Das Leben der Haare
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Das Leben der Haare , livre ebook

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Description

Mein Name ist Oliver Götsch. Ich stamme aus Südtirol und bin in zweiter Generation Friseur in Terlan bei Bozen.

Meine Zeit als Friseur ist sehr spannend und ich bin dankbar für all die Erfahrungen, die ich sammeln durfte — bei meiner Arbeit mit den Haaren, aber auch im Umgang mit den Menschen.

Nun möchte ich Ihnen einen Teil meines Wissens zugäng-lich machen. Sie sollen lernen, Ihre Haarpracht selbst in Angriff zu nehmen und, gemeinsam mit Ihrem Friseur, nach Lösungen zu suchen — damit Sie glücklicher mit sich und Ihrer Frisur sind.

Denn: Erfolg beginnt am Kopf — privat und im Beruf!

Ich wünsche Ihnen nicht nur eine spannende Lektüre, sondern auch eine volle, glänzend schöne Haarpracht bis an Ihr Lebensende.

Sujets

Informations

Publié par
Date de parution 15 août 2014
Nombre de lectures 1
EAN13 9781456622688
Langue Deutsch

Informations légales : prix de location à la page 0,0150€. Cette information est donnée uniquement à titre indicatif conformément à la législation en vigueur.

Extrait

Oliver Götsch
Das Leben der Haare
Insider-Tipps eines Friseurs












Oliver Götsch
Das Leben der Haare

Suedmedia Verlag Vahrn bei Brixen 2014
Alle Rechte vorbehalten, insbesondere das der Übersetzung, des öffentlichen Vortrags sowie der Übertragung durch Rundfunk und Fernsehen. Kein Teil des Buches darf in irgendeiner Form, zum Beispiel durch Fotografie, Mikrofilm oder andere Verfahren,
ohne schriftliche Genehmigung des Verlags reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Satz und Lektorat: Suedmedia GmbH, Vahrn bei Brixen
Korrektorat: Suedmedia GmbH, Elisabeth Engl
Umschlag und Layout: Suedmedia GmbH, Monica Pastore
Druck: Europrint, Vahrn
Printed in Italy
Erste Auflage: Juni 2014
ISBN 978-88-88720-21-0


Vorwort

Mein Name ist Oliver Götsch. Ich stamme aus Südtirol und bin in zweiter Generation Friseur in Terlan bei Bozen.
Meine Zeit als Friseur ist sehr spannend und ich bin dankbar für all die Erfahrungen, die ich sammeln durfte – bei meiner Arbeit mit den Haaren, aber auch im Umgang mit den Menschen.
Nun möchte ich Ihnen einen Teil meines Wissens zugäng-lich machen. Sie sollen lernen, Ihre Haarpracht selbst in Angriff zu nehmen und, gemeinsam mit Ihrem Friseur, nach Lösungen zu suchen – damit Sie glücklicher mit sich und Ihrer Frisur sind.
Denn: Erfolg beginnt am Kopf – privat und im Beruf!
Ich wünsche Ihnen nicht nur eine spannende Lektüre, sondern auch eine volle, glänzend schöne Haarpracht bis an Ihr Lebensende.




Datenblatt Haar

Täglich können zwischen 50 und 80 Haare ausfallen.
Auf dem Kopf befinden sich 90.000 bis 150.000 Haare.
Die Haardichte liegt bei etwa 200 Haaren pro Quadratzentimeter.
Der Haardurchmesser beträgt 0,04 bis 0,12 mm.
Die Haarwurzeln sitzen 4 mm unter der sichtbaren Kopfhaut.
Im Monat wächst das Haar bis zu 1 cm, bei einigen Menschen bis zu 1,4 cm.
Die Lebensdauer des Haares bzw. die Zeit der Wachstumsphase beträgt 2 bis 6 Jahre.
Ein unbehandeltes Haar lässt sich bis zu 50% seiner Länge dehnen und ist reißfest bis ca. 100 g.
Das Haar kann bis zu 30% seines normalen Durchmessers aufquellen.



