Handbuch der musikgeschichte
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HANDBUCH
DER
MUSIKGESCHICHTE
VON
HUGO RIEMANN
ZWEITER BAND
DRITTER TEIL
DIE MUSIK DES
18.
UND
19.
JAHRHUNDERTS
Die großen deutschen Meister
LEIPZIG
DRUCK UND VERLAG VON BREITKOPF & HÄRTEL
1913
7(^57^
Alle Rechte, insbesondere das der Übersetzung, vorbehalten.
Copyright 1913 by Breitkopf
&
Härtel, Leipzig.
Vorwort zum Schlußbande.
Die Absicht, entsprechend den Wünschen und Voranzeigen der Verleger das Handbuch mit dem vierten Halbbande zum Abschlüsse
zu bringen, scheiterte an der Menge der sich bei der eingehenden Durcharbeitung des 17. Jahrhunderts einstellenden Zweifel an der Richtigkeit der bisherigen Behandlung und Beurteilung der Epoche
der Nuove musiche und der schließlich gewonnenen Überzeugung, daß ich die Ergebnisse eigenen Nachdenkens über die bezüglichen Probleme meiner Darstellung einverleiben müsse. So sah ich mich
gezwungen,
17.
den
Band auf
die
Würdigung des außerordentlich
starken Einflusses der Italiener auf die
gesamte europäische Musik Jahrhunderts zu beschränken und den Nachweis des Überdes gangs der musikalischen Hegemonie auf Deutschland einem fünften Halbbande vorzubehalten. Auch dieser konnte aber nur zum abschließenden gestaltet werden durch den Verzicht auf eine ausführhche Behandlung der Musik des 19. Jahrhunderts. Da ich aber
seit Beethoven« (Stuttgegeben habe, so wurde mir dieser Vergart, W. ...

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Publié le 11 janvier 2011
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Langue Deutsch
Poids de l'ouvrage 32 Mo

Extrait

m I f^ m a m. m Wi m m m B'-' m HANDBUCH DER MUSIKGESCHICHTE VON HUGO RIEMANN ZWEITER BAND DRITTER TEIL DIE MUSIK DES 18. UND 19. JAHRHUNDERTS Die großen deutschen Meister LEIPZIG DRUCK UND VERLAG VON BREITKOPF & HÄRTEL 1913 7(^57^ Alle Rechte, insbesondere das der Übersetzung, vorbehalten. Copyright 1913 by Breitkopf & Härtel, Leipzig. Vorwort zum Schlußbande. Die Absicht, entsprechend den Wünschen und Voranzeigen der Verleger das Handbuch mit dem vierten Halbbande zum Abschlüsse zu bringen, scheiterte an der Menge der sich bei der eingehenden Durcharbeitung des 17. Jahrhunderts einstellenden Zweifel an der Richtigkeit der bisherigen Behandlung und Beurteilung der Epoche der Nuove musiche und der schließlich gewonnenen Überzeugung, daß ich die Ergebnisse eigenen Nachdenkens über die bezüglichen Probleme meiner Darstellung einverleiben müsse. So sah ich mich gezwungen, 17. den Band auf die Würdigung des außerordentlich starken Einflusses der Italiener auf die gesamte europäische Musik Jahrhunderts zu beschränken und den Nachweis des Überdes gangs der musikalischen Hegemonie auf Deutschland einem fünften Halbbande vorzubehalten. Auch dieser konnte aber nur zum abschließenden gestaltet werden durch den Verzicht auf eine ausführhche Behandlung der Musik des 19. Jahrhunderts. Da ich aber seit Beethoven« (Stuttgegeben habe, so wurde mir dieser Vergart, W. Spemann 1901) zicht nicht schwer und konnte ich mich damit begnügen, allgemein orientierende Ausführungen, wie sie der Plan des Handbuchs im ganzen erheischte, auch für diese Epoche zu bieten; damit wurde Raum gewonnen für eine breitere Darlegung der den Inhalt des vierten Bandes ergänzenden und die neue musikalische Weltlage eine solche in meiner > Geschichte der Musik 7. Jahrhundert (Schütz) erörmit ihren Anfängen auch schon im Erstarkens der deutschen xMusik bis zur ternden Aufweisungen des sieghaften Überwindung der fremdländischen Einflüsse durch vollI ständige Absorption Handbuche seine besondere und selbständige Weiterbildung. Das meinem Physiognomie gebende leitende Prinzip, das Interesse von der Lebensgeschichte der großen Meister vielmehr auf die Entwickelung der Tonformen und Stilarten überzuleiten, der Beschränktheit des verfügbaren Raumes dabei tritt zufolge Doch erschien mir die Zugabe einer noch bestimmter hervor. Übersicht über die bedeutenderen Tonkünstler des tabellarischen 18. 