^nOKLEBiaCHMlOTQUELLEundWEYEFUnlJBIFZIÖ'^^''-''^V-'^m^^^W^^^^^mO. KleinschmidtHeimatDie Singvögel der.10Die Singvögelder Heimat86 farbige Tafelnmit systematisdi * biologisdiem TextnebstAbbildung der widitigstenEier^ undNestertypenletztere meist Naturaufnahmennach in ScfiwarzdruckO. KleinschmidtDritte Auflage192 1Verlag von Quelle 'S) Meyer in LeipzigEin Ausspruch Kants über den ästhetischenWert der Singvögel.künstlicherDie „Natur, die keinem Zwange Regeln unter>x'orfen—kann dem „Geschmacke für beständig Nahrung geben".ist," „Selbstder Gesang der Vögel, den wir unter keine musikalische Regel bringenkönnen, scheint mehr Freiheit und darum mehr für den Geschmackzu enthalten als selbst ein menschlicher Gesang, der nach allenRegeln der Tonkunst geführt wird; weil man des letztern, wenn erwiederholt wird, weit eher überdrüssig wird.oft und lange ZeitAllein hier vertauschen wir vermutlich unsere Teilnehmung an derLustigkeit eines kleinen beliebten Tierchens mit der Schönheit seinesGesanges, der, wenn er vom Menschen (wie es mit dem Schlagenwird,der Nachtigall bisweilen geschieht) ganz genau nachgeahmtunserem Ohre ganz geschmacklos zu sein dünkt."Kritik der Urteilskraft I. Th. 22.§Einleitung.will eine möglichst übersichtliche Dar-folgende SchriftchenDasSingvogelarten geben. Es durfte deshalbstellung der einheimischennoch zu kurz sein. Rabe, Krähen, Dohle, Elsterweder zu ausführlich,werden die meisten Leser kaum vermissen. Sie sind Sing-und ...
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QUELLEundWEYEFUnlJBIFZIÖ'^^''-''^V-'^m^^^W^^^^^mO. Kleinschmidt
HeimatDie Singvögel der.10
Die Singvögel
der Heimat
86 farbige Tafeln
mit systematisdi * biologisdiem Text
nebstAbbildung der widitigstenEier^ undNestertypen
letztere meist Naturaufnahmennach in Scfiwarzdruck
O. Kleinschmidt
Dritte Auflage
192 1
Verlag von Quelle 'S) Meyer in LeipzigEin Ausspruch Kants über den ästhetischen
Wert der Singvögel.
künstlicherDie „Natur, die keinem Zwange Regeln unter>x'orfen
—kann dem „Geschmacke für beständig Nahrung geben".ist," „Selbst
der Gesang der Vögel, den wir unter keine musikalische Regel bringen
können, scheint mehr Freiheit und darum mehr für den Geschmack
zu enthalten als selbst ein menschlicher Gesang, der nach allen
Regeln der Tonkunst geführt wird; weil man des letztern, wenn er
wiederholt wird, weit eher überdrüssig wird.oft und lange Zeit
Allein hier vertauschen wir vermutlich unsere Teilnehmung an der
Lustigkeit eines kleinen beliebten Tierchens mit der Schönheit seines
Gesanges, der, wenn er vom Menschen (wie es mit dem Schlagen
wird,der Nachtigall bisweilen geschieht) ganz genau nachgeahmt
unserem Ohre ganz geschmacklos zu sein dünkt."
Kritik der Urteilskraft I. Th. 22.§Einleitung.
