60 die heimliche geliebte - Die zeitlose Romansammlung von Barbara Cartland
81 pages
Deutsch

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60 die heimliche geliebte - Die zeitlose Romansammlung von Barbara Cartland , livre ebook

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Description

Der Marquis von Ruckford war nicht nur reich, ein herausragender Sportsmann und ein Kunstkenner, sondern auch ein gutaussehender Junggeselle, der keinesfalls heiraten wollte bevor ihm nicht der Sinn danach stand. Vanessa war eine arme Malerin, die ihr Geheimnis vor der modischen Welt des Londons des Prinzregentens geheim hielt. Als Ruckford sie aus den Klauen Sir Julius Stones rettete, warnte er sie daβ schöne Frauen oft schrecklichen Gefahren ausgesetzt seien. Seine Worte würden wahr werden, denn Vanessa sollte viele Risiken eingehen um den Prinzregenten zu retten bevor die Lippen Ruckfords von den ihren Besitz nehmen würden. Barbara Cartland wurde 1901 geboren und stammt mütterlicherseits aus einem alten englischen Adelsgeschlecht. Nach dem Tod des Vaters und Großvaters ernährte ihre Mutter die Familie allein. Sie war zweimal verheiratet und hatte drei Kinder. Ihre Tochter Raine war die Stiefmutter von Prinzessin Diana von Wales. Sie schrieb über 700 Romane, die ein Millionenpublikum ansprechen. Barbara Cartland starb im Jahr 2000.

Informations

Publié par
Date de parution 14 février 2016
Nombre de lectures 0
EAN13 9781782139591
Langue Deutsch

Informations légales : prix de location à la page 0,0222€. Cette information est donnée uniquement à titre indicatif conformément à la législation en vigueur.

Extrait

DIE HEIMLICHE GELIEBTE
Barbara Cartland
Barbara Cartland E-Books Ltd.
Vorliegende Ausgabe ©2017
Copyright Cartland Promotions 1985

