Sankt Gotthard und der Schmied von Göschenen
86 pages
German, Middle High (ca.1050-1500)

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Description

Was hat der heilige Gotthard mit den Walsern und mit dem Gotthardpass zu tun? Was steckt hinter den Legenden um Teufelsbrücke und Teufelsstein? Der Bau von Wegen und Stegen durch die Schöllenenschlucht war die Leistung namenloser Schwerarbeiter. Einer von ihnen wurde später der "Schmied von Göschenen" genannt. Ein kühnes Abenteuer aus der Zeit der Ritter und Pilger. Pirmin Meier, historischer Schriftsteller, erzählt die Geschichte wie keiner vor ihm.

Informations

Publié par
Date de parution 01 juin 2014
Nombre de lectures 4
EAN13 9783726906986
Langue German, Middle High (ca.1050-1500)

Informations légales : prix de location à la page 0,0450€. Cette information est donnée uniquement à titre indicatif conformément à la législation en vigueur.

Extrait

Der Weg durch die Schöllenenschlucht 1231–1708

Schellinenmättelibrücke (bei Göschenen)

Häderlisbrücke

Tanzenbeinbrücke (heute von der Galerie verdeckt)

Stiebende Brücke (seit dem 16. Jh. Teufelsbrücke genannt)

Twärrenbrücke (seit 1708 Urnerloch)

Westliche Umgehung der Schöllenenschlucht über den Bäzberg (Schnellstrecke für Läufer)

Westliche Umgehung der Schöllenenschlucht über Rossmettlen und Spitzi (vor 1231 und als Viehweg bis ca. 1800)

Östliche Umgehung der Schöllenenschlucht über den Gütsch (Viehweg bei Hochwasser bis 1708)

