem Schicksale
gewöhnlicher Zeitblätter durch den dauernden Werth so vieler
seiner Mittheilungen gesichert ist.
Unter den allgemeinen groben Unwahrheiten, welche Scholl
mir ins Gesicht schleudert, heben wir zunächst die folgende
Aeusserung hervor: „Noch nie hat sich irgend jemand ein Ver-
dienst um die Goetheliteratur erworben, dem es nicht eine ent-
stellende und herabsetzende Recension von Herrn Düntzer ein-
getragen hätte, noch nie ein Kundiger etwas vorgebracht, dessen
Richtigkeit unverträglich ist mit der Düntzer'schen Misshand-
lung Goethe's, ohne dass Düntzer sich beeilt hätte, ihm öffent-
lich Unkunde und Unterschätzuno- der vorhandenen Leistungen
an-^udichten. So entschieden geberdet er sich seit einem Men-
Archlv f. n. Sprachen. XL.
j2 Die Goethe'scho Textkritik
als der alleinigesclienaher Grosshcrr und Oberrichter von allem,
betrifft,was (Joethe dass er in seiner voluminösen Hermeneutik
selbst mit einem wahren Talent des Missverstandes auf das un-
umwundenste und plumpste tadelt." Eine Ver-gewissenlosere
drehung undenkbar.der Wahrheit ist Herr Scholl wird sich
selbst doch wohl zu denjenigen rechnen, die „sich ein Verdienst
um die Goetheliteratur erworben." Wo aber hätte ich je eines
seiner Bücher mit einer „Recension" behelligt seine? Ich habe
Schriften und eine grosse Anzahl anderer nie beurtheilt; die
Zahl der von mir wirklich beurtheilten Bücher der Goetheliteratur
ist eine verschwindend kleine, und ich Widersprach erhebenwo
musste, da ist es immer mit wohlerwogenen Gründen und in
geziemendem Tone geschehen, der nur da geschärft wurde, wo
es die Ehre und das Recht des Dichters galt. Wie viel Ver-
worrenes und Unreifes Literatur zu Tageauch s'erade diese ge-
fördert, weiss der am besten, der sich mit ihr genauer zu befas-
sen veranlasst ist. Gegen unbesonnene Ansichten das Rechte
vertheidigen, kann nur eitle Verblendung und Gehässigkeit
Rechthaberei heissen. genöthigtWenn ich in meinen Schriften
war, solche Ansichten zurückzuweisen, so kann mir dieses nur
derjenige zum Vorwurf macheu, der mir eben etwas anhaben
will, und äussere ich mich hier zuweilen scharf, so ist diese
Schärfe durch die Leichtfertiokeit manclier Literaten oerecht-
fertigt, die mir bei dem redlichen Eifer und der rastlosen Mühe,
deren ich mir bei meinen Arbeiten bin, um so gewis-bewusst
senloser scheinen muss. Somit kann ich jenes mein „Gross-
herrnthum" nur als eine der Phrasen des phrasenreichen Herrn
Scholl zurückweisen, die nur zugleich das Ueble hat, dass sie
eine arge Verleumdung, wie das „Menschenalter" eine starke
Verrechnung enthält, da mein nachhaltiges Auftreten in der
Goetheliteratur nur die Zeit zwanzig Jahren umfasst. Jenervon
ganze Vorwurf demnachdes Herrn Scholl zerplatzt als blosse
Windfechterei in der Luft.
