13. liebe unter Fremdem Himmel - Die zeitlose Romansammlung von Barbara Cartland
67 pages
Deutsch

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13. liebe unter Fremdem Himmel - Die zeitlose Romansammlung von Barbara Cartland , livre ebook

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Description

Als Lord Sheldons Mund in der Bibliothek ihres Onkels den ihren berührte, war sich Azalea nur des wütenden Feuers auf seinen Lippen und des Pulsierens ihres Körpers bewußt. Wie konnte sie ihm je das furchtbare Geheimnis anvertrauen, das ihr Leben überschattete? In einer Geschichte vor dem Hintergrund des exotischen Hongkong des 19. Jahrhunderts wird für Azalea die Grausamkeit ihres Onkels unerträglich. Erst nach einer dramatischen Flucht aus einem alptraumhaften Gefängnis, kann sie das Wunder und die Vollkommenheit von Lord Sheldons liebe teilen. Barbara Cartland wurde 1901 geboren und stammt mütterlicherseits aus einem alten englischen Adelsgeschlecht. Nach dem Tod des Vaters und Großvaters ernährte ihre Mutter die Familie allein. Sie war zweimal verheiratet und hatte drei Kinder. Ihre Tochter Raine war die Stiefmutter von Prinzessin Diana von Wales. Sie schrieb über 700 Romane, die ein Millionenpublikum ansprechen. Barbara Cartland starb im Jahr 2000.

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Informations

Publié par
Date de parution 14 mai 2015
Nombre de lectures 0
EAN13 9781782136842
Langue Deutsch

Informations légales : prix de location à la page 0,0222€. Cette information est donnée uniquement à titre indicatif conformément à la législation en vigueur.

