Dating and interpretation of secondary carbonate deposits from the last interglacial [Elektronische Ressource] / vorgelegt von Steffen Holzkämper
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INAUGURAL – DISSERTATION zur Erlangung der Doktorwürde der Naturwissenschaftlich-Mathematischen Gesamtfakultät der Ruprecht – Karls – Universität Heidelberg vorgelegt von Diplom Hydrologe Steffen Holzkämper aus Sinsheim Tag der mündlichen Prüfung: 27. Februar 2004 Dating and Interpretation of Secondary Carbonate Deposits from the Last Interglacial Gutachter: Prof. Dr. Augusto Mangini Prof. Dr. Werner Aeschbach–Hertig Zusammenfassung In der vorliegenden Arbeit wurde das Alter von Kalksintern mittels der U/Th Datierungsmethode bestimmt und paläoklimatologisch interpretiert. Die Untersuchung von Höhlensintern der Spannagel Höhle (Zillertaler Alpen, Österreich) ergab, dass die letzte Warmzeit bereits vor ca. 135.000 Jahren (135 ka) begann. Die Unterbrechung des Sinterwachstums vor ca. 130 ka lässt eine kurzzeitige kühlere Phase vermuten, bevor vor 126 ka die eigentliche Warmzeit, das Eem, einsetzte. Nach zwei weiteren kürzeren Wachstumsunterbrechungen und einem Rückgang der Wachstumsrate der Höhlensinter ab ca. 118 ka endete das Sinterwachstum vollständig vor 116 ka. Dieser Zeitpunkt markiert das Ende der letzten Warmzeit. Demzufolge dauerte das klassische Eem ca. 10 ka, also in etwa so lange, wie unsere jetzige Warmzeit, das Holozän, bereits andauert.

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Publié le 01 janvier 2004
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Langue Deutsch
Poids de l'ouvrage 8 Mo

Extrait


INAUGURAL – DISSERTATION

zur
Erlangung der Doktorwürde

der
Naturwissenschaftlich-Mathematischen
Gesamtfakultät

der
Ruprecht – Karls – Universität
Heidelberg



















vorgelegt von
Diplom Hydrologe Steffen Holzkämper
aus Sinsheim

Tag der mündlichen Prüfung: 27. Februar 2004


Dating and Interpretation
of Secondary Carbonate Deposits
from the Last Interglacial




























Gutachter: Prof. Dr. Augusto Mangini
Prof. Dr. Werner Aeschbach–Hertig
Zusammenfassung


In der vorliegenden Arbeit wurde das Alter von Kalksintern mittels der U/Th
Datierungsmethode bestimmt und paläoklimatologisch interpretiert. Die Untersuchung von
Höhlensintern der Spannagel Höhle (Zillertaler Alpen, Österreich) ergab, dass die letzte
Warmzeit bereits vor ca. 135.000 Jahren (135 ka) begann. Die Unterbrechung des
Sinterwachstums vor ca. 130 ka lässt eine kurzzeitige kühlere Phase vermuten, bevor vor 126
ka die eigentliche Warmzeit, das Eem, einsetzte. Nach zwei weiteren kürzeren
Wachstumsunterbrechungen und einem Rückgang der Wachstumsrate der Höhlensinter ab ca.
118 ka endete das Sinterwachstum vollständig vor 116 ka. Dieser Zeitpunkt markiert das
Ende der letzten Warmzeit. Demzufolge dauerte das klassische Eem ca. 10 ka, also in etwa so
lange, wie unsere jetzige Warmzeit, das Holozän, bereits andauert. Ein weiterer Höhlensinter
aus der Spannagel–Höhle entstand während verschiedener Warmzeiten der vergangenen 250
ka. Die Wachstumsphasen können nur teilweise mit hoher solaren Einstrahlung bei 60°N
erklärt werden, die von vielen Paläo–Klimatologen als der Hauptantrieb für Warmzeiten
angesehen wird. Eine bessere Übereinstimmung erzielt der Vergleich der Wachstumsphasen
mit der aus Tiefseesedimenten rekonstruierten Magnetfeldstärke von Sonne und Erde, welche
möglicherweise einen Einfluss auf die Wolkenbildung haben. Frequenzanalysen weisen
darauf hin, dass die Zyklen der Sonnen–Aktivität einen Einfluss auf das Klima des Eem
18hatten, denn Zyklen mit ähnlicher Frequenz konnten im δ O–Profil eines Stalagmiten
nachgewiesen werden. Längere Periodizitäten, die im Isotopenprofil eines Flowstones
nachgewiesen wurden, weisen auf einen Zusammenhang zwischen der Strömung des Nord–
Atlantik und dem mitteleuropäischen Klima hin. Die sogenannten DANSGAARD/OESCHGER–
Zyklen mit der Periodizität von 1470 Jahren hinterließen nicht nur in atlantischen
18Tiefseesedimenten und im Grönländischen Eis ihre Spuren, sondern auch in den δ O und
13
δ C Profilen alpiner Höhlensinter. Stalagmiten aus dem Oman ergaben Aufschluss über
Dauer und Verlauf des letzten Interglazial in niederen Breiten. Das Sinterwachstum setzte bei
~130 ka ein und endete vor ~116 ka. Während dieser Zeit hat sich die ITCZ so weit nach
Norden verschoben, dass monsunale Niederschläge weite Teile der Arabischen Halbinsel
erreichen konnten. Die Hauptwachstumsphase von 130 bis 124 ka stimmt mit dem Zeit–
Interval hoher Insolation im Sommer überein, d.h. die solare Einstrahlung hatte großen
Einfluss auf die Intensität des Sommermonsun. Dies beweist auch das Alter von Sintern, die
durch Quellaustritte an der bronzezeitlichen Fundstelle Jebel al–Buhais in den Vereinigten
Arabischen Emiraten entstanden. Die Quelle war dann aktiv, wenn die solare Einstrahlung
besonders schwach, d.h. die Monsunaktivität gering war. So konnten Zyklone, die sich über
dem Südindischen Ozean bildeten, ungehindert von der sonst vorherrschenden
Südwestwindströmung auf die arabische Halbinsel vordringen und für Niederschläge sorgen.
Die Datierung mehrerer Stalagmiten aus der Djara–Höhle nahe der Farafra–Oase in Ägypten
ergab Alter >450 ka, zwei der Stalagmiten wurden auf ca. 400 ka datiert. Damals herrschte
die ausgeprägte MIS 11 Warmzeit, die schon von anderen Klimaarchiven als die wärmste und
ausgeprägteste der vergangenen ca. 500 ka bekannt ist. Abstract


