07. Jawort unter fremden Sternen - Die zeitlose Romansammlung von Barbara Cartland
73 pages
Deutsch

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07. Jawort unter fremden Sternen - Die zeitlose Romansammlung von Barbara Cartland , livre ebook

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Description

Bertilla begibt sich auf Forderung ihrer Mutter auf die gefährliche Reise nach Malaysia, um als Missionarin an der Seite ihrer Tante zu arbeiten. Allein und auf sich gestellt, weiß sie oft nicht weiter. Auf dem Schiff trifft sie den Lebemann Lord Saire wieder, der ihr schon einmal geholfen hatte. Die beiden erleben auf ihrer Reise voller Gefahren viele Abenteuern und Bertilla verliebt sich in den Lord. Wird das unschuldige Mädchen nur eine Last für ihn sein oder gibt es eine Zukunft für Bertilla und den 'liebespiraten'? Barbara Cartland wurde 1901 geboren und stammt mütterlicherseits aus einem alten englischen Adelsgeschlecht. Nach dem Tod des Vaters und Großvaters ernährte ihre Mutter die Familie allein. Sie war zweimal verheiratet und hatte drei Kinder. Ihre Tochter Raine war die Stiefmutter von Prinzessin Diana von Wales. Sie schrieb über 700 Romane, die ein Millionenpublikum ansprechen. Barbara Cartland starb im Jahr 2000.

Sujets

Informations

Publié par
Date de parution 14 mars 2015
Nombre de lectures 0
EAN13 9781782136484
Langue Deutsch

Informations légales : prix de location à la page 0,0222€. Cette information est donnée uniquement à titre indicatif conformément à la législation en vigueur.

