10. Das Traumpaar - Die zeitlose Romansammlung von Barbara Cartland
75 pages
Deutsch

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10. Das Traumpaar - Die zeitlose Romansammlung von Barbara Cartland , livre ebook

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Description

Zehntausende britische Touristen waren 1803 von Napoleon gefangen genommen worden als der Waffenstillstand zwischen Frankreich und England eintrat. Viele schafften es unterzutauchen - darunter auch Frau und Tochter von Sir Edward Waltham, der im vergangenen Winter gestorben war. Notdürftig schafft es Vernita, sich und ihre Mutter über Wasser zu halten indem sie für Pauline Borghese, die Schwester Napoleons, bezaubernde Kleider näht. Doch sie verliebt sich in den Liebhaber Paulines - kann sie sich und ihn vor dem Verrat an die Franzosen und an Napoleon retten? Barbara Cartland wurde 1901 geboren und stammt mütterlicherseits aus einem alten englischen Adelsgeschlecht. Nach dem Tod des Vaters und Großvaters ernährte ihre Mutter die Familie allein. Sie war zweimal verheiratet und hatte drei Kinder. Ihre Tochter Raine war die Stiefmutter von Prinzessin Diana von Wales. Sie schrieb über 700 Romane, die ein Millionenpublikum ansprechen. Barbara Cartland starb im Jahr 2000.

Sujets

Informations

Publié par
Date de parution 14 avril 2015
Nombre de lectures 1
EAN13 9781782136736
Langue Deutsch

Informations légales : prix de location à la page 0,0222€. Cette information est donnée uniquement à titre indicatif conformément à la législation en vigueur.

Extrait

DAS TRAUMPAAR
Barbara Cartland
Barbara Cartland E-Books Ltd.
Vorliegende Ausgabe ©2015
Copyright Cartland Promotions 1985

