Actors, alliances and power in negotiations [Elektronische Ressource] : unequal distribution of mining benefits in Tarkwa s Gold Mining Area of Western Ghana / vorgelegt von William Tsuma
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Actors, alliances and power in negotiations [Elektronische Ressource] : unequal distribution of mining benefits in Tarkwa's Gold Mining Area of Western Ghana / vorgelegt von William Tsuma

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Actors, Alliances and Power in Negotiations Unequal Distribution of Mining Benefits in Tarkwa’s Gold Mining Area of Western Ghana  Inaugural-Dissertation Zur Erlangung der Doktowürde der Philosophischen Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Zu Bonn Vorgelegt von WILLIAM TSUMA Aus Kenia Bonn, 2010 Supervisors Prof. Solvay Gerke & Prof. Hans-Dieter Evers Gedruckt mit Genehmigung der Philosophischen Facultät Der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn  1. Berichterstatter: Prof. Dr. Solvay Gerke 2. Berichterstatter: Prof. Dr. Hans Dieter Evers Tag der mürdlichen Prüfung: 09.10.2009 1. Beriterstatter: Prof. Dr. Solvay Gerke ZUSAMMENFASSUNG Ziel dieser Arbeit ist es, zu untersuchen, wie verschiedene gesellschaftliche Akteure handeln, um Zugang und Kontrolle über Gewinne im Bergbausektor zu erlangen. Am Beispiel von Tarkwa, einem Goldabbaugebiet in West-Ghana, zeige ich, wie die entsprechenden Beteiligten im Rahmen von gesetzlichen Maßnahmen in der Post-Struktur-Anpassungsprogramm-(SAP)-Ära handeln und welche unterschiedliche Strategien zum 1Erreichen und Sichern ihrer angestrebten Ziele sie entwickeln. Diese Verhandlung en gestalten maßgeblich die regionale Vorgehensweise bei der Verteilung von Ressourcen und Gewinnen innerhalb des Bergbausektors, bei der die Interessen der Bevölkerung in den Bergbaugebieten zumeist unberücksichtigt bleiben.

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Publié le 01 janvier 2010
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Langue Deutsch
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Actors, Alliances and Power in Negotiations
Unequal Distribution of Mining Benefits in Tarkwa’s Gold Mining Area of Western Ghana
 
Inaugural-Dissertation
Zur

Erlangung der Doktowürde
der

Philosophischen Fakultät
der

Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität

Zu Bonn

Vorgelegt von


WILLIAM TSUMA

Aus

Kenia

Bonn, 2010

Supervisors
Prof. Solvay Gerke & Prof. Hans-Dieter Evers
Gedruckt mit Genehmigung der Philosophischen Facultät Der
Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
 
1. Berichterstatter: Prof. Dr. Solvay Gerke
2. Berichterstatter: Prof. Dr. Hans Dieter Evers


Tag der mürdlichen Prüfung: 09.10.2009






1. Beriterstatter: Prof. Dr. Solvay Gerke ZUSAMMENFASSUNG
Ziel dieser Arbeit ist es, zu untersuchen, wie verschiedene gesellschaftliche Akteure handeln,
um Zugang und Kontrolle über Gewinne im Bergbausektor zu erlangen. Am Beispiel von
Tarkwa, einem Goldabbaugebiet in West-Ghana, zeige ich, wie die entsprechenden
Beteiligten im Rahmen von gesetzlichen Maßnahmen in der Post-Struktur-
Anpassungsprogramm-(SAP)-Ära handeln und welche unterschiedliche Strategien zum
1Erreichen und Sichern ihrer angestrebten Ziele sie entwickeln. Diese Verhandlung en
gestalten maßgeblich die regionale Vorgehensweise bei der Verteilung von Ressourcen und
Gewinnen innerhalb des Bergbausektors, bei der die Interessen der Bevölkerung in den
Bergbaugebieten zumeist unberücksichtigt bleiben. Die Ziele meiner Arbeit sind:

1. Das Verständnis für historische Entwicklungen und gesetzliche Reformen, die
derzeitige Gestalt des Goldabbaus in Ghana bedingen, zu fördern.
2. Die Identifizierung der Hauptbeteiligten und deren Rollen, Interessenlagen und
Machtpotentialen bei der Ausgestaltung regionaler Entscheidungsprozesse in Tarkwas
Bergbausektor.
3 Das Aufzeigen der verschiedener Strategien und Taktiken anhand von Fallstudien
des Aushandlungsprozesses von Gewinnen aus Tarkwas Bergbausektor.
4. Das Herstellen von kausalen Zusammenhängen zwischen diesen Verhandlungen,
deren kommunalen Umsetzung und den Modellen von Ressourcenkontrolle und -verteilung
in Tarkwas Goldabbau.

