Formes de mobilisation juvénile dans les quartiers des banlieues difficiles en Italie et en France [Elektronische Ressource] / von Olivia Bonechi
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Formes de mobilisation juvénile dans les quartiers des « banlieues difficiles » en Italie et en France Von der Gemeinsamen Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften der Universität Hannover Zur Erlangung des Grades einer Doktorin der Philosophie (Dr. phil.) genehmigte Dissertation von Olivia Bonechi, geboren am 04. März 1973 in S. Giovanni V.no (Italien) Referent: Prof. Dr. H.-P. Waldhoff Korreferentin: Prof. Dr. C. Lemke Tag der mündlichen Prüfung: 21. Dezember 2004 2 Abstract in deutscher Sprache Selbstorganisierte Vereine – Problematische Stadtteile – Dritter Sektor Zentrales Thema dieser Arbeit ist das soziale Engagement jugendlicher Bewohner problematischer Stadtteile in Italien und Frankreich im Zusammenhang mit der zunehmenden Institutionalisierung und Professionalisierung des Dritten Sektors. Beide Tendenzen bilden die Rahmenbedingung dieses Engagements. Es wurden Interviews mit freiwillig engagierten Jugendlichen und Angestellten der selbstorganisierten Vereine ZY´VA, im Stadtteil Petit-Nanterre (Paris), und Mandala, im Stadtteil Mirafiori Nord (Turin), geführt und ihre Tätigkeiten beobachtet. Ergänzend wurden einige Interviews mit Vertretern der Stadtverwaltung und im Stadtteil tätigen Sozialarbeitern geführt.

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Publié le 01 janvier 2004
Nombre de lectures 27
Langue Deutsch
Poids de l'ouvrage 2 Mo

Extrait








Formes de mobilisation juvénile dans les quartiers des
« banlieues difficiles » en Italie et en France








Von der Gemeinsamen Fakultät für Geistes- und
Sozialwissenschaften der Universität
Hannover
Zur Erlangung des Grades einer
Doktorin der Philosophie
(Dr. phil.) genehmigte Dissertation








von Olivia Bonechi,
geboren am 04. März 1973 in S. Giovanni V.no (Italien)













































Referent: Prof. Dr. H.-P. Waldhoff
Korreferentin: Prof. Dr. C. Lemke
Tag der mündlichen Prüfung: 21. Dezember 2004



2
Abstract in deutscher Sprache

Selbstorganisierte Vereine – Problematische Stadtteile – Dritter Sektor

Zentrales Thema dieser Arbeit ist das soziale Engagement jugendlicher Bewohner
problematischer Stadtteile in Italien und Frankreich im Zusammenhang mit der zunehmenden
Institutionalisierung und Professionalisierung des Dritten Sektors. Beide Tendenzen bilden
die Rahmenbedingung dieses Engagements.
Es wurden Interviews mit freiwillig engagierten Jugendlichen und Angestellten der
selbstorganisierten Vereine ZY´VA, im Stadtteil Petit-Nanterre (Paris), und Mandala, im
Stadtteil Mirafiori Nord (Turin), geführt und ihre Tätigkeiten beobachtet. Ergänzend wurden
einige Interviews mit Vertretern der Stadtverwaltung und im Stadtteil tätigen Sozialarbeitern
geführt.
Das Engagement der Jugendlichen ist zu verstehen als Konsequenz eines besonderen sozialen
und beruflichen Werdegangs (Einwanderungsschicksal, ökonomische Probleme in der
Familie, Abschlüsse vor allem im Bereich der Sozial- und Geisteswissenschaften, Teilnahme
an solidarischen Formen der Vergemeinschaftung von Kindheit an), als Element einer
(Aus)Bildungsstrategie, aber auch als Konsequenz aus der Krise des wohlfahrtsstaatlichen
Arrangements, das in vielen europäischen Staaten zur Formulierung der Strategie des Dritten
Wegs führte. Die Idee des Dritten Wegs besteht in einer Verantwortungsteilung zwischen
staatlicher Fürsorge und bürgerschaftlicher Selbstorganisation.
In Italien wie auch in Frankreich berichten die Vertreter der ortsansässigen Institutionen über
die große Bedeutung der Kooperation zwischen bürgerschaftlichen Vereinigungen und
lokalen Institutionen. Sie verstehen sich als Manager und nicht mehr als Provider, d.h. nicht
mehr als die eigentlich Ausführenden der Sozialarbeit: die Vereine übernehmen ihrer
Meinung nach selbst die Leistungsverantwortung für die sozialen Dienste.
Vereine befördern hier kein alternatives Gesellschaftsmodell, sondern sie arbeiten
partnerschaftlich mit dem Staat zusammen und erbringen Integrationsleistungen durch
solidarisches Handeln und bürgerschaftliche Selbstorganisation. Gleichwohl bleibt das
Verhältnis der engagierten Jugendlichen zu den Institutionen des Sozialstaats ambivalent.