Gestaltung M-Y Books
www.m-ybooks.co.uk1 .
Der Marquis von Ruckford ließ sich von seinem Kammerdiener aus seiner faltenlos
sitzenden Abendjacke helfen, die Weston legerer geschnitten hatte, als er das für den
Prinzen von Wales getan hätte, weil der Marquis jedes Gefühl, beengt zu sein,
verabscheute.
Das Schlafzimmer in der Poststation war groß und recht gemütlich. Ein helles Feuer
brannte im offenen Kamin, und Seine Lordschaft stellte befriedigt fest, daß das breite,
vierpfostige Bett mit der dicken Matratze alle Ansprüche erfüllte, die er in Bezug auf
Bequemlichkeit stellen mochte.
Auf seinem gutgeschnittenen Gesicht zeigte sich ein leichtes Stirnrunzeln, als aus der
Ferne Stimmengewirr und Gelächter an sein Ohr drang, was ihn schon den ganzen Abend
gestört hatte.
„Ich habe das Gasthaus noch nie so lärmend erlebt“, bemerkte er irritiert zu seinem
Kammerdiener. „Vielleicht hätten wir besser daran getan, bei Lord Lincoln zu
übernachten.“
„Ausgerechnet heute hat ein Boxkampf stattgefunden“, erwiderte dieser. ,,Die Börse
soll zweitausend Guineen betragen haben, wobei erhebliche Summen auf den
Lokalmatador gesetzt wurden.“
„Hat er wenigstens gewonnen?“ fragte der Marquis nur mäßig interessiert.
Da er selbst als ausgezeichneter Amateurboxer galt, hatte er für Boxkämpfe nichts
übrig, wenn sich nicht bekannte Champions gegenüberstanden.
„Angeblich soll die Angelegenheit sehr unbefriedigend verlaufen sein“, erklärte der
Kammerdiener. „Trotz seiner hochgepriesenen Qualitäten lag der Gegner des Lokalhelden
nach einer knappen halben Stunde besiegt auf dem Boden. Ein Großteil der Zuschauer
glaubt daher Grund zu der Klage zu haben, den weiten Weg für nichts und wieder nichts
gemacht zu haben.“
„Das war wohl kaum anders zu erwarten“, stellte der Marquis fest. „Leider halten
sich als Folge davon viel zu viele lärmende Menschen in der Poststation auf.“
„Sie sind dabei, sich gegenseitig unter den Tisch zu trinken, Mylord. Nach Aussage
des Wirts hat er nie zuvor einen solchen Umsatz gehabt.“
Der Marquis entgegnete nichts. Einerseits entsprach es nicht seiner Gewohnheit, mit
seinem Diener zu klatschen, andererseits war er müde, da er bereits in den frühen
Morgenstunden Lord Hargraves’ Schloß in Huntingdonshire verlassen hatte.
Nachdem er sich mit Hilfe seines Kammerdieners seiner restlichen Kleidungsstücke
entledigt und sich mit warmem Wasser gewaschen hatte, das mit ein paar Tropfen Eau de
Cologne angereichert worden war, beherrschte ihn nur ein Gedanke, wie dankbar ihm der
Prinz von Wales sein mußte, daß er ihm die beschwerliche Reise abgenommen hatte.
Dadurch hatte er allerdings Gelegenheit erhalten, ein Paar Kastanienbrauner
auszuprobieren, die er vor zwei Monaten im Tattersall erworben und bisher lediglich in
den Hyde Park geführt hatte.
Lord Hargraves Schloß lag von der Hauptstraße weit entfernt, und die staubigen
Wege waren nicht dazu angetan, die Fahrt angenehmer zu machen, genauso wenig wie die
Tatsache, daß der Marquis unterwegs hatte zweimal übernachten müssen.
Wenigstens hatte sich die Reise gelohnt. Er führte ein Bild mit sich, von dem er wußte,
daß es das Entzücken Seiner Königlichen Hoheit erregen würde.
Er hatte kaum einen Fuß in das Schloß gesetzt, als er auch schon begriff, warum Lord
Hargraves nach London zurückkehren wollte. Sein Vorschlag, den Marquis von Ruckford
zu schicken, um seine Schätze zu begutachten, war von Motiven diktiert worden, die er in
seinem wohlformulierten Brief an den Prinzen wohlweislich nicht erwähnt hatte.
Lord Hargraves hatte dem Marquis seine Tochter mit der Grandezza eines Zauberers
vorgestellt, der ein weißes Kaninchen aus einem Zylinder zaubert.Wieder einmal sah sich der Marquis einigermaßen irritiert in die Lage versetzt,
klarstellen zu müssen, daß sein Interesse Bildern und nicht der Ehe galt.
Da Miss Emily neunzehn Jahre alt und sehr hübsch war, würde es Lord Hargraves
sicherlich nicht schwerfallen, anderweitig einen Ehemann von Rang und Namen zu finden,
der zu der dunkeläugigen Schönheit paßte.
Der Marquis jedenfalls ließ deutlich durchblicken, daß er auf dem Heiratsmarkt nicht
zu haben war. Dabei überraschte es ihn nicht sonderlich, daß der Lord ihn für seine
Tochter ausersehen hatte. In den letzten Jahren hatten immer wieder die Eltern
heiratsfähiger Töchter die Angel nach ihm ausgeworfen. Er war nicht nur ein sehr
