Project Gutenberg's Hamburgische Dramaturgie, by Gotthold Ephraim LessingThis eBook is for the use of anyone anywhere at no cost and withalmost no restrictions whatsoever. You may copy it, give it away orre-use it under the terms of the Project Gutenberg License includedwith this eBook or online at www.gutenberg.netTitle: Hamburgische DramaturgieAuthor: Gotthold Ephraim LessingRelease Date: November 15, 2003 [EBook #10055]Language: GermanCharacter set encoding: ISO 8859-1*** START OF THIS PROJECT GUTENBERG EBOOK HAMBURGISCHE DRAMATURGIE ***Produced by Mike Pullen and Delphine Lettau.This Etext is in German.We are releasing two versions of this Etext, one in 7-bit format,known as Plain Vanilla ASCII, which can be sent via plain email--and one in 8-bit format, which includes higher order characters--which requires a binary transfer, or sent as email attachment andmay require more specialized programs to display the accents.This is the 8-bit version.This book content was graciously contributed by the GutenbergProjekt-DE. That project is reachable at the web sitehttp://gutenberg.spiegel.de/.Dieses Buch wurde uns freundlicherweise vom "Gutenberg Projekt-DE"zur Verf gung gestellt. Das Projekt ist unter der Internet-Adresse�http://gutenberg.spiegel.de/ erreichbar.HAMBURGISCHE DRAMATURGIEvon GOTTHOLD EPHRAIM LESSINGInhalt:Ank ndigung�Erster BandZweiter BandVerzeichnis der Theaterst cke, nach Autorennamen geordnet �Verzeichnis der Theaterst cke, ...
Project Gutenberg's Hamburgische Dramaturgie, by Gotthold Ephraim Lessing
This eBook is for the use of anyone anywhere at no cost and with
almost no restrictions whatsoever. You may copy it, give it away or
re-use it under the terms of the Project Gutenberg License included
with this eBook or online at www.gutenberg.net
Title: Hamburgische Dramaturgie
Author: Gotthold Ephraim Lessing
Release Date: November 15, 2003 [EBook #10055]
Language: German
Character set encoding: ISO 8859-1
*** START OF THIS PROJECT GUTENBERG EBOOK HAMBURGISCHE DRAMATURGIE ***
Produced by Mike Pullen and Delphine Lettau.
This Etext is in German.
We are releasing two versions of this Etext, one in 7-bit format,
known as Plain Vanilla ASCII, which can be sent via plain email--
and one in 8-bit format, which includes higher order characters--
which requires a binary transfer, or sent as email attachment and
may require more specialized programs to display the accents.
This is the 8-bit version.
This book content was graciously contributed by the Gutenberg
Projekt-DE. That project is reachable at the web site
http://gutenberg.spiegel.de/.
Dieses Buch wurde uns freundlicherweise vom "Gutenberg Projekt-DE"
zur Verf gung gestellt. Das Projekt ist unter der Internet-Adresse�
http://gutenberg.spiegel.de/ erreichbar.
HAMBURGISCHE DRAMATURGIE
von GOTTHOLD EPHRAIM LESSING
Inhalt:
Ank ndigung�
Erster Band
Zweiter Band
Verzeichnis der Theaterst cke, nach Autorennamen geordnet �
Verzeichnis der Theaterst cke, nach Titeln geordnet �Ank ndigung�
Es wird sich leicht erraten lassen, da die neue Verwaltung des hiesigen �
Theaters die Veranlassung des gegenw rtigen Blattes ist. �
Der Endzweck desselben soll den guten Absichten entsprechen, welche man
den M nnern, die sich dieser Verwaltung unterziehen wollen, nicht anders�
als beimessen kann. Sie haben sich selbst hinl nglich dar ber erkl rt, � � �
und ihre u erungen sind, sowohl hier, als ausw� � rts, von dem feinern �
Teile des Publikums mit dem Beifalle aufgenommen worden, den jede
freiwillige Bef rderung des allgemeinen Besten verdienet und zu unsern �
Zeiten sich versprechen darf.
Freilich gibt es immer und berall Leute, die, weil sie sich selbst am �
besten kennen, bei jedem guten Unternehmen nichts als Nebenabsichten
erblicken. Man k nnte ihnen diese Beruhigung ihrer selbst gern g nnen;� �
aber, wenn die vermeinten Nebenabsichten sie wider die Sache selbst
aufbringen; wenn ihr h mischer Neid, um jene zu vereiteln, auch diese �
scheitern zu lassen bem ht ist: so m ssen sie wissen, da sie die � � �
verachtungsw�rdigsten Glieder der menschlichen Gesellschaft sind.
Gl �cklich der Ort, wo diese Elenden den Ton nicht angeben; wo die gr ere ��
Anzahl wohlgesinnter B rger sie in den Schranken der Ehrerbietung h lt � �
und nicht verstattet, da das Bessere des Ganzen ein Raub ihrer Kabalen, �
und patriotische Absichten ein Vorwurf ihres sp ttischen �
Aberwitzes werden!
