The Project Gutenberg EBook of Charles Fourier, by August BebelThis eBook is for the use of anyone anywhere at no cost and withalmost no restrictions whatsoever. You may copy it, give it away orre-use it under the terms of the Project Gutenberg License includedwith this eBook or online at www.gutenberg.orgTitle: Charles Fourier Sein Leben und seine Theorien.Author: August BebelRelease Date: October 21, 2006 [EBook #19596]Language: GermanCharacter set encoding: ISO-8859-1*** START OF THIS PROJECT GUTENBERG EBOOK CHARLES FOURIER ***Produced by richyfourtytwo, K.F. Greiner and the OnlineDistributed Proofreading Team at http://www.pgdp.netCharles FourierSein Leben und seine Theorien.VonA. Bebel.StuttgartVerlag von J. H. W. Diek1890Vorrede.Das achtzehnte Jahrhundert z hlt in der Geschichte der Entwicklung �der Menschheit zu jenen Perioden, auf denen der Blick desKulturforschers und Fortschrittsfreundes mit besonderem Interesseruht. Nach den religi sen, politischen und sozialen K mpfen des � �Reformationszeitalters war, wie das stets nach gro en Volks- und �Massenbewegungen zu geschehen pflegt, eine Art Stillstand undR�ckschlag f r die Fortentwicklung eingetreten. Die durch die �Reformationsbewegungen zur Geltung gekommenen St nde und Interessen �suchten sich zu konsolidiren und die daraus hervorgehendenReibungen f hrten wieder zu gewaltsamen K mpfen und Ersch� tterungen � �von mehr oder weniger langer Dauer, die alle brigen Interessen ...
The Project Gutenberg EBook of Charles Fourier, by August Bebel
This eBook is for the use of anyone anywhere at no cost and with
almost no restrictions whatsoever. You may copy it, give it away or
re-use it under the terms of the Project Gutenberg License included
with this eBook or online at www.gutenberg.org
Title: Charles Fourier
Sein Leben und seine Theorien.
Author: August Bebel
Release Date: October 21, 2006 [EBook #19596]
Language: German
Character set encoding: ISO-8859-1
*** START OF THIS PROJECT GUTENBERG EBOOK CHARLES FOURIER ***
Produced by richyfourtytwo, K.F. Greiner and the Online
Distributed Proofreading Team at http://www.pgdp.net
Charles Fourier
Sein Leben und seine Theorien.
Von
A. Bebel.
Stuttgart
Verlag von J. H. W. Diek
1890
Vorrede.
Das achtzehnte Jahrhundert zhlt in der Geschichte der Entwicklung
der Menschheit zu jenen Perioden, auf denen der Blick des
Kulturforschers und Fortschrittsfreundes mit besonderem Interesse
ruht. Nach den religisen, politischen und sozialen Kmpfen des
Reformationszeitalters war, wie das stets nach groen Volks- und
Massenbewegungen zu geschehen pflegt, eine Art Stillstand und
Rckschlag fr die Fortentwicklung eingetreten. Die durch die
Reformationsbewegungen zur Geltung gekommenen Stnde und Interessen
suchten sich zu konsolidiren und die daraus hervorgehenden
Reibungen fhrten wieder zu gewaltsamen Kmpfen und Erschtterungen
von mehr oder weniger langer Dauer, die alle brigen Interessen
absorbirten, den materiellen wie den geistigen Fortschritt der
Massen fr lange Zeit hemmten.
