87. Im Zeichen Der Liebe - Die zeitlose Romansammlung von Barbara Cartland
89 pages
Deutsch

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87. Im Zeichen Der Liebe - Die zeitlose Romansammlung von Barbara Cartland , livre ebook

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Description

Für die junge Comtesse Lynetta de Marigny beginnt nach dem Tod ihrer Eltern ein entbehrungsreiches und gefahrvolles Leben. Auf der Flucht vor der Revolution lebt sie wie eine Gefangene in ihrem Schloß bei Paris. Als der Earl of Charncliffe eines Tages dort erscheint, bietet sich Lynetta ein unerwarteter Auswegaus ihrem trostlosen Schicksal... Barbara Cartland wurde 1901 geboren und stammt mütterlicherseits aus einem alten englischen Adelsgeschlecht. Nach dem Tod des Vaters und Großvaters ernährte ihre Mutter die Familie allein. Sie war zweimal verheiratet und hatte drei Kinder. Ihre Tochter Raine war die Stiefmutter von Prinzessin Diana von Wales. Sie schrieb über 700 Romane, die ein Millionenpublikum ansprechen. Barbara Cartland starb im Jahr 2000.

Informations

Publié par
Date de parution 14 février 2016
Nombre de lectures 0
EAN13 9781788670746
Langue Deutsch

Informations légales : prix de location à la page 0,0222€. Cette information est donnée uniquement à titre indicatif conformément à la législation en vigueur.

Extrait

IM ZEICHEN DER LIEBE
Barbara Cartland
Barbara Cartland E-Books Ltd.
Vorliegende Ausgabe ©2018
Copyright Cartland Promotions 1978

