104. Bezwinger Meine Herzens - Die zeitlose Romansammlung von Barbara Cartland
82 pages
Deutsch

Vous pourrez modifier la taille du texte de cet ouvrage

Découvre YouScribe en t'inscrivant gratuitement

Je m'inscris

104. Bezwinger Meine Herzens - Die zeitlose Romansammlung von Barbara Cartland , livre ebook

-

Découvre YouScribe en t'inscrivant gratuitement

Je m'inscris
Obtenez un accès à la bibliothèque pour le consulter en ligne
En savoir plus
82 pages
Deutsch

Vous pourrez modifier la taille du texte de cet ouvrage

Obtenez un accès à la bibliothèque pour le consulter en ligne
En savoir plus

Description

Als stolz und eigenwillig gilt Lady Diana, eine der faszinierendsten Schönheiten der Londoner Gesellschaft. Ihr Auftreten erregt den Neid der Damenwelt und die uneingeschränkte Bewunderung der Herren. Doch keinem ist es bisher gelungen, Lady Dianas Liebe zu erringen, da sie zu wahren Gefühlen nicht fähig zu sein scheint. Erst in Ian trifft sie auf eine gleich starke Persönlichkeit. Zwischen den beiden beginnt eine seltsame Beziehung, die gleichermaßen von Haß und Leiden schaft geprägt ist... Barbara Cartland wurde 1901 geboren und stammt mütterlicherseits aus einem alten englischen Adelsgeschlecht. Nach dem Tod des Vaters und Großvaters ernährte ihre Mutter die Familie allein. Sie war zweimal verheiratet und hatte drei Kinder. Ihre Tochter Raine war die Stiefmutter von Prinzessin Diana von Wales. Sie schrieb über 700 Romane, die ein Millionenpublikum ansprechen. Barbara Cartland starb im Jahr 2000.

Sujets

Informations

Publié par
Date de parution 14 juin 2019
Nombre de lectures 4
EAN13 9781788671699
Langue Deutsch

Informations légales : prix de location à la page 0,0250€. Cette information est donnée uniquement à titre indicatif conformément à la législation en vigueur.

Extrait

BETZWINGER MEINES HERZENS
Barbara Cartland
Barbara Cartland E-Books Ltd.
Vorliegende Ausgabe ©2019
Copyright Cartland Promotions 1985

