Interventionen des Präsidenten und der Mitglieder der Hohen Behörde in der Gemeinsamen Versammlung
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Interventionen des Präsidenten und der Mitglieder der Hohen Behörde in der Gemeinsamen Versammlung

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EUROPÄISCHE GEMEINSCHAFT FÜR KOHLE UND STAHL Interventionen des PRÄSIDENTEN UND DER MITGLIEDER DER HOHEN BEHÖRDE in der Gemeinsamen Versammlung Januar-Tagung 1953 Strassburg 12.-13. JANUAR 1953 INHALTSVERZEICHNIS Ansprache voa Herrn Jean MONNET, Präsi­dent der Hohen Behörde, den 12. Januar 1953 5 Ansprache des Herrn Franz ETZEL, Vizepräsi­dent der Hohen Behörde, den 13. Januar 1953 27 Ausführungen des Herrn Albert COPPE, zweiter Vizepräsident der Hohen Behörde, den 13. Januar 1953 47 Entgegnung des Herrn Dirk. P. SPIERENBURG, Mitglied der Hohen Behörde, den 13. Ja­nuar 1952 59 Ausführungen des Herrn Paul FINET, Mitglied der Hohen Behörde, den 13. Januar 1953 65 Entgegnung des Herrn Jean MONNET, Präsi­dent der Hohen Behörde, den 13. Januar 1953 79 Ansprache von Herrn Jean MONNET dem PRÄSIDENTEN DER HOHEN BEHÖRDE, vor der Gemeinsamen Versammlung (Strassburg, den 12. Januar 1953J Herr Präsident, meine Dame, meine Herren! Auf Ihrer ersten Sitzung haben wir Ihnen dargelegt, in welchem Geiste wir unsere Auf­gabe in Angriff nehmen würden. Heute legen wir Ihnen gemäss den Bestimmungen des Vertrages den ersten Gesamtbericht über die Lage der Gemeinschaft vor. Sie haben viel­leicht noch nicht genügend Zeit gefunden, dieses Dokument gründlich zu studieren, doch sind wir sicher, dass Sie die Schwierigkeiten verstehen, welche die Hohe Behörde daran gehindert haben, Ihnen den Bericht früher zu übermitteln.