Extrait

JAWORT UNTER FREMDEN STERNEN
Barbara Cartland
Barbara Cartland E-Books Ltd.
Vorliegende Ausgabe ©2015
Copyright Cartland Promotions 1985 Gestaltung M-Y Books
www.m-ybooks.co.uk
1. 1885
„Ich höre, du verläßt uns, Theydon“, begann D’Arcy Charington. Er machte es sich in dem reservierten Abteil bequem und zündete eine Zigarre an. „Der Premierminister hat mich gebeten, den Fernen Osten zu besuchen, zuerst Singapur“, antwortete Lord Saire. „Ich soll Bericht erstatten, wie der Handel im allgemeinen läuft und wie unsere weltberühmten Diplomaten mit ihrer Arbeit fertig werden.“ D’Arcy Charington lachte. „Das klingt enorm, aber ich beneide dich ganz sicher nicht.“ „Es ist mal etwas anderes.“ „Das klingt, als würdest du dich freuen, von England fortzukommen. Ich habe das Gefühl, das Wochenende hat dir nicht gefallen.“ „Es war genauso abwechslungsreich wie immer“, bemerkte Lord Saire gelangweilt. „Guter Gott, Theydon! Du bist schwer zufriedenzustellen. Ich glaube, es gab mehr schöne Frauen als sonst in der Welt und der Prinz schien sich hervorragend zu amüsieren.“ „Der Prinz amüsiert sich immer, wenn schöne Frauen in der Nähe sind.“ „So zynisch du auch sein magst, Theydon, aber du mußt zugeben, daß sie sehr schön sind.“ Auch Lord Saire steckte sich eine Zigarre an, dann erwiderte er langsam: „Ich dachte letzte Nacht, daß sie sich benehmen, als seien sie Göttinnen auf dem Olymp und wir nur arme Sterbliche zu ihren Füßen.“ Fragend sah D’Arcy Charington ihn an. „Eines weiß ich sicher, Theydon, du lagst noch nie einer Frau zu Füßen, so schön sie auch gewesen sein mag.“ „Wirklich, D’Arcy, du sprichst wie in den Romanen, die wir in Paris zusammen gelesen und aus dem Fenster geworfen haben!“ „Aber wir hatten unseren Spaß, Theydon, oder nicht? Und du mußt zugeben: So verführerisch die Französinnen auch sind, an die Schönheit der Engländerinnen reichen sie nicht heran.“ „Nicht immer sind es die klassischen Züge und ein wohlgeformter Körper, die einen Mann anziehen“, meinte Lord Saire. „Was dann?“ Als Lord Saire nicht antwortete, fuhr er fort: „Das ist das Problem mit dir, Theydon, dir geht es zu gut. Du bist zu reich, siehst zu gut aus, bist bei allem zu erfolgreich - und das hat dich verdorben! Du bist übersättigt - das ist das richtige Wort, Kamerad - übersättigt. Du weißt nicht, wie gut es dir geht!“ „Vielleicht würde ich mich einmal bemühen müssen und selber jagen.“ Charington lachte. „Ich dachte mir schon, daß Gertrude dieses Wochenende zu sehr hinter dir her war. Sie war schon immer sehr besitzergreifend, und wenn sie einmal einen Mann in ihren Klauen hat, gibt sie ihn nicht so schnell wieder her.“ Als Saire auch diesmal nichts erwiderte, konnte er nicht widerstehen und fügte hinzu: „Vielleicht ist es gut zu gehen, solange du noch kannst. Es würde mir wirklich nicht gefallen, dich hinter Gertrudes Wagen gespannt zu sehen!“ „Das beabsichtige ich auch bestimmt nicht“, entgegnete Lord Saire entschlossen. Sein Freund lächelte in sich hinein. Er wußte nun, warum in Lady Gertrude Lindleys schönen Augen zweifellos ein ärgerliches Funkeln zu sehen gewesen war, auf der Gesellschaft des Duke of Melchester am vergangenen Wochenende. Die eingeladenen Damen waren alle mit Angehörigen des Hochadels verheiratet oder verwitwet.
Einige der Herren, wie Lord Saire und D’Arcy Charington, waren zwar unverheiratet, wurden aber von ihren Gastgeberinnen heimlich mit einigen der Schönen in Verbindung gebracht. Oder aber sie wurden als „Füchse“ eingeladen, um von den Damen gejagt zu werden, die - wie D’Arcy Charington oft gesagt hatte - ihre Eroberungen präsentierten wie Indianer ihre Skalps. Als er ihn jetzt betrachtete, mußte sich D’Arcy - wie schon so oft - eingestehen, daß Lord Saire zweifellos der bestaussehendste Mann war. Es schien fast unfair, daß er darüber hinaus noch reich und äußerst intelligent war. Der Premierminister und auch sein Vorgänger hatten Lord Saire Aufgaben übertragen, die nie zuvor einem Mann dieses Alters übertragen worden waren. Offiziell gehörte er dem Außenministerium an, hatte aber inoffiziell Diplomatenstatus. So bereiste er die ganze Welt und legte anschließend mehr oder weniger private, persönliche Berichte vor. „Wann reist du ab?“ erkundigte sich D’Arcy nach einigen Minuten des Schweigens.“ „Übermorgen.“ „So bald schon! Hast du es Gertrude erzählt?