Kapitel 1

Die Geschichte des Friseurs – wie alles begann

Das allgemein bekannte Bild des Friseurs war selbstverständlich nicht immer so, wie wir es uns heute vorstellen.
In unserer Zeit ist der Friseur hauptsächlich nur mehr für das Haareschneiden und -färben zuständig und fungiert nebenbei als Seelenklempner. Es gab aber Zeiten, in denen er weit mehr als Zuhörer, Haarpfleger und Produktberater war.
Die uns bekannten Ursprünge des Friseurberufs gehen auf die Jahre 800 bis 1240 n. Chr. zurück, damals gab es den Beruf des Baders. Dieser bereitete nicht nur Bäder für reiche Leute und andere zu, sondern er war auch für eine Vielzahl verschiedener Arbeiten verantwortlich – wie etwa die reizvolle Aufgabe, faule Zähne zu ziehen, kleinere Wunden zu verarzten und Knochenbrüche zu behandeln.



Bild: JörgBrinckheger/pixelio.de

Der Bader massierte die Badegäste, rasierte sie, schnitt ihnen die Haare, wandte Aderlass und Schröpfen an und ging auf die Suche nach Flöhen. Er war für die damalige Zeit der Hausarzt für jedermann und seine Praxis waren die Badestuben, in denen ein reges Treiben und eine ausgelassene Stimmung herrschten.
Da die hygienischen Bedingungen damals jedoch noch nicht so ausgereift waren, ging der Schuss leider nach hinten los. Die anfänglichen Wohlfühloasen entpuppten sich durch die Feuchtigkeit und Wärme als ideale Brutstätten für Viren, Seuchen, Krankheiten und die damals gefürchtetste Plage, die Pest!

In jener Zeit entstand das eigentliche Berufsbild des Friseurs – auch wenn es damals noch keine Dauerwellen, Färbungen, Packungen, Haarverlängerungen u.v.m. gab.
Erst in der Renaissance begann man, die Haare mit der noch heute verwendeten und besonders hautfreundlichen Naturfarbe Henna zu färben. Die venezianischen Frauen versuchten ihre Haare auch mit Safran oder durch die Sonne zu bleichen, um ihren griechischen Vorbildern möglichst ähnlich zu sein, da bei diesen nämlich blondes Haar als die Haarfarbe der Götter galt. Wer bedauerlicher-weise nicht mit einer wallenden Mähne, die mithilfe des griechischen Knotens zusammengebunden wurde, gesegnet war, trug Perücken aus echtem Haar oder Schafwolle. Dieses Merkmal war besonders bei elitären Veranstaltungen in Athen zu sehen, da dort in der Öffentlichkeit ge-pflegtes Auftreten mit aufgeplusterter Frisur Pflicht war.
Die alten Römer wandten eine ganz besondere Methode an: Sie hielten sich für den Nachschub ihres künstlichen Haarschmucks Sklavinnen aus dem damaligen Germanien.
Während der Renaissance wurden die Formen der Frisuren zusehends prächtiger und ausgefallener und schon bald begann sich der Friseur immer mehr vom eigentlichen Bader abzuheben. Er spezialisierte sich, neben der Kreation von ausgefallenen und aufgepushten Herrenfrisuren, bald auch auf die Haarpracht der Frauen, denn schließlich wollten auch diese durch kunstvolle Frisuren und schöne Haare auffallen.
Auf die Renaissance folgte das Zeitalter des Barock, in dem die Könige noch immer die unumstrittenen Herrscher waren. Ausgehend von Frankreich verbreitete sich ein neuer Zeitgeist, der gekennzeichnet war von Prunkbauten und Luxus, und es entstand der Beruf des Hoffriseurs. Er galt als großer Künstler, und seine Dienste wurden reichlich entlohnt, er genoss viele Vorteile und besaß ein hohes Ansehen.

Allein in der Epoche des Rokoko konnte das Ansehen dieses Berufsbildes noch gesteigert werden. Eigene Friseurakademien entstanden, und der Friseur-Künstler, wie man ihn damals auch nannte, bezog das Einkommen eines Ministers. Er führte ein Leben in Reichtum und großem Luxus und verlangte eine so hohe Entlohnung, dass nur Könige, Adelige und gutsituierte Kaufleute es sich leisten konnten, die Haare vom Friseur schneiden zu lassen.
Heute noch bekannte Hoffriseure waren z.B. Dage, der Friseur von Madame de Pompadour, sowie Autier, der Marie Antoinette frisieren durfte.



