Syphilis & Co.
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Description

Sexuell übertragbare Erkrankungen wie Syphilis und Co. treten seit einigen Jahren wieder deutlich häufiger auf. Ein gesundes Wissen zu diesem Thema gehört zum Führerschein des Lebens und ist der beste Schutz vor unangenehmen Überraschungen. Oder hätten Sie gewusst, vor welchen Erkrankungen auch Kondome nicht zuverlässig schützen? Anhand von Anekdoten und Beispielen aus vielen Sprechstunden gibt Dr. med. Peter Weisenseel Einblick in den Umgang mit sexuell übertragbaren Erkrankungen und deren Randgebieten: ohne moralischen Imperativ, dafür feinfühlig und mit charmantem Humor - damit das hängenbleibt, was soll, und das, was es zu vermeiden gilt, gar nicht erst haften bleibt. Für ein gutes Gefühl am Morgen danach.

Informations

Publié par
Date de parution 29 mai 2018
Nombre de lectures 0
EAN13 9783318063646
Langue English
Poids de l'ouvrage 3 Mo

Informations légales : prix de location à la page 0,0052€. Cette information est donnée uniquement à titre indicatif conformément à la législation en vigueur.

Extrait

S YPHILIS & C O .
Ein Arzt klärt auf
Dr. med. Peter Weisenseel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Alle Ratschläge und Behandlungsempfehlungen in diesem Buch wurden vom Autor mit Umsicht formuliert, basieren auf seiner ärztlichen Erfahrung und orientieren sich an aktuellen Leitlinien seines Fachgebiets. Dies betrifft ebenfalls die Auswahl und Dosierungsangaben zu Arzneimitteln und Wirkstoffen, falls im Text erwähnt. Eine Haftung des Autors oder des Verlags und seiner Beauftragten für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist dennoch ausgeschlossen. Die Inhalte eines Ratgebers ersetzen nicht die individuelle und ärztliche Beratung und Behandlung. Im Hinblick auf den Stand der Forschung, auf Änderungen staatlicher Gesetzgebungen und den ununterbrochenen Strom neuer Forschungsergebnisse bezüglich Wirkung und Nebenwirkungen wird darauf hingewiesen, dass unbedingt bei jedem Medikament die Packungsbeilage konsultiert werden muss, um mögliche Änderungen im Hinblick auf die Indikation und Dosierung nicht zu übersehen. Gleiches gilt für spezielle Warnungen und Vorsichtsmaßnahmen. Ganz besonders gilt dieser Hinweis für empfohlene neue und / oder nur selten gebrauchte Wirkstoffe. Der Verlag weist ausdrücklich darauf hin, dass im Text enthaltene externe Links vom Verlag nur bis zum Zeitpunkt der Veröffentlichung eingesehen werden konnten. Auf spätere Veränderung hat der Verlag keinerlei Einfluss – eine Haftung für Links ist daher ausgeschlossen.
Alle Rechte vorbehalten. Ohne schriftliche Genehmigung des Verlages dürfen diese Publikation oder Teile daraus nicht in andere Sprachen übersetzt oder in irgendeiner Form mit mechanischen oder elektronischen Mitteln (einschließlich Fotokopie, Tonaufnahme und Mikrokopie) reproduziert oder auf einem Datenträger oder einem Computersystem gespeichert werden.
Umschlagfoto: © dieder – stock.adobe.com
Foto Autor: © Arnd Hoffmann
© Copyright 2018 by S. Karger GmbH, Postfach, D-79098 Freiburg
Printed in Germany on acid-free paper by Bosch-Druck GmbH, Ergolding.
ISBN 978-3-318-06363-9
e-ISBN 978-3-318-06364-6
I NHALT
V ORSPIEL
In Ihrer Sache
K APITEL 1
Fischgeruch in Thailand – Trichomoniasis
K APITEL 2