“ „Ich finde es ratsam, nie jemanden von meiner Abreise zu informieren. Ich hasse Abschiedsszenen, und wenn ich zu schreiben verspreche, halte ich es nie.“ „Nun“, meinte D’Arcy, „du bist auf dem Weg zu neuen Weiden, und vielleicht bin ich auch neidisch. Hier wird es nicht viel Abwechslung geben, wenn die Jagd vorüber ist. Der Prinz spricht davon, nach Cannes zu fahren. London wird leer sein.“ „Du solltest dich vielleicht Seiner Königlichen Hoheit anschließen.“ „Das würde ich nicht ertragen! Wenn ich die Wahl hätte, käme ich lieber mit dir.“ Lord Saire lächelte. „Nichts würde dir weniger gefallen. Es gibt nicht nur viel Katzbuckeln vor einheimischen Nabobs, es kann auch manchmal ausgesprochen unbequem sein. Du würdest dich wundern, wenn du wüßtest, wie ich manchmal gehaust habe!“ „Kann kaum schlimmer gewesen sein als in der Armee“, erwiderte sein Freund. „Das ist wahr“, stimmte Lord Saire zu. „Ich hatte die Manöver und die geistlosen Unterhaltungen, die wir in der Messe führten, schon fast vergessen.“ „Es war nicht viel schlimmer als die Unterhaltung, die wir am Wochenende über uns ergehen lassen mußten.“ „Ich glaube fast, ich werde allmählich zu alt für das alles“, meinte Lord Saire. „Mit 31 Jahren?“ rief D’Arcy aus. „Mein lieber Theydon, du mußt krank sein. Bist du etwa verliebt?“ „Die Antwort darauf ist ein entschiedenes Nein! Falls du mich noch nicht verstanden haben solltest: ich bin nicht verliebt. Ich habe auch nicht die Absicht, mich zu verlieben.“ „Wie schön für den Premierminister! Der alte Knabe hat immer Angst, er könnte dich verlieren. Neulich sagte er zu meinem Vater: ,Ich verliere mehr junge Männer durch Liebesaffären als auf dem Schlachtfeld.‘“ „Nun, da kann dein Vater ihn beruhigen! Liebe paßt nicht in meine Pläne, und darum wird sie auch nicht die des Premiers durchkreuzen.“ „Aber irgendwann mußt du mal heiraten.“ „Warum?“; „Hauptsächlich, weil du einen Erben brauchst. Jemand muß diese ganzen Besitztümer doch übernehmen.“ Nachdenklich fügte er hinzu: „Ich habe schon oft gedacht, dass Saire House eine Herrin und ein halbes Dutzend Kinder fehlen, um es bewohnbar zu machen. So ist es zu perfekt, um ein Heim zu sein.“ „Mir gefällt es so. Und außerdem: Kannst du dir mich mit einer Ehefrau vorstellen?“ „Sehr gut sogar! Gertrude würde mit den Saire-Diamanten bezaubernd aussehen!“ „Ich könnte mir keine Frau vorstellen, die weniger geeignet wäre. Sie ist zu besitzergreifend, ich bezweifle, daß sie so etwas wie ein Hirn besitzt. - Sie ist sehr schön,
zugegeben, aber damit ist auch alles gesagt.“ „Großer Gott, Theydon, was willst du denn noch mehr?“ „Eine ganze Menge, wie es scheint.“ „Erzähle!“ „Bestimmt nicht! Wenn ich es täte würdest du eine suchen, auf die diese Beschreibung paßt! Oh nein!“ D’Arcy Charington lachte. „In Ordnung, Theydon, wie du willst. Aber ich warne dich - du wirst im Alter sehr einsam sein, wenn du allein auf Saire sitzt.“ „Ich werde zufrieden sein mit der Gesellschaft meiner alten Freunde und damit, Pate ihrer Kinder zu sein.“ „Und was tust du für deine Patenkinder?“ „Ich schenke ihnen eine Guinee zu Weihnachten und zehn Guineen zur Konfirmation. Und danach wasche ich meine Hände in Unschuld.“ „Alles schön und gut, aber ich würde dich lieber mit einem eigenen Sohn und vielleicht noch ein oder zwei hübschen Töchtern sehen.“ „Gott bewahre!“ entgegnete Lord Saire. „Ich bin darüberhinaus entschlossen, auch anderer Leute Töchter zu meiden!“ „Nun, ich werde darauf zurückkommen, wenn du aus dem Fernen Osten zurückkehrst. Natürlich kannst du in der Zwischenzeit dein Herz an eine bezaubernde, glutäugige Huri verlieren - wer weiß?“ „Ganz richtig - wer weiß?“ wiederholte Saire, ein schwaches Lächeln spielte um seine Lippen. Der Zug lief im Bahnhof ein, und D’Arcy Charington drückte seine Zigarre aus und setzte den Hut auf. „Du mußt mich entschuldigen, Theydon, aber ich habe noch eine wichtige Verabredung.“ „Männlich oder weiblich?“ „Männlich, leider - mein Bankmanager.“ „Der ist natürlich wichtiger als jeder andere“, meinte der Lord. „In meinem Fall zweifellos. - Ich wage nicht, meinem Vater die Höhe meiner Schulden einzugestehen. Den Manager finde ich wesentlich sympathischer.“ „Na, dann viel Glück“, wünschte Saire. „Ich nehme an, ich sehe dich heute abend?“ „Ja, der Prinz hat mich eingeladen, es kann ganz amüsant werden.“ „Nun, wenn es zu langweilig ist, können wir ja noch woanders hingehen.