So gl cklich sei Hamburg in allem, woran seinem Woh1stande und seiner�
Freiheit gelegen: denn es verdienet, so gl cklich zu sein! �
Als Schlegel, zur Aufnahme des d nischen Theaters,--(ein deutscher �
Dichter des d nischen Theaters!)--Vorschl ge tat, von welchen es� �
Deutschland noch lange zum Vorwurfe gereichen wird, da ihm keine �
Gelegenheit gemacht worden, sie zur Aufnahme des unsrigen zu tun: war
dieses der erste und vornehmste, "da man den Schauspielern selbst die �
Sorge nicht berlassen m sse, f r ihren Verlust und Gewinst zu� � �
arbeiten".[1] Die Prinzipalschaft unter ihnen hat eine freie Kunst zu
einem Handwerke herabgesetzt, welches der Meister mehrenteils desto
nachl�ssiger und eigenn tziger treiben l t, je gewissere Kunden, je � ��
mehrere Abnehmer ihm Notdurft oder Luxus versprechen.
Wenn hier also bis itzt auch weiter noch nichts geschehen w re, als da � �
eine Gesellschaft von Freunden der B hne Hand an das Werk gelegt und, �
nach einem gemeinn tzigen Plane arbeiten zu lassen, sich verbunden h tte: � �
so w re dennoch, blo� dadurch, schon viel gewonnen. Denn aus dieser �
ersten Ver nderung k nnen, auch bei einer nur m� igen Beg nstigung des � �� �
Publikums, leicht und geschwind alle andere Verbesserungen erwachsen,
deren unser Theater bedarf.
An Flei und Kosten wird sicherlich nichts gesparet werden: ob es an�
Geschmack und Einsicht fehlen d rfte, mu die Zeit lehren. Und hat es � �
nicht das Publikum in seiner Gewalt, was es hierin mangelhaft finden
sollte, abstellen und verbessern zu lassen? Es komme nur, und sehe und
h�re, und pr fe und richte. Seine Stimme soll nie geringsch � tzig �
verh�ret, sein Urteil soll nie ohne Unterwerfung vernommen werden!
Nur da sich nicht jeder kleine Kritikaster f� r das Publikum halte, und �
derjenige, dessen Erwartungen get uscht werden, auch ein wenig mit sich �
selbst zu Rate gehe, von welcher Art seine Erwartungen gewesen. Nicht
jeder Liebhaber ist Kenner; nicht jeder, der die Sch nheiten eines �
St�cks, das richtige Spiel eines Akteurs empfindet, kann darum auch den
Wert aller andern sch tzen. Man hat keinen Geschmack, wenn man nur einen �
einseitigen Geschmack hat; aber oft ist man desto parteiischer. Der wahreGeschmack ist der allgemeine, der sich ber Sch nheiten von jeder Art � �
verbreitet, aber von keiner mehr Vergn gen und Entz cken erwartet, als � �
sie nach ihrer Art gew hren kann. �
Der Stufen sind viel, die eine werdende B hne bis zum Gipfel der �
Vollkommenheit zu durchsteigen hat; aber eine verderbte B hne ist von �
dieser H he, nat rlicherweise, noch weiter entfernt: und ich f� �rchte �
sehr, da die deutsche mehr dieses als jenes ist. �
Alles kann folglich nicht auf einmal geschehen. Doch was man nicht
wachsen sieht, findet man nach einiger Zeit gewachsen. Der Langsamste,
der sein Ziel nur nicht aus den Augen verlieret, geht noch immer
geschwinder, als der ohne Ziel herumirret.
Diese Dramaturgie soll ein kritisches Register von allen aufzuf hrenden �
St�cken halten und jeden Schritt begleiten, den die Kunst, sowohl des
Dichters, als des Schauspielers, hier tun wird. Die Wahl der St cke ist �
keine Kleinigkeit: aber Wahl setzt Menge voraus; und wenn nicht immer
Meisterst cke aufgef hret werden sollten, so sieht man wohl, woran die� �
Schuld liegt. Indes ist es gut, wenn das Mittelm ige f r nichts mehr �� �
ausgegeben wird, als es ist; und der unbefriedigte Zuschauer wenigstens
daran urteilen lernt. Einem Menschen von gesundem Verstande, wenn man ihm
Geschmack beibringen will, braucht man es nur auseinanderzusetzen, warum
ihm etwas nicht gefallen hat. Gewisse mittelm ige St cke m ssen auch �� � �
schon darum beibehalten werden, weil sie gewisse vorz gliche Rollen �
haben, in welchen der oder jener Akteur seine ganze St rke zeigen kann. �
So verwirft man nicht gleich eine musikalische Komposition, weil der Text
dazu elend ist.
Die gr te Feinheit eines dramatischen Richters zeiget sich darin, wenn��
er in jedem Falle des Vergn gens und Mi vergn gens unfehlbar zu � � �
unterscheiden wei , was und wieviel davon auf die Rechnung des Dichters, �
oder des Schauspielers, zu setzen sei. Den einen um etwas tadeln, was der
andere versehen hat, hei t beide verderben. Jenem wird der Mut benommen, �
und dieser wird sicher gemacht.
Besonders darf es der Schauspieler verlangen, da man hierin die gr te � ��
Strenge und Unparteilichkeit beobachte. Die Rechtfertigung des Dichters
kann jederzeit angetreten werden; sein Werk bleibt da und