The age of secondary carbonate deposits has been determined via U/Th dating. According to
the investigation of speleothems from the high Alpine Spannagel Cave (Zillertal Alps,
Austria), a first warming occurred 135,000 years (135 kyr) ago. Sinter growth was interrupted
from 130 kyr to 126 kyr, suggesting, that a cooler period preceded the start of the classical
Eemian. Two additional growth interruptions within the Eemian suggest an unstable
progression of the Last Interglacial, which terminated at 116 kyr. Thus, the classical Eemian
lasted for about 10 kyr, which is the duration the Holocene has already reached. Another
speleothem from Spannagel Cave formed during several warm periods of the past 250 kyr.
The timing of the growth phases can only partly be explained by northern summer insolation
maxima, which are thought to be the main trigger for climatic shifts by most paleoclimate
researchers. A better correspondence is achieved by comparing the growth phases with the
flux of Galactic Cosmic Rays reconstructed from deep sea sediments. These are probably
affecting the condensation processes in clouds and accordingly, the Earth’s energy budget and
latent heat transport processes. Spectral analyses that were applied on the stable isotope
profiles taken along the growth axis of a stalagmite from Spannagel Cave suggest, that the
solar activity influenced Eemian climate, as the detected periodicities are similar to some
well–known solar cycles. The existence of cycles with a periodicity of ~1470 years
(D /O –cycles) in both a stable isotope profile of a Spannagel flowstone and ANSGAARD ESCHGER
North–Atlantic sediments probably indicates, that the climate of Central Europe and the
North–Atlantic circulation pattern are a coupled system. Stalagmites from Oman provided
information about the timing and progression of the Last Interglacial in lower latitudes. Sinter
growth commenced ~135 kyr ago and continued until ~116 kyr. During this period, the ITCZ
has moved further to the North, so that the South Asian Monsoon could reach large parts of
the Arabian Peninsula. The main growth phase lasted from 130 to 124 kyr, which coincides
with the period of high summer insolation, suggesting, that solar insolation has a major
impact on monsoonal strength. This finding is corroborated by the determined ages of sinter,
which formed at a well close to the neolithic excavation site Jebel al–Buhais in the United
Arab Emirates. The sinter formed during periods, when solar summer insolation was low, i.e.
the summer monsoon was weak. Hence, southern ocean cyclones could reach the Arabian
Peninsula, as they were not blocked by the south–western winds, that prevailed during times
of strong summer monsoon. The dating of several stalagmites from Djara Cave (Egypt)
yielded ages >450 kyr; only two stalagmites were dated at ~400 kyr, when the MIS 11
Interglacial prevailed. This interglacial has already been described by other paleoclimatic
archives to be the warmest and longest of the past 500 kyr. 1
Table of Contents


1 Introduction ...........................................................................................................................3
2 Basics.......................................................................................................................................5
2.1 U–series dating methods.............................................................................................5
2.1.1 U and Th geochemistry.......................................................................................5
2.1.2 U/Th dating method............................................................................................6
2.1.3 Correction for detrital contamination .................................................................8
2.1.4 Sample preparation8
2.1.5 TIMS...................................................................................................................9
2.1.6 Utilized standards and spikes ...........................................................................10
2.2 Sinter formation........................................................................................................12
2.3 Calcareous sinter as paleoclimate archives...............................................................14
3 The climate of the past 400 kyr – an overview..................................................................19
3.1 Paleoclimate records of the past 400 kyr19
3.2 The Last Interglacial and the Eemian .......................................................................22
3.2.1 Terminology.....................................................................................................22
3.2.2 Termination II...................................................................................................
3.2.3 Climate pro

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