'<''"'<' i'H-'^'' -tum.'tniHi Pflanzenphysiologie Versuche und Beobachtungen an höheren und niederen Pflanzen einschließlich Bakteriologie und Hydrobiologie mit Planktonkunde. Von R. Kolkwitz Mit 12 farbigen und schwarzen Tafeln und 116 Textfiguren Jena Verlag von Gustav Fischer 1914 Alle Rechte vorbehalten. Vorwort. Die vorliegende Veröffentlichung hat sich aus meinen „Pflanzenphysiologischen Versuchen zu Übungen im Winter" 1899(1) entDiese Übungen bezweckten seinerzeit, die Studierenden an wickelt. der Berliner Universität und Landwirtschaftlichen Hochschule in durch selbständige Kursusübungen, nicht durch bloße Demonstrationen, die physiologische Botanik einzuführen. Der Stoff hatte speziell die Ernährungsphysiologie zum Gegenstand. Die Versuche fangen mit der Verarbeitung der Kohlensäure, ihrer Synthese zu organischen Verbindungen, an, zeigen die Bedeutung der aufgebauten Produkte im Pflanzenkörper, besonders ihren kapitalisierbare Nahrungsstoffe, bis Wert als und behandeln dann wiederum den Abbau entspricht in der Hauptsache (1) zur Kohlensäure. Diese Reihenfolge auch dem von Emil Gebiet. innegehaltenen Gedankengang in der Darstellung der Entwicklung moderner chemischer Probleme auf genanntem Bei der Auswahl der Versuche wurde besonderer Fischer Wert darauf gelegt, aus der großen Fülle des zur Verfügung stehenden Materials dasjenige herauszufinden, dessen ...
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-tum.'tniHi
Pflanzenphysiologie
Versuche und Beobachtungen
an höheren und niederen Pflanzen
einschließlich
Bakteriologie
und Hydrobiologie
mit Planktonkunde.
Von
R. Kolkwitz
Mit 12 farbigen und schwarzen Tafeln und 116 Textfiguren
Jena
Verlag von Gustav Fischer
1914
Alle Rechte vorbehalten.
Vorwort.
Die vorliegende Veröffentlichung hat sich aus meinen „Pflanzenphysiologischen Versuchen zu Übungen im Winter" 1899(1) entDiese Übungen bezweckten seinerzeit, die Studierenden an wickelt. der Berliner Universität und Landwirtschaftlichen Hochschule
in
durch selbständige Kursusübungen, nicht durch bloße Demonstrationen, die physiologische Botanik einzuführen. Der Stoff hatte speziell die
Ernährungsphysiologie zum Gegenstand. Die Versuche fangen mit der Verarbeitung der Kohlensäure, ihrer Synthese zu organischen Verbindungen, an, zeigen die Bedeutung
der aufgebauten Produkte im Pflanzenkörper, besonders ihren
kapitalisierbare Nahrungsstoffe,
bis
Wert als und behandeln dann wiederum den Abbau
entspricht in
der Hauptsache
(1)
zur Kohlensäure.
Diese
Reihenfolge
auch dem von Emil
Gebiet.
innegehaltenen Gedankengang in der Darstellung der Entwicklung moderner chemischer Probleme auf genanntem
Bei der Auswahl der Versuche wurde besonderer
Fischer
Wert darauf
gelegt,
aus der großen Fülle des zur Verfügung stehenden Materials dasjenige herauszufinden, dessen Durcharbeitung im Vergleich zur aufgewendeten
Zeit
die beste Belehrung bot und dabei doch den als Richtschnur geAußerdem sollten die Versuche den wählten Zusammenhang wahrte. Experimentator fortwährend beschäftigen und ihm das Resultat nach
Möglichkeit sogleich oder in kürzester Zeit vor Augen führen.
Alle diese Gesichtspunkte sind auch in der vorliegenden erweiterten Auch Bearbeitung meiner früheren Veröffentlichung geltend geblieben. die Auswahl des Stoffes hat sich nach mehr als 25 maligem Durcharbeiten
des Kursusmaterials während einer Zeit von 14 Jahren dauernd bewährt.