Gestaltung M-Y Books
www.m-ybooks.co.uk1 ~ 1869
Die Passagiere des Dampfschiffes, das von Calais kommend den Kanal überquert hatte,
beeilten sich, in Dover von Bord zu gehen. Trotz des Nieselregens schienen sie erleichtert
und sichtlich froh, weil die Überfahrt hinter ihnen lag und sie wieder festen Boden unter
den Füßen hatten.
Ein junges Mädchen, in dessen grauen Augen eine Andeutung von Angst lag, kam
langsam die Gangway herunter und stützte dabei eine ältere Frau. Es dauerte ziemlich
lange, bis sie den Kai erreicht hatten, so daß die Passagiere hinter ihnen murrten und sie
zur Eile anzutreiben versuchten.
Kaum hatten die beiden das nasse Pflaster des Piers betreten, schwankte die alte
Frau, und dem Mädchen gelang es nur mit Mühe, sie zum Karren eines Trägers zu führen,
damit sie sich darauf niederlassen konnte.
Stöhnend hielt die Frau die Hände vors Gesicht.
„Je suis malade, très malade.“
„Ich weiß, Mademoiselle“, sagte das Mädchen, „wenn Sie sich aber ein letztes Mal
zusammennehmen, können wir noch den Zug erreichen, und Sie brauchen sich dann bis
zur Ankunft in London nicht mehr zu rühren.“
Ein klägliches Aufstöhnen war die einzige Reaktion der Französin.
„Kommen Sie“, bat das junge Mädchen eindringlich, „es ist nicht weit. Stützen Sie sich
auf mich, Mademoiselle, oder noch besser, ich lege meine Arme um Sie.“
Sie versuchte die ältere Frau hochzuziehen, vergeblich, wie es sich zeigte.
„Non, c’est impossible!“ flüsterte die Französin.
„Wir dürfen den Zug nicht verpassen“, drängte das Mädchen. „Bitte, Mademoiselle,
Sie müssen es versuchen!“
Sie richtete ihre Begleiterin mühsam auf, doch plötzlich brach die alte Dame
zusammen und blieb unbeweglich auf dem Boden liegen.
Entsetzt starrte das Mädchen auf seine Begleiterin.
Jetzt ging ihr auf, daß Mademoiselle wirklich krank sein mußte und nicht nur an den
Folgen der Seekrankheit litt, wie sie zunächst vermutet hatte.
Die Überfahrt war stürmisch gewesen, so stürmisch, daß die Mehrzahl der Passagiere
seekrank wurde, kaum daß das Schiff den Hafen von Calais verlassen hatte, und
Mademoiselle Bouvais hatte ihr schon vor ihrer Abreise anvertraut, daß sie nicht seefest
war.
Bettina aber hatte keine Ahnung gehabt, wie schlimm alles kommen sollte, noch ehe
der Dampfer zu stampfen anfing, sich heftig hob und senkte, daß er auf offener See zu
kentern drohte.
Wie schon oft während der Reise mußte Bettina auch jetzt daran denken, daß es
reiner Wahnsinn gewesen war, ihr eine so betagte Begleiterin mit auf den Weg zu geben,
obwohl sie genau wußte, daß Mademoiselle Bouvais von allen Lehrerinnen der Schule die
entbehrlichste war.
Verzweifelt hielt Bettina nach Hilfe Ausschau.
Doch die Passagiere und die vorübereilenden Träger hatten für die reglos Daliegende
nicht einen einzigen Blick übrig.
In ihrer Verzweiflung wandte sie sich an eine ältere Dame, die einen freundlichen
Eindruck machte.
„Bitte, können Sie mir helfen? Meine Begleiterin . .“
Sie wurde fast rüde beiseite gestoßen, und die Dame fegte mit raschelnden
Seidenröcken, in ein warmes Pelzcape gehüllt, an ihr vorüber, dem wartenden Zug zu.
„Träger! Träger!“ rief Bettina, doch die Träger waren zu beschäftigt, um sie zu
beachten. Sie schoben ihre mit Gepäck hochbeladenen Karren vor sich her, während die
Besitzer der Koffer komplizierte Wünsche bezüglich des Platzes im Zug äußerten: „ErsteKlasse in Fahrtrichtung“, „Ecksitz zweite Klasse“, „im Damenabteil“, „im Speisewagen.“
Was soll ich nur machen? fragte sich Bettina verzagt.
Ein Blick auf Mademoiselle Bouvais zeigte ihr, daß diese aschfahl war und die Augen
geschlossen hielt. Plötzlich bekam sie es mit der Angst zu tun, denn Mademoiselle hätte
ebenso gut tot sein können. In ihrer Verzweiflung wandte sie sich an einen Gentleman, der
ohne Begleitung war.
„Sie müssen mir helfen!“ rief sie. „Meine Begleiterin ist tot oder liegt im Sterben, und
kein Mensch hilft!“
Der Gentleman sah erst Bettina an und dann die auf dem Boden liegende
Mademoiselle Bouvais, deren graue Haare unter dem Häubchen schon vom Regen
durchnäßt waren.