Bild: Marianne J./pixelio.de

Da man es mit dem Waschen und mit der Hygiene im Allgemeinen immer noch nicht so genau nahm, verwendete man, anstelle von Wasser und Seife, Puder. Dieser hatte dieselben Eigenschaften und Aufgaben wie das heutige Trockenshampoo. Auch wurde einstweilen das Baden komplett verboten, da die Badestuben, wie bereits erwähnt, durch die warme und feuchte Luft reinste Brutstätten vieler Krankheiten waren. Sich nicht mehr zu waschen sollte also die Gefahr vor Erkrankung reduzieren.
Die größten Veränderungen im Beruf des Friseurs begannen ca. im Jahre 1850. Man entdeckte das Wasserstoffperoxid und konnte dadurch hellere Blondierungen als mit Henna, Safran, Ziegenfett oder Birkenasche erreichen.
Ungefähr um 1900 erfand schließlich Marcel Grateau das Onduliereisen und sofort entwickelte sich ein neuer Trend: Die Frauen, die es sich leisten konnten, ließen sich nun die Haare zu einer Wellenfrisur ondulieren. Bevor der Friseur Karl Nessler die Heißdauerwelle erfand – deren Durchbruch anfangs allerdings auf sich warten ließ, denn nicht jeder vertraute der Technik des elektrischen Erhitzens –, war das Onduliereisen die einzige Möglichkeit, starke und schöne Wellung nach Wunsch zu erzielen.
Zur gleichen Zeit wurde die Haarschneidemaschine, vorerst noch handbetrieben, erfunden und hauptsächlich beim Bart-Stutzen eingesetzt, da damals weder Männer noch Frauen Kurzhaarfrisuren trugen.

Nach dem Ersten Weltkrieg änderte sich dies schlagartig: Aus hygienischen und praktischen Gründen wurden den amerikanischen Männern und Frauen, die in den Krieg zogen, die Haare kurz geschnitten. Daraus entwickelte sich, auch ohne YouTube und Twitter, ein neuer Trend, der sich nach dem Krieg nicht nur in Amerika, sondern auch in Europa durchsetzte – der weltbekannte Bubikopf hielt seinen Einzug.
In den 60er-Jahren des vorigen Jahrhunderts wurde von Georges Hardy der Messerhaarschnitt salonfähig gemacht. Die Frisuren wurden nun auftoupiert und da-durch der Hinterkopf stark betont. Zeitgleich gingen jedoch die Umsätze in den Herrensalons stark zurück. Schuld daran waren Musikgruppen wie die heute noch weltbekannten Beatles: McCartney, Lennon und Co. trugen nämlich langes Haar und Pilzkopffrisuren. Diese nachahmend ließen sich immer mehr Männer die Haare lang wachsen und die Friseure hatten das Nachsehen.
Erst in den 90er-Jahren begann man, die Frisur an Persönlichkeitsmerkmale und Gesichtsform anzupassen und legte immer mehr Wert auf Natürlichkeit.


Kapitel 2

Und es lebt doch – das Haar und die Kopfhaut

Haare sind kein totes Material! Trotzdem empfindet man keine Schmerzen, wenn man sie abschneidet. Haare sind im eigentlichen Sinne verhornte Keratin-Fäden, die außen von einer Schuppenschicht überzogen sind und im Inneren ein Mark haben.
Haare besitzen die Fähigkeit alles aufzusaugen, was nicht über den Körper ausgeschieden wird. Auch Flüssigkeiten und Schweiß werden durch die Haare geschleust und lagern sich dort ab. Deshalb kann man schon mit wenigen Haaren eine komplette und individuelle Stoffwechselanalyse erstellen.
Außerdem erkennt man am Haar die jeweilige Stimmung des Menschen. Bei hormonellen Hochs oder Tiefs, aber auch bei Stress und Trauer, verändern sich die Haare – sie können matt und stumpf werden, obwohl immer dasselbe Shampoo benutzt wird. Es ist ein Fehler zu glauben, dem Haar und der Kopfhaut müsse keine besondere Beachtung geschenkt werden.

Kräftiges und gesundes Haar kann nur auf einer gesunden Kopfhaut wachsen. Deshalb sind neben dem ri

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