The Project Gutenberg EBook of Meyers Konversationslexikon V 15This eBook is for the use of anyone anywhere at no cost and withalmost no restrictions whatsoever. You may copy it, give it away orre-use it under the terms of the Project Gutenberg License includedwith this eBook or online at www.gutenberg.netTitle: Meyers Konversationslexikon Volume 15Author: VariousRelease Date: November 24, 2003 [EBook #10223]Language: GermanCharacter set encoding: UTF-8*** START OF THIS PROJECT GUTENBERG EBOOK MEYERS KONVERSATIONSLEXIKON ***Dies ist ein Zwischenstand (Oktober 2003) der Digitalisierung von"Meyers Konversationslexikon" (4. Aufl., 1888-1890). DieDigitalisierung wird unter http://www.meyers-konversationslexikon.deerarbeitet; dort kann man auch den jeweils aktuellen Stand einsehen undselbst an der Arbeit teilnehmen.Wenn Korrekturen vornehmen wollen, melden Sie sich bitte entweder beihttp://www.meyers-konversationslexikon.de an oder senden Sie jeweilsein korrigierten Eintrag an Karl Eichwalder zurEinarbeitung. Beachten Sie bei Ihren Korrekturen, daß Sie die alteRechtschreibung beibehalten!Die HTML-Formatierung ist bislang bewußt einfach gehalten, um so dasKorrigieren nicht unnötig zu erschweren.Karl Eichwalder Oktober 2003S.Das im laufenden Alphabet nicht Verzeichnete ist im Register desSchlußbandes aufzusuchen.Sodbrennen (Magenbrennen, Pyrosis), Symptom deschronischen ...
The Project Gutenberg EBook of Meyers Konversationslexikon V 15
This eBook is for the use of anyone anywhere at no cost and with
almost no restrictions whatsoever. You may copy it, give it away or
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with this eBook or online at www.gutenberg.net
Title: Meyers Konversationslexikon Volume 15
Author: Various
Release Date: November 24, 2003 [EBook #10223]
Language: German
Character set encoding: UTF-8
*** START OF THIS PROJECT GUTENBERG EBOOK MEYERS KONVERSATIONSLEXIKON ***
Dies ist ein Zwischenstand (Oktober 2003) der Digitalisierung von
"Meyers Konversationslexikon" (4. Aufl., 1888-1890). Die
Digitalisierung wird unter
http://www.meyers-konversationslexikon.de
erarbeitet; dort kann man auch den jeweils aktuellen Stand einsehen und
selbst an der Arbeit teilnehmen.
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ein korrigierten Eintrag an Karl Eichwalder zur
Einarbeitung. Beachten Sie bei Ihren Korrekturen, daß Sie die alte
Rechtschreibung beibehalten!
Die HTML-Formatierung ist bislang bewußt einfach gehalten, um so das
Korrigieren nicht unnötig zu erschweren.
Karl Eichwalder Oktober 2003
S.
Das im laufenden Alphabet nicht Verzeichnete ist im Register des
Schlußbandes aufzusuchen.
Sodbrennen (Magenbrennen, Pyrosis), Symptom des
chronischen Magenkatarrhs, besteht in einem brennenden Gefühl
im Schlund und Rachen; es beruht darauf, daß die sauren und
scharfen Flüssigkeiten und Gase, welche sich infolge des
chronischen Magenkatarrhs und der dabei stattfindenden abnormen
Verdauungsvorgänge im Magen bilden, durch Aufstoßen in
den Schlund, ja selbst bis in den Mund gelangen und auf die
Schleimhaut dieser Teile einen scharfen Reiz ausüben. Das S.
verschwindet mit dem Magenkatarrh. Zur augenblicklichen Milderung
eignet sich am meisten doppeltkohlensaures Natron, welches die
überschüssige Säure neutralisiert.
Soddoma (eigentlich Giovannantonio Bazzi), ital. Maler,
geb. 1477 zu Vercelli in Savoyen, bildete sich seit 1498 nach
Leonardo da Vinci in Mailand und kam 1501 nach Siena, wo erverschiedene Fresken und Tafelbilder ausführte; 1505 malte er
einen großen Freskencyklus aus dem Leben des heil. Benedikt
für das Kloster Montoliveto und um dieselbe Zeit die
Kreuzabnahme, jetzt im Museum von Siena. 1507-1509 war er in Rom,
wo er im Vatikan malte; dann ging er wieder nach Siena, kehrte aber
1514 nach Rom zurück, wo er in der Villa Farnesina seine
berühmtesten Fresken malte, Alexander vor der Familie des
Dareios und seine Vermählung mit Roxane, ein Bild, das durch
Liebenswürdigkeit der Erfindung und Zartheit des Ausdrucks
bezaubert. Damals erhob ihn Leo X. für ein Bild der
Römerin Lucrezia in den Ritterstand. Im J. 1515 kam er nach
Siena zurück, wo er 1518 vier Fresken aus der Geschichte der
Maria im Oratorium von San Bernardino malte. Zwischen 1518 und 1525
scheint er sich in Oberitalien aufgehalten zu haben, wo er mehr von
der lombardischen Schule beeinflußt wurde. Von 1525 bis 1537
war er wieder in Siena ansässig, wo er seit 1525 die Fresken
aus dem Leben der heil. Katharina in der Kapelle der Heiligen in
der Kirche San Domenico, ein durch Tiefe und Wahrheit der
Empfindung ausgezeichnetes Hauptwerk des Künstlers, und
später mehrere Heiligengestalten, die Auferstehung Christi u.
