91. Reise im Glück - Die zeitlose Romansammlung von Barbara Cartland
84 pages
Deutsch

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91. Reise im Glück - Die zeitlose Romansammlung von Barbara Cartland , livre ebook

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Description

Lord Harlestons einstige Geliebte, die bezaubernde Dolly Countess von Derwent, kann nicht begreifen, daβ der begehrteste Junggeselle des Landes kein Interesse mehr an ihr hat. Vergeblich bemüht sie sich, ihn zur Heirat zu zwingen. Um der Rache seiner Geliebten zu entgehen, reist der Lord nach Amerika.  Dort begegnet er unter ungewöhnlichen Umständen einer entfernten Verwandten, der jungen Nelda Harle. Gemeinsam bestehen sie äußerst gefährliche Abenteuer, bevor sie ihre wahren Gefühle füreinander erkennen. Barbara Cartland wurde 1901 geboren und stammt mütterlicherseits aus einem alten englischen Adelsgeschlecht. Nach dem Tod des Vaters und Großvaters ernährte ihre Mutter die Familie allein. Sie war zweimal verheiratet und hatte drei Kinder. Ihre Tochter Raine war die Stiefmutter von Prinzessin Diana von Wales. Sie schrieb über 700 Romane, die ein Millionenpublikum ansprechen. Barbara Cartland starb im Jahr 2000.

Informations

Publié par
Date de parution 14 février 2016
Nombre de lectures 0
EAN13 9781788670869
Langue Deutsch

Informations légales : prix de location à la page 0,0222€. Cette information est donnée uniquement à titre indicatif conformément à la législation en vigueur.

Extrait

Reise im Glück
Barbara Cartland
Barbara Cartland E-Books Ltd.
Vorliegende Ausgabe ©2018
Copyright Cartland Promotions 1982

