A watershed in watershed governance [Elektronische Ressource] : democracy and de politicization of development projects in India / vorgelegt von Neeraj Mishra
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‘A WATERSHED IN WATERSHED GOVERNANCE’ DEMOCRACY AND (DE) POLITICIZATION OF DEVELOPMENT PROJECTS IN INDIA Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde der Philosophischen Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms- Universität zu Bonn vorgelegt von Neeraj Mishra aus Ranchi, Indien Bonn, 2010 Gedruckt mit Genehmigung der Philosophischen Fakultät der Rheinischen Friedrich- Wilhelms-Universität Bonn Zusammensetzung der Prüfungskommission: Professor Dr. Hans-Dieter Evers (Vorsitzender) Professor Dr. Solvay Gerke (Betreuerin und Gutachterin) PD Dr. Peter P. Mollinga (Gutachter) Professor Dr. Eckart Ehlers (weiteres prüfungsberechtigtes Mitglied) Tag der mündlichen Prüfung: 18. Februar 2010 ZUSAMMENFASSUNG Ziel der vorliegenden Studie ist die Analyse der Verwaltungspolitik und der Institutionen in Entwicklungsprojekten am Beispiel von zwei Projekten zur Entwicklung von 1Wassereinzugsgebieten : 1) dem Indo-German Watershed Development Programm in Maharashtra (Westindien) und 2) dem Integrated Watershed Development Projekt, Shiwalik Hills-II in Uttarakhand (Nordindien). Anliegen dieser Arbeit ist es, die Entwicklung des Verwaltungsdiskurses in zwei Fällen zu beobachten und sein Verhältnis zu Politik, Öffentlichkeit und Demokratie zu analysieren.

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Publié le 01 janvier 2010
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Langue Deutsch
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Extrait

‘A WATERSHED IN WATERSHED GOVERNANCE’

DEMOCRACY AND (DE) POLITICIZATION OF DEVELOPMENT PROJECTS

IN INDIA










Inaugural-Dissertation
zur

Erlangung der Doktorwürde

der

Philosophischen Fakultät

der

Rheinischen Friedrich-Wilhelms- Universität

zu Bonn


vorgelegt von


Neeraj Mishra

aus

Ranchi, Indien




Bonn, 2010



Gedruckt mit Genehmigung der Philosophischen Fakultät der Rheinischen Friedrich-
Wilhelms-Universität Bonn



















Zusammensetzung der Prüfungskommission:


Professor Dr. Hans-Dieter Evers
(Vorsitzender)


Professor Dr. Solvay Gerke
(Betreuerin und Gutachterin)


PD Dr. Peter P. Mollinga
(Gutachter)


Professor Dr. Eckart Ehlers
(weiteres prüfungsberechtigtes Mitglied)


Tag der mündlichen Prüfung: 18. Februar 2010





ZUSAMMENFASSUNG

Ziel der vorliegenden Studie ist die Analyse der Verwaltungspolitik und der Institutionen
in Entwicklungsprojekten am Beispiel von zwei Projekten zur Entwicklung von
1Wassereinzugsgebieten : 1) dem Indo-German Watershed Development Programm in
Maharashtra (Westindien) und 2) dem Integrated Watershed Development Projekt,
Shiwalik Hills-II in Uttarakhand (Nordindien). Anliegen dieser Arbeit ist es, die
Entwicklung des Verwaltungsdiskurses in zwei Fällen zu beobachten und sein Verhältnis
zu Politik, Öffentlichkeit und Demokratie zu analysieren. Diese Untersuchung kommt zu
dem Schluss, dass sich die Sphäre der Öffentlichkeit durch die Institutionen und den
Diskurs in Entwicklungsprojekten verändert hat, was sich am deutlichsten im Phänomen
der Entpolitisierung ausdrückt. Entpolitisierung ist eine Form der Staatskunst und eine
Strategie des Regierens, die ihrerseits als Sammelbegriff für eine Vielzahl von
Symptomen zu verstehen ist. In den Fallstudien wird veranschaulicht, wie das Treffen
von politischen Entscheidungen im Sinne einer informierten, kritischen Diskussion der
Bürgerinnen und Bürger über 'watershed policies', durch das Überreden zu bestimmten
2Interventionen und Schlussfolgerungen von ‚experten‟ ersetzt wurde.

