Die kaiserzeitlichen Münzen Kleinasiens : Zu den Möglichkeiten und Schwierigkeiten ihrer statistischen Erfassung - article ; n°27 ; vol.6, pg 200-216
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Die kaiserzeitlichen Münzen Kleinasiens : Zu den Möglichkeiten und Schwierigkeiten ihrer statistischen Erfassung - article ; n°27 ; vol.6, pg 200-216

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Revue numismatique - Année 1985 - Volume 6 - Numéro 27 - Pages 200-216
Zusammenfassung. — Diskutiert werden die Móglichkeiten, aus der Anzahl der Mïinzstàtten und aus der Žahl der in den grossen Sammlungspublikationen enthaltenen Munzen die Munzproduktion in Kleinasien unter den einzelnen Kaisern sowie in ihrer geographischen Verteilung zu errechnen. Die Problème^ die mit solchen statistischen Methoden verbunden sirid, und die Erkenntnisse, die daraus fůr die Geschichte Kleinasiens zu gewinnen sind, werden an einzelnen Beispielen aufgezeigt.
Résumé. — On discute ici des possibilités d'estimer la production monétaire en Asie Mineure sous les différents empereurs ainsi que la répartition géographique de celle-ci à partir du nombre des ateliers et du nombre de monnaies attestées dans les grandes collections publiées. Les problèmes liés à de telles méthodes statistiques et les résultats qu'elles permettent d'obtenir pour l'histoire de l'Asie Mineure, sont illustrés par quelques exemples.
17 pages
Source : Persée ; Ministère de la jeunesse, de l’éducation nationale et de la recherche, Direction de l’enseignement supérieur, Sous-direction des bibliothèques et de la documentation.

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Publié par
Publié le 01 janvier 1985
Nombre de lectures 13
Langue Deutsch
Poids de l'ouvrage 1 Mo