“ Noch während sie sich unterhielten, erreichte der Zug den Bahnsteig. Sobald er zum Stehen gekommen war, nahm D’Arcy Charington seinen Spazierstock, öffnete die Tür und sprang hinaus. „Auf Wiedersehen, Theydon“, rief er und verschwand in der Menge. Lord Saire hatte es nicht eilig. Er faltete in Ruhe seine Zeitung zusammen, erhob sich und zog den pelzverbrämten Mantel an. Als er seinen Hut aufsetzte, erschien sein Diener an der Tür. „Ich hoffe, Eure Lordschaft hatten eine angenehme Reise.“ „Ja, danke. - Nimm die Zeitung mit, Higson. Ich habe sie noch nicht gelesen.“ „Sehr wohl, Mylord. Der Brougham wartet auf Sie. Ich bringe Ihr Gepäck im Landauer unter.“ „Danke, Higson. Ich fahre jetzt ins Oberhaus. Ich werde früh zurück sein, um mich umzukleiden. Ich diniere in Marlborough House.“ „Das hörte ich, Mylord.“ Lord Saire verließ den Zug und schritt durch die wogende Menge. Der Zug war voll gewesen, auch eine Anzahl Schulmädchen war in Oxford zugestiegen, wie er beobachtet hatte. Sie fuhren wohl zu Weihnachten heim und sahen glücklich und aufgeregt aus.
Sie verabschiedeten sich von ihren Freundinnen, und wurden von Gouvernanten zu kleinen Gruppen zusammengetrieben. Lord Saire hatte sich schon ein Stück vom Zug entfernt, als ihm einfiel, daß er etwas vergessen hatte, und so machte er kehrt. Higson war noch mit seinen Gepäckstücken beschäftigt. „Higson!“ rief Lord Saire vom Bahnsteig aus. Sofort erschien sein Diener am Fenster. „Ja, Mylord?“ „Fahr doch bitte auf dem Heimweg noch beim Gärtner vorbei und sende Lady Gertrude Lindley einen großen Strauß Lilien. Hier ist die Karte, die mitgeschickt werden soll.“ „Sehr wohl, Mylord“, entgegnete Higson und nahm die Karte an sich. Als Saire sich wieder abwandte, sagte er sich, daß dieser Strauß der letzte sein würde, den er Lady Gertrude verehrte. Was ist nur mit mir los? fragte er sich, als er den Bahnsteig entlang zum Ausgang ging. Warum langweilte ihn jede Frau schon nach kurzer Zeit? Er wußte, er konnte jede Frau haben, die er begehrte. Ja, sie fielen nur zu leicht in seine Arme. „Gott sei Dank gehe ich fort“, sagte er zu sich. Er wußte, es würde nicht leicht sein, sich aus Gertrudes Armen zu befreien. Es wäre unmöglich ihr zu erklären, warum sie ihn nicht länger interessierte, warum sich seine Gefühle für sie gewandelt hatten. Sie hatte keinen Fehler gemacht, hatte sich nicht anders verhalten als sonst - und dennoch! Als er den Zug verlassen hatte, war der Bahnsteig überfüllt gewesen, aber nun waren nur noch ein paar Gepäckträger zu sehen, die ihre Wagen vor sich herschoben. Auch vor Lord Saire ging einer, dessen Wagen so hoch beladen war, daß man nicht darüber schauen konnte. Dann ertönte plötzlich ein Schrei. Der Träger blieb so plötzlich stehen, daß Lord Saire fast in ihn hineingerannt wäre. Da beide den Schrei einer Frau in Not gehört hatten, liefen sie um den Wagen herum und fanden ein Mädchen am Boden liegen. Lord Saire beugte sich hinab, um ihr auf die Füße zu helfen. „Sind Sie verletzt?“ erkundigte er sich. „Es ist nicht schlimm“, antwortete sie. „Nur mein Fuß.“ Er sah aber, daß ihr Knöchel blutete und ihr Strumpf zerrissen war. „Es tut mir wirklich leid, Miss“, meinte der Träger. „Es war nicht Ihr Fehler“, erwiderte das Mädchen mit sanfter, freundlicher Stimme. „Glauben Sie, Sie können aufstehen, wenn ich Ihnen helfe?“ fragte Lord Saire. Sie lächelte zu ihm auf, und er sah nur zwei riesige Augen in einem blassen Gesichtchen. Vorsichtig stellte er sie auf die Füße. Sie stieß einen leisen Schmerzensschrei aus, meinte dann aber tapfer: „Es geht schon - es tut mir leid, daß ich so eine Last bin.“ „Ich glaube, es ist nichts gebrochen, aber man weiß natürlich nie“, meinte der Lord. „Es geht schon“, sagte sie entschlossen. „Vielen Dank für Ihre Hilfe.“ „Glauben Sie, Sie können bis zum Eingang gehen? Vielleicht wartet dort ein Wagen auf Sie? Ich schlage vor, Sie nehmen meinen Arm. Es ist nicht weit, und ich glaube, es würde lange dauern, einen Rollstuhl für Sie zu finden.“ „Nein, natürlich kann ich gehen.“ Auf seinen Arm gestützt gelang es ihr, langsam zu gehen, wenn ihr Fuß auch offensichtlich schmerzte. Wie Lord Saire gesagt hatte, war es nicht weit bis zum Eingang und dort wartete eine Reihe von Kutschen, darunter auch Lord Saires Brougham. Das Mädchen sah sich um. Dann sagte sie seufzend: „Ich sehe nichts für mich. Vielleicht kann mir ein Träger einen Mietwagen rufen.“ „Ich werde Sie fahren.“
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