Gestaltung M-Y Books
www.m-ybooks.co.uk1. 1805.
„Es ist fertig, Mama.“
Lady Waltham, die sich in ihre Kissen zurückgelegt hatte, öffnete jetzt die Augen und
sagte mit weicher Stimme:
„Wie schön, mein Liebling.“
Ihre Stimme klang sehr schwach. Obwohl sie außergewöhnlich dünn war, so daß man
sie fast mager nennen konnte, und so blaß, daß es den Anschein hatte, ihre Haut wäre
durchsichtig, konnte man doch erkennen, daß sie einst eine sehr schöne Frau gewesen
war.
Auch ihre Tochter Vernita war sehr dünn, hatte jedoch die Grazie und die Schönheit
der Jugend. Jetzt erhob sie sich und zeigte ihrer Mutter ein Negligé zur Begutachtung.
Es war aus indischem Musselin, verziert mit feiner Lochstickerei und rosafarbenen
Rüschen, die mit zarter Spitze besetzt waren.
Es schien so gar nicht in diese karge Dachkammer mit dem kahlen Holzfußboden zu
passen, an deren Fenster nicht einmal Vorhänge hingen.
„Das hast du wunderschön gemacht, mein Liebes“, sagte Lady Waltham. „Hoffentlich
bezahlen sie dich auch sofort.“
„Mama, ich habe mir überlegt“, sagte Vernita, „daß ich es diesmal nicht zum Maison
Claré bringen werde, sondern direkt zur Prinzessin Borghese.“
„Das kannst du nicht tun!“ erwiderte Lady Waltham erschrocken mit ein wenig
erhobener Stimme. „Das wäre viel zu gefährlich. Außerdem war es das Maison Claré, das
dir den Auftrag gegeben hat.“
„Aber sie betrügen uns“, wandte Vernita ein. „Sie zahlen uns für alles, was wir
machen, einen lächerlichen Hungerlohn. Aber an ihre Kunden geben sie es für ein
Vermögen weiter.“
„Ohne sie würden wir jedoch verhungern“, gab Lady Waltham zu bedenken.
„Das werden wir sowieso, solange sie uns für unsere Näharbeiten nicht mehr zahlen“,
erwiderte Vernita.
Sie sprach in der Mehrzahl, obwohl sie allein es war, die in den letzten Monaten diese
Arbeiten verrichtete.
Lady Waltham war immer schwächer und kränker geworden. Aber sie wagten nicht,
einen Arzt zu holen, zumal Vernita wußte, daß ihre Mutter keine Medizin, sondern gutes
Essen brauchte, um gesund zu werden.
Es grenzte sowieso an ein Wunder, daß es ihnen bis jetzt gelungen war, zu überleben.
Sie mußten sich verstecken, und nachdem sie alle Wertsachen, die sie besessen hatten,
verkauft hatten, waren sie gezwungen, von dem zu leben, was ihrer Hände Arbeit ihnen
einbrachte.
Zwei Jahre war es her, dachte Vernita, seit sie mit ihrem Vater nach Paris gekommen
waren, wie Tausende von englischen Besuchern. Der Vertrag von Amiens hatte damals der
jahrelangen Feindschaft zwischen Frankreich und England ein Ende gesetzt.
Der Sommer des Jahres 1802 war eine Zeit der Ruhe in England gewesen.
Nach jahrelangem Kampf, Hunger und Not erfreute sich jedermann an dem
wiederhergestellten Frieden und wiederkehrenden Wohlstand.
Die humorvollen Briten hatten aufgehört, sich Sorgen wegen Napoleon Bonaparte,
dem jungen Eroberer Österreichs und Italiens zu machen. Ja, sie hatten sich sogar damit
abgefunden, daß er die holländische Küste kontrollierte.
Tausende von Touristen, die jahrelang darauf hatten verzichten müssen, fremde
Länder zu bereisen, überquerten den Kanal. Die Häfen auf beiden Seiten waren überfüllt
mit Persönlichkeiten von Rang und Namen.
Sir Edward Waltham hatte erst einmal gewartet, bis der größte Ansturm vorüber war,
bevor er schließlich im folgenden Jahr mit seiner Familie die Reise nach Paris antrat.Paris war so überwältigend und attraktiv, wie Vernita es erwartet hatte. Sie trafen dort
viele Freunde und Bekannte, mit denen sie eine angeregte Zeit verbrachten.
Sie hatten Napoleon Bonaparte auf einem diplomatischen Empfang kennengelernt.
Entgegen all den Karikaturen, die sie kannten und die ihn als ein Monstrum dargestellt
hatten, war er ein attraktiver, beinahe schöner Mann.
Was für ein Schock war es daher, als im Mai desselben Jahres, als alle sich auf einen
erlebnisreichen Sommer mit Bällen und Empfängen freuten, plötzlich der
Waffenstillstand beendet wurde.
Napoleon Bonaparte tobte vor Wut.
Der Krieg, den er zwar angestrebt hatte, war nun viel zu früh eingetreten. Noch bevor
seine Seestreitkräfte mobilisiert waren, hatte England bereits die Hälfte der Gebiete
zurückgewonnen, die es durch den Friedensvertrag verloren hatte.
Die Engländer jedoch, die sich zu dieser Zeit in Frankreich befanden, begriffen nicht