Extrait

Wolfgang Leschhorn
Die kaiserzeitlichen Münzen Kleinasiens : Zu den Möglichkeiten
und Schwierigkeiten ihrer statistischen Erfassung
In: Revue numismatique, 6e série - Tome 27, année 1985 pp. 200-216.
Zusammenfassung
Zusammenfassung. — Diskutiert werden die Móglichkeiten, aus der Anzahl der Mïinzstàtten und aus der Žahl der in den grossen
Sammlungspublikationen enthaltenen Munzen die Munzproduktion in Kleinasien unter den einzelnen Kaisern sowie in ihrer
geographischen Verteilung zu errechnen. Die Problème^ die mit solchen statistischen Methoden verbunden sirid, und die
Erkenntnisse, die daraus fůr die Geschichte Kleinasiens zu gewinnen sind, werden an einzelnen Beispielen aufgezeigt.
Résumé
Résumé. — On discute ici des possibilités d'estimer la production monétaire en Asie Mineure sous les différents empereurs ainsi
que la répartition géographique de celle-ci à partir du nombre des ateliers et du nombre de monnaies attestées dans les grandes
collections publiées. Les problèmes liés à de telles méthodes statistiques et les résultats qu'elles permettent d'obtenir pour
l'histoire de l'Asie Mineure, sont illustrés par quelques exemples.
Citer ce document / Cite this document :
Leschhorn Wolfgang. Die kaiserzeitlichen Münzen Kleinasiens : Zu den Möglichkeiten und Schwierigkeiten ihrer statistischen
Erfassung. In: Revue numismatique, 6e série - Tome 27, année 1985 pp. 200-216.
doi : 10.3406/numi.1985.1880
http://www.persee.fr/web/revues/home/prescript/article/numi_0484-8942_1985_num_6_27_1880MISCELLANEA
Wolfgang LESCHHORN*
DIE KAISERZEITLICHEN MUNZEN
KLEINASIENS : ZU DEN MÔGLICHKEITEN
UND SCHWIERIGKEITEN IHRER
STATISTISCHEN ERFASSUNG
geographischen Munzen Mïinzstàtten Zusammenfassung. die Munzproduktion und Verteilung aus der — Žahl Diskutiert zu in der errechnen. Kleinasien in den werden grossen Die unter die Problème^ Sammlungspublikationen den Móglichkeiten, einzelnen die mit Kaisern solchen aus der sowie statistischen enthaltenen Anzahl in ihrer der
Methoden verbunden sirid, und die Erkenntnisse, die daraus fůr die Geschichte
Kleinasiens zu gewinnen sind, werden an einzelnen Beispielen aufgezeigt.
Résumé. — On discute ici des possibilités d'estimer la production monétaire en Asie
Mineure sous les différents empereurs ainsi que la répartition géographique de celle-ci à
partir du nombre des ateliers et du nombre de monnaies attestées dans les grandes
collections publiées. Les problèmes liés à de telles méthodes statistiques et les résultats
qu'elles permettent d'obtenir pour l'histoire de l'Asie Mineure, sont illustrés par
quelques exemples.
Die lokalen Munzen der Kaiserzeit in Kleinasien, die in einem
Zeitraum von fast 300 Jahren, von Augustus bis Tacitus, gepràgt
wurden, stellen in ihrer Vielfalt mit Hunderttausenden erhaltener
Stucke und Zehntausenden von Typen eine kaum ïibersehbare Masse
dar. Verschiedene Versuche, dièse Prágungen in ihrer Gesamtheit zu
erfassen, kônnen nur einen vorlâufîgen Uberblick ergeben1, bevor
* Institut fůr Alte Geschichte. Universitát des Saarlandes. D-6600 Šaarbrůcken.
1. Vgl. ausser der angefůhrten Literatur bei W. Leschhorn, Le monnayage d'Asie
Mineure et la statistique, in : Statistique et Numismatique, PACT 5, 1981, S. 253 n. 2
noch Cl. Bosch, Die kleinasiatischen Munzen der rómischen Kaiserzeit, Arch. Anz.
1931, S. 422ff. ; J. Babelon, La pénétration romaine en Asie Mineure d'après les
documents numismatiques, RN 1939, S. 1-42; Cl. Bosch, Der Umfang der autonomen
Mûnzpragung Kleinasiens im Altertum, in : In memoriam Halil Edhem I, Ankara 1947,
S. 165-169.
Revue numismatique, 1985, 6e série, XXVII, p. 200-216. DIE KAISERZEITLICHEN MÙNZEN KLEINASIENS 201
nicht umfangreiche, von einem Einzelnen kaum zu bewáltigende
Untersuchungen der Prágesysteme und Miinzstátten2 vorliegen.
Einen môglichen Ansatzpunkt, um schon im voraus dieses fur viele
historische und wirtschaftliche Fragestellungen eminent wichtige
Material iiberblicken zu kônnen, bieten statistische Methoden.
Im letzten Band der Revue numismatique hat Ann Johnston3 eine
Untersuchung des Verfassers kommentiert, die sich mit den Môglich-
keiten befasst, die kaiserzeitlichen Prágungen Kleinasiens mit Hilfe
statistischer Methoden anhand der bisher geleisteten Vorarbeiten und
vorliegender Publikationen auszuwerten4. In diesem Aufsatz habe ich