Bonjour-Tropfen – Gonorrhoe
K APITEL 3
Mona Lisas verräterisches Lächeln – Syphilis
K APITEL 4
Am Rande der Existenz – Filzläuse
K APITEL 5
Das große Jucken – Krätze
K APITEL 6
Und täglich grüßt die feige Warze – Condylomata acuminata
K APITEL 7
Hollywoodreife Viren – Herpes
K APITEL 8
Stille Besucher – Chlamydien
K APITEL 9
Der virale Leberhaken – Hepatitis
K APITEL 10
«Better Safe than Sorry» – HIV
K APITEL 11
Körperkult des letzten Winkels – proktologische Sprechstunde
N ACHSPIEL
In eigener Sache
D ANK
R ECHTLICHE UND EPIDEMIOLOGISCHE A SPEKTE
G LOSSAR
V ORSPIEL
In Ihrer Sache
Ist Fischgeruch im Schritt normal? Warum ist ein Bonjour-Tropfen in der Unterhose kein guter Start in den Tag? War Mona Lisas Lächeln nur so geheimnisvoll, weil sie an der Syphilis erkrankt war? Einige dieser bereits seit Jahrhunderten bekannten Spielarten von sexuell übertragbaren Erkrankungen (STI = Abk. engl.: sexually transmitted infections) erleben seit mehreren Jahren ein wahres Comeback, denn das Sexualverhalten hat sich im Umfeld von sozialen und kulturellen Strömungen verändert.
Allein in den letzten Jahrzehnten wogte die sexuelle Freizügigkeit mehrfach hin und her. In den 1960er Jahren wurde durch die Einführung der Anti-Baby-Pille die sexuelle Freiheit neu definiert und gelebt. In den 1980er Jahren kam dann mit der weltweiten Ausbreitung von HIV ein Dämpfer ins Spiel, der neue Ängste und Vorsicht mit sich brachte. Die zunehmende Behandelbarkeit von HIV führte wiederum zu einem weniger bedachten Umgang mit Verhütung durch Kondome – und damit zu steigenden Infektionszahlen von sexuell übertragbaren Erkrankungen.
Die Zeiten, in denen Vater und Mutter das pubertierende Kind beiseite genommen und über Bienchen und Blümchen gesprochen haben, waren ja spätestens dann vorbei, als Dr. Sommer in der Bravo die blühende Jugend über intime Praktiken aufklärte. Dr. Sommer selbst wiederum fiel schließlich auch den Jahreszeiten kultureller Entwicklungen zum Opfer und wurde durch das Internet ersetzt. Jeder kann per Mausklick und anonym erfahren, wie Sex in allen denkbaren Variationen rein technisch abläuft. Das Wissen über gesundheitliches Ungemach im Schlüpfer ist jedoch deutlich weniger verbreitet, als die Lust, die dazu führen kann.
Aber bitte keine falsche Scham: STI können grundsätzlich jeden treffen, der mit anderen Menschen sexuell intim wird. Und wenn man ein wenig sucht, findet man auch im World Wide Web neben Tipps für sexuelle Praktiken entsprechend aufklärerisches Material für den ernüchternden Morgen danach und idealerweise für die Prävention davor. Die verlässlichsten und belastbarsten Quellen sollten aber nach wie vor die entsprechenden Fachärztinnen und Fachärzte aus den Gebieten Haut- und Geschlechtskrankheiten, Urologie, Gynäkologie und Infektiologie (Internistinnen und Internisten) sein.
«Mit so etwas beschäftigte man sich nicht», berichtete meine Großmutter. Mit so etwas war die Forschung an sexuell übertragbaren Keimen gemeint, wie sie Friedrich Fritz Schaudinn, mein indirekter Vorfahre mütterlicherseits, betrieben hat. 1905 entdeckte er zusammen mit Erich Hoffmann den Erreger der Syphilis. Damals wurde seine Arbeit von der eigenen Familie missbilligt, heute profitieren Ärztinnen und Ärzte wie Patientinnen und Patienten von seinem Pioniergeist und seiner Unnachgiebigkeit.