Fortsetzungswege Richtung Süden: St. Gotthard, Airolo Richtung Norden: Wassen (via Pfaffensprung), Silenen, Altdorf
SJW Nr. 2398 ISBN 978-3-7269-0597-2 SJW Schweizerisches Jugendschriftenwerk www.sjw.ch | office@sjw.ch
Ab 13 Jahren Historische Erzählung
Was hat der heilige Gotthard mit den Walsern und mit dem Gotthardpass zu tun? Was steckt hinter den Legenden um Teufelsb-rücke und Teufelsstein? Der Bau von Wegen und Stegen durch die Schöllenenschlucht war die Leistung namenloser Schwerarbeiter. Einer von ihnen wurde später der «Schmied von Göschenen» genannt. Ein kühnes Abenteuer aus der Zeit der Ritter und Pilger. Pirmin Meier, historischer Schriftsteller, erzählt die Geschichte wie keiner vor ihm.
Pirmin Meier , Dr. phil., geboren 1947 in Würenlingen AG besuchte das Gymnasium bei den Benediktinern in Sarnen und studierte in Zürich Germanistik, Philosophie und Geschichte. Er unterrichtet am Gymnasium Beromünster LU und arbeitet als Schriftsteller. Er schreibt Biografien in Form grosser Erzählungen über Schweizer Persönlichkeiten wie zum Beispiel Nikolaus von Flüe, Paracelsus, Heinrich Federer oder den Pionier der Kartografie, Micheli du Crest . Pirmin Meier ist ein ausgewiesener Kenner magischer Orte der Schweiz. 1993 erschien Geheimnisvolle Landschaft im Schatten der Alpen , dem 2005 Landschaft der Pilger. Geheimnisvolle Orte der Zentralschweiz folgte. Sein Werk ist mehrfach ausgezeichnet worden, u.a. 2008 mit dem Innerschweizer Literaturpreis.
Laura Jurt , geboren 1979, besuchte die Hochschule für Gestaltung und Kunst in Luzern und studierte im Fachbereich Visuelle Kommunikation Illustration. Nach einem Ausland-semester an der Faculdade de Belas Artes in Porto, Portugal, lebt sie seit 2005 in Zürich als freischaffende Illustratorin. Laura Jurt arbeitet regelmässig für Buchverlage, Zeitungen und Magazine. Sie ist Mitbegründerin von Malhefte , einem Magazin für Halbkinder . Mehr zu erfahren ist unter: www.laurajurt.ch .
Sankt Gotthard und der Schmied von Göschenen
Diese Publikation konnte realisiert werden dank der Unterstützung durch: Aargauer Kunsthaus Aarau Dätwyler Stiftung, Altdorf Gemeinde Wettingen Kanton Aargau Kanton Uri Stiftung für Abendländische Ethik und Kultur Ulrico Hoepli-Stiftung, Zürich
Karte Vorsatz 1: Baumann & Fryberg AG, Altdorf
Karte Vorsatz 2: Johann Jakob Scheuchzer (1672–1733), Natur-Geschichte
des Schweizerlandes, samt seinen Reisen über die Schweizerische Gebürge,
Zweyter Theil, 2. Auflage 1746, S. 92. © Stiftsbibliothek Beromünster
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek.
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in
der Deutschen Nationalbibliografie. www.d-nb.de
SJW Nr.: 2398
ISBN 978-3-7269-0597-2 E-ISBN 978-3-7269-0698-6
©2011 SJW Schweizerisches Jugendschriftenwerk
www.sjw.ch
E-Mail: office@sjw.ch
Abdruck des Inhalts, auch auszugsweise und fotomechanisch,
nur mit Einverständnis des Verlags.
e-Book: mbassador GmbH, Luzern
PIRMIN MEIER
SANKT GOTTHARD UND DER SCHMIED VON GÖSCHENEN
ILLUSTRATION LAURA JURT
Frage nur die Steine, du wirst erstaunen, wenn du sie reden hörst. Ludwig Tieck: Der Runenberg
Pirmin Meier: Sankt Gotthard und der Schmied von Göschenen Was hat der heilige Gotthard mit den Walsern und mit dem Gotthardpass zu tun? Was steckt hinter den Legenden um Teufelsbrücke und Teufelsstein? Der Bau von Wegen und Stegen durch die Schöllenenschlucht war die Leistung namenloser Schwerarbeiter. Einer von ihnen wurde später der «Schmied von Göschenen» genannt. Pirmin Meier, historischer Schriftsteller, erzählt die Handwerkerlegende wie keiner vor ihm. Ein kühnes Abenteuer aus der Zeit der Ritter und Pilger.
INHALT
Personenregister
Kapitel 1: Was ein Fahrender Schüler zu berichten weiss
Kapitel 2: Drinnen in der Schmitte und draussen an der Chilbi
Kapitel 3: «Der Gottert ist ein heillos hoher Berg!»
Kapitel 4: Ritter und Landgräfin auf der Heimreise
Kapitel 5: Zvieribrot mit Hornbläser und Schlänglein
Kapitel 6: Hoher Besuch wird angemeldet
Kapitel 7: Der Herr von Rapperswil steuert das Schicksal
Kapitel 8: Zwei Brüder auf fremden Pfaden
Kapitel 9: Intermezzo an der Limmat
Kapitel 10: «Der Schmied von Göschenen»
Epilog: Der «Klammerheinrich» und die Reichsfreiheit
Anhang
Zeittafel
Literaturverzeichnis
Anmerkungen
Nachwort
PERSONEN AUS DER SICHTBAREN WELT, DAVON HISTORISCHE PERSONEN*:
Heini der Schmied, als Knabe und als Mann
Bäny der Läufer, Bruder von Heini, der Junge ohne Milz
Turmwart von Hospental, freier Walser, Vater von Heini
Heinis Mutter, Leibeigene des Abtes von Disentis
Der alte Schmied von Urseren, freier Walser, Heinis Onkel und Götti
Babi, Tochter des Schmieds von Urseren
Gualfred der Walser*, Abt von Disentis, Heinis Leibherr