Gestaltung M-Y Books
www.m-ybooks.co.ukP r o l o g
»Diana! Diana!«
Immer wieder schrie der Kranke diesen Namen. Er schlug wild um sich und
schleuderte das schäbige Bettzeug vom Lager, das man notdürftig auf dem Sand errichtet
hatte.
Lautlos trat eine hochgewachsene Gestalt durch den Zelteingang, redete beruhigend
auf den Kranken, der von Fieberphantasien gequält wurde, ein und stützte seinen Kopf,
damit er einen Schluck Wasser trinken konnte.
Draußen lagerten die von dem harten Tagesmarsch erschöpften eingeborenen Träger.
Das Lagerfeuer war niedergebrannt, die Nacht neigte sich dem Ende zu. Aus dem
Dschungel rings um den Lagerplatz drangen die Geräusche wilder Tiere, die nach Beute
Ausschau hielten, und das schaurige Heulen der Schakale.
Im Zelt versank der Kranke in einen bleiernen Schlummer. Sein Helfer ließ sich auf
dem Läufer neben dem Krankenlager nieder und war gleich darauf eingeschlafen.
Eine Stunde später fiel das fahle Licht des erwachenden afrikanischen Tages auf das
Gesicht des Schläfers. Ian Carstairs schlief mit zurückgelehntem Kopf und nach oben
gestrecktem Arm.
Er war über einen Meter achtzig groß und hatte einen kraftvollen, muskulösen und
geschmeidigen Körper. Seine Haut war von der tropischen Sonne tiefgebräunt. Das
energische Kinn und die markanten Gesichtszüge verrieten, daß er stets seinen Willen
durchzusetzen pflegte; die hohe Stirn und der humorvolle Zug um den Mund milderten
diesen Eindruck etwas.
Sein Gefährte hatte einen zarteren Körperbau und das sensible Gesicht eines
Träumers. Er war auch jünger, etwa Mitte zwanzig.
Er bewegte sich unruhig und öffnete langsam die Augen. Sofort war Ian bei ihm,
strich ihm das wirre Haar aus der Stirn und befeuchtete ihm die ausgedörrten Lippen.
»Geht’s besser?« fragte er sanft.
Jack Melbourne nickte.
»Ich kann heute nicht weiter«, flüsterte er mit brüchiger Stimme. »Ich kann einfach
nicht.«
»Unsinn«, sagte lan. »Wir haben nur noch an die fünfzig Meilen vor uns, und die Boys
werden dich so behutsam wie möglich tragen.«
»Ich kann nicht mehr, Ian - wirklich nicht. Ich werde sterben, und selbst du kannst
das nicht verhindern.«
Er hatte diese Worte so heftig hervorgestoßen, daß ihn ein Hustenanfall schüttelte und
dicke Schweißperlen von seiner Stirn in die Augen tropften, die er mit einer fahrigen
Handbewegung wegzuwischen versuchte. Dann bekam er einen Schüttelfrost, daß ihm die
Zähne klapperten und seine Hände sich verkrampften.
Er war zweifellos ein schwerkranker Mann, doch Ians Miene verriet nicht, welche
Sorgen ihn bedrückten. Nicht fünfzig Meilen unwegsamer Strecke lagen noch vor ihnen,
sondern zweihundert, bis sie wieder in die Zivilisation und, wichtiger noch, zur nächsten
Wasserstelle gelangen würden, denn ihre Vorräte wurden knapp.
Durch den Transport des Kranken über den nur für eine Person ausreichenden
Dschungelpfad hatten sie viel Zeit verloren, und Ian sah sich außerstande, einen Ausweg
aus der Misere zu finden, in der sie sich alle befanden.
Er spürte Jacks Hand auf seinem Arm und beugte sich hastig über den Kranken, um
dessen kaum wahrnehmbares Flüstern zu verstehen.
»Du schaffst es nicht, alter Junge. Verschwinde und laß mich hier. Was bedeutet
schon ein Menschenleben im Vergleich zu neun anderen?«
Darauf gab es keine Antwort. Ian ließ sich neben dem Lager auf die Knie fallen und
bedeckte sekundenlang die Augen mit beiden Händen.Der Boy, den Ian zum Anführer der Trägerkolonne ernannt hatte, näherte sich dem
Zelteingang.
»Zeit zum Aufbruch, Master«, sagte er.
Ian sprang auf und trat nach draußen, um unter vier Augen mit ihm zu sprechen.
»Wir können heute nicht weiterziehen, Joe«, sagte er.
»Wir müssen, Master«, erklärte Joe mit Nachdruck. »Unser Wasser reicht nur noch
für drei Tage, danach müssen wir Durst leiden, bis wir die Siedlung erreichen.«
»Wir können ihn doch nicht zurücklassen«, sagte Ian und wies auf das Zelt.
Langsam und mit schwerer Betonung entgegnete Joe: »Wir müssen es tun, Master es
gibt keinen anderen Ausweg.«
»Und wenn ich ihn allein durch den Dschungel tragen muß . . .« Noch während Ian
diese Worte sprach, zerriß ein Laut die morgendliche Stille, der ihn erstarren ließ. Der
peitschende Knall eines Revolverschusses drang aus dem Zeltinnern. Die eingeborenen