Der Hauptanteil dieser Kurse entfiel auf Übungen, welche ich mit und Kandidaten des höheren Lehramtes, also Herren, welche das akademische Studium bereits absolviert hatten, in amtlichem Auftrage ausführte, doch wurden sie, wie eingangs hervor-
Oberlehrern
gehoben,
auch für
Studierende
und mit Auswahl außerdem auch
für
abgehalten. Der Begründer dieser praktischen Oberlehrerkurse, Provinzialschulrat Geheimrat Dr. 0. Vogel, den uns der Tod leider vor kurzem entrissen
Praktikanten am Institut für Zuckerindustrie
lY
hat,
Vorwort.
wollte
den biologischen Unterricht
besonders
in
den höheren Klassen heben
welche
w^ährend
ihrer
und
gleichzeitig
denjenigen
Herren,
akademischen Studien ihre Hauptkraft der Mathematik und Physik gewidmet hatten, Gelegenheit geben, sich nach Abschluß ihrer auf die Hauptfächer gerichteten Studien durch eigene Versuche auch in den ,, beschreibenden" Naturwissenschaften weiter zu bilden, w^as zur Begründung einer besonderen staatlichen Fortbildungsanstalt in Berlin führte, in der außer Botanik auch Zoologie, Chemie, Physik und praktische Arbeiten
in einer mechanischen Werkstätte getrieben werden.
Die physiologischen
'
Übungen
gänzung
—
sind auf den Winter gelegt, um im Sommer, gleichsam in Erdes Winterpraktikums, für wöchentliche floristische Ausflüge
mit meist denselben Teilnehmern wie im Winter
—
Zeit zu haben.
Da
die beste
in
den
Räumen
dieses Institutes seit
Jahren im Oktober auch
Kurse für Überlehrer aus allen Teilen Preußens stattfanden, so hatte ich Gelegenheit, meine Versuche mit erprobten Lehrkräften durch-
zuarbeiten und ausgedehnte Erfahrungen zu sammeln. Bei diesen Studien wurden auch die niederen Pflanzen von Anfang
an berücksichtigt, doch waren die Planktonorganismen und schwach vertreten. biologie dabei zunächst nur
die
Hydro-
Meine Tätigkeit als wissenschaftliches Mitglied der Königlichen Landesanstalt für Wasserhygiene in Dahlem gab mir reiche Gelegenheit, das Gebiet der Hydrobiologie zu pflegen, wodurch es sich von selbst
Übungen ergab, die Wasserorganismen mehr und mehr Auch durch enge Fühlung mit dem Fischereiverein einzubeziehen. für die Provinz Brandenburg hatte ich gute Gelegenheit, mich über einige größere Aufgaben in der Hydrobiologie zu orientieren.
in
meine
mit
Ich
konnte
zu
mich
zur
Zeit
nicht
entschließen,
vielfachen
An-
Planktologie regungen und allgemeine Hydrobiologie herauszugeben, weil dieses Gebiet dadurch was es gegenwärtig zu sehr als Spezial Wissenschaft hervorgetreten w^äre,
entsprechen und eine
Veröffentlichung
über
Ich benutze deshalb die eigentlich in den Hauptzügen gar nicht ist. erweiterte Veröffentlichung meiner früheren pflanzenphysiologischen Verund an wissenschaftlichen Aufgaben reiche suche, um dieses
anregende Gebiet in die allgemeine Physiologie, wenn auch nur in engem Rahmen, so doch in einem neuen Gewand, mit einzubeziehen und mit den früher
veröffentlichten Versuchen zu verschmelzen.
indessen
nur,
ein
bestimmtes
allgemeines,
nicht
Die Darstellung bezweckt spezielles Wissen zu
übermitteln und dabei nach Möglichkeit Können auszulösen. Das Gebiet der hier behandelten Hydrobiologie ist außer in den eben
besprochenen Kursen jahrelang durchgearbeitet worden durch Untersuchungen an den verschiedensten Gewässern Deutsclilands, durch Vorlesungen, Demonstrationen
und Übungen Medizinalbeamten, Studierenden
vor
u.
Baubeamten, Chemikern,
Überall in diesen verm. und lebhaftes Interesse für
a.
schiedenen Kreisen begegnete mir
ein tiefes