41. Liebe mit Hindernissen - Die zeitlose Romansammlung von Barbara Cartland
81 pages
Deutsch

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41. Liebe mit Hindernissen - Die zeitlose Romansammlung von Barbara Cartland , livre ebook

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Description

Queen’s Ford, das Herrenhaus Lord Fordcombes, unter der Herrschaft von Königin Elisabeth erbaut, treibt unaufhörlich in den Ruin. Die Aristokratenfamilie Ford ist so verarmt, daß sie sich kaum noch etwas zu essen kaufen kann. Jeremy, der Sohn des Hauses, ist verzweifelt. Er überredet seine älteste Schwester, mit ihm - als Wegelagerer getarnt - eine Kutsche zu überfallen und die Insassen zu berauben. Mariota, die alles unternimmt, um die Familie zusammenzuhalten, stimmt nach langem Zögern zu. Doch statt reicher Beute haben die Fords bald ein Problem... Barbara Cartland wurde 1901 geboren und stammt mütterlicherseits aus einem alten englischen Adelsgeschlecht. Nach dem Tod des Vaters und Großvaters ernährte ihre Mutter die Familie allein. Sie war zweimal verheiratet und hatte drei Kinder. Ihre Tochter Raine war die Stiefmutter von Prinzessin Diana von Wales. Sie schrieb über 700 Romane, die ein Millionenpublikum ansprechen. Barbara Cartland starb im Jahr 2000.

Sujets

Informations

Publié par
Date de parution 14 février 2016
Nombre de lectures 0
EAN13 9781782138662
Langue Deutsch

Informations légales : prix de location à la page 0,0222€. Cette information est donnée uniquement à titre indicatif conformément à la législation en vigueur.

Extrait

Liebe mit Hindernissen
Barbara Cartland
Barbara Cartland E-Books Ltd.
Vorliegende Ausgabe ©2016
Copyright Cartland Promotions 1985