In Deutschland hatte die Reformation dem Landesfrstenthum
Oberwasser verschafft. Die Landesfrsten hatten die Reformation
benutzt, um unter dem Deckmantel der Religion die eigene Hausmacht
nach Mglichkeit zu strken dadurch, da sie den kleinen Adel
sich unterthnig und von sich abhngig machten, die Macht der
Geistlichkeit brachen, sich selbst die bischfliche Gewalt
beilegten, Kloster und Kirchengut konfiszirten und die gewonnene
Macht benutzten, sich immer mehr von der Kaisergewalt zu emanzipiren,
diese zum bloen Schatten zu degradiren. Aus diesem Interessenkampf
der Frsten entstanden die sogenannten Religionskriege, der
schmalkaldische und der dreiigjhrige Krieg, die Deutschlandspolitische Ohnmacht und Zerrissenheit auf Jahrhunderte besiegelten,
seine konomische Schwchung -- die schon durch die Umgestaltung
der Weltmarktsbeziehungen in Folge der Entdeckung von Amerika und
des Seewegs nach Ostindien veranlat war -- noch vergrerten und
allgemeine Armuth, schweren geistigen und geistlichen Druck ber
Lnder und Vlker verbreiteten.
In Frankreich erzeugte die Reformation die Kmpfe der Hugenotten,
d.h. des hugenottisch gesinnten Brgerthums und die des
frondirenden Adels gegen das frhzeitig sich entwickelnde, alles
zentralisirende absolute Knigthum. Nach lngeren Kmpfen siegte
das letztere und fand in Ludwig XIV. seinen glnzendsten, aber auch
seinen bedrckendsten und gewaltthtigsten Vertreter. Die inneren
und ueren Kmpfe Frankreichs im 16. und 17. Jahrhundert hemmten
die freie Entwicklung des materiellen wie geistigen Fortschritts.
Brgerthum und Adel gegenseitig feindlich, das Land nach auen,
namentlich unter dem erwhnten Ludwig, von einem Krieg in den
anderen gestrzt, war schlielich erschpft und verarmt. Solche
Zeitalter sind nicht geeignet, groe Ideen zu gebren, fr geistige
Kmpfe die Bahn frei zu machen. Dagegen zeigte das achtzehnte
Jahrhundert in Frankreich ein ganz anderes Bild. Frankreich bildete
fr dieses Zeitalter die Wiege des menschlichen Fortschritts auf
allen Gebieten; hier entwickelte sich allmlig eine Flle von
geistigem Glanz und Leben, wie sie bis dahin kein Volk und kein
Zeitalter in gleichem Mae erlebte. Die Menschen wuchsen sozusagen
ber sich selbst hinaus und setzten alle Geister und Herzen in der
ganzen Kulturwelt in Bewegung. Frankreich mag viel gesndigt haben,
die Dienste, die es whrend des achtzehnten Jahrhunderts der
Menschheit leistete, werden ihm, so lange Menschen leben,
unvergessen bleiben.
Die Fortschritte begannen unmittelbar nach dem Tode Ludwig's XIV.,
dessen Gewalt mit eisernem Drucke auf dem Lande gelastet, alle
freie brgerliche Regung erdrckt, alle freie geistige Bewegung
erstickt hatte. Das Land stand nach seinem Tode am Rande des
materiellen und geistigen Bankerotts. Allmlig erholte sich das
Volk und arbeitete sich, wenigstens in den Stdten, wo die feudale
Macht des Adels und der Geistlichkeit am wenigsten sich fhlbar
machen konnte, empor. Die Mnner von Bildung und Geist, die nachder Entwicklung und Entfaltung der Krfte des Landes strebten,
eilten nach jenseits des Kanals, nach England, um dort, an den
Quellen des ffentlichen Lebens, die Studien zu machen, zu denen
ihnen im eigenen Lande die Gelegenheit und die Mglichkeit fehlte.
Zurckgekehrt nach der Heimath, begannen sie die Arbeit, die
langsam aber sicher den stolzen Bau des absoluten Staats und der
feudalen Gesellschaft untergrub und unterhhlte, bis zu Ende des
Jahrhunderts in einem Riesenzusammenbruch Beides, Staat und
Gesellschaft, zusammenstrzten, und durch ihren Fall ganz Europa
aus den Fugen trieben.