19. Jahrhunderts unerläßlich zur Ermüglichung einer schnellen Orientierung über das zeitliche Parallelgehen bzw. das oft genug — lY auffällig Vorwort zum Schlußbande. bemerkbare Hinüberragen der Lebens- und Schaffenszeiten Komponisten in spätere Phasen (z. B. Loewe, Fr. Lachner, Durch Scheidung nach Nationalitäten Cherubini, Rossini, Auber). Zusammenlegungen, für welche ich freilich mich auf (mit einigen chauvinistische Proteste gefaßt machen muß) und chronologische Ordnung nach den Geburtszeiten innerhalb der Einzelgruppen, habe ich dieser Übersicht eine Gestalt gegeben, welche sie nach meinen einzelner persönlichen Erfahrungen Da ich dieselbe nutzbringend macht. ausgedehnt habe, so bildet sie zugleich bis auf die eine Art Ergänzung zu der > Geschichte der Musik seit Beethoven«. Was in alphabetisch geordneten Lexicis verstreut und unübersichtlich enthalten ist, rückt durch dieses Verfahren in überneueste Zeit raschender Weise zusammen, so daß ich hoffen darf, für diese zeitraubende und umständliche Extraarbeit nicht Undank zu ernten. Dieselbe ist doch trotz fehlender eigentlicher Verarbeitung auch eine Art historischer Darstellung, zum mindesten eine nicht zu verachtende Vorbereitung von Material für eine solche. Seit dem Erscheinen des ersten Halbbandes (1904) sind acht Jahre verstrichen, die aber keine neuen Arbeiten gebracht haben, welche mir Anlaß geben könnten, an seiner Fassung wesentliche Änderungen zu machen. Daß die griechische Notenschrift trotz meiner Aufdeckung des Dorischen als der selbstverständlich allein in Frage kommenden Grundskala noch immer mit dem BellermannFortlageschen Fehlschlüsse auf eine hypolydische Grundskala basiert übertragen wird, ist bedauerlich und nur verständlich durch Rücksichten, wie sie Maurice Emmanuel in seiner >Histoire de la langue musicale« (1911) offen bekennt (Gewöhnung an Gevaerts Behandlung der Sache) vielleicht hilft aber die sachliche Anerkennung meiner ; Korrektur durch Emmanuel und auch durch den stark ins Gewicht fallenden Ästhetiker der antiken Musik Hermann Abert, endlich diesen Fälschungen des Tonartenbildes ein Ende zu machen! Auch bezüglich des Inhalts des 1905 erschienenen, das Mittelalter behandelnden zweiten Halbbandes, habe ich nichts zurück- zunehmen. Für die byzantinische Musik hat meine Spezialarbeit >Die byzantinische Notenschrift im 10. bis 15. Jahrhundert« (1909) wesentliche weitere Aufklärung gebracht; zugleich hat aber diese Arbeit auch neue Stützen für meine Deutung des Choralrhythmus ergeben. Trotz der vielen inzwischen erschienenen Schriften über dieses so überaus wichtige Problem ist es nicht gelungen, eine der Ich einander widerstreitenden Meinungen zum Siege zu bringen. konstatiere aber ausdrücklich, daß ich mich mit den fortgesetzten prächtigen vergleichenden Melodie-Analysen Dom Andre Mocquereaus in der Paleographie musicale auf gemeinsamem Boden fühle und daß Vorwort zum Schlußbande. V deren Ergebnisse auf mein »willkürliches Schema« führen müssen, sobald erst einmal die dem allein im Wege stehende Gleichwertigkeit aller Einzeltüne fallen gelassen wird, deren Irrtümlichkeit ja für den Historiker außer Zweifel steht. Da nun aber dieselbe Art der Notie- rung (Choralnote) für die geistlichen wie die weltlichen Monodien des Mittelalters gebraucht wird und gewisse Gattungen wie die Sequenzen und Leiche (Descorts) die Unterschiede beider ganz verwischen^ so sehe ich keine Möglichkeit, Jean Becks (Pierre Aubrys) modaler Interpretation der Troubadourmelodien zuzustimmen, die ja auch für die parallel gehenden deutschen Minnegesänge gänzAuch bezüglich dieser Frage ist also mein Standlich versagt. Die von mir P, S. 285 punkt noch unverändert der von 1905. gegebene Erklärung des Vorkommens scheinmensuraler Notierungen für Trouvere-Gesänge (und Troubadourlieder) in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts scheint mir auch heute noch vollkommen ausreichend. 