Gestaltung M-Y Books
www.m-ybooks.co.uk
1 ~ 1818
Jeremy Forde betrat das Eßzimmer.
„Ich bin unten!“ meldete er sich und nahm dann an dem weiß gedeckten Tisch Platz, an dem die Familie gemeinsam zu frühstücken pflegte.
Seine Schwester Mariota hatte ihn kommen hören und brachte einen Teller mit gebratenem Speck und Ei und eine Kanne Kaffee aus der Küche.
„Du kommst zu spät“, sagte sie.
„Ich weiß“, entgegnete Jeremy, „aber ich bin im Bett geblieben, weil es sich einfach nicht lohnte, aufzustehen, und habe mir den Kopf zerbrochen, wie wir zu Geld kommen könnten.“
Mariota lachte.
„Kein sonderlich origineller Gedanke, wie?“
„Ich weiß“, sagte Jeremy mißmutig und begann zu frühstücken.
Mariota setzte sich zu ihm an den Tisch und schenkte ihrem Bruder und sich Kaffee ein.
„Ich habe mir überlegt, daß ich vielleicht eine der Miniaturen verkaufen sollte“, fuhr Jeremy fort. „Man könnte sicher einen guten Preis erzielen, ohne daß es jemand erfährt.“
Mariota zeigte sich entsetzt.
„Aber es müßten doch alle erfahren“, gab sie zu bedenken. „Du würdest damit nicht nur Papa erzürnen, sondern dich des Diebstahls an unserem gemeinsamen Erbe schuldig machen.“
„Wenn man sich selbst bestiehlt, ist das doch kein Verbrechen“, gab Jeremy zurück.
„Es geht doch nicht nur um dich, sondern auch um deinen Sohn, deine Enkel und ihre Nachkommen.“
„Wie die Dinge im Augenblick stehen, ist es höchst unwahrscheinlich, daß ich mir jemals einen Sohn leisten kann“, erwiderte Jeremy bitter. „Von einem Enkel ganz zu schweigen.“
Er hatte sein Frühstück beendet und lehnte sich auf dem Stuhl zurück.
„Im Ernst, Schwesterherz, wir müssen etwas unternehmen. Ich brauche neue Kleidung. Meine Sachen sind nicht nur alt und abgetragen, sie sind mir auch zu klein geworden.“
Mariota wußte das auch und zuckte bedauernd mit den Schultern.
„Tut mir schrecklich leid, Jeremy, das kannst du mir glauben, aber wir haben kaum genug zu essen, geschweige denn Geld für neue Kleidung.“
„Könnte Papa denn wirklich nichts dagegen unternehmen?“ fragte Jeremy seufzend.
„Mach einen Vorschlag“, empfahl ihm Mariota, „und ich rede mit ihm darüber, falls er mir zuhört.“
„Selbst, wenn er das ausnahmsweise einmal täte, bezweifle ich, daß er überhaupt begreift, in welch mißlicher Lage wir uns befinden“, stellte Jeremy verdrossen fest.
Sie schwiegen beide eine Weile.
„Ich glaube nicht, daß du Papa richtig einschätzt“, widersprach Mariota dann ihrem Bruder. „Er weiß sehr wohl Bescheid, aber gerade weil es ihn schmerzt, sein Haus verfallen zu sehen und sich unsere ständigen Klagen anhören zu müssen, flüchtet er sich in die Welt seiner Bücher. Nur so kann er Mama und allen anderen Kummer vergessen.“
Mariotas Gesicht wurde weich, als sie ihre Mutter erwähnte.
„Wir müssen etwas unternehmen“, wiederholte Jeremy. „So kann es einfach nicht weitergehen.“
Darüber zermarterte sich Mariota Tag und Nacht den Kopf, aber sie sah keinen Ausweg aus der Misere, in die sie unverschuldet geraten waren.
Die Fordes lebten in Queens Ford, ihrem schönen alten, dem Verfall preisgegebenen, viel zu großen Landsitz, seit dessen Errichtung zur Zeit der Königin Elisabeth, und waren seitdem von Generation zu Generation ärmer geworden.
Als der jetzige Lord Fordcombe Titel und Besitz geerbt hatte, mußte er feststellen, daß sein Vater sich in den letzten Jahren seines Lebens hoch verschuldet hatte. So blieb ihm nichts Anderes übrig, als alles, was im Haus nicht niet- und nagelfest war und nicht zur Erbmasse gehörte, die künftigen Generationen zustand, zu Geld zu machen.
Die Gläubiger mußten sich trotzdem mit einem Bruchteil dessen begnügen, was ihnen zustand, sagten sich aber, daß es immer noch besser war, wenig zurückzubekommen, als gar nichts.
Seinen Lebensunterhalt bestritt der jetzige Lord Fordcombe mit dem Kapital, das seine Frau als Mitgift in die Ehe eingebracht hatte.
Das waren weniger als 200 Pfund im Jahr. Weitere Einkünfte waren die spärlichen Pachtzahlungen, die er aus seinem Farmland und den wenigen noch bewohnbaren Katen zog.
Die meisten der auf seinem Land befindlichen Hütten wurden jedoch von im Ruhestand befindlichen Leuten bewohnt, oder waren derart verwahrlost und einsturzgefährdet, daß nur die Ärmsten der Armen, die sich nichts Anderes leisten konnten, darin hausen mochten.