Extrait

LIEBE UNTER FREMDEN HIMMEL
Barbara Cartland
Barbara Cartland E-Books Ltd.
Vorliegende Ausgabe ©2015
Copyright Cartland Promotions 1985
9781782136842
Gestaltung M-Y Books
www.m-ybooks.co.uk
1.
„So, Miss Azalea, die Sandwiches sind fertig. Jetzt brauche ich bloß noch Burrows. Er muß sie in die Bibliothek bringen.“ „Lassen Sie nur, Mrs. Burrows“, sagte Azalea. „Ich mache das schon. Setzen Sie sich, ruhen Sie die Füße aus.“ „Also, wenn ich ehrlich bin, meine Füße tun mir wirklich weh, der Rücken auch.“ „Es ist aber auch wirklich zu viel für Sie“, erklärte Azalea. Es stimmte, aber es ihrer Tante zu sagen, wäre sinnlos gewesen. Ihr Onkel, General Sir Frederick Osmund, und seine Frau gaben eine Party, ehe sie England verließen, und einem alten Ehepaar wie den Burrows die ganze Arbeit zu überlassen, war ein Unding. Die Burrows hatten in dem Haus in Hampstead bis zum Tod des alten Sir Osmund, dem Vater des Generals, als Hausmeister gearbeitet und bestimmt nicht damit gerechnet, daß sie bis zum Umfallen weiterschuften mußten. Der General war mit seiner Frau, den Zwillingen und seiner Nichte für die zwei Monate vor der Abreise nach Hongkong ins Battlesdon House gezogen. Obwohl eine Reihe von Dienstboten engagiert worden war, blieb alles an Burrows, dem Butler, und seiner Frau hängen. An indische Dienstboten gewöhnt, deren Unterwürfigkeit bis zur Willenlosigkeit ging und die kaum etwas kosteten, hatte Lady Osmund nicht die geringsten Anstrengungen gemacht, sich den englischen Verhältnissen anzupassen. Als der General noch in Camberley gewesen war, war es einfach gewesen. Die groben Hausarbeiten, wie Böden schrubben, Schuhe putzen und dergleichen hatten Burschen erledigt, und das Übrige die Frauen von Unteroffizieren, die nur zu froh waren, etwas dazu verdienen zu können. Da Lady Osmund ausgesprochen geizig war, wenn es darum ging, Löhne zu bezahlen, hatte sie in London junge und völlig unerfahrene Mädchen in den Dienst genommen, die -wie Mrs. Burrows immer wieder sagte - mehr Last als Hilfe waren. Und so war es unvermeidlich gewesen, daß Azalea, die auch schon die Einladungen geschrieben und abgeschickt hatte, in die Küche gesteckt worden war, um Mrs. Burrows zur Hand zu gehen. „Das ist zu viel für Mrs. Burrows, Tante Emily“, hatte Azalea gesagt. „Das schafft sie einfach nicht. Das neue Küchenmädchen hat zwei linke Hände, und das Putzmädchen ist zwar willig, aber geistig auf dem Stand einer Zwölfjährigen.“ „Die beiden Zugehfrauen werden kommen und beim Abwaschen helfen“, hatte Lady Osmund entgegnet. „Aber das Dinner und für später der Mitternachtsimbiss - das ist wahnsinnig viel Kocherei“, hatte Azalea zu bedenken gegeben. Die Tante hatte erst geschwiegen. Dann hatte sie Azalea mit dem unangenehmen Blick angesehen, den das junge Mädchen nur zu gut kannte. „Wenn dir Mrs. Burrows so am Herzen gelegen ist“, hatte sie geantwortet, „dann kannst du ihr ja helfen, Azalea.“ „Ich dachte“, hatte Azalea zögernd gesagt, „ich darf dabei sein, wenn getanzt wird.“ „Ich halte es für unnötig, daß du bei so einer Gelegenheit dabei bist“, hatte Lady Osmund entgegnet. „Dein Onkel hat dir doch klipp und klar auseinandergesetzt, welchen Rang du in diesem Haus einnimmst. Das wird sich auch in Hongkong nicht ändern.“ Azalea hatte nichts mehr gesagt, sie war jedoch sehr über die Tatsache erschrocken gewesen, daß Lady Osmund ihre Abneigung so hemmungslos zeigte. Die vergangenen zwei Jahre hatten Azalea gelehrt, die schlechte Behandlung hinzunehmen, was jedoch nicht hieß, daß sie nicht immer wieder von neuem traurig und verletzt war. Aus Angst, man könne sie nicht nach Hongkong mitnehmen, schwieg Azalea, wie sie
schon Hunderte von Malen geschwiegen hatte. Wie sie sich danach sehnte, wieder im Fernen Osten zu sein! Wie sie sich nach der Sonne sehnte, nach dem Duft von Blumen, der immer in der Luft lag, nach der Freundlichkeit der Menschen und ihrem Lächeln. Sie würde die Steifheit und vor allem das unwirsche Klima Englands nicht eine Sekunde vermissen. Natürlich würde alles anders sein als in Indien, aber alles, was jenseits des Suezkanals lag, war für Azalea das Paradies. Es kam ihr wie eine Ewigkeit vor, obwohl es erst zwei Jahre her war. Sie war nach dem Tod ihres Vaters von Indien nach England geschickt worden, und alles Elend hatte angefangen. Sie hatte ihren Vater glühend geliebt. Nach dem Tod ihrer Mutter hatte sie ihm den Haushalt geführt. Sie waren oft umgezogen, aber das hatte Azalea nicht das Geringste ausgemacht. Sie hatte sich an jedem Ort, an dem das Regiment stationiert war, schnell zurechtgefunden. Als sie schließlich in den Nordwestprovinzen gelandet waren, war Azalea oft monatelang allein gewesen, wenn es an den Grenzen Aufstände unter den verschiedenen Stämmen gegeben hatte. Sie hatte sich jedoch nie einsam gefühlt. Die Frauen von anderen Offizieren hatten sich um sie gekümmert, und außerdem waren ja die Ordonnanzen da gewesen, die ihrem Vater und ihrer Mutter seit Jahren gedient hatten. Azalea hatte natürlich den viel älteren, vornehmen Bruder ihres Vaters und dessen Frau gekannt. Sie hatte sie bei verschiedenen Gelegenheiten gesehen und sie für ausgesprochen steif und großspurig gehalten. Erst später allerdings sollte sie in Erfahrung bringen, wie wenig die beiden Brüder gemein hatten. Zwischen dem Charakter und der Persönlichkeit ihres Onkels und ihres geliebten Vaters bestand auch nicht die Spur von Ähnlichkeit. Derek Osmund war ein fröhlicher und sorgloser Mann gewesen. Lediglich was seine militärischen Pflichten anbelangte, war er strikt und genau gewesen wie selten ein Offizier. Er hatte das Leben geliebt und hatte das Talent besessen, jeden, der mit