a. im Stadthaus malte. Im J. 1542 war er zu Pisa thätig. Er
starb 15. Febr. 1549 in Siena. B. war ein Lebemann, dessen
exzentrisches Wesen (daher der Name S.) ihn nicht zu einem
sorgsamen Naturstudium und zu einer fleißigen
Durchführung seiner Bilder kommen ließ. Von seinen
Tafelbildern sind noch die heilige Familie mit Calixtus (im
Stadthaus zu Siena), die Anbetung der Könige (in Sant'
Agostino daselbst) sowie eine Prozessionsfahne mit der Madonna und
dem heil. Sebastian (in den Uffizien zu Florenz) hervorzuheben.
Vgl. Jansen, Leben und Werke des Malers G. Bazzi (Stuttg.
1870).
Soden, 1) Dorf und Badeort im preuß.
Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Höchst, am Fuß des
Taunus und an der Linie Höchst-S. der Preußischen
Staatsbahn, 142 m ü. M., hat schöne Parkanlagen, einen
Kursaal, ein Badehaus, eine neue Trinkhalle und (1885) 1517 meist
evang. Einwohner. Die dortigen Heilquellen, 24 an der Zahl, sind
eisenhaltige Säuerlinge von 11-29,5° C. und werden
namentlich gegen chronisch-entzündliche Krankheiten der
Respirationsorgane, Skrofulose etc., die stärkern gegen
chronische Magenkatarrhe, Dyspepsie, Hämorrhoiden,
Menstruationsstörungen, Rheumatismus, Gicht etc. angewandt.
Besonders wichtig für Badezwecke ist der Solsprudel, dessen
stark gashaltiges Kochsalzwasser (1,5 Proz.) eine natürliche
Wärme von 31° C. besitzt. Die Zahl der Kurgäste
betrug 1885: 2132. S. war früher unmittelbares Reichsdorf.
Vgl. Thilenius, S. am Taunus, mit vergleichender Rücksicht auf
Ems, Kissingen etc. (2. Aufl., Frankf. 1874); Köhler, S. am
Taunus (2. Aufl., das. 1873); Haupt, S. am Taunus (2. Aufl.,
Würzb. 1883). -
2) Stadt im preuß. Regierungsbezirk Kassel, Kreis
Schlüchtern, zwischen Salza und Kinzig, 1 km von Station
Salmünster der Linie Hanau-Bebra-Göttingen der
Preußischen Staatsbahn, hat eine kath. Kirche, ein
Schloß, eine Sägemühle und
Parkettfußbodenfabrik, Schuhmacherei und (1885) 883 fast nur
kath. Einwohner. Die dortigen vier jod- und bromhaltigen Solquellen
von 12,5-13° C. werden vorzugsweise bei Skrofulose,
Unterleibsstockungen, chronischen
Gebärmutterentzündungen, alten Exsudaten etc. benutzt.
1885 ward dort auch ein an Kohlensäure reicher Säuerling
entdeckt und gefaßt. Dabei auf einer Anhöhe diemalerisch gelegenen Ruinen der Burg Stolzenberg. -
3) (Sooden) Flecken im preuß. Regierungsbezirk Kassel,
Kreis Witzenhausen, an der Werra und der Linie
Frankfurt-Bebra-Göttingen der Preußischen Staatsbahn,
der Stadt Allendorf (s. d.) gegenüber, hat eine evang. Kirche,
ein Salzwerk (schon 973 genannt) mit
Meyers Konv.-Lexikon, 4. Aufl., XV. Bd.
1
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Soden - Sofala.
Solbad, eine Kinderheilanstalt und (1885) 758 evang. Einw. Vgl.
Sippell, S. an der Werra (Soden 1886).
