THE J. PAUL GETTY MUSEUM LIBRrVRY JO Annalen des Vereins für Nassauisclie Altertliumskunde und Geschiclitsforscliung. Annalen des Vereins für Nassauische Alterthumskunde und Greschichtsforschung. . >••,. .J'Wv^-vy.> Zehnter Band. 1870. (Mit 6 lithogiaphirten Tafeln und mehren in den Text eingedruckten Lithographien und Holzschnitten.) -^ . , -jwr. • ..»-.' ,'\» w Wiesbaden. Auf Kosten des (In Vereins. Roth.) CoDunission bei W. Inhaltsverzeiclmiss des zehnten Bandes. Seite. I. Die Verträge zwischen den Grafen Adolf Ton Nassau und Diether ton Isciiburir-BUdingren zur Beilegrnng des Streites nm das Erzstift Mai uz. Von Archivsecretär Dr. Menzel in Weimar .... 1 II. Die Burpen und die Burgfrieden des deutschen Mittelalters. Gmnasial-Oberlehrer Colombel in Hadamar Von 42 88 III. Taufnamen Nassaus. als Gattungsnamen Von Dr. Münz, Pfarrer in sprichwörtlichen Redensarten in Oberhöchstadt IV. Zur fessor Nassauischen in Herborn Schriftstellergeschichte. Von Dr. Nebe, Pro- 113 lithogr. Tafel. V. Die RheinUbergänge der Römer bei Mainz. Nebst einer Von Dr. Becker, Professor in Frankfurt Nebst zwei lithogr. Tafeln. 157 VI. Das Dillenburger Schloss. Spiess in Dillenburg Von Professor 223 VII. N'assanische Territorien nach dem Besitzstande unmittelbar Tor Nebst einer Karte ...
THE J. PAUL GETTY MUSEUM
LIBRrVRY
JO
Annalen des Vereins
für
Nassauisclie
Altertliumskunde
und
Geschiclitsforscliung.
Annalen des Vereins
für
Nassauische Alterthumskunde
und
Greschichtsforschung.
.
>••,. .J'Wv^-vy.>
Zehnter Band.
1870.
(Mit 6 lithogiaphirten Tafeln
und mehren
in
den Text eingedruckten
Lithographien und Holzschnitten.)
-^
.
,
-jwr.
•
..»-.' ,'\»
w
Wiesbaden.
Auf Kosten des
(In
Vereins.
Roth.)
CoDunission bei
W.
Inhaltsverzeiclmiss
des zehnten Bandes.
Seite.
I.
Die Verträge zwischen den Grafen Adolf Ton Nassau und Diether ton Isciiburir-BUdingren zur Beilegrnng des Streites nm das Erzstift
Mai uz.
Von Archivsecretär Dr. Menzel
in
Weimar
....
1
II.
Die Burpen und die Burgfrieden des deutschen Mittelalters. Gmnasial-Oberlehrer Colombel in Hadamar
Von
42
88
III.
Taufnamen
Nassaus.
als Gattungsnamen Von Dr. Münz, Pfarrer
in sprichwörtlichen Redensarten
in
Oberhöchstadt
IV. Zur
fessor
Nassauischen in Herborn
Schriftstellergeschichte.
Von
Dr.
Nebe,
Pro-
113
lithogr. Tafel.
V. Die
RheinUbergänge der Römer bei Mainz. Nebst einer Von Dr. Becker, Professor in Frankfurt
Nebst zwei lithogr. Tafeln.
157
VI.
Das Dillenburger Schloss. Spiess in Dillenburg
Von
Professor
223
VII. N'assanische
Territorien nach
dem Besitzstande unmittelbar Tor
Nebst einer Karte des Herzogthums
in
der franz. Revolution bis 1866.
Nassau.
VIII.
Von Hofrath Weidenbach
in
Wiesbaden
Dr. R.
252
361
Römische Funde
Wiesbaden.
Von
Kekule
IX. Christliche Inschrift aus
X.
Wiesbaden.
Von dems
364
Mogon, ein Stammesgott der Tangionen und Mogontiacum, eine Tan365 gionische Stadt. Von Ober-Med.-Rath Dr. Reuter
Ueber Lage und \amen einiger Oertlichkeiten. Von
lithogr. Tafeln.
XI.
Dr. jur. J.
Grimm
378
XII. Der Aar-Uebergang im Zuge der römischen Grenzwehr. Nebst zwei
Von
Staatsarchivar
a.
D. Dr.
Rössel
392
401
XIII.
Miscellen
XIV. Yereinsnachricbteu
405
Drucit:
Ph.C.W. Schmidt, 8530 Neustadt
a. d.
Aisch
THE
J.
-
'„..TTy
^
CENTER
RY
Die
Verträge
zwischeo
den (irafeo
Adolf
von
\assaii
und Diether von Isenbnr^- Büdingen zur Beile^iin^
des Streites
um
das Erzstift llainz.
Von
Dr. Karl Menzel,
ÖecicUr nm
Grussli, Sachs. Ueli
Staatsanliiv zu VWiiiiaf.
Es war
capitels
eine
folgenschwere
Begebenheit,
als
Papst
Pius
IT.
bei
dem Congresse
der
zu
Mantua den Gesandten
des p]rwählten und des
Domund
von Mainz, welche für Diether von Isenburg
18.
um
die Bestätigung
am
Juni 1459 erfolgten
Wahl zum
Erzbischof von Mainz
um
das Pallium baten, die Antwort
eitheilte, dass er den
Klecten nur
dann bestätigen wolle, wenn derselbe persönlich erscheinen und durch die Theilnahme an dem Congresse die grossai-tigen Pläne des Papstes Denn damit war der Keim zu dem wider die Türken fördern werde.