ihm zusammen war, in gute Laune zu versetzen, dabei war seine lebensbejahende Art nie krampfhaft gewesen. Und wie hatte er sich um seine Soldaten und die Leute aus dem Land gekümmert. Er hatte die Leute verarztet, hatte ihre Ängste verscheucht und ihnen Hoffnung gemacht, daß alles wieder gut werden könnte. Azaleas Kindheit war voll Sonne gewesen. Es hatte keinen Abend gegeben, an dem sie nicht mit einem Lächeln auf den Lippen eingeschlafen wäre. Und dann plötzlich aus heiterem Himmel war die Katastrophe gekommen. Wie hat das bloß geschehen können, hatte sich Azalea auf dem Schiff, das sie von Indien nach England gebracht hatte, immer wieder gefragt. Selbst jetzt konnte sie immer noch nicht glauben, daß es kein Alptraum war, aus dem sie irgendwann aufwachte und feststellte, daß sie sich die zwei Jahre bei ihrem Onkel und ihrer Tante nur eingebildet hatte. Aber es war die grausame Wirklichkeit. Ihr Vater war tot, und sie war gezwungen, im Haus ihres Onkels zu leben und sich wie ein zweitrangiger Mensch behandeln zu lassen. Sie wurde abgelehnt und erniedrigt, denn der General würde nie vergessen, auf welche Weise sein jüngerer Bruder gestorben war. Papa hat richtig gehandelt, sagte sich Azalea immer wieder. Manchmal sehnte sie sich danach, es dem Onkel ins Gesicht zu schreien. Vor allem, wenn er seine selbstgefällige Miene zur Schau trug und in einem Ton mit ihr sprach, den sie selbst keinem Hund gegenüber angeschlagen hätte. Was sie in Zukunft zu erwarten hatte, war ihr klar gewesen, als sie nach Ankunft in England in das Arbeitszimmer ihres Onkels gerufen worden war. Die Reise war eine unaussprechliche Qual gewesen. Im Golf von Biskaya hatten Novemberstürme getobt. Azalea war nicht seekrank gewesen wie die meisten Passagiere, aber sie hatte derart unter der Kälte gelitten, daß sie total erschöpft in England
angekommen war. In den Jahren, die sie in Indien gelebt hatte, hatte sie sich an die große Hitze gewöhnt. Vielleicht hatte sie auch aufgrund des russischen Bluts, das in ihren Adern floß, die erstickende Hitze der Ebenen leichter ertragen als die ‘reinrassigen’ Engländer. Ihre Mutter, die zwar in Indien geboren war, war russischer Abstammung gewesen, was übrigens für Azaleas Onkel ein weiterer Grund war, auf sie herabzuschauen. Er lehnte Mischehen, wie er sich auszudrücken pflegte, kategorisch ab. Als Azalea bis zur Häßlichkeit abgemagert vor ihrem Onkel gestanden und versucht hatte, sich nicht anmerken zu lassen, daß sie selbst hier im Haus immer noch fror, war wenig mehr von der dunkeläugigen Schönheit zu sehen gewesen, die sie von ihrer Mutter geerbt hatte. Vor Kummer über den Tod des Vaters hatte sie an Bord kaum etwas gegessen, ihre Augen waren durch das ständige Weinen verquollen gewesen. Ihr dunkles Haar, das in Indien voll Glanz gewesen war, war stumpf und leblos gewesen. Sie hatte jämmerlich ausgesehen, aber auch das hatte den Onkel nicht weiter beeindruckt. „Du weißt so gut wie ich, Azalea“, hatte er mit harter Stimme und hartem Blick gesagt, „daß das unglaubliche und schamlose Verhalten deines Vaters Schande über die ganze Familie hätte bringen können.“ „Papa hat richtig gehandelt“, hatte Azalea leise erwidert. „Richtig?“ hatte der General wiederholt. „Ist es vielleicht richtig, einen Vorgesetzten zu töten? Ihn zu ermorden?“ „Du weißt genau, daß Papa den Colonel nicht töten wollte“, hatte Azalea den Vater verteidigt. „Es war ein Unfall. Papa hat lediglich versucht, diesen wahnsinnigen Menschen davon abzuhalten, auf brutalste Weise eine Frau zu schänden.“ „Eine Inderin!“ hatte der Onkel voll Abscheu gesagt. „Sie hat die Schläge unter Garantie verdient.“ „Sie war nicht die erste Frau, die der Colonel so mißhandelt hat“, hatte Azalea entgegnet. „Jeder wußte, daß der Colonel brutal und pervers war.“ Ihre Stimme hatte vor Entsetzen gezittert. Aber wie hätte sie diesem spröden, unbeugsamen Mann erklären sollen, wie grauenvoll es gewesen war? Wie die Schreie der Frau die milde, dunkle Lieblichkeit der Nacht in etwas Furchterregendes, Bestialisches verwandelt hatten? Derek Osmund hatte es eine Zeitlang ausgehalten. Und dann, als die Schreie immer schriller geworden waren, war er aufgesprungen. „Verdammt!“ hatte er geschrien. „Das kann nicht so weitergehen. Das lasse ich nicht zu. Das Mädchen ist ja noch ein Kind. Er hat Cynthia bei sich.“ Azalea war zu Tode erschrocken. Cynthia war ein Mädchen von dreizehn Jahren und Tochter des Schneiders, der einmal im Monat ins Haus gekommen war und alles gerichtet hatte, was geflickt oder ausgebessert hatte werden müssen. Cynthia war immer mitgekommen und hatte ihrem Vater geholfen. Azalea hatte oft mit dem Mädchen gesprochen und war jedes Mal wieder von den sanften Augen mit den langen Wimpern fasziniert gewesen. Wenn ein Mann sich genähert hatte, hatte Cynthia schnell den Sari über das Gesicht gezogen, aber der Colonel, der meistens unter Alkoholeinfluß stand, mußte sie trotzdem gesehen haben. Derek Osmund war zu dem Bungalow des Colonel hinübergegangen. Die Schreie waren verstummt, der Colonel hatte wütend die Stimme erhoben, dann noch ein Schrei, und schließlich war alles still gewesen. Erst später hatte sich Azalea zusammengereimt, was passiert war. Ihr Vater hatte die Tochter des Schneiders halb nackt angetroffen und gesehen, wie der Colonel sie sadistisch geschlagen hatte. Daß er dieses grausame Vorspiel gebraucht hatte, ehe er seine Opfer vergewaltigte, war im ganzen Regiment bekannt gewesen. „Was zum Teufel haben Sie hier zu suchen?“ hatte er Derek Osmund angeschrien. „Sie können eine Frau nicht so behandeln, Sir“, hatte Azaleas Vater gesagt.
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