vermögender, sondern auch ein außerordentlich gutaussehender Mann. Nur mit viel
Geschicklichkeit und gelegentlicher Strenge hatte er es verhindern können, allgemein Beau
Ruckford genannt zu werden, wobei ihm zugutekam, daß er ein ausgezeichneter
Sportsmann war. Erstaunlicherweise wurde er nicht nur von den reizenden Damen
bewundert, die seine Gunst suchten, sondern auch von den Mitgliedern seines eigenen
Geschlechtes.
Er gehörte den besten Clubs an, hatte sich bei Duellen mit dem Degen und der Pistole
hervorgetan und war mit Abstand der beste Amateurreiter, der je seine eigenen Pferde
durchs Ziel gebracht hatte. Und bei alldem spielte er eine bedeutende Rolle im Oberhaus,
wo seine Meinung von jedem Politiker geschätzt wurde.
Der Prinz von Wales fand in ihm einen unentbehrlichen Ratgeber, wenn es sich um
Kunstwerke handelte.
Die Vorliebe des Prinzen für Gemälde alter Meister und Stilmöbel versorgte die
Karikaturisten mit endloser Munition gegen ihn. Seine enormen Schulden brachten das
Parlament und die Bevölkerung auf, während die Kostbarkeiten, für die er solche Summen
ausgab, den Neid jedes Sammlers erregten.
Carlton House konnte mit seinen Bildern, Spiegeln, Bronzefiguren, Sevres-Porzellan
und Gobelins den Vergleich mit Versailles und selbst dem Zarenschloß in St. Petersburg
aushalten.
Der Prinz durchstöberte Woche für Woche die Londoner Antiquitätenläden und
kaufte neue Schätze, mit denen er Carlton House schmückte.
Obwohl zwölf Jahre älter als der Marquis, bezeichnete er ihn als einen seiner engsten
Freunde. Die meisten Männer seiner Umgebung zeigten wenig Interesse für sein
kostspieliges, aber befriedigendes Hobby oder heuchelten Begeisterung für etwas, wovon
sie nichts verstanden, was auf den Marquis nicht zutraf.
In jeder anderen Beziehung unterschieden sich die beiden Männer voneinander. Beide
hatten ursprünglich sehr gut ausgesehen, doch während der Prinz durch sein
ausschweifendes Leben ständig an Gewicht zulegte, was seiner äußeren Erscheinung nicht
guttat, wurde der Marquis höchstens noch schlanker, was seine hohen Backenknochen und
das kräftige Kinn betonte.
Die Frauen bezeichneten sein Gesicht als das eines Freibeuters, ein Vergleich, zu dem
sein Benehmen ihnen gegenüber geradezu herausforderte.
Während der Prinz sich vom Leben treiben ließ, hatte der Marquis ganz klare
Vorstellungen davon, was er von der Zukunft erwartete. Vor allem in einer Beziehung hatte
er einen festen Vorsatz gefaßt, nämlich erst dann zu heiraten, wenn es ihm in seine Pläne
paßte.
Er war sich wohl bewußt, daß ein Mann mit seinem historischen Namen, seinem
riesigen Vermögen und seiner gesellschaftlichen Stellung einen Erben haben mußte. Und
obwohl er darüber noch zu niemand ein Wort verloren hatte, hatte er bereits eine Braut im
Auge, die Tochter des Herzogs von Tealby, dessen Ländereien an die seinen angrenzten.
Lady Adelaide Wilmott war der Typ Frau, den der Marquis am Kopfende seiner Tafel
sehen wollte. Sie war ruhig und wohlerzogen, und obwohl keine blendende Schönheit, doch
von angenehmem Äußeren. Mit ihren aristokratischen Zügen und der stolzen Haltung
würde sie den berühmten Ruckford-Familienschmuck mit Würde tragen.Zur Zeit war Lady Adelaide Hofdame der Königin, was nach Ansicht des Marquis eine
gute Übung für das Leben bedeutete, das sie an seiner Seite führen würde.
Daß sie schon vierundzwanzig Jahre alt war, kümmerte ihn wenig. Junge Mädchen
langweilten ihn zu Tode, und daß Lady Adelaide länger als die meisten ihrer
Geschlechtsgenossinnen unverheiratet geblieben war, erschien ihm wie eine Garantie
dafür, daß sie um so mehr gemeinsame Interessen hatten.
Im übrigen genoß er sein Leben, benahm sich aber ungleich dem Prinzen bei seinen
Liebesaffären diskret und zurückhaltend, was ihn in den Augen der Damen der eleganten
Welt nur zu einem noch erstrebenswerteren Liebhaber machte.
Es wurden zwar ständig Vermutungen darüber angestellt, wen der Marquis liebte,
aber es war schwer, diese Vermutungen bestätigt zu erhalten.
Abgesehen von den Abenteuern mit Frauen seiner eigenen Klasse hielt der Marquis
eine Mätresse aus. Mariabelle Kerrin hatte als Polly Peachum in der Bettleroper Triumphe
gefeiert. Als der Marquis sie auf der Bühne sah, erwachte sein Interesse,

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