I. Prolog

Projekte zur Entwicklung von Wassereinzugsgebieten finden innerhalb der Grenzen von
hydrologischen Einzugsgebieten statt und setzen sich zusammen aus physischen
Interventionen wie Boden- und Wasserschutzmaßnahmen (z.B. Bau von
Rückhaltedämmen und Sickergräben, Aufforstung) sowie institutionellen Interventionen
3(z.B. Organisation von Komitees oder Selbsthilfegruppen für das Management von
Wassereinzugsgebieten oder Etablierung von Kleinkreditgesellschaften und
Waldschutzgruppen).

1 Watershed Development Projects: Feststehender englischer Begriff, der die Entwicklung von
Wassereinzugsgebieten bezeichnet.
2 Vgl. Evers (2005)
3 Village Watershed Committee - VWC: (Dorf-) Wasserkomitee, welches eigens für die Umsetzung eines
Watershed Programms ins Leben gerufen wird und für die Durchführung verantwortlich ist.
i
Die vorliegende Dissertation untersucht die Umsetzung von lokalen Governance-
Praktiken, politischen Präferenzen und Institutionen in zwei von Geberorganisationen
geförderten Projekten in Indien, und zwar IGWDP in Maharashtra und Shiwalik Hills-II
in Uttarakhand.
Insbesondere seit dem Weltwasserforum in Den Haag im Jahr 2000 ist ‚Governance‟ ein
zentraler Bestandteil internationaler Wasserdiskurse: nicht nur wegen der Einführung
neuer Ideen wie Verantwortlichkeit und Transparenz in die internationale Diskussion,
sondern auch weil nun der Mainstream-Entwicklungsdiskurs zum Thema
Wasserressourcen – bis dato beherrscht von Ingenieuren und Hydrologen – erstmals mit
politischen Prozessen und mit Politik in Verbindung gebracht wurde. Das Zitat “Die
Weltwasserkrise ist eine Krise von Governance, nicht eine Krise von Knappheit“ aus der
No Water No Future Rede des niederländischen Kronprinzen wird seitdem oft
wiedergegeben und ist zum Wahlspruch der globalen Wasserressourcenstudien
4geworden.
In der Literatur zur Entwicklungszusammenarbeit werden dem Begriff ‚Governance‟
zwei Bedeutungen zugrunde gelegt: Erstens ein Verwaltungs- und Managementgedanke,
der primär mit der offiziellen Position der Weltbank zusammenhängt. Dieser Gedanke
betont unter dem Label 'good order', Verwaltungs- und Managementprobleme. Die zweite
Perspektive geht einen Schritt weiter, indem die demokratische Gestaltung von
politischen Prozessen für nachhaltige Entwicklung integriert wird. Im Feld hingegen
existiert in der Form eines komplizierten Netzwerks aus Menschen und Institutionen eine
dritte Art von Governance, die sich aus Management und aggregierter
5Entscheidungsfindung zusammensetzt.

II. Hintergrund

Der folgende Abschnitt beschreibt das Konzept der ‚selbstverwalteten
Wassereinzugsgebiete‟, die geographische Lage der beiden Projekte und die zunehmend
wichtige Rolle der Geberorganisationen in der Entwicklung von Wassereinzugsgebieten
nach der Liberalisierung der indischen Wirtschaft in den 1990er Jahren.