Soden, Friedrich Julius Heinrich, Graf von,
Schriftsteller, geb. 4. Dez. 1754 zu Ansbach aus freiherrlichem
Geschlecht, wurde fürstlich branden-burgischer Regierungsrat,
später Geheimrat und preußischer Gesandter beim
fränkischen Kreis zu Nürnberg und 1790 in den
Reichsgrafenstand erhoben. Seit 1796 privatisierend, lebte er auf
seinem Gut Sassenfahrt am Main, führte 1804-10 die Leitung des
Bamberg-Würzburger Theaters, zog dann nach Erlangen und starb
13. Juli 1831 in Nürnberg. Als Schriftsteller hat er sich
durch Erzählungen (z. B. "Franz von Sickingen", 1808) und eine
beträchtliche Reihe dramatischer Arbeiten bekannt gemacht, von
welch letztern "Inez de Castro" (1784), "Anna Boley" (1794),
"Doktor Faust, ein Volksschauspiel" (1797), und "Virginia" (1805)
erwähnt seien. S. war auch als Übersetzer (Lope de Vega,
Cervantes) sowie als staatswissenschaftlicher Schriftsteller
thätig.
Söderhamn, Stadt im schwed. Län Gefleborg,
unweit des Bottnischen Meerbusens, an der Eisenbahn
Kilafors-Stugsund, hat lebhaften Handel mit Holz und Eisen und
(1885) 9044 Einw. S. ist Sitz eines deutschen Konsuls.
Söderköping, Stadt im schwed. Län
Ostgotland, am Götakanal, der 5 km davon in die Ostseebucht
Slätbaken mündet, einst ein ansehnlicher Ort, jetzt
unbedeutend, mit (1885) nur 1909 Einw.
Södermanland, Län im mittlern Schweden
(Swearike), zwischen der Ostsee im SO. und dem Mälar- und
Hjelmarsee im N., grenzt im Süden an Ostgotland, im W. an
Örebro, im N. an Westmanland, im NO. an das Län
Stockholm, welchem nur der nordöstliche Teil der alten
Landschaft S. zugeteilt ist, und hat ein Areal von 6841,4 qkm
(124,2 QM.). Es ist größtenteils Flachland, reich an
Seen und Wäldern (37 Proz. des Areals) und eine der
fruchtbarsten Provinzen des mittlern Schweden. Die Bewohner, deren
Zahl 1887: 152,296 betrug, treiben Ackerbau (1886 wurden 888,000 hl
Hafer, 435,000 hl Roggen, 116,000 hl Weizen geerntet), Viehzucht
(1884 zählte man 95,797 Stück Rindvieh) und Industrie in
Eisen, Wolle und Baumwolle. Das Län wird von der Westbahn
durchschnitten, an welche sich bei Flen nach Oxelösund und
Kolbäck führende Zweigbahnen und bei Katrineholm die
Ostbahn anschließt. Hauptstadt ist Nyköping.
Södertelge, Landstadt im schwed. Län Stockholm,an der Bahn Stockholm-Gotenburg, zwischen dem Mälar und dem
kleinen See Maren, durchschnitten von dem Södertelgekanal,
welcher, 1819 eröffnet, von dem Mälar in den Maren und
von diesem in die Ostsee führt, hat ein Pädagogium, 2
mechanische Werkstätten, Zündhölzerfabrik, eine
Kaltwasserheilanstalt, ein Seebad und (1885) 3926 Einw.
Sodium, s. v. w. Natrium.
Sodom, alte Stadt Palästinas, im Thal Siddim, ging
nach mosaischem Bericht (1. Mos. 19, 24 ff.) mit dem benachbarten
Gomorra (s. d.) zu Abrahams Zeiten unter. Der Name hat sich in dem
des Salzbergs Usdum erhalten. Vgl. Totes Meer.
Sodoma, Maler, s. Soddoma.
Sodomie, s. Unzuchtsverbrechen.
Sodor und Man, engl. Bistum, welches jetzt nur die Insel
Man umfaßt, sich früher aber auch auf die Hebriden (die
Sodoreys der Normannen) erstreckte.
Soerabaya (spr. sura-), Stadt, s. Surabaja.
Soest, 1) (spr. sohst) Kreisstadt im preuß.
Regierungsbezirk Arnsberg, in einer fruchtbaren Ebene (Soester
Börde). Knotenpunkt der Linien S.-Nordhausen, Schwelm-S. und
S.-Münster der Preußischen Staatsbahn, 98 m ü. M.,
hat 6 evang. Kirchen (darunter die gotische, 1314 begonnene, 1846
restaurierte Wiesenkirche), einen kath. Dom, ein Gymnasium,
Schullehrerseminar, ein Taubstummen- und ein Blindeninstitut, ein
Rettungshaus, ein Amtsgericht, ein Puddel- und Walzwerk,
Fabrikation von Zucker, Nieten, Seife, Hüten und Zigarren,
Leinweberei, Gerberei, Bierbrauerei, Branntweinbrennerei, eine
Molkerei, Ziegeleien, Getreide- und Viehhandel, besuchte
Märkte