Wie habe ich mich aber persönlich gegen Herrn Scholl ge-
stellt, der mir vorwirft, mit „Invectiven"dass ich unausgesetzt
ihn verfolge? undUeber seine Herausgabe der „Briefe Aufsätze
von Goethe" und der „Briefe von Goethe an Frau von(1846)
Stein" habe ich mich In Bezug aufnur anerkennend geäussert.und Herr Adolf Scholl. 3
„Freundesbildern" XII: „Mögeletztere heisst es in meinen S.
die musterhafte Genauigkeit Schöll's künftigen Herausgebern
von Briefen zum Beispiel dienen! Mag derselbe auch manch-
besonders in den spätem Jahren , zu viele, zum Gegen-mal ,
Angaben haben,stande weniger gehörende beigebracht manchmal
in der Zeitbestimmung irre gegangen sein, so hat er doch bei
Herausgabe der so oft undatirten Briefe an Frau von Steinder
ausgezeichneterein grosses und schwieriges Werk mit Einsicht
und grossen Scharfsinn vollendet." Wie stimmt dies Urtheil
zu dem Bilde von mir, das Herr Scholl seinen Lesern vorgau-
Hofrath zu den diekelt ! Aber der Herr Geh. gehört Leuten ,
keinen Widerspruch leiden, und konnte er mir diesem Lobe zum
Trotz meine begründeten Einsprüche nicht verzeihen. Zum
Lob griff er mich inDanke für jenes den „Blättern für litera-
rische Unterhaltung" mit mehr Eifer als Besonnenheit an; ich
hatte aber Ruhe genug, auf eine solche studentenhafte Forde-
nicht einzugehen. Auch später nichtrung urtheilte Herr Scholl
günstig über meine Arbeiten, wie sich aus seiner Anzeige meiner
Ausgabe der „Briefe von Frau von Schiller an einen vertrauten
Freund" ergibt, die das brachte.„Weimarer Sonntagsblatt"
Ich war ihm nicht fein genug, er vermisste Geschmack und wer
weiss was alles für Gaben, deren er sich erfreut. Ichso sehr
habe diesen vornehmen Tadel undganz auf sich beruhen lassen
erst nach manchen Jahren in der Vorrede zu dem Werke „Goethe
und Karl August I." S. IV. mir mein Recht verschafft. „Ich
kann ihm nicht helfen," heisst jetztes hier von Scholl, „auch
wieder muss ich ihm eine grosse Anzahl von Verschiebungen
von Briefen und andern zum Theil wunderlichen Versehen nach-
weisen, und hierbei zugleich auf die Stellunghöchst zweifelhafte
Billettevieler dieser hinweisen. Ich verhehle mir nicht, dass
ich dadurch Gefahr laufe, den Zorn des Herrn Scholl von neuem
hervorzurufen , der so leicht in bittere wieGährung geräth ,
neuerdings auch die gepriesenen Meister der Alterthumswissen-
schaft Böckh und Welcker erfahren mussten, die freilich solchem
übermüthigen Gebaren ruhig zuschauen dürfen. Ich habe mich
Wahrheit verpflichtet, auch hierder und muss dieser die Ehre
geben, überzeugt, dass diese immer stärker als Herr Scholl
bleibt." Eben dort musste ich bemerken, dass er bei seinem4 Die Goetlie'sche Textkritik
„Karl-August-Biichleiii" meine Berichtigungen und Vervollstän-
digung der Briefe des Grossherzogs an Knebel nicht gekannt
und deshalb diese unrichtig und ungenau gegeben. Ich ver-
kannte aber Schöll's Verdienst und Geschick wenig, dassso
ich auch öffentlich dies mehrfach aussprach und z. B. dem Be-
dauern Ausdruck dergab, dass Briefwechsel Goethe's mit Karl
August nicht ihm zur Herausgabe anvertraut worden, wie ich
auch den Wunsch äusserte (Karl August 11. S. VI. f.), er
möge aus den Fourierbüchern alles für die Geschichte des Hofes
und unserer Literatur Wichtige zur Mittheilung bringen. So
verhält es sich mit meinen „Invectiven" Adolfgegen Herrn
Scholl, dessen „Milch der frommen Denkart" ich ihm „in gäh-
rend Drachengift verwandelt" habe. Als Handlanger hätte er
mir gern eine Stelle gelassen, nur Blo