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EUROPÄISCHE GEMEINSCHAFT
FÜR KOHLE UND STAHL
Interventionen
des
PRÄSIDENTEN UND DER MITGLIEDER
DER HOHEN BEHÖRDE
in der Gemeinsamen Versammlung
Januar-Tagung 1953
Strassburg
12.-13. JANUAR 1953 INHALTSVERZEICHNIS
Ansprache voa Herrn Jean MONNET, Präsi­
dent der Hohen Behörde, den 12. Januar 1953 5
Ansprache des Herrn Franz ETZEL, Vizepräsi­
dent der Hohen Behörde, den 13. Januar 1953 27
Ausführungen des Herrn Albert COPPE,
zweiter Vizepräsident der Hohen Behörde,
den 13. Januar 1953 47
Entgegnung des Herrn Dirk. P. SPIERENBURG,
Mitglied der Hohen Behörde, den 13. Ja­
nuar 1952 59
Ausführungen des Herrn Paul FINET, Mitglied
der Hohen Behörde, den 13. Januar 1953 65
Entgegnung des Herrn Jean MONNET, Präsi­
dent der Hohen Behörde, den 13. Januar
1953 79 Ansprache von
Herrn Jean MONNET
dem
PRÄSIDENTEN DER HOHEN BEHÖRDE,
vor der Gemeinsamen Versammlung
(Strassburg, den 12. Januar 1953J
Herr Präsident, meine Dame, meine Herren!
Auf Ihrer ersten Sitzung haben wir Ihnen
dargelegt, in welchem Geiste wir unsere Auf­
gabe in Angriff nehmen würden. Heute legen
wir Ihnen gemäss den Bestimmungen des
Vertrages den ersten Gesamtbericht über die
Lage der Gemeinschaft vor. Sie haben viel­
leicht noch nicht genügend Zeit gefunden,
dieses Dokument gründlich zu studieren, doch
sind wir sicher, dass Sie die Schwierigkeiten
verstehen, welche die Hohe Behörde daran
gehindert haben, Ihnen den Bericht früher
zu übermitteln. In der Zwischenzeit zwischen
den Sitzungen, anlässlich des Zusammentretens
Ihres Organisationsausschusses in Luxemburg,
bot sich uns eine günstige Gelegenheit zu sehr
freimütigen und sehr eingehenden Besprechun­
gen. Heute obliegt es mir, Ihnen einen kurzen 6
Bericht über die Massnahmen zu erstatten,
welche die Hohe Behörde bisher unternommen
hat.
Mit unseren Massnahmen haben wir im
wesentlichen vier Zwecke verfolgt : Wir haben
unsere Dienststellen eingerichtet, haben die
Eröffnung des gemeinsamen Marktes vorbe­
reitet, haben die Bedingungen für die Ent­
wicklung der Industrie der Gemeinschaft fest­
gestellt und haben schliesslich unsere Bin­
dungen mit anderen Ländern enger gestaltet,
insbesondere haben wir die fortschreitende
Entwicklung unserer Assoziierung mit Gross­
britannien auf feste Grundlagen gestellt.
Alle diese eng miteinander verbundenen
Massnahmen sind in dem Bericht beschrieben,
der an Sie zur Verteilung gebracht wurde.
Unsere Dienststellen sind jetzt im wesent­
lichen aufgebaut. Dies war keine leicht zu
lösende Aufgabe. Wir sind in Luxemburg sehr
gut aufgenommen worden, aber die Tatsache,
dass diese Stadt noch nicht der endgültige
Sitz ist, bringt für unsere Mitarbeiter zahl­
reiche Schwierigkeiten mit sich.
Solange das Statut unserer Beamten noch
nicht gemäss Artikel 78 des Vertrages durch
den Ausschuss der Präsidenten der vier Organe
der Gemeinschaft festgelegt ist, stellen wir unsere Mitarbeiter auf Vertrag und für be­
grenzte Zeit an. Wir haben nicht die Absicht,
eine Bürokratie zu schaffen. Wir verfolgen die
Methode, in weitestem Umfang Produzenten,
Arbeitnehmer, Verbraucher und Beamte zu
konsultieren, und haben bereits Ausschüsse
bzw. Arbeitsgruppen nach Luxemburg ein­
berufen, in denen zahlreiche Persönlichkeiten
zusammengefasst sind, die zu den besten Fach­
leuten unserer sechs Länder gehören.
Unser Gesamtbestand beträgt 300 Personen,
von denen 60 als Übersetzer oder Dolmetscher
beschäftigt sind; für eine Verwaltung wie die
unsere sind derartige Fachkräfte unentbehr­
lich.
Sie finden die wesentlichen Ziffern betreffend
die Verwaltung der Gemeinschaft und die für
ihre vier Organe vorgesehenen Ausgaben in
dem Haushaltsvoranschlag, der Ihnen aus­
gehändigt wurde.
Die vordringlichste Aufgabe, die wir unter­
nommen haben, war die Vorbereitung des
gemeinsamen Marktes. In den nächsten Wochen
soll der Markt für Kohle, Eisenerz und Schrott
eröffnet werden.
Die sechs Länder haben auf die Trennungen
der Vergangenheit verzichtet und sich ent­
schlossen, Hilfsquellen zu vereinigen, deren Wert 5 oder 6 Milliarden Dollar im Jahre ent­
spricht, und die 15 % ihrer industriellen
Produktion darstellen. Es sind dies Industrien,
die 1 750 000 Personen unmittelbar beschäfti­
gen und einem Zehntel der Arbeiterschaft
Brot geben. Es handelt sich hier um Erzeug­
nisse, die mit einer Gesamtmenge von 300 Mil­
lionen t mehr als 40 % des gesamten Güter­
verkehrs innerhalb der Gemeinschaft darstellen.
Im Jahre 1952 haben die sechs Staaten 240 Mil­
lionen t Kohle und 42 Millionen t Rohstahl
erzeugt.
Dies sind die charakteristischen Grössen-
ordnungen des Marktes, der in einigen Wochen
eröffnet werden und den freien Warenverkehr
von zwei Grundstoffindustrien auf einem Räume
von 1 300 000 qkm für mehr als 150 Millionen
Verbraucher ermöglichen wird.
Bevor die Hohe Behörde die erforderlichen
Entscheidungen getroffen hat, hat sie in wei­
testem Rahmen Konsultationen vorgenommen.
Bereits im Monat November hat sie einen
Ausschuss von Produzenten nach Luxemburg
einberufen, um die gegenwärtige Versorgungs­
und Bedarfslage sowie die Marktaussichten für
das Jahr 1953 zu prüfen. Seit mehreren Wochen
finden im Anschluss an eine Reihe von vor­
bereitenden Gesprächen Besprechungen mit
Sachverständigen der einzelnen Länder in
Luxemburg statt. Sobald die Arbeiten dieser

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