Träger sprangen erschrocken auf und folgten Ian ins Zelt.
Auf dem Sandboden lag Jack. Er hielt den Revolver noch in der Hand, und unter
seiner Brust breitete sich eine Blutlache aus.
»Jack! Jack!«
Erschüttert nahm Ian den Gefährten in die Arme.
Der Sterbende wollte noch etwas sagen. Seine rissigen Lippen zuckten, doch er
brachte keinen Ton hervor. Erst beim zweiten angestrengten Versuch hauchte er kaum
hörbar in Ians Ohr: »Sag Diana, daß ich sie geliebt habe!«
Dann schoß ein Blutschwall aus seinem Mund, und er starb.1
Lady Diana Stanlier war zweifellos das schönste Wesen im ganzen Ballsaal. Von Gestalt
eher zierlich, bestand ihre Größe in der typischen Standeshaltung, die ihre Vorfahren
berühmt gemacht hatte, bevor sie selbst in die Geschichte eingegangen waren.
Das goldblonde Haar mit dem rötlichen Schimmer bildete einen reizvollen Kontrast
zu den dunklen Augen und dem ausdrucksvollen Mund. Mit ihren fünfundzwanzig Jahren
war sie die bekannteste und meistumschwärmte junge Dame in England.
Ihre Schönheit, die in den Herzen anderer Frauen Neid und Bewunderung weckte,
war in fast jedem der Londoner Fotoläden in Großaufnahme zu bewundern. Ihr Bild zierte
jede Kunstausstellung und jede Illustrierte. Bei jedem Wohltätigkeitsfest oder anderen
gesellschaftlichen Ereignissen stand ihr Name ganz oben auf der Gästeliste. Bei
Pferderennen oder Wettkämpfen war Diana stets mit dabei und trug des Öfteren sogar den
Sieg davon.
Sie war nicht nur bildschön, sondern auch wohlhabend und geistreich und hatte
natürlich Scharen von Verehrern. Doch bisher hatte sie sich standhaft geweigert, einen von
ihnen zu heiraten. Amüsieren durften sie die Angebetete, meist jedoch nur kurze Zeit, denn
dann war sie ihrer überdrüssig, und die Tür zum Stadthaus am Grosvenor Square blieb
ihnen verschlossen.
Da Diana zudem noch von ihren Eltern abgöttisch geliebt und maßlos verwöhnt
wurde, war es kein Wunder, daß sie ihr Leben zu wenig aufregend fand und ständig auf
der Suche nach Abwechslung oder Sensationen war. Das artete nicht selten in alberne
Eskapaden aus, die von den Boulevardblättern genüßlich aufgegriffen wurden. Doch
sobald der Gipfel der Heiterkeit überschritten war, war Diana selbst ihre härteste
Kritikerin, die sich ob ihrer Sensationsgier zutiefst verachtete.
An diesem Abend anläßlich des Wohltätigkeitsballes hatte sie sich einen neuen
Zeitvertreib ausgedacht, ohne auch nur einen Augenblick lang die Folgen zu bedenken. Sie
pflegte sich niemals Gedanken um die Zukunft zu machen, denn für sie zählte nur die
Gegenwart.
Ihr Opfer war ein ehrgeiziger junger Parlamentarier, dem seine politische Karriere
offensichtlich zu Kopf gestiegen war. Zudem hielt er sich für unwiderstehlich und ließ
nicht locker, bis er Diana vorgestellt wurde. Ungeachtet der boshaften Blicke und
spöttischen Bemerkungen der anderen, plusterte er sich vor seiner Angebeteten auf wie ein
Pfau. Ermutigt durch ihr offensichtliches Interesse an seiner Person, drückte er während
eines Spaziergangs durch den Garten vielsagend ihre Hand und holte sich später die
Erlaubnis, sie nach Hause begleiten zu dürfen. Über ihr Einverständnis war er so entzückt,
daß er es sich nicht nehmen ließ, dem einen oder anderen Bekannten gegenüber ganz
beiläufig eine entsprechende Andeutung fallen zu lassen.
An die folgenden Ereignisse erinnerte er sich später nur schwach. Doch Dianas
Verachtung, als er sie im Taxi zu küssen versuchte, war ihm lebhaft im Gedächtnis
geblieben, ebenso wie die zahlreichen Kratzer im Gesicht, die er sich eingehandelt hatte,
bis sie vor ihrem Haus angelangt waren. Dort hatte ihn eine übermütige Gesellschaft in
Empfang genommen, durchs Haus gestoßen und dann in den Springbrunnen im Garten
geworfen.
Bis auf die Haut durchnäßt und mit klappernden Zähnen war er vom Grosvenor
Square in seinen Klub geflohen, wobei ihm das hämische Gelächter der anderen in den
Ohren gellte.
Es wäre dem zutiefst Gedemütigten und Beschämten wohl ein geringer Trost gewesen,
hätte er erfahren, daß Diana die ganze Angelegenheit plötzlich ekelhaft gefunden hatte. Sie
war ins Bett gegangen, nachdem sie ihre Freunde aus dem Haus geworf

  • Univers Univers
  • Ebooks Ebooks
  • Livres audio Livres audio
  • Presse Presse
  • Podcasts Podcasts
  • BD BD
  • Documents Documents