67. Dein Zärtlicher Blick - Die zeitlose Romansammlung von Barbara Cartland
80 pages
Deutsch

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67. Dein Zärtlicher Blick - Die zeitlose Romansammlung von Barbara Cartland , livre ebook

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Description

Die schöne Ilita Darrington-Coombe hat die letzten Jahre in einer exklusiven Konventschule verbracht, als ihr Vater in England stirbt. Ihre eifersüchtige Tante verweigert dem jungem Mädchen jegliche Hilfe, woraufhin sie als Vorleserin bei der erblindeten Schloβherrin im langsam verfallenden Schloβ Lyss anfängt zu arbeiten. Unerschrocken von der neuen Aufgabe, ist sich Ilita nicht bewuβt welche Wirkung ihre Schönheit und ihre Weisheit nicht nur auf die Schloβherrin, sondern auch den jungen Marquis ausübt. Barbara Cartland wurde 1901 geboren und stammt mütterlicherseits aus einem alten englischen Adelsgeschlecht. Nach dem Tod des Vaters und Großvaters ernährte ihre Mutter die Familie allein. Sie war zweimal verheiratet und hatte drei Kinder. Ihre Tochter Raine war die Stiefmutter von Prinzessin Diana von Wales. Sie schrieb über 700 Romane, die ein Millionenpublikum ansprechen. Barbara Cartland starb im Jahr 2000.

Informations

Publié par
Date de parution 14 février 2016
Nombre de lectures 0
EAN13 9781782139874
Langue Deutsch

Informations légales : prix de location à la page 0,0222€. Cette information est donnée uniquement à titre indicatif conformément à la législation en vigueur.

Extrait

Dein zaertlicher Blick
Barbara Cartland
Barbara Cartland E-Books Ltd.
Vorliegende Ausgabe ©2017
Copyright Cartland Promotions 1985