will eine möglichst übersichtliche Dar-folgende SchriftchenDas
Singvogelarten geben. Es durfte deshalbstellung der einheimischen
noch zu kurz sein. Rabe, Krähen, Dohle, Elsterweder zu ausführlich,
werden die meisten Leser kaum vermissen. Sie sind Sing-und Häher
vögel, aber mehr Bauchredner als Sänger. Eine Anzahl seltener
sollten An-Arten ist nur im Anhang kurz aufgezählt. Sie dem
der einheimischen Fauna ver-fänger nicht das einfache, klare Bild
der mit Hilfe dieses Büchleins unsrewirren. So braucht niemand,
bei manchen Gruppen den Mut zuSingvögel kennen lernen will,
auf die Rubrik „Vorkommen", so sind esverlieren. Achtet man
nur zwei, höchstens drei Arten, zwischen denen die Bestim-meist
Unbekannten,entscheiden hat. DerWeg vom Bekannten zummung zu
innegehalten.vom Alltäglichen zum Besonderen ist vom ersten Blatte an
seltene Arten, wie Steinsper-Man wird fragen, warum ich einige
Weidenmeise aufgenommen, kleine Abwei-ling, Seggen-Rohrsänger,
Färbung, Millimetermaße und Grammgewichte ange-chungen der
habe, weshalb ich Namenänderungen dem Hausgebrauch aus-geben
Fachliteratur durch-die erst in der neuesten wissenschaftlichenliefere,
altmodisch mit Silben, diegeführt sind, warum ich dagegen den Gesang
in einem Buch, das OrtolanZugzeit nur im gröbsten Umriß erwähne,
Anhang bringt, die Verwandtschaftsgruppenund Ringdrossel nur im
Fragen will ich kurz antworten.benenne. Auf all diese
auch die Aufzählung der Arten aus obengenanntem GrundeWenn
möglichst vereinfacht wurde, so soll doch das Buch keine Auslese
einzelnen Fällenbringen, sondern ein zuverlässiger Führer sein, der in
gibt es noch eine selteneden Hinweis nicht verschweigen darf: „Hier
nicht verwechseln wolle!"Art, mit der man den gewöhnlichen Vogel
auf Kosten der Rich-Die Vereinfachung darf keine Beschränkung
habe die kleinsten Färbungsverschiedenheitentigkeit werden. Ich
Sorgfalt auf die Exaktheit der wissenschaftlichen Be-erwähnt und
ame-würde man sagen, wenn in einemzeichnung verwandt. Was
Spracherikanischen oder afrikanischen Schullesebuch stünde: „Die
an, wenn mandes Europäers ist die englische". So mutet es mich
als willkommene undimmer noch mit rückständigen Lehrbüchern
Annahme gelten läßt, daß diebequeme Vereinfachung die falsche
durchweg mit den schwedischen identischdeutschen Vogelformen
Wesenseien. Arbeit haben uns endlich über dasJahrzehnte mühevoller
einheitlich.der deutschen Vogelwelt die Augen geöffnet. Sie ist nicht- -VI
in der Hauptsache aus zwei Elementen, einemSie besteht östlich-
nordischen und einem westlich-südlichen, die nicht selten innerhalb
derselben Art auftreten. Beide waren lange durch Eiszeitgletscher,
Steppen getrennt. Nach derenTundren oder Schwinden stießen sie
zusammen. Für diesen Fall haben wir einwieder Musterbeispiel in den
Nachtigallen. Daneben haben wir Fälle einseitiger Besiedelung von
oder Westen, bzw. Süden her. Ich brauche nur Zwergflie-Osten
Hausrotschwanzgenfänger und zu nennen. Es ist das Interessante-
an unserer Vogelwelt,ste und Wertvollste daß ihre Verbreitung zum
Teil ein Naturdenkmal der Eiszeiten*) ist. dergroßen Jeder, den
Gesang des freien Vogels dem des besten KanarienroUers vorzieht,
empfindet unbewußt etwas von dieser Wahrheit, denn in jedem
imFrühling wiederholt sich kleinen, was einst im großen geschah,
erstenmal wiederdamals, als zum Vögel sangen auf Landstrecken,
hindurch unter Schnee und Eisdie viele Jahrtausende begraben ge-
waren. Fast jede Vogelart ist bei dieser Neubesiedelung ihrewesen
eigenenWege gegangen. Man kann keine allgemeine Regel aufstellen,
auch nicht jede Frage lösen, aber in kleinen Färbungs- und Orößen-
innerhalb derselben Art sind vielfach Erinnerungenunterschieden er-
die Zeiten, die diese Unterschiede ausgebildet und so demhalten an
Tier gleichsam den Stempel des damaligen Klimas aufgeprägt haben.
Ob ein Vogel in Deutschland einförmig oder mehrförmig ist, das
gehört ebenso zu seiner Beschreibung und Naturgeschichte, wie die
Mehrfärbigkeit der EierVerschiedenheit der Geschlechter und die
Neuntöters. Es handelt sich hier nicht um Ausnahmenetwa des
von dem Naturverlauf wie bei weißen oder scheckigen Vögeln, son-
dern um ein Stück von der Natur der betreffenden Art. Was von
wird, für die ganzeder Einzelform gesagt kann für eine andre oder
Verwandtschaftsgruppe unzutreffend sein und umgekehrt. Man kann
von der „Art im engeren" oder „im weiteren Sinne" reden, aber
man muß immer wissen, ob man diese oder jene meint. Die Be-
der Artenzeichnung der Verwandtschaftsgruppen (Realgattungen) d. h.
alten, guten Sinne mit muß sich langsamim festen neuen Namen
einbürgern. Ich habe günstige Erfahrungen für das Studium dabei
gemacht. Es wird klar zwischen den oft weitverbreiteten Gruppen
Einzelrasseund ihrer unterschieden. Dies ist der wichtigste Schritt
zur Klärung von Ansichten, über die seit mehr als Jahren unheil-50
*) Bei dem größten Oletschervorstoß, der Deutschland erreichte, schoben sich die
Eisdecken bis zu den mitteldeutschen Gebirgen, bei dem letzten bis zu den Kü-
stenländern der Ostsee südwärts.