Heinrich Wandelber von Rapperswil*, Ritter, Jerusalempilger und Klostergründer
Anna von Homberg*, Gattin von Ritter Heinrich, und Anneli*, deren Tochter
Rudolf von Rapperswil*, Graf, Reichsvogt über Urseren
Elisabeth von Thüringen*, Landgräfin, Prinzessin von Ungarn, Rompilgerin
Konrad von Marburg*, Beichtvater der Landgräfin
Burgherr von Hospental*, Meier (Vogt) des Klosters Disentis
Albert von Sax-Misox*, Ritter, Grundherr in Mesocco, im Blenio-und Livinental
Von Moos*, Ammann von Urseren
Friedrich II.*, Kaiser aus der Familie der Staufer, in Süditalien
Heinrich (VII.)*, Sohn des Kaisers, Mitkönig in Hagenau, Elsass
Pietro Motta, Säumermeister von Airolo
Heinrich von Thun*, 1216–1238 Bischof von Basel, Bauherr der Mittleren Brücke
Stephan der Hesse, dessen Schreiber
Bruder Richard, Ziegelmeister von St. Urban, in Basel
Kuoni, Vogt des Grafen von Rapperswil in Silenen
Johannes Zapfner*, Schmiedemeister an der Storchengasse in Zürich
Katri Simmen*, sogenannte Hexe aus dem Urserental
Bauern, Säumer, Schmiedegesellen, starke Männer, Fahrende, Hofdamen,
Schiffer, Fuhrleute; Volk aus den Tälern Urseren und Uri
PERSONEN AUS DER UNSICHTBAREN WELT:
Der Gott mit den Drei Namen, Erschaffer der Alpen
Der Teufel, Gegenspieler von Gott und Versucher der Menschen
Sankt Gotthard, Abt und Bischof, Passheiliger
Sankt Stephanus, Steinheiliger
Sankt Eligius, Schmiedeheiliger
Santa Barbara, Schutzmutter der Gotthardunterwelt
Sankt Peter und Sankt Joder, Wetterheilige
Sankt Nikolaus, Schutzheiliger für Menschen unterwegs
Sankt Kolumban, Bekehrer und Patron des Urserentals
Glasscheibenhund und Gekrönte Schlange, Monster
Bergmännchen, Gletschergeister, Arme Seelen
1. Kapitel
WAS EIN FAHRENDER SCHÜLER ZU BERICHTEN WEISS
Mitten in den Alpen ragt auf einem Felsvorsprung ein elend hoher Steinhaufen himmelan. Leicht schräg, viereckig und vierstöckig, ist er zu einer Turmburg aufgerichtet. Der Burgstall von Hospental. Passfahrer mit dem Motorrad rattern unten vorbei. Wer von ihnen würde da schon einen Stopp einlegen? Auf einem der oberen Stockwerke des Uralt-Bauwerkes nisten Rotschwänzchen. Einst passierten hier die Säumer zum Sankt Gotthard mit ihren Lasttieren. Im Takt begleitet vom Klimbim des von Glöcklein behangenen Saumzeuges. Über die Berge transportierten die Säumer – je nach Richtung – Käse, Reis, Olivenöl, Weinfässchen, Wolle, Textilien, Schmuck, Waffen und schmiedeiserne Geräte. Mit dabei waren fast immer Postsachen. In einem guten Jahr der alten Zeit gab es in Flüelen und Luzern vielleicht mal 180 Tonnen kostbare Ware zu verzollen. Also weniger als die Last von fünf Schwertransportern, die heute im Autobahntunnel zwischen Göschenen und Airolo grusslos aneinander vorbeidonnern.
Oben auf den Passstrassen macht der älteste Steinheilige im Alpenraum Musik. Stephanus. Stefan. Stefano. Etienne. Istvàn. Steve. Über alle vier Winde dringt seine Stimme in den Äther. Für sein Lied braucht er keine elektronische Verstärkung. Der Held aus der Bibel fand einen gewaltsamen Tod. Seine Feinde haben Steine auf ihn geworfen, bis er sich nicht mehr bewegte. Die Steine selber haben es nicht bös gemeint. Dem biblischen Stephanus sind in Hospental und in Göschenen in Kirchen und Kapellen Altäre geweiht. Der Heilige wird vom Bergvolk gegen Steinschlag um Hilfe angerufen.
Auf der verschneiten Passhöhe SAN GOTTARDO nahmen im frühen Winter 2010 Tausende Abschied vom Sänger Steve Lee. In Amerika war der Töffpilot, als er am Strassenrand für einen Augenblick anhielt, von einem Laster über den Haufen gefahren worden. Vor den Augen seiner Freunde. Zu Hause war er im Tessin. Dort wurde seine Asche nach dem Heimtransport aus Übersee beigesetzt. Auf dem Motorrad brauste der Lebendige oftmals beim Turm von Hospental vorüber. In Göschenen hat der Leadsänger der Band GOTTHARD den Teufelsstein gewiss nicht übersehen.
Der Turm von Hospental ist für die Menschen der Nachwelt eine malerische Ruine. Steil fällt das Gelände auf drei Seiten ab. Im zweiten Geschoss springt ein überhängender steinerner Erker mit einer nach aussen führenden Abortrinne ins Auge. Einst eine Gelegenheit für ausgewählte Herrschaften, ihr Geschäft zu verrichten. Eine vornehmere Toilette war damals im Abstand einer Tagereise kaum zu finden. Später diente die nunmehr seit rund sechshundert Jahren nicht mehr bewohnte Burganlage als Schafstall. Da waren die Tiere vor Angriffen von Wölfen und Bären sicher. Auf dem Boden des befestigten Gebäudes haben sich Schweine gewälzt, bis sie von ihrem Hirten auf die Sommerweide getrieben wurden. Gewaltige Viehherden trampelten zur Herbstzeit mit Gebrüll durch das Dorf Hospental. In Como un

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