I241994Herausgeber:• PodlechJürke Grau DieterBand 1 München 1993SendtneraMitteilungen der Botanischen Staatssammlungund des Instituts für Systematische Botanilcder Universität MünchenBand 1Herausgeber-Jürke Grau PodlechDieterMünchen 1993des Instituts fiir Systematischeder Botanischen Staatssammlung undSendtnera (MitteilungenMünchen)Botanik der UniversitätBand 130.11.1993Erscheinungsdatum.DieterPodlechHerausgeber: JOrkeGrau undRedaktion: DIETERPODLECHMatthiasErben und GüntherHeublRedaktionsbeirat:Anschrift:- fiir Systematische Botanik der UniversitätBotanische StaatssammlungMünchen InstitutMünchen, Menzingerstraße 67, D-80638 MünchenISSN 0944-0178Die Mitteilungen der Botanischen Staatssammlung München1950 von Leiter Prof. Dr. Karl SUESSENGUTH begründet. Eswurden im Jahre dem damaligenbot sich ihm hiermit die Möglichkeit, bei den zu der damaligen Zeit stark eingeschränktenPublikationskapazitäten eigene Arbeiten und die seiner Schüler rasch und problemlos zuveröffentlichen. So erschienen denn die einzelnen Hefte, die erst später zu Bändenzusammengefaßt wurden, bei Bedarf in unregelmäßigen Abständen. Schon bald erwarb sichdie neue Zeitschrift internationale Anerkennung. Allmählich konnte so ein intensiverSchriftentausch aufgebaut werden. Mit der Gründung des Instituts fiir Systematische BotanikMünchen 1958 und der damit verbundenen Personalunion desan der Universität im Jahrevon Institut stieg Angebot an wissenschaftlichenDirektors im ...
I
241994
Herausgeber:
• PodlechJürke Grau Dieter
Band 1 München 1993Sendtnera
Mitteilungen der Botanischen Staatssammlung
und des Instituts für Systematische Botanilc
der Universität München
Band 1
Herausgeber
-Jürke Grau PodlechDieter
München 1993des Instituts fiir Systematischeder Botanischen Staatssammlung undSendtnera (Mitteilungen
München)Botanik der Universität
Band 1
30.11.1993Erscheinungsdatum.
DieterPodlechHerausgeber: JOrkeGrau und
Redaktion: DIETERPODLECH
MatthiasErben und GüntherHeublRedaktionsbeirat:
Anschrift:
- fiir Systematische Botanik der UniversitätBotanische StaatssammlungMünchen Institut
München, Menzingerstraße 67, D-80638 München
ISSN 0944-0178Die Mitteilungen der Botanischen Staatssammlung München
1950 von Leiter Prof. Dr. Karl SUESSENGUTH begründet. Eswurden im Jahre dem damaligen
bot sich ihm hiermit die Möglichkeit, bei den zu der damaligen Zeit stark eingeschränkten
Publikationskapazitäten eigene Arbeiten und die seiner Schüler rasch und problemlos zu
veröffentlichen. So erschienen denn die einzelnen Hefte, die erst später zu Bänden
zusammengefaßt wurden, bei Bedarf in unregelmäßigen Abständen. Schon bald erwarb sich
die neue Zeitschrift internationale Anerkennung. Allmählich konnte so ein intensiver
Schriftentausch aufgebaut werden. Mit der Gründung des Instituts fiir Systematische Botanik
München 1958 und der damit verbundenen Personalunion desan der Universität im Jahre
von Institut stieg Angebot an wissenschaftlichenDirektors im Bereich Staatssammlung und das
1977 konnte in jedem JahrArbeiten und damit der Umfang der Mitteilungen stark an. Seit
in bedeutendemmindestens 1 Band publiziert werden. Somit wurden die "Mitteilungen"
Umfang auch das Publikationsorgan des Instituts fiir Systematische Botanik, dies umsomehr
als auch die Redaktion seit 1980 in den Händen des Institutes lag.
Auf Grund der somit stark veränderten Grundvoraussetzungen war der Entschluß fast
Botanischen Staatssammlungzwangsläufig, mit dem Band 30 die Mitteilungen der
abzuschließen und unter einem neuenNamen und mit einem neuen Gesicht weiterzufuhren.
Die neue Serie wird unter demNamen
Sendtnera
(Mitteilungen der Botanischen Staatssammlung und des Instituts für Systematische Botanik der
Universität München)
1-30erscheinen. Ein Registerband für die Bände der alten Serie ist geplant.
persönlicher Mitarbeiter von Martius fiirOtto Sendtner (1813-1859) war von 1843 an als
1.die Flora Brasiliensis tätig, wurde dann 1848 Adjunkt des Herbars und 1857 sowohl
Konservator des Herbars als auch Professor für Botanik der Universität München.