Kapitel 1: Historische Entwicklungen und rechtliche Reformen in Ghanas
Goldabbau-Sektor: Entwicklungen und Auswirkungen in regionalen Bergbaugebieten

Der Goldabbau ist ein wichtiger Wirtschaftssektor Ghanas, der seit der Kolonialzeit eine
2zentrale Rolle in der sozioökonomischen Entwicklung des Landes spielt (Akabzaa, 2008:1).
Im Laufe der Zeit hat dieser Wirtschaftzweig eine Serie von rechtlichen Reformen
durchlaufen. Die jüngsten waren Teil eines Struktur-Anpassungsprogramms der Weltbank
und des Internationalen Währungsfonds (IMF), welches von der Mehrzahl der afrikanischen
3Bergbaunationen Mite der 1980er Jahre übernommen wurde (Akabzaa, 2007). Diese
Reformen wurden vor dem Hintergrund eines ökonomischen Verfalls jener Länder angeregt,
wobei der Bergbauindustrie als potentielles Vehikel zur Veränderung der ökonomischen
Situation Priorität zukam (World Bank 1999; 2002). Gemäß des „Mining and Development“-
Gutachtens der Weltbank von 2002 sollten diese Reformen eine Umfeld schaffen, in dem die
Gewinnung von Rohstoffen in nationales Vermögen für eine wirtschaftliche Erholung und
Entwicklung umgewandelt werden kann (World Bank 2002; 22). Die aus diesen Reformen
resultierenden Maßnahmen beinhalteten die Anregung von finanziellen Investitionen in
diesem Wirtschaftszweig und die Einführung moderner Bergbau-Technologien (IFC, 2002;
Songsore, 1994). In Ghana führten diese Reformen auf der makroökonomischen Ebene zu
gestiegenen ausländischen Investitionen in die Bergbauindustrie (vorwiegend durch die
4Übernahme aller staatlichen Bergwerke ). Daraus resultierte schließlich auch eine steigende
Produktion von Rohstoffen für den Export (Akabzaa und Darimani 2001; Coakley 1999).


1 Die Formulierung angestrebte Ziele verwende ich synonym zu Interessen. Diese beinhalten ökonomische, politische, kulturelle oder
sogar individuelle (unsichtbare) Interessen.
2 Der derzeit führende Exportzweig
3 Beispiele dafür sind: Tansania, Botsuana, Mali, Guinea und Elfenbeinküste
4 Beispiele für die Übernahme von Bergwerken durch ausländische Firmen sind: Obuasi, Prestea, Tarkwa, Damang, Bogoso, Akym
und Iduapriem (vgl. Akaabza und Darimani 2001: 24)
i 5Allerdings hatte der entstehende Gold-Boom zur Folge , dass sich die Bevölkerung in den
Bergbaugebieten mit zunehmenden Umweltzerstörungen und damit verbundenen
schwerwiegenden sozialen Folgen konfrontiert sah (Dummet, 1989). Zeitgleich wurden die
aus den Reformen resultierenden Vorteile oder Chancen auf wirtschaftliches Wachstum
ungleich verteilt, wobei die Mehrheit der Bevölkerung nicht davon profitierte. Dies ließ für
viele Autoren nur den Schluss zu, dass der Bergbau eher Fluch als Schatz für die
Bevölkerung Ghanas war (vgl. Akabzaa und Darimani 2001; Asklund und Eldvall 2005;
Ballard und Glenn 2003; Gadzekpo und Waldman 2005). Sich häufende Fälle von negativen
sozialen und ökologischen Effekten des Bergbaus und soziale Konflikte als Resultat einer
ungleichen Verteilung von Gewinnen führten schließlich zu neuerlichen Reformen in
Ghanas Bergbausektor. Diese ebenfalls von der Weltbank finanzierten Reformen zielten
darauf ab, staatliche Behörden im Bergbausektor zu etablieren, um eine nachhaltige
Entwicklung des ghanaischen Bergbaus auf einer ökologisch einwandfreien Basis durch den
Einsatz verbesserter Technologien und gestärkten Bergbau-Organisationen zu sichern
(World Bank, 2002:34). Als Ergebnis dieser Reformen wurden Behörden wie die Bergbau-
Kommission (mit umfassenden Verantwortlichkeiten für den Betrieb von Bergwerken) und
die „Environmental Protection Agency (EPA) (zuständig für die Einhaltung ökologischer
Vorgaben im Bergbau) aufgebaut. Weiterhin wurden regulierende und unterstützende
Behörden wie das „Geological Survey Department“, die „Chamber of Mines“, das „Mines
Department“, die „Lands Commission, das „Land Valuation Board“ und die „Forestry
Commission“ mit jeweils unterschiedlichsten Aufgaben in Ghanas Bergbausektor etabliert
(Akabzaa und Darimani 2001; Ghana’s Mineral Commission 2007).