Gestaltung M-Y Books
www.m-ybooks.co.uk
1. ~ 1880
Lord Harleston ließ den Blick durch den Ballsaal von Marlborough House schweifen und gähnte diskret.
Es war schon spät. Die ,Pflichttänze‘, wie er sie nannte, hatte er hinter sich gebracht, und plötzlich verspürte er kein Verlangen mehr, auch nur mit einer der schönen Frauen, von denen der Prince of Wales stets umgeben war, zu tanzen.
Nicht allein deshalb, weil er sich im Moment für keine besonders interessierte, nein, er hatte einfach die königliche Aura satt, die Marlborough House anhaftete, obschon die Gesellschaften amüsanter waren als alle anderen in ganz London.
Ich werde wohl alt, sagte sich Lord Harleston.
Noch vor wenigen Jahren hätte er einen solchen Abend in vollen Zügen genossen und sich keine Sekunde gelangweilt. Und jetzt war er das alles auf einmal leid.
Da für den Prince of Wales eine Party nach der anderen gegeben wurde, hatte Lord Harleston das Gefühl, diese Gesellschaftsabende seien alle gleich, ob sie nun von führenden Gastgeberinnen Londons veranstaltet wurden, die sich darum rissen, Seine Königliche Hoheit einzuladen, oder ob sie im Marlborough House stattfanden, wo die unvergleichliche Princess Alexandra residierte.
Mehr noch, die Witze, die zum besten gegeben wurden, ähnelten einander ebenso wie die zur Schau gestellte Extravaganz, die exquisiten Speisen und die unzähligen Flaschen herrlicher Weine.
Da er diesen Abend unter einem gewissen Vorbehalt sah, zeigte Lord Harleston auch nicht wie üblich Interesse für die Gemälde und das Haus selbst.
Er gehört zu jenen Freunden des Prince of Wales, die Kunst und Architektur zu würdigen wußten. Das an der Pall Mall gelegene Marlborough House, von Sir Christopher Wren für den ersten Herzog von Marlborough erbaut, entzückte ihn bei jedem Besuch von neuem, da es auf seine Weise ein Kunstwerk war.
Natürlich hatte das Haus auch eine Geschichte. 1817 war es Princess Charlotte und Prince Leopold zur Verfügung gestellt worden, anschließend hatte Königin Adelaide bis zu ihrem Tod im Jahre 1849 darin gelebt. Königin Victoria hatte das Parlament ersucht, Marlborough House per Dekret dem Prince of Wales an dessen neunzehntem Geburtstag zu übertragen.
Seit damals hatte die Regierung sechzigtausend Pfund für Renovierung und Anbauten aufgewendet, das Mobiliar und der Wagenpark hatten zusätzlich einhunderttausend Pfund verschlungen.
Nach Lord Harlestons Ansicht war das Geld vernünftig und gut verwendet worden, mochten die Öffentlichkeit und radikalere Abgeordnete auch anders darüber denken.
Der Prince of Wales, der mittlerweile auf die Vierzig zuging, besaß mit Marlborough House und Sandringham zwei komfortable Residenzen, die er zu wahren Schmuckstücken gemacht hatte.
Dies war im Moment jedoch kein Trost für Lord Harleston. Nach einem weiteren verstohlenen Gähnen entschied er, es sei höchste Zeit, sich diskret zurückzuziehen. Kaum war dieser Entschluß gefaßt, als er lautes Gelächter aus jener Ecke des Raumes hörte, in der sich der Prince und seine Freunde offenbar köstlich amüsierten.
Die Freunde des Thronfolgers stellten einen weiteren Zankapfel dar, und die Königin stand mit ihrer Mißbilligung nicht allein.
So hatte die Times seinen Umgang mit amerikanischen Viehtreibern und Preisboxern gerügt, während andere Kritiker es ihm ankreideten, daß er Umgang mit Männern pflegte, die sich durch Reichtum und nicht durch ihre Herkunft auszeichneten.
In diese Kategorie fiel Lord Harleston gewiß nicht. Sein Ruf als Verführer und Lebemann aber, der, wie er zugeben mußte, nicht ungerechtfertigt war, hätte mit Sicherheit den Unwillen der Königin erregt.
Seinem blendenden Aussehen, seinem Reichtum und seiner sportlichen Begabung hatte er es zu verdanken, daß es in der Gesellschaft um den Prince of Wales praktisch keine Dame gab, die es sich nicht zum Ziel gesetzt hätte, ihn einzufangen, und sei es auch nur für kurze Zeit.
Seine Affären waren tatsächlich immer nur von kurzer Dauer, da sich Lord Harleston mit Frauen ebenso rasch langweilte wie auf Partys. War die Zeit des Werbens, des Eroberns und Erobert Werdens vorüber, dann brachten diese Affären selten Überraschungen.
Im Lauf der Jahre hatte er den Ruf eines Herzensbrechers erworben, und seine Flatterhaftigkeit von einem Boudoir zum anderen und von einer Schönheit zur anderen war allgemein bekannt.