4 Vgl. Mollinga (2007)
5 Vgl. Young (2000: 19)
ii
Der englische Begriff ‚Watershed‟ entwickelte sich aus dem deutschen Wort
Wasserscheide (vgl. Reimold, 1998:1) und bezeichnete ursprünglich die schmale, erhöhte
Landfläche, die zwei Abflussbecken teilt; es ist die Grenzlinie eines Ablaufbeckens (vgl.
Heathcote, 1998: 4). Der Begriff ‚Watershed‟ bezieht sich auf einen ‚Wendepunkt‟ oder
eine ‚Änderung‟ im alltäglichen englischen Sprachgebrauch. Er dient als Trennlinie; z. B.
wird auch ein Wendepunkt in der Geschichte als ‚watershed‟ bezeichnet.
Im Zusammenhang mit ‚Watershed Management‟ hat sich die Bedeutung des Begriffes
verschoben und er bezeichnet hier das Abflussbecken selbst (vgl. Heathcote, 1998: 4).
Dieses Becken ist das Einzugsgebiet eines Wasserlaufes oder Flusses, d.h. der
Niederschlag, der in diesem Gebiet fällt, speist einen bestimmten Fluss (vgl. Farrington,
1999: 1). Ein Watershed ist also ein natürlich abgegrenztes Gebiet, und die
hydrologischen Prozesse in diesem Gebiet sind voneinander abhängig, wie auch alle
natürlichen Ressourcen in einem Watershed voneinander beeinflusst werden. Das
Watershed beinhaltet sowohl die Böden, die Vegetation, das Oberflächen- und
Grundwasser, als auch die dort lebenden Tiere und die Menschen, die Einfluss auf die
Natur ausüben (vgl. Reimold, 1998: 1).
Die Teilnahme der internationalen Geberorganisationen an Wassereinzugs-
gebietsentwicklungsprojekten in Indien hat seit 1992 – nach der Liberalisierung – stark
zugenommen. Im Jahr 2005 umfassten von internationalen Gebern unterstützte Projekte
6eine Fläche von 2,72 Millionen Hektar mit Investitionen von 4968,93 INR crores .
Geberorganisationen arbeiten vor allem auf nationaler und bundesstaatlicher Ebene mit
den Ministerien der indischen Regierung zusammen. Dabei beziehen sie internationale,
nationale und lokale Nichtregierungsorganisationen (NROs) sowie die Menschen vor Ort
ein. In diesem Zusammenhang wurden für die vorliegende Arbeit zwei gebergeförderte
Watershed-Projekte, die darin vorhandenden Institutionen und ihre Governancepraktiken
analysiert.

Fall-I: Indo-German Watershed Development Programm (IGWDP) Maharashtra
Das ‚Indo-German Watershed Development Programm‟ (IGWDP) ist ein laufendes
Projekt, das vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und

6 GoI/ MoRD (2006). Crore ist eine indische Einheit; ein Crore entspricht 10 000 000 Rupien.
iii
Entwicklung (BMZ) gefördert wird. Es wurde im Jahr 1992 eingeführt und läuft weiter
bis 2009. Dabei hat ‚Watershed Organisation Trust‟ (WOTR), eine indische NRO, die
Durchführung übernommen. Das Projekt befindet sich in Ahmednagar Bezirk im
Bundesstaat Maharashtra im Westen Indiens (siehe Karte 1).
Ahmednagar wird von der indischen Regierung als ein dürreanfälliges Gebiet mit
geringen und erratischen Niederschlägen bezeichnet. Acht von den 13 talukas
(Teilbereiche eines Landkreises) in Ahmednagar sind ständig von Wasserknappheit aus
Gründen unregelmäßiger und geringer Niederschläge betroffen.
Die Regierung von Maharashtra schreibt dem Programm von Boden- und Wasserschutz
in ihrem Bundesstaat eine besondere Bedeutung zu. Dieses Programm wurde zum ersten
Mal in 1958/59 eingeführt. Seit diesen ersten Bemühungen hat sich das Programm
mehrfach weiterentwickelt. Derzeit führt das IGWDP allein 104 Entwicklungsprojekte in
und um Ahmednagar durch und umfass

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