Das Knigthum gerieth nach Ludwig XIV. in die Hnde von
Schwchlingen, die Geistlichkeit und der Adel waren verlottert und
verweichlicht; eine Minoritt unter den beiden Stnden war geneigt,
angeekelt von dem Treiben der eigenen Klasse und den Zustnden um
sich, neuen Ideen sich zugnglich zu erweisen und spielte mit dem
Feuer, dessen Gefhrlichkeit sie nicht kannte. So erklrt sich, da
die Mnner der neuen Zeit mit ihren alles Alte angreifenden und
erschtternden Ideen vielfach gerade dort einen bereiten Boden
fanden, wo man ihn am wenigsten htte erwarten sollen. Aber es
hatte sich auch des Brgerthums ein Drang nach Wissen und Bildung,
nach politischen Rechten, ein Geist der Unzufriedenheit ber das
Bestehende bemchtigt, wodurch die Bewegung schlielich zum Alles
niederreienden Strom anschwoll.
Das Brgerthum, politisch so gut wie rechtlos und machtlos, die
Vertretung seiner Magistrate in den alten stndischen Parlamenten
miachtet, mit Abgaben unangenehmster Art beschwert, durch Zunft-,
Bann- und Hferechte in seiner materiellen Entwicklung behindert,
von Adel und Geistlichkeit geringschtzig und verchtlich
behandelt, aller persnlichen Rechte und der Garantien persnlicher
Freiheit beraubt, sehend, wie die ungerecht vertheilten und
gewaltsam beigetriebenen Steuern und Abgaben von einem in der
Liederlichkeit verfaulenden Hof verschlemmt und verprat wurden,
erfate mit Gier die neuen Ideen, welche die Rechtmigkeit der
feudalen Vorrechte angriffen, die religisen Vorurtheile, unter
deren Druck es litt, in Zweifel zogen, die allgemeine Freiheit und
Rechtsgleichheit lehrten. Der neue Staat und die neue Gesellschaft
wurden in den verfhrerischsten Farben dargestellt, politischeMacht, Reichthum, geistige Freiheit und Gleichheit Allen in
Aussicht gestellt.
Wenn in einem Gesellschaftszustand die Dinge sich einmal so weit
entwickelten, da ein groer Theil der Betheiligten und
Interessirten von Unzufriedenheit und Mistimmung gegen das
Bestehende und von Sehnsucht nach besseren Zustnden erfllt ist,
so wird der alte Zustand sich auf die Dauer nicht halten knnen,
was immer fr Mittel und Praktiken in Anwendung kommen, ihn zu
erhalten und zu sttzen. Mag die Sehnsucht der Masse nach
Vernderung des Bestehenden, nach Umgestaltung ihrer Lage zunchst
nur eine Sache des Gefhls sein, das aber in dem thatschlichen
Zustand der Verhltnisse seine Begrndung und seine Berechtigung
findet. Mag diese Masse sich ber den Weg wie ber die Mittel,
durch die ihr geholfen werden knnte, noch so unklar sein, der
Moment kommt, wo sie mit elementarer Macht, _instinktiv stets
richtig_, nach dem bestimmten Ziele drngt und die bewuten und
wissenden Geister zwingt, sich zu ihrem Organ, zu ihrem Mundstck
und zu ihren Werkzeugen aufzuwerfen, um die Bewegung zum richtigen
und nach Lage der Verhltnisse mglichen Ziele zu leiten. Die
Fhrer sind unter solchen Umstnden stets Werkzeuge, nicht Macher,
und sie werden bei Seite geworfen, sobald sie sich zu Machern
aufwerfen, die Bewegung fr sich und nach eigenem Gutdnken, statt
im Interesse der Betheiligten zu benutzen suchen. Die rasche
Abwirthschaftung der Fhrer in akut gewordenen Volksbewegungen hat
in diesem Geheimni ihren Grund, sie wollen Allesmacher sein, wo
sie nur Werkzeuge