Seine wichtigsten wissenschaftlichen Leistungen waren die botanische Erforschung des damals
noch weitgehend unzugänglichen Bosniens und vor allem von Bayern. Mit seinen Werken "Die
nach den Grundsätzen der Pflanzengeographie"Vegetations-Verhältnisse Südbayems (1854)
und "Die Verhältnisse Bayerischen Waldes nach den Grundsätzen derVegetations- des
als der Begründer der Vegetationskunde alsPflanzengeographie" (1860) gilt Sendtner
alpineneigene, moderne Teildisziplin der Botanik. Auch als Kenner und Erforscher der
Moosflora ist SENDTNER international bekannt geworden.
Mit Forscher, der sich im Bereich von Sammlung unddem Namen Sendtnera ehren wir einen
Universitätum die Botanik verdient gemacht hat.
Die HerausgeberInhalt
new species of Amaranthaceae from QueenslandBENL. G.: Ptilotiis humifiisus. a 39
FURTHER. H.& PODLECH. D.: Bine neue Ononis-^si (Leguniinosae) aus Nordafrika 65
GAMAL-ELDIN. E.: Veronica islensis Gamal-Eldin n. sp. from Wadi Isla, Southern
Sinai 241
L. DC. (Leguminosae)Gazer, M.: Revision ofAstragalus sect. Sesamei 69
& EHRHART, C; Kritische Anen der Gattung Calceolaria zms Chile II.Grau, J.
neue Art aus Mittelchile 289Bine
HOSNI, H.A. & EL-KAREM1. Z.A.R.: Systematic revision ofLeguminosae in Egypt
1 . Tephrosia Pers 245
-HUBER, H.: Neurada eine Gattung der Malvales 7
MAASSOUMI, a. a.: Revision ofAstragalus L. sect. Malacothrix Bunge (Legumino-
sae) in Iran 157
PODLECH. D.: Revision von Astragalus L. Sektion Eremophysa Bunge und Eremophy-
sopsis Gontsch. (Leguminosae) 45
PODLECH, D.: Beiträge zur Kennmis der Gattung Astragalus III-IV 267L. (Leguminosae)
Rambold, Further Species of theG.: Genus Tephromela (Lecanorales) 281
TiETZ, S. & ZARRE, M. SH.: Neue Arten von Astragalus L. sect. Campylanthus
Bunge und sect. Megalocystis Bunge im Iran 259
TRIBBBL, D.: Notes on the Genus Sagediopsis (Verrucariales, Adelococcaceae) 273
Waller, K. & AGERER. R.: Ektomykorrhizen von Dermocybe cinnamomeolutea
(Cortinariaceae) und Tricholoma acerbum (Tricholomataceae) 23
Waller, K., Agbrer, R., Brandt, F., Taylor, A.F.S.& Wanner, G.:
Piceirhiza oleiferans, eine neue Ektomykorrhizen-Art an Picea abies 11-Neurada eine Gattung der Malvales
von
H. Huber
Abstract:
- -- der Malvales. Sendtnera 1: 7-10. 1993. ISSN 0944 0178.HUBER, H.: Neurada eine Gattung
Its position as anThe systematic position of Neurada (formerly Neuradaceae) is discussed.
Tiliaceae is proposed.aberrant genus within the
Herausforderung für die systematische Biologie,Konvergenzen sind bekanntlich die große
fremdartig erscheinen. Dersie doch Unverwandtes ähnlich und Zusammengehörigeslassen
der strukturellendarüber ist allgemein, aber er macht vergessen, daß es jenseitsKonsens
deshalbandere gibt, aus der Diskussion verdrängt und geradeKonvergenzen noch
diktiert weniger von Vertrautheit mit denfolgenschwer, nämlich die der Lehraieinungen,
immer nicht abgeschlossenen, immerObjekten als vielmehr dem Unbehagen an einer noch
allem und allenaber nicht immer Willkommenes gebärenden Wissenschaft, demNeues,
"harmonization ofVerlangen nach Dauer mit seinem Gebot einerEtablierten immanenten
-- "pax americana"? hineingetragen aus unschwerconcepts" oder soll ich sagen
noch immer dem siecle des lumieresdurchschaubaren "Sachzwängen" in eine relikthaft
verpflichtete Systemlehre.