Gestaltung M-Y Books
www.m-ybooks.co.uk
1 ~ 1886
Als der Zug in die Victoria Station dampfte, verspürte Ilita den plötzlichen Impuls, sich an Schwester Angelica festzuklammern.
Doch schon allein den Gedanken fand sie albern. Im Konvent hatte sie Schwester Angelica, die für die Wäscherei zuständig war, nie gemocht. Sie hatte den Mädchen die langweilige Kunst des Nähens beigebracht, wozu auch Flicken und Stopfen gehörte.
Aber jetzt waren ihr faltiges Gesicht und die bebrillten Augen das einzige, was ihr vertraut erschien, während vor ihr nur die Angst vor der ungewissen Zukunft lag.
»Wenn doch nur Papa hier wäre, dann wäre es wunderbar, wieder in England zu sein«, dachte Ilita und spürte wieder den Schmerz, der selbst jetzt noch, nach anderthalb Jahren, unweigerlich alle Gedanken an ihren Vater begleitete.
Dann sprang ihre Reisebegleiterin, die Tochter des italienischen Botschafters im Court of St. James, auf und rief: »Ich kann Mama sehen! Sie steht auf dem Bahnsteig. Oh, Schwester Angelica, bitte, öffnen Sie das Fenster!«
»Alles zu seiner Zeit, mein liebes Kind!« erwiderte Schwester Angelica. »Wenn deine Mutter gekommen ist, um dich abzuholen, dann kannst du ganz sicher sein, daß sie dich auch finden wird.«
Doch das italienische Mädchen hörte gar nicht zu. Ilita überlegte, ob wohl jemand gekommen war, um sie abzuholen, oder ob man nur einen Diener geschickt hatte.
Es schien unglaublich, daß die einzige Verwandte, die sie bei ihrer Rückkehr nach England gewiß sehen würde, eine Tante war, die sie nur einmal in ihrem Leben getroffen hatte, und von der sie den Eindruck hatte, daß sie weder sie noch ihren Vater mochte.
»Vielleicht freut sie sich jetzt, mich zu sehen«, versuchte sie sich zu trösten.
Aber ihr Instinkt sagte ihr, daß das alles andere als wahrscheinlich wäre.
Die ganze Zeit über, während der Zug sie von Florenz nach England gebracht hatte, hatte Ilita über alles nachgedacht, was geschehen war, hatte versucht sich auszumalen, wie es anders hätte kommen können.
Hätte das Schicksal nicht so überaus grausam zugeschlagen, würde sie jetzt vielleicht mit ihrem Vater nach Darrington Park fahren.
Stattdessen war ihr Vater tot, genau wie sein jüngerer Bruder, der sechste Earl von Darrington.
Jetzt gab es nur noch einen kleinen Jungen in der Schule, der die Familientradition fortführen sollte.
Ilita wußte, es war ihrem Vater niemals in den Sinn gekommen, daß er jemals das riesige Haus in Buckinghamshire und den Titel erben könnte, auf den die Familie immer äußerst stolz gewesen war.
Als zweitältester Sohn, mit einem Vater, der noch immer ein jugendlicher Mann war, und einem Bruder, der nur zwei Jahre älter war als er, hatte Marcus Darrington-Coombe beschlossen, mit dem kleinen Einkommen, das ihm sein Vater gewährte, die Welt zu erforschen.
Er hatte ein Mädchen geheiratet, das ebenso abenteuerlustig war wie er, und zusammen hatten sie Berge bestiegen, Teile Asiens besucht, die auf keiner Karte verzeichnet waren, waren Flüsse hinaufgefahren, in denen es von Krokodilen nur so wimmelte, und hatten mit dem Optimismus von Amateurforschern, die nichts unmöglich finden, Wüsten durchquert.
Als Ilita geboren wurde, behinderte sie diese Reisen nicht; sie wurde einfach mitgenommen.
In einem Korb auf dem Rücken eines Kamels wurde sie in den Schlaf gewiegt, wurde Berge hochgeschleppt in einem Korb, der an einem Yak befestigt war, und lernte von fremden Speisen zu existieren, die andere Kinder vielleicht umgebracht hätten.
Sie hatten nur wenig Geld, aber viel Spaß, und Ilita konnte sich erinnern, daß ihre Kindheit stets von Lachen und Liebe erfüllt gewesen war.
Dann, vor drei Jahren, als sie fünfzehn gewesen war, hatte das Schicksal zugeschlagen.
Sie waren auf dem Schiff von einer Reise nach Afrika zurückgekehrt und in Neapel gelandet, und sowohl ihr Vater als auch ihre Mutter wurden von einem merkwürdigen Fieber gepackt, das die Ärzte nicht erkannten und nicht behandeln konnten.
Ihre Mutter starb sehr schnell, noch ehe sie begriffen hatten, wie krank sie war. Ilita und ihr Vater konnten sich nicht vorstellen, wie das Leben ohne sie weitergehen sollte.
Tatsächlich war es Ilita, die dann den stärkeren Willen zeigte. Sie zwang ihren Vater zu essen und sorgte dafür, daß er sich wieder für seine Umgebung interessierte, und daran Anteil nahm - Ausgrabungen in Pompeji, die Entdeckung einer römischen Villa in Capri - und langsam wurde er ein wenig normaler.