schnell genug, welche Folgen das Vorgehen ihrer Regierung nach sich zog, und so wurden
Tausende britische Touristen gefangengenommen und interniert.
Diese Aktionen gegen Zivilisten standen im krassen Gegensatz zu jeder zivilen
Rechtsprechung. Die britische Bevölkerung war daher aufs äußerste bestürzt und mehr
und mehr davon überzeugt, es hier mit einer wilden Bestie zu tun zu haben.
Jedoch war dies absolut kein Trost für diejenigen, die aus ihren Häusern oder den
eleganten Hotels vertrieben wurden, die sie für die Saison gemietet hatten.
Nur durch den glücklichen Umstand, daß ein Freund Sir Edwards, ein Mitglied der
französischen Regierung, ihn rechtzeitig warnte, war es ihm möglich gewesen, in aller Eile
mit seiner Frau und seiner Tochter die elegante Wohnung zu verlassen und ein Haus in
einer der wenig attraktiven Seitenstraßen zu mieten. Dort vermietete man an jedermann,
ohne viel zu fragen, wer er war und woher er kam.
Noch während Sir Edward Pläne schmiedete, wie er mit seiner Familie nach England
zurückkehren könnte, was allerdings ein sehr aussichtsloses Unterfangen war, erkrankte
er plötzlich schwer.
Vernita war überzeugt davon, daß das schlechte Wasser von Paris die Schuld daran
trug.
Kaum hatte die Familie ihre neue Behausung bezogen, verschlechterte sich sein
Zustand rapide und stieg die Temperatur in gefährliche Höhen.
Obwohl seine Frau und seine Tochter alles taten, um ihm zu helfen, starb er doch
plötzlich nach einer Woche entsetzlicher Schmerzen und ließ die beiden Frauen bestürzt,
hilflos und allein zurück.
Zu spät sagten sie sich, daß sie wohl doch das Risiko hätten eingehen sollen, entdeckt
zu werden und besser einen Arzt zu Rate hätten ziehen sollen.
Aber es war fraglich, ob irgendein Doktor Sir Edward hätte retten können, da die
schlechte medizinische Versorgung in Paris allgemein bekannt war.
Lady Waltham, die ihren Mann inniglich geliebt hatte, war von tiefer Trauer ergriffen
und von diesem plötzlichen Schicksalsschlag wie gelähmt. So war es Vernita, die die Dinge
in die Hand nahm und sich darum kümmerte, daß sie ihre verhältnismäßig elegante
Wohnung verließen und in eines der Armenviertel zogen.
Sir Edward hatte ihnen eine verhältnismäßig große Summe Bargeld hinterlassen.
Sofort nachdem er begriffen hatte, daß sie sich würden verstecken müssen, hatte er alles
verfügbare Bargeld von der Bank abgehoben.
Aber Vernita war vernünftig genug, um zu begreifen, daß sie nicht ewig davon würden
leben können. Der Krieg vor dem Waffenstillstandsabkommen hatte ganze neun Jahre
angedauert, und obwohl es ihr fast das Herz zerriß, sagte sie sich, daß die nun aufs Neue
entfachte Feindschaft zwischen beiden Ländern durchaus weitere neun Jahre andauern
mochte.
„Wir müssen so sparsam wie möglich leben“, hatte sie zu Lady Waltham gesagt.
Die Reaktion ihrer Mutter war so hilflos, daß ihr nun völlig klar wurde, daß sie vonjetzt an die Führung übernehmen und den Platz ihres Vaters einnehmen mußte. Es war
jetzt ihre Aufgabe, die Entscheidungen zu treffen.
Ganz offensichtlich stimmte die französische Bevölkerung in die Haßtiraden
Napoleons gegen die Briten ein.
Vernita erfuhr, daß die Rachsucht des Korsen so stark war, daß er alles durchsetzen
wollte, dieses Volk von „unverschämten Händlern“ unterwerfen wollte, das sich seinen
Plänen, die ganze Welt zu erobern, in den Weg gestellt hatte.
„Sie wollen uns zwingen, über den Kanal zu springen“, rief er aus, „und wir werden
über den Kanal springen!“
Er setzte ganze Flotten von Kriegsschiffen in Richtung England in Bewegung und
mobilisierte jeden französischen Hafen.
Die Franzosen stimmten in sein Kriegsgebrüll ein und verspotteten die Engländer, die
sich einbildeten, ihr Land gegen eine solche Invasion verteidigen zu können.
Die Zeit verstrich, und im Jahre 1805 war Napoleons Hoffnung geschwunden, den
Kanal überqueren und England einnehmen zu können. Die starke britische Flotte
blockierte den Weg total. Das hatte jedoch nicht etwa zur Folge, daß man sich in Paris den
Engländern gegenüber toleranter verhielt.
Jedes Mal wenn Vernita durch die Straßen von Paris ging, konnte sie förmlich den
Haß spüren, der ihren Landsleuten von den „siegreichen Franzosen“ entgegengebracht
wurde, die

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