In der ärztlichen Sprechstunde kann man sehr vertraulich über die Nacht zuvor, den Morgen danach oder den Akt dazwischen sprechen, nachdem sich ein unerklärliches wie unerwünschtes und manchmal sogar kaum spürbares Symptom bemerkbar gemacht hat. In diesem Buch lasse ich Sie genauso anonym wie offen an diesem Querschnitt heiterer bis naturtrüber Geschichten aus meiner Erfahrung als Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten teilhaben. Dieses Buch möchte und kann kein medizinisches Lehrbuch ersetzen. Es soll ebenfalls keine Anleitung zur Selbstbehandlung sein. Vielmehr soll das Thema durch die bewusst leichtfüßige Erzählweise anschaulicher und greifbarer werden und dadurch den Mantel des Tabus abstreifen.
Möglicherweise finden Sie sich oder Ihnen nahestehende Menschen gefühlt in der einen oder anderen Anekdote wieder. Warum auch nicht? Solche Geschichten schreibt das Liebesleben, und Ähnlichkeiten lassen sich aufgrund der Natur der Sache nicht ausschließen. Die meisten in diesem Buch abgebildeten Patientengespräche liegen viele Jahre zurück. Die Probleme sind aber heute aktueller denn je.
Dieses Buch sollte für alle sexuell aktiven Menschen von Interesse sein, nicht nur für die unzähligen Singles, die auf der Jagd nach Abenteuern und sexuellen Erfahrungen sind. Nach der Lektüre sollten Sie die potenziellen gesundheitlichen Folgen einer wilden Nacht im eigenen oder fremden Laken besser einschätzen und sich auch davor schützen können. Die Empfehlungen und Hinweise sollen allen Menschen helfen, auch am Morgen danach mit einem guten Gefühl aufzuwachen.
Also lieben Sie sich, wie Igel es tun – mit Vorsicht.
K APITEL 1
Fischgeruch in Thailand –
Trichomoniasis
«Eine Alterswarze ... dann bin ich ja beruhigt», sagte er und schob den Ärmel seines dezent karierten Hemdes langsam herunter. «Naja wir werden wohl alle nicht jünger», stellte er fest und blickte dabei abwesend auf den Manschettenknopf, den seine rauen Fingerkuppen ein wenig umständlich einzufädeln begannen. «Wie gesagt, das ist eine punktuelle pigmentierte Verhornung der Haut, die völlig harmlos ist und die im Laufe des Lebens fast jeder Mensch irgendwo am Körper entwickelt. Der lateinische Begriff Verruca seborrhoica klingt aber schöner, fast schon erstrebenswert, meinen Sie nicht?», versuchte ich den Patienten aufzumuntern. Menschen, die sich durch eine neue Diagnose plötzlich mit dem Älterwerden beschäftigen, werden dabei bisweilen von einer gewissen Melancholie erfasst. Dies vermutete ich in diesem Moment zunächst, da trotz der gutmütigen Diagnose eine seltsame Schwere im Raum lag. «Diesen Begriff kann ich mir sicher nicht merken, aber Sie dürfen ihn mir gerne aufschreiben, dann kann ich ihn vielleicht einmal beim Scrabble oder bei der Fünfhunderttausend-Euro-Frage bei Günther Jauch brauchen», erwiderte er und versuchte dabei zu lächeln, den Blick immer noch auf sein Handgelenk gerichtet. Der goldfarbene Knopf war nun endlich in seiner korrekten Position und der Patient legte die Hände im Sitzen flach auf seine parallel gestellten Oberschenkel. Ich hatte den Akteneintrag und die dazugehörige Abrechnungsziffer notiert und wollte mich bereits erheben, um ihn mit einem festen Handschlag zu verabschieden, doch irgendetwa

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