Der Geldmangel, der ständig im Herrenhaus herrschte, brachte die Kinder des Lords an den Rand der Verzweiflung.
Jeremy war bereits einundzwanzig und konnte es sich nicht leisten, der Familientradition gemäß einem angesehenen Regiment beizutreten. Stattdessen mußte er zu Hause ein kümmerliches Dasein fristen, das darin bestand, auf alten Kleppern zu reiten und von morgens bis abends nichts Anderes zu tun, als im Fluß Fische zu angeln oder in den Wäldern auf die Jagd zu gehen.
Die Beute, die er dabei machte, war sein Beitrag zur Linderung ihrer schlimmsten Not. Für ihn war das kein vergnüglicher Sport mehr, sondern eintönige Notwendigkeit, die ihm im höchsten Maße zuwider war.
Bei Mariota war das anders. Da sie sich nur ein altes Dienerehepaar als Hilfe leisten konnten, wären die Räume im Haus zu Staub verkommen, hätte das junge Mädchen nicht freiwillig das Amt der Haushälterin übernommen und außerdem noch Hausmagd, Butler und Kammerdiener für ihren Vater und ihren Bruder gespielt. Auch als Köchin sprang sie ein, wenn es etwas Besonderes sein sollte.
Weil sie sehr praktisch veranlagt war und sich ihre Arbeit sehr klug einteilte, vergaß ihre Familie ganz, daß sie mit ihren neunzehn Jahren unter günstigeren Verhältnissen längst ihre erste Ballsaison in London hinter sich haben müßte, mit Tanz, Geselligkeit und Heiratsanträgen begüterter Junggesellen.
Die Wahrscheinlichkeit, daß sie das jemals erleben würde, war gering; schließlich waren sie, wie Jeremy es zynisch ausdrückte, hier auf dem Lande bei lebendigem Leibe begraben und glichen eher Steckrüben als normalen Menschen.
Das einzige Familienmitglied, das weniger Grund zum Klagen hatte, war die siebzehnjährige Lynne.
Sie hatte das Glück, mit einer gleichaltrigen Nachbarstochter zusammen von einem Hauslehrer unterrichtet zu werden. Jeden Tag holte eine Kutsche von dem kleinen Gutshof „The Grange“ sie ab, und wenn es regnete oder man sie aus anderen Gründen da behalten wollte, durfte sie bei den Eltern ihrer Freundin übernachten.
Neben all ihren Kümmernissen machte Mariota sich Sorgen um die Zukunft ihrer kleinen Schwester. In einem Jahr würde sie dem Schulalter entwachsen sein, und sie war von einem solchen Liebreiz, daß alle jungen Männer, die sie zu Gesicht bekamen, nach Mariotas Ansicht sofort auf die Knie fallen und sie um ihre Hand bitten würden.
Allerdings gab es in diesem abgelegenen Winkel von Worcestershire sehr wenig junge Männer, und da der Landedelmann Fellows, mit dessen Tochter Lynne unterrichtet wurde, streng darauf achtete, daß die Mädchen den Unterrichtsraum niemals ohne Aufsicht verließen, hatte Lynne noch keinen Vorgeschmack auf das Gesellschaftsleben bekommen, das Mariota für sie herbeisehnte.
Wenn Lynne mit ihrem hellen Haar, den blauen Augen und dem zarten rosigen Teint so anmutig war wie eine Meißner Porzellanfigur, so war Mariotas Schönheit von ganz anderer Art.
„Lynne gleicht einem der zauberhaften Porträts berühmter Maler“, hatte ihre Mutter einmal gesagt, „die so lebhafte Farben aufweisen und so wunderschön sind, daß man sich daran nicht satt sehen kann. Du aber, mein Liebling, bist wie eines der unübertrefflichen Gemälde von Leonardo da Vinci; wer dich einmal gesehen hat, möchte nicht aufhören, dich zu betrachten, weil es unter der Oberfläche so viel zu entdecken gibt.“
Mariota hatte damals nicht recht verstanden, was ihre Mutter damit meinte, erinnerte sich aber stets ihrer Worte, wenn sie sich einmal im Spiegel betrachtete.
Sie mußte zugeben, daß sie mit ihren großen, grauen Augen und dem hellen Haar, das silbern schimmerte, wenn das Licht darauf fiel, tatsächlich eine gewisse Ähnlichkeit mit den Gemälden hatte, die in einem der Bücher in der Bibliothek abgebildet waren.
Sie hatte jedoch selten Zeit, an sich selbst zu denken. Morgens nach dem Aufstehen schlang sie ihr langes Haar zu einem Nackenknoten zusammen und eilte dann nach unten, um die Vorhänge aufzuziehen und die Fenster zu öffnen.
Da sie praktisch dachte, war ihr klargeworden, daß es unmöglich sein würde, ohne die Hilfe von Dienstboten das ganze Haus in Ordnung zu halten. Deshalb hatte sie die beiden Flügel, die den Mittelbau umgaben und mit ihm zusammen die Form eines „E“ zu Ehren der Königin E

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