3Abstract in englischer Sprache

Associations - Working class neighbourhoods - Third Way

I will refer here to a case study comparing two associations of young volunteers in working
class neighbourhoods in the suburbs of Paris and Turin. I spent one year (from January 1999
to May 2000) in close contact with young volunteers and local civil servants. I have
conducted 43 informal interviews composed of biographical narratives and have extensively
documented information and notes from the field (participative observation) regarding their
careers and institutional networks. These two associations have been choosen for their
location in problematic suburbs and the commitment of young inhabitants as well, originally
of working classes and representative of a “ certain success ” concerning their social
integration.
ZY’VA’s and Mandala’s volunteers are almost always students, already graduates of
secondary school, and frequently possess university degrees. Here, they represent the first
intellectual generation set apart from the popular classes.
The majority of these youth would like to become professionals in the field of social work.
They enjoy personal contact and helping their fellow community members. Some are still
working as secretaries, organisers, teaching assistants employed by associations with the
contribution of the municipality.
ZY’VA and Mandala associations have been taken as examples of these processes of
institutionalization and economization of associative mouvements through the progress of the
Third Way ideology. Associations, especially in the “problematic suburbs” of large cities,
develop collaborative relationships with municipalities and thereby participate in the
"construction" of a new economic and institutional space for the maintenance of public order
and control. Here, volunteer commitment cannot be explained as “a collective action”
claiming social rights or cultural values. Their commitment is limited to an “instrumental
membership” for the production or the consumption of specific services.







4Formen des jugendlichen Engagements in Assoziationen in problematischen Stadtteilen
in Italien und Frankreich (Deutsche Zusammenfassung)

Vorstellung der Untersuchung

I.1 Einleitung
Untersucht wurde das soziale Engagement jugendlicher Bewohner problematischer Stadtteile,
sogenannter „Problemviertel“, in Italien und Frankreich. Die Formen des Engagements
wurden in der vorliegenden Arbeit und auch von den Jugendlichen selbst nicht als (primär)
politisches, religiöses oder kulturelles Phänomen betrachtet. Vielmehr verstehen sich diese
Jugendlichen, die ehrenamtlich, z.T. auch bezahlt, für lokale Vereine arbeiten, als
„Professionnels de la Cause Sociale“ (Professionelle der sozialen Frage). Der Umgang mit der
„sozialen Frage“ erfolgt für sie in Form einer lokalen Bildungsstrategie: für die Jugendlichen
stellen die selbstorganisierten Vereine einen Teil der alltäglichen Problembewältigung und
eine als sinnvoll erfahrene Zeitgestaltung gegenüber dem „Herumhängen auf der Strasse“ (la
1galère) dar. Die Vereine bilden für die Jugendlichen eine Form der Vergemeinschaftung und
eine Möglichkeit zur beruflichen Weiterbildung bis hin zum Einstieg in die Arbeitswelt. Sie
verstehen ihr Engagement nicht als politisch motiviertes gesellschaftliche Gegenmodell.
Von entscheidender Bedeutung, so zeigte sich in der Untersuchung, ist das Verhältnis zu den
ortsansässigen Institutionen des Wohlfahrtsstaates, das sich als ambivalente Gratwanderung
zwischen bürgerschaftlicher Selbstorganisation (Autonomie) und institutioneller
Instrumentalisierung erweist.
Die empirische Recherche für diese Untersuchung wurde von Februar 1999 bis Mai 2000
durchgeführt. Zwei Merkmale waren wichtig für die Wahl der zu untersuchenden Stadtteile
und Vereine: es sollte sich bei den Stadtteilen um Wohnorte der Industriearbeiterschaft
handeln, die zugleich zu großen Teilen aus Einwanderern bestehen und die Vereine sollten
von den Jugendlichen selbst organisiert sein. Darunter rückten früh im Laufe der
Untersuchung jene Vereine in den Mittelpunkt, die sowohl der Freizeitgestaltung als auch
pädagogischen Maßnahmen dienen. Zentrum dieser Aktivitäten ist der Nachhilfeunterricht für
2Schüler von der Grundschule bis zum Gymnasium. Besonderes Interesse fanden die Vereine

1 DUBET F., LAPEYRONNIE D., « Les quartiers d’exil », Le Seuil, Paris 1992; in Deutschland erschienen unter dem Titel
„Im Aus der Vorstädte“, Stuttgart 1994. Mit La Galère bezeichnen die Jugendlichen der französischen Vorstädte „...ihre
aussichtslose Lage zwischen Herumhängen, Kleinkriminalität, und Dealen.“ (ebd. S. 12). Der Begriff ist mittlerweile in der
französischen Soziologie ein feststehender Begriff.
2 Die Schule ist der wichtigste Faktor der gesellschaftlichen Integration. Für die interviewten Jugendlichen bietet die
Schulbildung die Möglichkeit, sozial aufzusteigen und sich kulturell zu integrieren. Vgl. DUBET, LAPEYRONNIE, a.a.O.
5„ZY`VA“ im Stadtteil Petit Nanterre, in Nanterre-Ville, Frankreich, und „Mandala“ in dem
Stadtteil Mirafiori Nord, in Turin, Italien, die hier exemplarisch untersucht wurden.

Aufbau der Arbeit
Die Arbeit besteht aus drei Teilen:
Der erste Teil widmet sich der Frage: Warum engagieren sich Jugendliche aus schwierigen
Milieus freiwillig in Vereinen und tragen diese zu großen Teilen selbst? Wie können wir ihre
Verpflichtung zum Engagement interpretieren? Formen der Jugend-Mobilisierung können
nicht als isoliertes Phänomen verstanden werden, sondern die entsprechenden sozialen
Strukturen und die Situ

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