zum einen die unter den einzelnen Kaisern sehr unterschiedliche Zahl
der Miinzstátten in Kleinasien — auch nach Landschaften aufgeglie-
dert — graphisch dargestellt und interpretiert sowie den Beginn und
das Ende der Munzprágung in den einzelnen Stádten entsprechend
ausgewertet. Zum zweiten wurden darin die unterschiedlichen Zahlen
der in den groBen Sammlungspublikationen erhaltenen Munzen jedes
einzelnen Kaisers, die in Kleinasien gepràgt wurden, graphisch
dargestellt und diskutiert. Es ist an dieser Stelle nicht nôtig, die
Ergebnisse und die von mir und Ann Johnston aufgezeigten Wege
nochmals in alien Einzelheiten vorzulegen. Es soil aber Stellung
genommen werden zu den kritischen Bemerkungen Ann Johnstons,
die in vielem sehr hypothetisch sind. Einige Behauptungen sollen mit
konkrétem Zahlenmaterial iiberpruft werden.
Stellt man die Anzahl der unter jedem Kaiser pràgenden Stâdte
graphisch durch eine Kurvě dar5, ergeben sich grosse Schwankungen
mit Tiefpunkten unter Caligula, Titus, Nerva, Macrinus und Trebo-
nianus Gallus sowie Spitzen unter Nero, Domitian, Marc Aurel,
Septimius Severus/Caracalla, Severus Alexander, Gordian III. und
Valerian/Gallienus. Auf den ersten Blick erkennt man, dass der
Faktor Zeit diese Schwankungen entscheidend beeinflusst haben
muss. Gerade unter den nur kurze Zeit regierenden Kaisern finden
sich die Minima, wàhrend in den làngeren Regierungszeiten jeweils
die hôchste Zahl von pràgenden Stàdten erreicht wird6. Ann Johnston
hat diese Beziehung zwischen Regierungsdauer und Anzahl von
Prágestátten dadurch deutlich zu machen versucht, dass sie in mein
Diagramm mit der Anzahl von Prágestátten auf der Ordinate eine
2. Unter Miinzstàtte soil hier wie im folgenden die Stadt oder das Koinon verstanden
werden, das Můnzen ausgibt, nicht die Werkstátte im Sinne von K. Kraft, Das System
der kaiserzeitlichen Munzprágung in Kleinasien, Berlin 1972.
3. A. Johnston, Greek Imperial statistics : a commentary, RN 1984, S. 240-257.
Die Verfasserin sandte mir wàhrend der Drucklegung freundlicherweise das Manuskript
mit dem Vorschlag, zu ihren Ausfuhrungen Stellung zu nehmen.
4. W. Leschhorn, op. cit., S. 252-266.
5. W. op. cit., Fig. 1.
6. So W. op. cit., S. 256. 202 WOLFGANG LESCHHORN
zweite Ordinate mit der Anzahl der Regierungsjahre der jeweiligen
Kaiser eingezeichnet hat (RN 1984, S. 241 Fig. Г). Die daraus
entstehende Kurve, deren Maxima die lângsten Regierungszeiten und
deren Minima die kiirzesten anzeigen, scheint fur die Zeit des 1. und
2. Jh. fast parallel zu der Kurve zu verlaufen, die die Anzahl der
Munzstátten angibt, zumindest liegen die Maxima und Minima unter
den gleichen Kaisern. Das war aber nur dadurch môglich, dass Ann
Johnston fur Marc Aurels Regierungszeit fálschlich uber 40 Jahre
statt der tatsáchlichen 19 eingetragen hat, also auch seine Zeit als
Caesar mitgerechnet hat. Wenn man dies korrigiert, ergibt sich an
dieser Stelle ein vôllig unterschiedlicher Kurvenverlauf. Wahrend
unter Marc Aurel die hôchste Zahl prâgender Stàdte vor der
Severerzeit erreicht wird, war Antoninus Pius der am lângsten
regierende Kaiser. Eine mathematisch zu berechnende Beziehung
zwischen beiden Komponenten (Anzahl der Munzstátten und Anzahl
der Regierungsjahre) ist kaum môglich. Das wird schon deutlich,
wenn man die 19 Regierungsjahre Trajans, in denen 141 Stàdte
prágten, mit den ebenfalls 19 Jahren Marc Aurels, aber 213 damais
arbeitenden Munzstátten vergleicht oder gar die 4 Jahre Caligulas mit
33 Munzstátten mit den 5 Jahren des Philippus, als in 138 Stàdten
Miinzen gepràgt wurden.
Theoretisch kann man durchaus davon ausgehen, dass eine Stadt,
die schon unter Augustus Miinzen pràgte, dies auch unter Caligula
oder Nerva oder im 3. Jh. tun konnte und dass die Zahl der
Munzstátten stándig zunahm. Nur 7 von 188 Stádten, die in iulisch-
claudischer und flavischer Zeit Miinzen prágten, taten dies nicht mehr
im 2. und 3. Jh., wáhrend hingegen von den 312 Orten, die im 2.
und/oder 3. Jh. prágten, 130 im 1. Jh. noch keine Prágungen
ausgegeben hatten. Denn viele dieser 130 Stádte bestanden im 1. Jh.
entweder uberhaupt noch nicht oder hatten keinen entsprechenden
Status oder auch keinen Bedarf fur eine eigene Prágung. Generell
lásst sich feststellen, dass die Stádte immer wieder, wenn auch
manchmal erst nach einigen

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