Wortlos bückte er sich und nahm die Reglose auf die Arme, um sie ins Trockene zu
bringen.
„Oh, ich danke Ihnen! “ sagte Bettina atemlos. „Sie litt schwer unter der Seekrankheit,
und jetzt fürchte ich, daß ihr Herz das nicht gut verkraftet hat.“
„Das ist gut möglich. Ich halte es für angebracht, daß sich sofort ein Arzt um sie
kümmert“, sagte der Gentleman.
„Sie meinen, schon hier in Dover?“
„Es gibt hier sicher ein Krankenhaus. Ich werde mich sofort danach erkundigen.“
Sie waren vor dem Wartesaal angelangt, und Bettina öffnete eilig die Tür, damit er
seine Last hineintragen konnte. Mademoiselle Bouvais sah in seinen Armen klein und
mitleiderregend aus. Sie war so blaß und ihre Haut so durchscheinend, daß Bettina
meinte, eine Tote vor sich zu sehen.
Nachdem der unbekannte Gentleman sie auf die schwarze, mit Leder überzogene
Sitzbank gelegt hatte, die eine Wand des Raumes einnahm, fühlte er ihr den Puls und
stellte fest: „Sie lebt.“
„Gottlob!“ hauchte Bettina. „Ich hatte Angst... schreckliche Angst.“
„Das kann ich gut verstehen. Die Dame ist nicht mehr die Jüngste.“
„Sie ist die einzige Lehrkraft, die die Schule mir als Begleitung mitgeben konnte.“
Ihre Erklärung entlockte ihm ein kaum merkliches Lächeln.
„Warten Sie hier“, sagte er. „Ich erkundige mich, wie es hier um ärztliche Hilfe und
ein Krankenhaus bestellt ist.“
Damit verließ er den Wartesaal. Bettina zog besorgt den Rock ihrer Begleiterin
herunter, damit man die geknöpften Schuhe nicht sehen konnte, dann löste sie die
Kinnbänder der Haube.
Mademoiselle Bouvais lag so leblos und bleich da, daß Bettina den Puls der alten
Dame prüfte, als müßte sie sich vergewissern, daß der fremde Gentleman sich nicht
getäuscht hatte.
Der Puls war schwach, so schwach, daß sie zunächst glaubte, sie bilde sich nur ein,
etwas zu spüren. Zum Glück brannte im Kamin des Wartesaales ein wärmendes Feuer, ein
Glück auch, daß der Raum leer war.
Der Lärm vom Bahnsteig her zeigte an, daß die Abfahrt des Zuges nach London kurz
bevorstand. Sicher hatte der Träger unterdessen ihr Gepäck im Gepäckwagen verstaut und
hielt nach ihnen Ausschau, um sich sein Trinkgeld abzuholen.
Als sie von Bord gingen, war er ihnen vorausgeeilt, im Vertrauen darauf, daß sie ihm
folgen würden.
Falls Papa die Absicht hatte, mich abzuholen, wird er sich Sorgen machen, überlegte
Bettina einen Moment lang.
Doch das war jetzt unwichtig.
Erst mußte sie sich um Mademoiselle kümmern und dafür sorgen, daß sie sich wieder
erholte.
Plötzlich wurde sie von der Angst erfaßt, der freundliche Herr könnte sie im Stich
gelassen haben, weil er den Zug nicht verpassen wollte. Doch als ein Pfiff ertönte und derFähren-Expreß den Geräuschen nach losfuhr, wurde die Tür des Wartesaales geöffnet.
Bettina stieß einen Seufzer der Erleichterung aus, da der Gentleman in Begleitung eines
Mannes in mittleren Jahren, der der Arzt sein mußte, eintrat. Dieser nahm sich sofort der
Bewußtlosen an, fühlte nach einem kurzen Blick in ihr Gesicht den Puls, zog dann ein
Stethoskop aus seiner schwarzen Tasche und horchte sie ab.
„Mylord, Sie hatten recht“, sagte der Arzt sodann. „Ein durch heftige Seekrankheit
hervorgerufener Herzanfall. Leider ein häufiges Zusammentreffen.“
„Können wir sie in ein Krankenhaus schaffen?“ fragte der Gentleman.
„Selbstverständlich, Mylord. Das ist kein Problem. Ich werde sofort einen
Krankenwagen kommen lassen. Wenn Sie mich kurz entschuldigen.“
„Danke, Doktor. Das ist sehr zuvorkommend von Ihnen.“
Erst jetzt sah der Arzt Bettina zum ersten Mal an.
„Seine Lordschaft sagte mir, die Dame sei Lehrerin und fungiere als Ihre
Reisebegleiterin.“
„Ja, Mademoiselle Bouvais entschloß sich - allerdings nur sehr widerstrebend -
mitzukommen, da sie nicht seefest ist.“
Der Arzt nickte.
„Im Krankenhaus können Sie mir dann alle Einzelheiten angeben“, sagte er.
Mit einer höflichen Verbeugung vor dem Gentleman, den er mit Mylord angesprochen
hatte, verließ er eilig den Wartesaal.
„Es tut mir leid, daß Sie unseretwegen Ihren Zug verpaßt haben“, sagte Bettin

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