Streite gelegt, dei* zwischen
dem
obersten Kirchenfürsten
des deutschen
,
Reiches und
nicht allein
dem Papste
in
leidenschaftlicher
Weise entbrannte
und
unter
am
Rheine, sondern
man kann
eine
sagen, in allen Ländern des
oberen
und
mittleren
Deutschlands
gewaltige
Aufregung
weltlichen
und geistlichen Ständen
von
hervorrief.
Schon der Umstand, dasa
nach
der
Erwählte
Pallium
fernen
in
Mainz
in
Folge der
Weigerung des Papstes, ihm
ihn bei
das
unbedingt zu übersenden, eine zweite Gesandtschaft
dem
Zustande,
Mantua abordnen musste, erfüllte dem sich damals fast alle fürstlichen Finanzen befanden,
als Pius
II.
dem
schlechten
mit Aerger und Missmuth, und
des
dann auf
die Vorstellungen
Führers der
die
kaiserlichen
Partei,
ertheilte,
des
Markgrafen
Albrecht
von
Brandenburg,
Bestätigung
,
aber als Annate eine viel höhere
,
Summe
verlangte
als seither üblich
gewesen
und
die Strafe
der Ex-
communication
lichen Partei
zuliess,
um
den widerspänstigen Schuldner zur Bezahlung
zu zwingen, da wurde der Erzbischof, welcher seither zur päpstlich-kaiser-
im Reiche gehört hatte und mit dem Führer der Opposition,
l
2
dem
niss
Pfalz^rafen Friedrich eben einen verderblichen Krieg führte, in das La-
ger der knrtürstlicheu Opposition getrieben; er schloss Frieden und Bünd-
mit
dem
bisherigen Uegner und
nahm mit
gegen
grossartigen Plänen die
Politik seiner Vorgiinger auf. deren sich srhon
heit
\ iele
zum Schutze
rön)ische
der Freier-
der
deutschen Kirchen
Jet/t
feindselig
die
Kurie
hoben
hatten.
wurde
nicht
nur über die willkürliche Erhöhung
der Annat^ntaxe geklagt, sondern
auch
viele
andere alte
und neue Be-
schwerden wider die Kurie erhoben, namentlich über die grossen
tleldes,
Summen
von
welche ilurch Krhebung von Zehnten und andern Steuern, durch
,
Kxspectanzeu
durch
Pfrundeiiverleihungen an zahllose Ausländer
waiulerten
,
Deutschland
nach
Italien
über
den
Biutli
der
Concordate,
über die Missachtuug der
lichen Collegien
W
ahlfreiheit
der
(Japitel
und andere)' kirchvon geistlichen der
Der grössere Theil
der' Kurfürsten,
von Trier, von weltlichen Pfalz
und Brandenburg
sich
und
viele
geistliche
und
weltliche
Fürsten
sich
stellten
auf
Seite des
,
Erzbischofs Diether
und beriethen
Zeiten
diese
mit
ihm
über die
Mittel
wodurch
abstellen
man
in
für alle
firarumnut
aul'
nationis gerhinuicc
könnte.
Von
grossem
Einfluss
diese
dei-
Bewegung waren
eines
die
Dinge
Frankreich,
wo König Karl Vll.
gerade
zu
die
bekannte pragmatische Sanction gegründet,
scharfen
jener
Zeit
trotz
päpstlichen
Verbotes
zum
Schutze
der
Pragmatik
eine Appellation
an ein künftig (Joncilium ereine
lassen hatte.
Auch
die
Deutscheu strebten
Reichsgesetz
zu
solche
pragmatische
welche
die
Sanction
als
allgemeines
gründen, durch
nachtheiligen
Bestimmungen des Concordats vom Jahre
gelangen
sollte.
1448
der
beseitigt
werden und die deutsche Kirche zu grösserer Selbstständigkeit und Unabhängigkeit
Gregor
von
soll
Heimburg,
berühmte
Sachwalter und Sprecher dieser Opposition,
lichen Partei nach
im Auftrage der kurfürstdiese Be-
Frankreich gereist und mit König Karl unterhandelt
politische Ziele
haben.
Aber auch weltliche und
setzte
sich
wegung.
Man
wollte
in
dem
Kaiser
Friedrich,
der
ganz
auf Seite
des
Papstes stand,
Seite stellen,
dem Könige Georg von Böhmen
einen Mitregenten zur
und auch sonst im Reiche das kaiserliche Regiment durch
neue ständische Einrichtungen beschränken und überwachen.
die Kurfürsten waren dem schwierigen Werke einer gründUmgestaltung der Verfassung der Kirche und des Reiches nicht Vor Allem fehlte es ihnen an der ausdauernden Einheit, gewachsen.
Aber
lichen
welche
allein
sich
über
kleinliche
Ziel
und
eigene
es
Interessen
fehlte
hinwegsetzend
die
in
das
erstrebte
im
Auge hat;
ihnen
rechte
ihrer
sittliche
Ueberzeugung von der Nothwendigkeit dessen, was sie Unzufriedenheit und {Erregung planten und beriethen. Mochte
fest
Diether
von Isenburg sein Ziel auch
Streit mit
und klar im Auge Verbündeten
Bestrebungen
haben
,
als er
den
dem Papste begann,
klar
seine
ihre
wurden
sich,
wie ich
es
meine, niemals recht
über
und Ziele, oder