Im Laufe dieser Reformen gab die Regierung ihre Rolle als Eigentümerin der Bergwerke auf
und konzentrierte sich stärker auf eine regulierende und fördernde Funktion in diesem
Wirtschaftszweig (vgl. Zusammenfassung Kapitel 3). Diese Reformaktivitäten schafften es
allerdings nicht, das Problem der ungleichen Verteilung von Gewinnen innerhalb der
Bevölkerung der Bergbaugebiete angemessen anzugehen. Ebenfalls vermochten sie es nicht,
dass ökologische Vorgaben des Bergbaus in Ghanas Bergbauregionen beachtet wurden.

Diese Reformen und deren Auswirkungen sind in der Literatur gut dokumentiert (vgl. Jonah
1987; Coakley 1999; World Bank, 1999; Aryee, 2000; ECA, 2002; Akabzaa, 2000; Akabzaa
and Darimani 2001). In diesem Kapitel konzentriere ich mich auf die Fragestellung,
inwieweit diese Reformen und deren Umsetzung die kommunale Dynamik der
Entscheidungsfindung und Ressourcenverteilung in den Bergbaugebieten Ghanas
6beeinflussten .

1. Durch diese Analyse stelle ich fest, dass wie bereits erwähnt, die Reformen nicht stark
genug dazu beitrugen, zunehmende Fälle von Umweltzerstörung und sozialen Konflikte
in Bergbaugebieten Ghanas zu bewältigen. Meine Forschungsarbeit und Belege aus der
Literatur zeigen, dass es in der Zeit nach 1986 (Post-SAP-Ära) zu einem Anstieg an
Umweltproblemen und sozialen Konflikten in den Regionen kam, die zwar vom Bergbau
abhängig, jedoch von Vorteilen ausgeschlossen waren.
2. Die Reformära weckte das Vertrauen internationaler Investoren in den ghanaischen
Bergbausektor und führte somit zu einem Bergbau-Boom, der Ghana eine gewisse
Vormachtstellung im Goldabbau in Afrika und der gesamten Welt einbrachten (World
Bank, 1999). Dies lässt sich generell an der Zunahme der Rohstoffexporte und im
Speziellen an dem anhaltend hohen Stellenwert der Goldexporte in der Gesamtwirtschaft
Ghanas erkennen.

5 In meiner Arbeit definiere ich die Folgen des Bergbaus sowohl als nachteilige ökologische Effekte, wie z.B. Verlust von Land,
Wasserverschmutzung, Zerstörung von Wald, als auch als soziale Auswirkungen, z.B. kulturelle Verwässerung, interner Wettstreit um
Ressourcen, Verlust kulturellen Lebensstils usw.
6 Der einzige mir bekannte Autor, der dies versucht hat ist Dummet (1980). Er bewertet den Einfluss einer 1943 von der
Kolonialregierung erlassenen Bestimmung über Quecksilber auf die soziale Dynamik in kommunalen Bergbaugebieten der Goldküste.
ii 3. Die Reformen hatten insbesondere auf kommun

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