Wieder hörte man das laute Lachen des Prinzen, in das der Rest der Gruppe sofort einstimmte. Lord Harleston war sicher, daß der Marquis de Soveral, der überaus amüsante portugiesische Botschafter, den Grund für die allgemeine Heiterkeit geliefert hatte. Der für seinen Witz und Charme bekannte Marquis spielte in der Runde des Thronfolgers eine Rolle, die der des Hofnarren früherer Zeiten ähnelte.
Lord Harleston zögerte unschlüssig, ob er sich der Gruppe um den Prinzen anschließen oder versuchen sollte, sich davonzustehlen. Doch da hatte ihn der Prinz bereits bemerkt und winkte ihn zu sich.
»Selby, ich muß mit Ihnen sprechen, aber nicht hier«, sagte der Prinz halblaut.
Er nahm Lord Harleston am Arm und verließ mit ihm in dem Augenblick den Ballsaal, als die Musik wieder einsetzte und die Klänge eines Walzers ertönten. Sie gingen einen kurzen Korridor entlang und betraten einen Salon.
Der Raum, in dem üppige Arrangements von Malmaison-Nelken verschwenderisch verteilt waren und die Luft mit ihrem Duft erfüllten, wirkte mit seiner gedämpften Beleuchtung und den weichen Sofas wie eine Oase der Ruhe.
Zu Lord Harlestons Verwunderung schloß der Prinz of Wales die Tür hinter sich, durchquerte den Raum und blieb dann, den Rücken dem blumengeschmückten Kamin zugewandt, stehen.
In Lord Harlestons Blick lag ein Anflug von Besorgnis. Er fragte sich, was der Prinz ihm wohl zu sagen hatte und warum er so geheimnisvoll tat.
Um finanzielle Probleme konnte es sich nicht handeln. Zwar befand sich der Thronfolger ständig in finanziellen Nöten, doch die Sassoons und Rothschilds berieten ihn, und Sir Anthony Rothschild, der jüngst zum Baronet erhoben worden war, hatte veranlaßt, daß die im Familienbesitz befindliche Bank dem Prinzen Geld vorstreckte, wenn er in Schwierigkeiten war.
Ähnliche Dienste leistete dem Prinzen Baron Maurice von Hirsch, ein immens reicher Finanzmann, dessen Entree in die englische Gesellschaft der Prinz gefördert und befürwortet hatte.
Der Prinz räusperte sich, was bei Lord Harleston den Eindruck erweckte, er sei verlegen. Dann aber schien Seine Königliche Hoheit den Stier bei den Hörnern packen zu wollen und sagte: »Selby, ich muß mit Ihnen über Dolly reden.«
»Über Dolly?« wiederholte Lord Harleston überrascht. Das war wirklich das allerletzte Thema, mit dem er gerechnet hätte.
Dolly war die Countess of Derwent, mit der Lord Harleston eine leidenschaftliche affaire de coeur gehabt hatte. Die Beziehung hatte mehr als ein halbes Jahr gedauert, länger als die meisten Beziehungen, die er abbrach, bevor sie ihn anödeten.
Da die Countess als eine der schönsten Frauen Englands galt und Lord Harleston viele Rivalen hatte, lag der besondere Reiz für ihn darin, etwas zu besitzen, was sich so viele ersehnten. Er genoß ihre neidvollen Blicke, wenn er sich mit der Countess am Arm zeigte und diese ihn entzückt anhimmelte. Daß sie sich in ihn verliebt hatte, war nicht weiter erstaunlich, da dies bei allen seinen Affären offenbar unvermeidlich war. Auf seine Andeutung hin, zwischen ihnen sei alles aus, hatte sie bitterlich geweint und sich ihm sowohl buchstäblich als auch im übertragenen Sinn zu Füßen geworfen und ihn angefleht, sie nicht zu verlassen eine Situation, die nicht neu für ihn war.
Doch selbst während er bemüht war, Mitgefühl zu zeigen, war Lord Harleston bewußt, daß Dolly trotz ihrer Schönheit eine langweilige Person war.
Nie hatte sie sich durch originelle Äußerungen hervorgetan, und wenn sie einmal eine witzige Bemerkung machte, dann nur, um sich über eine ihrer Freundinnen lustig zu machen.
Jemand hatte der Countess einmal versichert, sie sähe aus wie ein Rosetti-Engel. Seither versuchte sie dieser Beschreibung zu entsprechen und trug einen seelenvollen Gesichtsausdruck zur Schau, der Lord Harleston stark irritierte, weil er wußte, wie falsch er war.
»Ich liebe dich, Selby«, schluchzte sie, »und ich dachte, du liebst mich! Wie . . . wie kannst du mich verlassen . . . nach allem, was wir einander bedeuteten?«
Es war eine Frage, die Lord Harleston schon unzählige Male gehört hatte, auf die er aber noch immer keine Antwort wußte, die nicht zu brutal geklungen hätte.
Als er sich Dollys sehnsüchtigen Armen entzogen hatte, war er überzeugt, daß es am besten war, wenn er sie nicht wiedersah.
Nachdem er ihr einen riesigen Blumenstrauß und ein Andenken von Cartier, das ihn eine stattliche Summe kostete, geschickt hatte, verdrängte er den Gedanken an die Countess of Derwent, ein Verhalten, das ihm zur Gewohnheit geworden war. <

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