Neurada,Ein schönes Beispiel fiir dieses Doppelspiel der Konvergenzen liefert die Gattung
zu oder nahe Verwandtschaft mit den Rosaceen von einer wenigderen Zugehörigkeit
letzten hundert Jahre unangefochten blieb, obwohlbeachteten Ausnahme abgesehen die
beschrieb, daß eine auch nur entfernteMurbeck die Samenschale so ausfiihrlich(1916)
ist nur eine einzige, durch ArgumenteBeziehung zu dieser Familie ausgeschlossen war. Seither
nämlich bei AlRYgestützte Abweichung von der überkommenen Zuordnung aufgetaucht,
Shaw (1973), der feststellt:
Malvaceae: cf leaf-cutting, vertic. carpels, ect. The yellow Corolla of"Perh. nearest to
Neuradopsis changes colour in drying to bluish-black, as in e.g. AlthaeaGrielum and
ficifoliaCa.\."
die SOLEREDERUnerwähnt bleiben die lysigenen Schleimkanäle im Mark von Neurada, (1899)
in derbeschrieb und die es bei den Rosales nicht gibt. AlRY Shaw's Ansicht schlug sich
nieder, aber schon ftinf Jahre später schloß sich der desLiteratur allein bei Dahlgren (1975)
Meinung an und reihte dieKonformismus sonst unverdächtige Autor der herkömmlichen
Schulze-MenzNeuradaceen umittelbar den Rosaceen an wie früher Takhtajan (1959),
einund Cronquist (1968). Abgesehen von Airy Shaw scheint keiner der Autoren(1964)
Mühe,rechtes Bild von der Pflanze gehabt zu haben und nur Cronquist (1981) macht sich die
sein Urteil zu begründen:
"All of the features in which the Neuradaceae differ from typical Rosaceae represent
phyletic advances".
Verwandtschaft berufen werden,Abgesehen davon, daß hier Plesiomorphien zu Zeugen einer
wie diebedarfder Satz einer Korrektur, denn wenigstens in einem Merkmal sind die Rosaceenim Bau der Samenschale. Diese geht beiganzen Rosales weiter abgeleitet als Neurada, nämlich
oder nur einem, sei es, daß dieden Rosales entweder aus beiden Integumenten hervor aus
Sofern die Samenschale einverwachsen oder daß das innere schwindet.beiden
nurfuhrt, beteiligt sich allein das äußere Integument daran, oft die äußereFestigungsgewebe
oder die äußere Epidermis zusammen mit ZwischenschichtenEpidermis (Exotesta-Samen)
selten nur die Zwischenschichten (Mesotesta-Samen). Die(Exomesotesta-Samen),
Integuments nimmt daran keinen Anteil. Die Steinfrucht- oderInnenepidermis des äußeren
Gattungen fuhren oftmals zum Verlust eines jeglichennußartigen Fruchtbildungen vieler
Integument (Tegmen) gehen verdickteFestigungsgewebes in der Samenschale. Dem inneren
-deshalb ist es im reifen Samen meist zerdrückt, nur die InnenepidermisZellwände stets ab;
-braunen Wandbelägen behält häufig ihre Zellgliederung bei.nicht selten mit
Ihre Integumente sind noch im reifen Samen gut unterscheidbar: dasGanz anders Neurada.
zum mechanischen Gewebe trägt allein das innereäußere, färb- und fast strukturlos, kollabiert;
(Exotegmen), also gerade der Schicht, die beibei und auch das nur mit seiner Außenepidermis
sind zwar nochden Rosales nirgends hervortritt. Die Wände der nächst inneren Zellage
getüpfelt wie das Exotegmen, aber dünn, und das Lumen ist von braunvioletten Massen
ausgefüllt. Nach innen schließen sich zwei ähnlich dünnwandige Zellschichten an, ohne
Tüpfel, farblos und scheinbar leer. Die übrigen Schichten des inneren Integumentserkennbare
innerste farblos; diese wird von Gerbstoffen rauchbraun gefärbt.sind bis auf die
Nur in ihm kommt zu einer StreckungCharakterschicht der Samenschale ist das Exotegmen. es
- -der Zellen und das sowohl längs als auch weniger stark radial; die Zellen erscheinen deshalb
aufdem Querschnitt als Palisaden und aufdem Längsschnitt als liegende Rechtecke; am besten
beschreibt man sie als verkürzte Lamellen, die auf der Längskante stehen. Im Lumen gibt es
aber sie sind nicht auffällig. Sonderbar ist die Differenzierung dieser Zellen inOxalatkristalle,
Drittel, der andereeinen distalen und einen proximalen Teil, von denen der erste ungefähr ein
zwei Drittel der Zellhöhe einnimmt. Die zwei Zonen sind ziemlich scharfvoneinander abgesetzt
und unterscheiden sich farblich (der distale ist dunkler gelb als der proximale) und in ihrer
Tüpfelung (die Tüpfelkanäle des proximalen Teils sind breiter als die des distalen).
faserfbrmigen Zellen sindSamen mit eine