4. Jahrhunderts als kunstvoll Meine Deutung der Ars nova des von Instrumenten begleitete Gesangsmusik hat zwar starke Erregung verursacht, aber doch ziemlich allgemein Zustimmung gefunden, desgleichen meine dadurch veranlaßte Neuperiodisierung der Musik1 geschichte mit Abschließung des musikalischen Mittelalters bereits um 1300 mit der Pariser Ars antiqua. Zwar haben die Essays Arnold Scherings einige neue Verwirrung in die damit gewonnene hübsche Übersichtlichkeit gebracht, da derselbe der zwischen der Florentiner Ars nova von 1300 und den Florentiner Nuove musiche von 1600 emporkommenden durchimitierenden a cappella-Vokalmusik allen Boden zu entziehen droht und mit der Deutung im mich hinausgegangen ist. Auch in dieser Frage entspricht aber der von mir im dritten Halbbande (1907) vertretene Standpunkt noch heute vollständig meiner Überzeugung. Im Gegenteü wird vielleicht sogar noch für den letzten Dufay (gest. 1474) der Übergang zum a cappella- Stile anzunehmen instrumentalen Sinne weit über sein, da Dufays (bei Haberl, Bausteine I, S. 119 mitgeteiltes) Testa- ment die Ausführung seiner vierstimmigen Motette Ave regina coelorum durch Knaben- und Männerstimmen an seinem Totenbette bestimmt (»pueri altaris cum magistro eorum et duobus ex sociis inibi similiter praesentes decantent motetum meum de Ave Regina Coelorum«). die Beteüigung Ausführliche Widerlegungen der Scheringschen Versuche, der Singstimmen an der polyphonen Musik der Epoche Josquin auf ein Minimum zu reduzieren, darf man übrigens mit Sicherheit von selten Johannes Wolfs erwarten, gegen den In welchem sich Schering in schroffsten Gegensatz gestellt hat. auf Grund zeitgenössischer Aussagen Umfange die Nachweise Wolfs YI Vorwort zum Schlußbande. nicht, meine Formulierungen bestätigen oder wird sich ja bald zei- gen; jedenfalls liegt bis jetzt keinerlei Grund vor, meine Ansichten zu Angesichts des heutigen hastigen ändern bzw. zu berichtigen. Treibens und Schaffens auch auf dem Gebiete der musikgeschicht- lichen Forschung erfüllt es mich immerhin mit freudiger Genugtuung, daß ich beim Abschlüsse des Werkes nach acht Jahren noch in der glücklichen Lage bin, die in den fünf Bänden niedergelegten Es versteht sich aber Ergebnisse uneingeschränkt zu vertreten. ganz von selbst, daß ich in dem einen oder dem anderen Punkte mich gern werde eines Besseren belehren lassen, sobald überzeugende Gründe dazu Anlaß geben. An Widersprüchen gegen einzelne Aufstellungen auch des Schlußbandes wird es gewiß nicht fehlen; ich erwarte dieselben um so mehr mit Bestimmtheit, als z. B. der Streit der Meinungen über Bedeutung der Mannheimer um 1750 schon durch die bezüglichen von mir bearbeiteten Bände der bayrischen Denkmäler und Hier bin ich nun deren einleitende Aufsätze erregt worden ist. Lage, die wieder erschlossene Musik selbst für in der glücklichen sich eintreten lassen zu können, wodurch das Wortgeplänkel ziemlich überflüssig geworden ist. Die hohe Bedeutung der Denkmälerdie publikationen als positives Ergebnis musikgeschichtlicher Forscherarbeit, das nicht verfehlen wird, auch auf die zeitgenössische Pro- duktion Einfluß zu gewinnen, sei zum Schluß auch hier bestimmt Die Zeit, wo man wähnte, die Geschichte der Musik betont. kennen zu lernen, wenn man sich die Kunstübung vergangener Zeiten durch einen gelehrten Mann, der sie zu kennen vorgab, mit schönen Reden schildern ließ, ist endgültig vorüber. Die heutige Generation fo
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