Einige Monate lang war er geschwächt durch das Fieber, das seine Frau getötet hatte, und in dieser Zeit tauchte unerwartet Ilitas Patentante, Mrs. Van Holden, auf.
Sie war eine enge Freundin ihrer Mutter gewesen, und als sie hörte, daß sie in Neapel waren, kam sie von Rom herüber, wo sie zu der Zeit wohnte, um ihnen zu sagen, wie schrecklich traurig sie über ihren Verlust war.
»Ich habe Elizabeth geliebt«, erklärte sie mit Tränen in den Augen, »und wenn wir einander auch nur sehr wenig gesehen haben, seit ich einen Amerikaner geheiratet habe, so kann ich doch den Gedanken kaum ertragen, daß sie nicht mehr auf dieser Welt ist, die sie schön gemacht hat, einfach, weil sie auf ihr lebte.«
Als sie mit Ilita und ihrem Vater in dem ungepflegten Garten des billigen Hotels saß, in dem sie sich eingemietet hatten, erzählte sie von den Tagen, als sie und Elizabeth, die im selben Alter gewesen war, im Buckingham Palace eingeführt worden waren, wie sie dachten, sie würden die Welt erobern, weil sie so jung und glücklich waren.
»Und weißt du, was geschah?« fragte Mrs. Van Holden Ilita lächelnd. »Deine Großmutter war ganz sicher, daß deine Mutter eine brillante Partie machen würde, weil sie so schön war. Ich habe immer gelacht und erklärt, alle Prinzen, Herzoge und Marquis der englischen Aristokratie würden bei ihr Schlange stehen!«
Ilita, die die Antwort bereits kannte, fragte höflich:»Was ist passiert, Patin?«
»Sie hat auf einem Ball deinen Vater gesehen«, antwortete Mrs. Van Holden, »und sich verliebt! Danach hätte jeder König, selbst der Schah von Persien persönlich, vor ihr auf die Knie fallen können, sie hätte ihn nicht einmal bemerkt!«
»Und ich war in sie genauso verliebt! Sie war die schönste Frau, die ich in meinem ganzen Leben gesehen hatte«, warf Ilitas Vater ein, und man konnte den Schmerz aus seiner Stimme hören.
»Und ich habe mich ebenfalls verliebt«, erzählte Mrs. Van Holden, als wollte sie sich nicht länger mit Gedanken aufhalten, die sie unglücklich machten. »Aber meine Familie war entsetzt, weil er Amerikaner war! Er war Attaché an der amerikanischen Botschaft in London, und nachdem wir geheiratet hatten, gingen wir zusammen nach Amerika zurück. Ich kann ganz ehrlich sagen, daß ich eine sehr glückliche Frau gewesen bin.«
Eine kleine Pause entstand, ehe sie hinzufügte:»Leider war ich nicht, wie deine Mutter, mit einem Kind gesegnet.«
»Das tut mir leid«, sagte Ilitas Vater.
»Mir auch«, erklärte Mrs. Van Holden, »und deshalb möchte ich sehr ernst mit dir über mein Patenkind reden, Marcus.«
Mit großen Augen starrte Ilita Mrs. Van Holden an.
»Ich nehme an, es ist dir klar, daß sie ebenso schön werden wird wie ihre Mutter! Deshalb ist es sehr wichtig für sie, daß sie, ehe sie in England debütiert, ein Mädchenpensionat besucht.«
»Ich weiß nicht, wovon du redest!« hatte Ilitas Vater in verwirrtem Ton ausgerufen. »Ich habe Ilita nie als konventionelle Debütantin gesehen!«
»Das ist dann allerdings sehr selbstsüchtig von dir!« schalt Mrs. Van Holden. »Natürlich muß Ilita ihre Chance haben, genau wie Elizabeth und ich die unsere hatten.«
Sie seufzte, ehe sie fortfuhr:»Auch, wenn sie den Bällen, Empfängen und dem Glanz der Londoner Gesellschaft, die vornehmer ist als irgendwo sonst in der Welt, den Rücken kehren sollte, so muß sie doch zumindest die Wahl haben und wissen, welche Art von Leben sie in Zukunft vorziehen würde.«
»Ich möchte mit Papa zusammen sein!« erklärte Ilita hastig.
»Auch ich möchte meine Tochter bei mir haben«, fügte ihr Vater hinzu, wobei er den Arm um ihre Schultern legte.
»Du hast sie fast sechzehn Jahre lang gehabt«, gab Mrs. Van Holden zu bedenken, »und nun, mein Lieber, darfst du in ihr nicht mehr nur das Kind sehen, sondern eine junge Frau, die eines Tages eine Ehefrau und Mutter sein wird.«
Ilita fühlte, wie sich der Arm ihres Vaters schützend fester um ihre Schultern legte, und der Ausdruck in seinem Gesicht verriet ihr, daß ihm die Gedanken, die Mrs. Van Holden angeschnitten hatte, nie zuvor in den Sinn gekommen waren.
Sie redeten und stritten den ganzen Nachmittag lang über Ilitas Zukunft, und die Diskussion wurde noch fortgesetzt, als sie mit Mrs. Van Holden in dem größten und

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